Meppen gegen MSV: Duell um Platz eins

Spitzenreiter gegen Tabellenzweiten, Absteiger gegen Absteiger, Aufstiegsfavorit gegen Aufstiegsfavorit: Mehr Spitzenspiel geht nicht, wenn heute (ab 14 Uhr) in der 2. Frauen-Bundesliga Ligaprimus SV Meppen (41 Punkte) auf den ersten Verfolger MSV Duisburg (39 Zähler) trifft. Acht Spieltage vor dem Saisonende befinden sich allerdings beide Teams nicht in Bestform. DFB.de mit dem Faktencheck.

Die Ausgangslage: Beide Vereine haben sich den direkten Wiederaufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga fest auf die Fahnen geschrieben. In der abgelaufenen Saison hatte der SV Meppen den Klassenverbleib nur knapp verpasst. Mit vier Punkten Rückstand auf den SC Sand musste der SVM nach nur einem Jahr im Oberhaus wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Seit der Einführung der 2. Frauen-Bundesliga zur Saison 2004/2005 war der SV Meppen "Stammgast" in Liga zwei, will jetzt aber sofort wieder hoch. "Die Frauen-Bundesliga soll für uns kein einmaliges Abenteuer bleiben", sagte Meppens Sportliche Leiterin Maria Reisinger im DFB.de-Interview. Auch der langjährige Bundesligist MSV Duisburg, der einst noch als FCR Duisburg einmal die Deutsche Meisterschaft, dreimal den DFB-Pokal und einmal den UEFA Women's Cup (heute Champions League) gewann, will künftig wieder erstklassig kicken. Der Abstieg als Schlusslicht stand vor einem Jahr schon frühzeitig fest. Der Abstand zum rettenden zehnten Rang betrug elf Zähler. Zuletzt war der MSV in der Saison 2015/2016 in der damaligen 2. Frauen-Bundesliga Nord am Start, schaffte damals unter der Regie von Trainerin und Ex-Nationalspielerin Inka Grings mit 22 Siegen aus 22 Spielen den sofortigen Wiederaufstieg.

Der Saisonverlauf: Seit dem 1. Spieltag führt der SV Meppen ununterbrochen die Tabelle der 2. Frauen-Bundesliga an. Allein an den ersten elf Spieltagen sprangen zehn Siege heraus, nur das Hinspiel in Duisburg ging verloren (0:3). Auch der Start in die Rückrunde gelang mit sieben Punkten aus den ersten drei Partien. Zuletzt mussten die Emsländerinnen jedoch gegen Schlusslicht SV Henstedt-Ulzburg (1:2) und bei RB Leipzig (2:4) zwei herbe Dämpfer hinnehmen. Der Vorsprung vor dem zweitplatzierten MSV Duisburg schrumpfte auf zwei Punkte. Der Tabellendritte aus Leipzig ist noch sechs Zähler entfernt. Auch der MSV setzte sich frühzeitig in der Spitzengruppe fest, belegt seit dem 5. Spieltag ebenfalls ohne Unterbrechung den zweiten Aufstiegsplatz. Kurios: Bis zur 15. Runde hatten die "Zebras" zwölf Siege und drei Niederlagen, aber kein einziges Remis auf dem Konto. Seitdem gab es jedoch gegen die U 20-Mannschaften der TSG Hoffenheim (1:1), des FC Bayern München (1:1) und zuletzt Eintracht Frankfurt (2:2) drei Unentschieden hintereinander. Dadurch verpassten die Duisburgerinnen eine noch bessere Ausgangsposition.

Die Trainer: Beim SV Meppen steht auch nach dem Abstieg aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga weiterhin Theodoros Dedes an der Seitenlinie. Der 32-Jährige hatte im Sommer 2019 die Frauenmannschaft der Emsländerinnen übernommen und gemeinsam mit Wulf-Rüdiger "Roger" Müller zum Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse geführt und dort auch betreut. Zuvor war der Grieche für die B-Juniorinnen des SVM verantwortlich. Weitere Stationen waren der BV Cloppenburg (Juli bis Dezember 2017 als Co-Trainer) und der TuS Büppel (Januar bis Juni 2018). Vor einigen Monaten hatte Theodoros Dedes unter der Leitung der DFB-Ausbilder Ralf Peter und Markus Reiter die Trainer-A-Lizenz erworben. Beim MSV Duisburg steht erst seit Mitte März der vorherige Co-Trainer Nico Schneck (34) als neuer "Chef" in der Verantwortung. Er löste den erfahrenen Henrik Lehm (61), der nach neunmonatiger Tätigkeit aus privaten Gründen in seine Heimat Dänemark zurückkehrte. Nico Schneck kickte früher unter anderem für den SC Pfullendorf, die zweite Mannschaft von Arminia Bielefeld und den SV Rödinghausen, startete dann als Assistent von Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich beim SSV Jahn Regensburg und bei Bayer 04 Leverkusen seine Trainerlaufbahn. Besonders bemerkenswert: Beim MSV wird er von seinem Vater Walter Schneck (66) unterstützt, der als Teamchef zum Trainerstab gehört.

Die Torjägerinnen: Alexandra Emmerling, die in dieser Saison bislang elfmal traf, ist die erfolgreichste Angreiferin des SV Meppen. In der Torjägerinnenliste der 2. Frauen-Bundesliga reicht das hinter Nastassja Lein (1. FC Nürnberg), die als Führende schon 20 Treffer auf dem Konto hat, sowie Ramona Maier (FC Ingolstadt 04/14 Saisontore), Marlene Müller (RB Leipzig) und Annalena Rieke (FSV Gütersloh/jeweils zwölf) zu Platz fünf. Mit acht Toren belegt Agnieszka Winczo den zweiten Platz in der vereinsinternen Torschützenliste des SV Meppen, gefolgt von Isabella Jaron, die siebenmal erfolgreich war. Beim MSV führt Melissa Chidera Ugochukwu mit acht Treffern die interne Wertung vor Selina Vobian (sechs Tore) an. Alexandria Loy Hess, die beim jüngsten 2:2 gegen Eintracht Frankfurt einen Doppelpack schnürte, war bislang fünfmal erfolgreich.

Die Stimmen: "Nach unseren beiden Niederlagen sind wir heiß darauf, Wiedergutmachung zu betreiben, zumal wir zuletzt beim 2:4 in Leipzig die Anfangsphase komplett verschlafen hatten", sagt Meppens Trainer Theodoros Dedes gegenüber DFB.de: "Die Saison ist noch lang. Von daher war klar, dass im Aufstiegsrennen keine frühzeitige Entscheidung fallen wird. Im Hinspiel gegen den MSV sind wir nach einer guten ersten Halbzeit durch ein Tor aus dem Nichts 0:1 in Rückstand geraten und dann ausgekontert worden. Das wollen wir diesmal besser machen." Der neue MSV-Trainer Nico Schneck betont im Gespräch mit DFB.de: "Es wird mit Sicherheit eine sehr interessante und intensive Partie. Der SV Meppen war bislang in dieser Saison die konstanteste Mannschaft und kann auch noch auf zahlreiche Spielerinnen zurückgreifen, die schon in der Bundesliga dabei waren. Bei unseren drei Unentschieden gegen Hoffenheim, Bayern München und Frankfurt muss man berücksichtigen, dass die U 20-Teams jetzt viel stärker sind, als es noch während der Hinserie der Fall war. Trotz der Punktverluste haben wir die Chance, mit einem Sieg in Meppen Tabellenführer zu werden. Dafür werden wir alles investieren."

Die personelle Situation: Bis auf die niederländische Defensivspielerin Jenske Steenwijk (17), die krankheitsbedingt passen muss, kann der SV Meppen im Topspiel nach aktuellem Stand aller Voraussicht nach mit dem kompletten Kader planen. Beim MSV Duisburg fällt unter anderem Mittelfeldspielerin Miray Cin (20) verletzungsbedingt aus. "Mirays Ausfall trifft uns hart, denn sie ist eine wichtige Kreativspielerin in unserer Offensive", sagt Trainer Nico Schneck. Immerhin steht Jenny Bitzer, die das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt II aus persönlichen Gründen verpasst hatte, wieder zur Verfügung.

[mspw]

Spitzenreiter gegen Tabellenzweiten, Absteiger gegen Absteiger, Aufstiegsfavorit gegen Aufstiegsfavorit: Mehr Spitzenspiel geht nicht, wenn heute (ab 14 Uhr) in der 2. Frauen-Bundesliga Ligaprimus SV Meppen (41 Punkte) auf den ersten Verfolger MSV Duisburg (39 Zähler) trifft. Acht Spieltage vor dem Saisonende befinden sich allerdings beide Teams nicht in Bestform. DFB.de mit dem Faktencheck.

Die Ausgangslage: Beide Vereine haben sich den direkten Wiederaufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga fest auf die Fahnen geschrieben. In der abgelaufenen Saison hatte der SV Meppen den Klassenverbleib nur knapp verpasst. Mit vier Punkten Rückstand auf den SC Sand musste der SVM nach nur einem Jahr im Oberhaus wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Seit der Einführung der 2. Frauen-Bundesliga zur Saison 2004/2005 war der SV Meppen "Stammgast" in Liga zwei, will jetzt aber sofort wieder hoch. "Die Frauen-Bundesliga soll für uns kein einmaliges Abenteuer bleiben", sagte Meppens Sportliche Leiterin Maria Reisinger im DFB.de-Interview. Auch der langjährige Bundesligist MSV Duisburg, der einst noch als FCR Duisburg einmal die Deutsche Meisterschaft, dreimal den DFB-Pokal und einmal den UEFA Women's Cup (heute Champions League) gewann, will künftig wieder erstklassig kicken. Der Abstieg als Schlusslicht stand vor einem Jahr schon frühzeitig fest. Der Abstand zum rettenden zehnten Rang betrug elf Zähler. Zuletzt war der MSV in der Saison 2015/2016 in der damaligen 2. Frauen-Bundesliga Nord am Start, schaffte damals unter der Regie von Trainerin und Ex-Nationalspielerin Inka Grings mit 22 Siegen aus 22 Spielen den sofortigen Wiederaufstieg.

Der Saisonverlauf: Seit dem 1. Spieltag führt der SV Meppen ununterbrochen die Tabelle der 2. Frauen-Bundesliga an. Allein an den ersten elf Spieltagen sprangen zehn Siege heraus, nur das Hinspiel in Duisburg ging verloren (0:3). Auch der Start in die Rückrunde gelang mit sieben Punkten aus den ersten drei Partien. Zuletzt mussten die Emsländerinnen jedoch gegen Schlusslicht SV Henstedt-Ulzburg (1:2) und bei RB Leipzig (2:4) zwei herbe Dämpfer hinnehmen. Der Vorsprung vor dem zweitplatzierten MSV Duisburg schrumpfte auf zwei Punkte. Der Tabellendritte aus Leipzig ist noch sechs Zähler entfernt. Auch der MSV setzte sich frühzeitig in der Spitzengruppe fest, belegt seit dem 5. Spieltag ebenfalls ohne Unterbrechung den zweiten Aufstiegsplatz. Kurios: Bis zur 15. Runde hatten die "Zebras" zwölf Siege und drei Niederlagen, aber kein einziges Remis auf dem Konto. Seitdem gab es jedoch gegen die U 20-Mannschaften der TSG Hoffenheim (1:1), des FC Bayern München (1:1) und zuletzt Eintracht Frankfurt (2:2) drei Unentschieden hintereinander. Dadurch verpassten die Duisburgerinnen eine noch bessere Ausgangsposition.

Die Trainer: Beim SV Meppen steht auch nach dem Abstieg aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga weiterhin Theodoros Dedes an der Seitenlinie. Der 32-Jährige hatte im Sommer 2019 die Frauenmannschaft der Emsländerinnen übernommen und gemeinsam mit Wulf-Rüdiger "Roger" Müller zum Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse geführt und dort auch betreut. Zuvor war der Grieche für die B-Juniorinnen des SVM verantwortlich. Weitere Stationen waren der BV Cloppenburg (Juli bis Dezember 2017 als Co-Trainer) und der TuS Büppel (Januar bis Juni 2018). Vor einigen Monaten hatte Theodoros Dedes unter der Leitung der DFB-Ausbilder Ralf Peter und Markus Reiter die Trainer-A-Lizenz erworben. Beim MSV Duisburg steht erst seit Mitte März der vorherige Co-Trainer Nico Schneck (34) als neuer "Chef" in der Verantwortung. Er löste den erfahrenen Henrik Lehm (61), der nach neunmonatiger Tätigkeit aus privaten Gründen in seine Heimat Dänemark zurückkehrte. Nico Schneck kickte früher unter anderem für den SC Pfullendorf, die zweite Mannschaft von Arminia Bielefeld und den SV Rödinghausen, startete dann als Assistent von Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich beim SSV Jahn Regensburg und bei Bayer 04 Leverkusen seine Trainerlaufbahn. Besonders bemerkenswert: Beim MSV wird er von seinem Vater Walter Schneck (66) unterstützt, der als Teamchef zum Trainerstab gehört.

Die Torjägerinnen: Alexandra Emmerling, die in dieser Saison bislang elfmal traf, ist die erfolgreichste Angreiferin des SV Meppen. In der Torjägerinnenliste der 2. Frauen-Bundesliga reicht das hinter Nastassja Lein (1. FC Nürnberg), die als Führende schon 20 Treffer auf dem Konto hat, sowie Ramona Maier (FC Ingolstadt 04/14 Saisontore), Marlene Müller (RB Leipzig) und Annalena Rieke (FSV Gütersloh/jeweils zwölf) zu Platz fünf. Mit acht Toren belegt Agnieszka Winczo den zweiten Platz in der vereinsinternen Torschützenliste des SV Meppen, gefolgt von Isabella Jaron, die siebenmal erfolgreich war. Beim MSV führt Melissa Chidera Ugochukwu mit acht Treffern die interne Wertung vor Selina Vobian (sechs Tore) an. Alexandria Loy Hess, die beim jüngsten 2:2 gegen Eintracht Frankfurt einen Doppelpack schnürte, war bislang fünfmal erfolgreich.

Die Stimmen: "Nach unseren beiden Niederlagen sind wir heiß darauf, Wiedergutmachung zu betreiben, zumal wir zuletzt beim 2:4 in Leipzig die Anfangsphase komplett verschlafen hatten", sagt Meppens Trainer Theodoros Dedes gegenüber DFB.de: "Die Saison ist noch lang. Von daher war klar, dass im Aufstiegsrennen keine frühzeitige Entscheidung fallen wird. Im Hinspiel gegen den MSV sind wir nach einer guten ersten Halbzeit durch ein Tor aus dem Nichts 0:1 in Rückstand geraten und dann ausgekontert worden. Das wollen wir diesmal besser machen." Der neue MSV-Trainer Nico Schneck betont im Gespräch mit DFB.de: "Es wird mit Sicherheit eine sehr interessante und intensive Partie. Der SV Meppen war bislang in dieser Saison die konstanteste Mannschaft und kann auch noch auf zahlreiche Spielerinnen zurückgreifen, die schon in der Bundesliga dabei waren. Bei unseren drei Unentschieden gegen Hoffenheim, Bayern München und Frankfurt muss man berücksichtigen, dass die U 20-Teams jetzt viel stärker sind, als es noch während der Hinserie der Fall war. Trotz der Punktverluste haben wir die Chance, mit einem Sieg in Meppen Tabellenführer zu werden. Dafür werden wir alles investieren."

Die personelle Situation: Bis auf die niederländische Defensivspielerin Jenske Steenwijk (17), die krankheitsbedingt passen muss, kann der SV Meppen im Topspiel nach aktuellem Stand aller Voraussicht nach mit dem kompletten Kader planen. Beim MSV Duisburg fällt unter anderem Mittelfeldspielerin Miray Cin (20) verletzungsbedingt aus. "Mirays Ausfall trifft uns hart, denn sie ist eine wichtige Kreativspielerin in unserer Offensive", sagt Trainer Nico Schneck. Immerhin steht Jenny Bitzer, die das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt II aus persönlichen Gründen verpasst hatte, wieder zur Verfügung.

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