Meistertrainer Ringe: "Erstmals die Gejagten"

Die "Wölfe" sind in der kommenden Saison in der Staffel Nord/Nordost der B-Juniorinnen-Bundesliga die Gejagten. Die Mannschaft von VfL-Trainer Holger Ringe gewann in der vergangenen Spielzeit nicht nur erstmals die Staffelmeisterschaft, sondern holte auch im Endspiel gegen den 1. FC Köln (4:1) die Deutsche Meisterschaft. Am Samstag (ab 16 Uhr) greift der Titelverteidiger gegen den Aufsteiger SpVg Aurich erstmals in der Saison 2018/2019 in das Geschehen ein. Im DFB.de-Interview spricht Wolfsburgs Trainer Holger Ringe mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Lehren aus der Vorsaison, die Zielsetzung und den Ausbildungsauftrag.

DFB.de: Die Zeit der Vorbereitung ist vorbei. Wie froh sind Sie, dass es jetzt wieder um Punkte geht?

Holger Ringe: Das letzte Pflichtspiel ist schon mehrere Wochen her. Wir alle sind froh, dass es wieder um Punkte geht. Das ist noch einmal etwas ganz anderes als ein Freundschaftsspiel.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit der Vorbereitung?

Ringe: Wir hatten unsere Spielerinnen mit individuellen Trainingsplänen in die Pause verabschiedet. Alle haben ihre Hausaufgaben hervorragend erledigt. So mussten wir zum Start der rund sechswöchigen Vorbereitung nicht bei null anfangen. Die vergangenen Wochen waren dann nicht immer ganz einfach. Durch einige Lehrgänge standen mir nur selten alle Spielerinnen zur Verfügung. Dennoch sehe ich uns gut vorbereitet. Das abschließende Testspiel gegen eine männliche C-Junioren-Mannschaft haben wir 3:1 gewonnen.

DFB.de: Welche Lehren haben Sie aus der Analyse der vergangenen Saison gezogen?

Ringe: Das Positive hat eindeutig überwogen. Es heißt ja: Vorne gewinnt man Spiele, hinten Meisterschaften. Das traf auf uns durchaus zu. Wir haben nicht nur wenig zugelassen, sondern waren taktisch auch variabel und konnten von Dreier- auf Viererkette umstellen. Das wollen wir nun noch mehr verfeinern. Außerdem geht es darum, mit intensiverem Athletiktraining für mehr Tempo zu sorgen und in den Zweikämpfen noch präsenter zu sein. Darüber hinaus haben wir den Fokus auf Standardsituationen gelegt. Wir haben in diesem Bereich einige gefährliche Spielerinnen, die wir gut einsetzen wollen.

DFB.de: Zum Auftakt geht es gegen den Aufsteiger SpVg Aurich. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Ringe: Aurich war in der vergangenen Saison in der Niedersachsenliga am Start. Die Bundesliga ist für die SpVg Neuland. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Aurich mit viel Euphorie gegen uns antreten wird. Für uns wird es darum gehen, unser Dinge durchzuziehen und vielleicht gleich ein Zeichen zu setzen.

DFB.de: Was ist das Besondere an der bevorstehenden Saison?

Ringe: Zum ersten Mal werden wir als Meister die Gejagten sein. Jeder Gegner wird noch mehr versuchen, uns ein Bein zu stellen. Ich hoffe, dass es uns gelingt, gleich vom 1. Spieltag oben mit dabei zu sein.

DFB.de: Mit welchem Kader nehmen Sie die Saison in Angriff?

Ringe: Aus der Meistermannschaft der Vorsaison sind noch mehrere Spielerinnen übriggeblieben, die nun das Gerüst bilden sollen. Ich denke zum Beispiel an die neue Kapitänin Lea Wohlfahrt, Natasha Kowalski oder Enya Heine. Aus der U 15 sind acht Spielerinnen zu uns gestoßen, die aber teilweise noch zwischen beiden Teams pendeln werden.

DFB.de: Kann es als Meister nur das Ziel geben, erneut die Endrunde zu erreichen?

Ringe: Ich hatte vor der zurückliegenden Saison kein Konkretes Ziel ausgegeben und von dieser Linie rücke ich auch nicht ab. Ich möchte keinen allzu großen Druck ausüben. Meiner Meinung nach kann das auch hemmen. Ich formuliere es einmal so: Wir wollen uns unter den ersten fünf Mannschaften einreihen.

DFB.de: Wer sind die größten Konkurrenten?

Ringe: Die Konkurrenz hat deutlich aufgeholt. Daher erwarte ich erneut ein enges Rennen. Neben dem 1. FFC Turbine Potsdam traue ich auch dem Magdeburger FFC, USV FF Jena, dem SV Meppen und dem SV Werder Bremen gute Rollen zu.

DFB.de: Der sportliche Erfolg ist das eine, die Ausbildung junger Talente für höhere Aufgaben das andere große Ziel. Was haben Sie sich in diesem Bereich vorgenommen?

Ringe: Mit der Verpflichtung von Markus Högner als zweitem Co-Trainer bei den Profis und als Nachwuchskoordinator haben wir wichtige Weichen gestellt. Andere Vereine wie Potsdam sind uns mit einem eigenen Internat noch ein Stück voraus. Diese Lücke wollen wir nach und nach schließen. Aktuell pendeln viele unserer Spielerinnen. Einige fahren eineinhalb Stunden zum Training. Unser Ziel ist, ein Konzept zu erarbeiteten, mit der wir die Ausbildung immer mehr in Richtung Wolfsburg verschieben. Wir wollen gut ausbilden - und dabei auch erfolgreich sein. Das eine schließt das andere nicht aus. Im Gegenteil: Wer Spiele gewinnt, bringt auch Mannschaft und Spielerinnen nach vorn.

DFB.de: Der Sprung in die erste Mannschaft ist beim VfL Wolfsburg besonders groß. Kann er trotzdem auf direktem Weg von der U 17 zu den Profis gelingen?

Ringe: Eine schwierige Frage. Unser Sportlicher Leiter Ralf Kellermann hat nach unserer Meisterschaft gesagt, dass es bis zur Elite noch ein weiter Weg sei. Der Unterschied zwischen B-Juniorinnen-Bundesliga und Allianz Frauen-Bundesliga ist riesig. Unmöglich ist es für talentierte Spielerinnen nicht, diesen Sprung zu schaffen. Doch man darf nicht vergessen, dass Spielerinnen, die unsere U 17 verlassen, noch mehrere Jahre Zeit haben, um es nach oben zu schaffen. Dafür haben wir bei uns die U 20 in der neuen eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga.

[mspw]

Die "Wölfe" sind in der kommenden Saison in der Staffel Nord/Nordost der B-Juniorinnen-Bundesliga die Gejagten. Die Mannschaft von VfL-Trainer Holger Ringe gewann in der vergangenen Spielzeit nicht nur erstmals die Staffelmeisterschaft, sondern holte auch im Endspiel gegen den 1. FC Köln (4:1) die Deutsche Meisterschaft. Am Samstag (ab 16 Uhr) greift der Titelverteidiger gegen den Aufsteiger SpVg Aurich erstmals in der Saison 2018/2019 in das Geschehen ein. Im DFB.de-Interview spricht Wolfsburgs Trainer Holger Ringe mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Lehren aus der Vorsaison, die Zielsetzung und den Ausbildungsauftrag.

DFB.de: Die Zeit der Vorbereitung ist vorbei. Wie froh sind Sie, dass es jetzt wieder um Punkte geht?

Holger Ringe: Das letzte Pflichtspiel ist schon mehrere Wochen her. Wir alle sind froh, dass es wieder um Punkte geht. Das ist noch einmal etwas ganz anderes als ein Freundschaftsspiel.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit der Vorbereitung?

Ringe: Wir hatten unsere Spielerinnen mit individuellen Trainingsplänen in die Pause verabschiedet. Alle haben ihre Hausaufgaben hervorragend erledigt. So mussten wir zum Start der rund sechswöchigen Vorbereitung nicht bei null anfangen. Die vergangenen Wochen waren dann nicht immer ganz einfach. Durch einige Lehrgänge standen mir nur selten alle Spielerinnen zur Verfügung. Dennoch sehe ich uns gut vorbereitet. Das abschließende Testspiel gegen eine männliche C-Junioren-Mannschaft haben wir 3:1 gewonnen.

DFB.de: Welche Lehren haben Sie aus der Analyse der vergangenen Saison gezogen?

Ringe: Das Positive hat eindeutig überwogen. Es heißt ja: Vorne gewinnt man Spiele, hinten Meisterschaften. Das traf auf uns durchaus zu. Wir haben nicht nur wenig zugelassen, sondern waren taktisch auch variabel und konnten von Dreier- auf Viererkette umstellen. Das wollen wir nun noch mehr verfeinern. Außerdem geht es darum, mit intensiverem Athletiktraining für mehr Tempo zu sorgen und in den Zweikämpfen noch präsenter zu sein. Darüber hinaus haben wir den Fokus auf Standardsituationen gelegt. Wir haben in diesem Bereich einige gefährliche Spielerinnen, die wir gut einsetzen wollen.

DFB.de: Zum Auftakt geht es gegen den Aufsteiger SpVg Aurich. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Ringe: Aurich war in der vergangenen Saison in der Niedersachsenliga am Start. Die Bundesliga ist für die SpVg Neuland. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Aurich mit viel Euphorie gegen uns antreten wird. Für uns wird es darum gehen, unser Dinge durchzuziehen und vielleicht gleich ein Zeichen zu setzen.

DFB.de: Was ist das Besondere an der bevorstehenden Saison?

Ringe: Zum ersten Mal werden wir als Meister die Gejagten sein. Jeder Gegner wird noch mehr versuchen, uns ein Bein zu stellen. Ich hoffe, dass es uns gelingt, gleich vom 1. Spieltag oben mit dabei zu sein.

DFB.de: Mit welchem Kader nehmen Sie die Saison in Angriff?

Ringe: Aus der Meistermannschaft der Vorsaison sind noch mehrere Spielerinnen übriggeblieben, die nun das Gerüst bilden sollen. Ich denke zum Beispiel an die neue Kapitänin Lea Wohlfahrt, Natasha Kowalski oder Enya Heine. Aus der U 15 sind acht Spielerinnen zu uns gestoßen, die aber teilweise noch zwischen beiden Teams pendeln werden.

DFB.de: Kann es als Meister nur das Ziel geben, erneut die Endrunde zu erreichen?

Ringe: Ich hatte vor der zurückliegenden Saison kein Konkretes Ziel ausgegeben und von dieser Linie rücke ich auch nicht ab. Ich möchte keinen allzu großen Druck ausüben. Meiner Meinung nach kann das auch hemmen. Ich formuliere es einmal so: Wir wollen uns unter den ersten fünf Mannschaften einreihen.

DFB.de: Wer sind die größten Konkurrenten?

Ringe: Die Konkurrenz hat deutlich aufgeholt. Daher erwarte ich erneut ein enges Rennen. Neben dem 1. FFC Turbine Potsdam traue ich auch dem Magdeburger FFC, USV FF Jena, dem SV Meppen und dem SV Werder Bremen gute Rollen zu.

DFB.de: Der sportliche Erfolg ist das eine, die Ausbildung junger Talente für höhere Aufgaben das andere große Ziel. Was haben Sie sich in diesem Bereich vorgenommen?

Ringe: Mit der Verpflichtung von Markus Högner als zweitem Co-Trainer bei den Profis und als Nachwuchskoordinator haben wir wichtige Weichen gestellt. Andere Vereine wie Potsdam sind uns mit einem eigenen Internat noch ein Stück voraus. Diese Lücke wollen wir nach und nach schließen. Aktuell pendeln viele unserer Spielerinnen. Einige fahren eineinhalb Stunden zum Training. Unser Ziel ist, ein Konzept zu erarbeiteten, mit der wir die Ausbildung immer mehr in Richtung Wolfsburg verschieben. Wir wollen gut ausbilden - und dabei auch erfolgreich sein. Das eine schließt das andere nicht aus. Im Gegenteil: Wer Spiele gewinnt, bringt auch Mannschaft und Spielerinnen nach vorn.

DFB.de: Der Sprung in die erste Mannschaft ist beim VfL Wolfsburg besonders groß. Kann er trotzdem auf direktem Weg von der U 17 zu den Profis gelingen?

Ringe: Eine schwierige Frage. Unser Sportlicher Leiter Ralf Kellermann hat nach unserer Meisterschaft gesagt, dass es bis zur Elite noch ein weiter Weg sei. Der Unterschied zwischen B-Juniorinnen-Bundesliga und Allianz Frauen-Bundesliga ist riesig. Unmöglich ist es für talentierte Spielerinnen nicht, diesen Sprung zu schaffen. Doch man darf nicht vergessen, dass Spielerinnen, die unsere U 17 verlassen, noch mehrere Jahre Zeit haben, um es nach oben zu schaffen. Dafür haben wir bei uns die U 20 in der neuen eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga.

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