Meppen-Kapitänin Sarah Schulte: "Leistungsdichte sehr hoch"

Seit fast 13 Jahren kickt Sarah Schulte für den SV Meppen. In dieser Saison strebt die 28 Jahre alte Mittelfeldspielerin ihren dritten Aufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga an. Zum Rückrundenstart in der 2. Frauen-Bundesliga steigt heute (ab 14 Uhr) das Topspiel bei Turbine Potsdam. Im DFB.de-Interview spricht die angehende Doktorandin über das Aufstiegsrennen und einen Sushi-Abend.

DFB.de: Nach zwei Monaten Winterpause startet die 2. Frauen-Bundesliga mit dem Spitzenspiel zwischen Turbine Potsdam und dem SV Meppen in die Rückrunde. Überwiegen Anspannung oder Vorfreude im Team, Frau Schulte?

Sarah Schulte: Wir freuen uns sehr darauf, dass es endlich wieder losgeht. Wir wollen mit einem Sieg in Potsdam gut aus den Startlöchern kommen.

DFB.de: Wie gut ist der SVM auf den Ligastart vorbereitet?

Schulte: Wir sind seit Januar zurück auf dem Trainingsplatz, haben auch ein viertägiges Trainingslager in den Beinen. Wir fühlen uns für die Rückrunde gut präpariert. Auch die Generalprobe im abschließenden Testspiel beim Nord-Regionalligisten Hannover 96 verlief mit einem 5:1 vielversprechend. Mir sind dabei drei Assists gelungen. So kann es gerne weitergehen.

DFB.de: In der abgelaufenen Saison standen sich beide Vereine noch in der Google Pixel Frauen-Bundesliga gegenüber. Könnte es jetzt auch wieder gemeinsam nach oben gehen?

Schulte: Das könnte tatsächlich passieren. Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen, solange wir dabei sind. (lacht) Wir haben uns in der Hinserie eine gute Ausgangsposition erarbeitet, schauen weiterhin nur von Spiel zu Spiel. Ich hoffe, dass wir unseren 1:0-Hinspielerfolg wiederholen können und am Saisonende eine der beiden Mannschaften sind, die den Sprung in die Bundesliga schaffen.

DFB.de: Das Aufstiegsrennen verspricht Hochspannung. Die Plätze eins und fünf trennen nur zwei Punkte, selbst der Tabellenachte FSV Gütersloh ist lediglich sieben Zähler von der Spitze entfernt. Wie bewerten Sie die Ausgangsposition?

Schulte: Fest steht, dass mehrere Mannschaften die Chance haben, ganz vorne zu landen, weil die Leistungsdichte in der 2. Frauen-Bundesliga sehr hoch ist. Deshalb ist es schwierig, Prognosen abzugeben. Ich denke, dass der 1. FFC Turbine Potsdam und der Hamburger SV unsere stärksten Konkurrenten sind. Man sollte aber nicht den Fehler machen, eine Mannschaft abzuschreiben.

DFB.de: Sie sind bereits zweimal mit dem SV Meppen in die höchste deutsche Frauen-Spielklasse aufgestiegen. Was würde es Ihnen bedeuten, es zum dritten Mal zu schaffen?

Schulte: Das wäre großartig, aber nur der erste Schritt. Bisher ist es uns noch nie gelungen, nach einem Aufstieg auch den Klassenverbleib in der Bundesliga zu schaffen. Den Ruf einer Fahrstuhlmannschaft wollen wir ablegen. Daher ist es unser langfristiges Ziel, uns dann auch in der Bundesliga zu etablieren.

DFB.de: Seit 2011 sind Sie für den SVM am Ball, haben schon fast 300 Pflichtspiele bestritten. Wie würden Sie Ihre Verbindung zum Verein beschreiben?

Schulte: Das Miteinander und familiäre Umfeld beim SV Meppen gefallen mir sehr gut. Die Nähe zu meiner Familie, die nur eine halbe Stunde entfernt lebt, ist gegeben. Ich trage seit sechs Spielzeiten die Kapitänsbinde, was auch ein großer Vertrauensbeweis ist.

DFB.de: Haben Sie nie darüber nachgedacht, mal eine neue Herausforderung zu suchen?

Schulte: Nachgedacht schon. Am Ende kam ein Wechsel für mich aber nie in Frage.

DFB.de: Warum nicht?

Schulte: Ich arbeite als angehende Doktorandin der Sportwissenschaften an der Universität in Oldenburg. Mein Spezialgebiet ist das Rumpfkraft- und Stabilitätstraining. Ich bin seit zwei Jahren dabei und hoffe, dass ich 2025 meinen Abschluss in der Tasche habe.

DFB.de: Was zeichnet das Team in dieser Saison besonders aus?

Schulte: Wir haben ein sehr gutes Umschaltspiel, stehen defensiv stabil und die mannschaftliche Geschlossenheit ist bei uns stark ausgeprägt. Immer wieder gibt es gemeinschaftliche Aktionen. Demnächst werden wir beispielsweise einen Sushi-Abend veranstalten und gemeinsam kochen.

DFB.de: Welchen Anteil daran hat Trainerin Carin Bakhuis, die trotz des Abstiegs im Amt geblieben ist?

Schulte: Nach dem Abstieg hatten uns einige Leistungsträgerinnen verlassen. Unser Trainerteam musste eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen, was sehr gut gelungen ist.

DFB.de: Nachdem Sie zwölf Jahre lang nur ganz wenige Partien verpasst hatten, mussten Sie im Herbst wegen eines Mittelfußanbruchs drei Monate pausieren. Wie schwer ist Ihnen die ungewohnte Zuschauerinnenrolle gefallen?

Schulte: Am Anfang war es total ungewohnt und sehr schwer für mich, weil ich eine solche Situation noch gar nicht kannte. Meine Verletzung wurde konservativ behandelt und ich wollte trotz Krücken so oft wie möglich bei der Mannschaft sein.

DFB.de: Wie konnten Sie als Kapitänin das Team dennoch unterstützen?

Schulte: Ich habe die Mannschaft von außen gepusht und in der Kabine meinen Beitrag geleistet und motivierende Worte an das Team gerichtet.

DFB.de: Sind Sie jetzt schon wieder bei 100 Prozent?

Schulte: Anfang Oktober hatte ich mich im Spiel beim FC Carl Zeiss Jena verletzt. Ich bin wieder voll einsatzfähig und freue mich, dass der Heilungsprozess so gut verlaufen ist.

DFB.de: Sie haben es bereits angesprochen: Das Hinspiel gegen Turbine Potsdam endete 1:0 für den SV Meppen. Wie wichtig wäre auch zu Beginn der Rückserie ein guter Start und im besten Fall der Sprung auf einen Aufstiegsplatz?

Schulte: Mit einem Sieg zu starten, wäre optimal. Wir gehen sehr fokussiert an diese Aufgabe heran. Sollte uns ein Dreier gelingen, würde uns das viel Rückenwind für die nächsten Spiele geben.

DFB.de: Turbine hat in den ersten 13 Saisonspielen gerade einmal sechs Gegentore kassiert. Wie wollen Sie den Abwehrriegel überwinden?

Schulte: Wir werden uns einen passenden Matchplan zurechtlegen. Mit unserer schnellen Offensive wollen wir das Turbine-Bollwerk knacken.

DFB.de: Haben Sie mit Potsdam nach der 1:3-Niederlage vor einem Jahr, die durchaus mitentscheidend für den Abstieg war, noch eine Rechnung offen?

Schulte: Ein großer Teil der Mannschaft hat wegen des großen personellen Umbruchs dieses Spiel gar nicht miterlebt. Ich gehe hochmotiviert in die Partie und werde alles dafür tun, damit wir als Siegerinnen vom Platz gehen.

DFB.de: Ende März will der SV Meppen beim Heimspiel gegen den aktuellen Spitzenreiter Hamburger SV den Rekord für die 2. Frauen-Bundesliga knacken, der aktuell bei 3050 Zuschauer*innen steht. Sehen Sie das auch als Signal, dass der Verein nach oben will?

Schulte: Definitiv. Wir wollen so viele Fans wie möglich ins Stadion locken, um den Rekord zu knacken. Es liegt ausschließlich an uns, bis dahin mit positiven Ergebnissen die Werbetrommel zu rühren.

[mspw]

Seit fast 13 Jahren kickt Sarah Schulte für den SV Meppen. In dieser Saison strebt die 28 Jahre alte Mittelfeldspielerin ihren dritten Aufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga an. Zum Rückrundenstart in der 2. Frauen-Bundesliga steigt heute (ab 14 Uhr) das Topspiel bei Turbine Potsdam. Im DFB.de-Interview spricht die angehende Doktorandin über das Aufstiegsrennen und einen Sushi-Abend.

DFB.de: Nach zwei Monaten Winterpause startet die 2. Frauen-Bundesliga mit dem Spitzenspiel zwischen Turbine Potsdam und dem SV Meppen in die Rückrunde. Überwiegen Anspannung oder Vorfreude im Team, Frau Schulte?

Sarah Schulte: Wir freuen uns sehr darauf, dass es endlich wieder losgeht. Wir wollen mit einem Sieg in Potsdam gut aus den Startlöchern kommen.

DFB.de: Wie gut ist der SVM auf den Ligastart vorbereitet?

Schulte: Wir sind seit Januar zurück auf dem Trainingsplatz, haben auch ein viertägiges Trainingslager in den Beinen. Wir fühlen uns für die Rückrunde gut präpariert. Auch die Generalprobe im abschließenden Testspiel beim Nord-Regionalligisten Hannover 96 verlief mit einem 5:1 vielversprechend. Mir sind dabei drei Assists gelungen. So kann es gerne weitergehen.

DFB.de: In der abgelaufenen Saison standen sich beide Vereine noch in der Google Pixel Frauen-Bundesliga gegenüber. Könnte es jetzt auch wieder gemeinsam nach oben gehen?

Schulte: Das könnte tatsächlich passieren. Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen, solange wir dabei sind. (lacht) Wir haben uns in der Hinserie eine gute Ausgangsposition erarbeitet, schauen weiterhin nur von Spiel zu Spiel. Ich hoffe, dass wir unseren 1:0-Hinspielerfolg wiederholen können und am Saisonende eine der beiden Mannschaften sind, die den Sprung in die Bundesliga schaffen.

DFB.de: Das Aufstiegsrennen verspricht Hochspannung. Die Plätze eins und fünf trennen nur zwei Punkte, selbst der Tabellenachte FSV Gütersloh ist lediglich sieben Zähler von der Spitze entfernt. Wie bewerten Sie die Ausgangsposition?

Schulte: Fest steht, dass mehrere Mannschaften die Chance haben, ganz vorne zu landen, weil die Leistungsdichte in der 2. Frauen-Bundesliga sehr hoch ist. Deshalb ist es schwierig, Prognosen abzugeben. Ich denke, dass der 1. FFC Turbine Potsdam und der Hamburger SV unsere stärksten Konkurrenten sind. Man sollte aber nicht den Fehler machen, eine Mannschaft abzuschreiben.

DFB.de: Sie sind bereits zweimal mit dem SV Meppen in die höchste deutsche Frauen-Spielklasse aufgestiegen. Was würde es Ihnen bedeuten, es zum dritten Mal zu schaffen?

Schulte: Das wäre großartig, aber nur der erste Schritt. Bisher ist es uns noch nie gelungen, nach einem Aufstieg auch den Klassenverbleib in der Bundesliga zu schaffen. Den Ruf einer Fahrstuhlmannschaft wollen wir ablegen. Daher ist es unser langfristiges Ziel, uns dann auch in der Bundesliga zu etablieren.

DFB.de: Seit 2011 sind Sie für den SVM am Ball, haben schon fast 300 Pflichtspiele bestritten. Wie würden Sie Ihre Verbindung zum Verein beschreiben?

Schulte: Das Miteinander und familiäre Umfeld beim SV Meppen gefallen mir sehr gut. Die Nähe zu meiner Familie, die nur eine halbe Stunde entfernt lebt, ist gegeben. Ich trage seit sechs Spielzeiten die Kapitänsbinde, was auch ein großer Vertrauensbeweis ist.

DFB.de: Haben Sie nie darüber nachgedacht, mal eine neue Herausforderung zu suchen?

Schulte: Nachgedacht schon. Am Ende kam ein Wechsel für mich aber nie in Frage.

DFB.de: Warum nicht?

Schulte: Ich arbeite als angehende Doktorandin der Sportwissenschaften an der Universität in Oldenburg. Mein Spezialgebiet ist das Rumpfkraft- und Stabilitätstraining. Ich bin seit zwei Jahren dabei und hoffe, dass ich 2025 meinen Abschluss in der Tasche habe.

DFB.de: Was zeichnet das Team in dieser Saison besonders aus?

Schulte: Wir haben ein sehr gutes Umschaltspiel, stehen defensiv stabil und die mannschaftliche Geschlossenheit ist bei uns stark ausgeprägt. Immer wieder gibt es gemeinschaftliche Aktionen. Demnächst werden wir beispielsweise einen Sushi-Abend veranstalten und gemeinsam kochen.

DFB.de: Welchen Anteil daran hat Trainerin Carin Bakhuis, die trotz des Abstiegs im Amt geblieben ist?

Schulte: Nach dem Abstieg hatten uns einige Leistungsträgerinnen verlassen. Unser Trainerteam musste eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen, was sehr gut gelungen ist.

DFB.de: Nachdem Sie zwölf Jahre lang nur ganz wenige Partien verpasst hatten, mussten Sie im Herbst wegen eines Mittelfußanbruchs drei Monate pausieren. Wie schwer ist Ihnen die ungewohnte Zuschauerinnenrolle gefallen?

Schulte: Am Anfang war es total ungewohnt und sehr schwer für mich, weil ich eine solche Situation noch gar nicht kannte. Meine Verletzung wurde konservativ behandelt und ich wollte trotz Krücken so oft wie möglich bei der Mannschaft sein.

DFB.de: Wie konnten Sie als Kapitänin das Team dennoch unterstützen?

Schulte: Ich habe die Mannschaft von außen gepusht und in der Kabine meinen Beitrag geleistet und motivierende Worte an das Team gerichtet.

DFB.de: Sind Sie jetzt schon wieder bei 100 Prozent?

Schulte: Anfang Oktober hatte ich mich im Spiel beim FC Carl Zeiss Jena verletzt. Ich bin wieder voll einsatzfähig und freue mich, dass der Heilungsprozess so gut verlaufen ist.

DFB.de: Sie haben es bereits angesprochen: Das Hinspiel gegen Turbine Potsdam endete 1:0 für den SV Meppen. Wie wichtig wäre auch zu Beginn der Rückserie ein guter Start und im besten Fall der Sprung auf einen Aufstiegsplatz?

Schulte: Mit einem Sieg zu starten, wäre optimal. Wir gehen sehr fokussiert an diese Aufgabe heran. Sollte uns ein Dreier gelingen, würde uns das viel Rückenwind für die nächsten Spiele geben.

DFB.de: Turbine hat in den ersten 13 Saisonspielen gerade einmal sechs Gegentore kassiert. Wie wollen Sie den Abwehrriegel überwinden?

Schulte: Wir werden uns einen passenden Matchplan zurechtlegen. Mit unserer schnellen Offensive wollen wir das Turbine-Bollwerk knacken.

DFB.de: Haben Sie mit Potsdam nach der 1:3-Niederlage vor einem Jahr, die durchaus mitentscheidend für den Abstieg war, noch eine Rechnung offen?

Schulte: Ein großer Teil der Mannschaft hat wegen des großen personellen Umbruchs dieses Spiel gar nicht miterlebt. Ich gehe hochmotiviert in die Partie und werde alles dafür tun, damit wir als Siegerinnen vom Platz gehen.

DFB.de: Ende März will der SV Meppen beim Heimspiel gegen den aktuellen Spitzenreiter Hamburger SV den Rekord für die 2. Frauen-Bundesliga knacken, der aktuell bei 3050 Zuschauer*innen steht. Sehen Sie das auch als Signal, dass der Verein nach oben will?

Schulte: Definitiv. Wir wollen so viele Fans wie möglich ins Stadion locken, um den Rekord zu knacken. Es liegt ausschließlich an uns, bis dahin mit positiven Ergebnissen die Werbetrommel zu rühren.

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