Meisterfrauen des FC Bayern besuchen JVA Aichach

Der FC Bayern München hat die letzten beiden Spiele in der Google Pixel Frauen-Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim und den SC Freiburg gewonnen und die Tabellenführung vom VfL Wolfsburg zurückerobert. Zur Vorbereitung waren die Bayern-Frauen in den Knast gegangen. Mit Unterstützung der DFB-Stiftung Sepp Herberger besuchte die Frauen-Lizenzmannschaft des FCB die Justizvollzugsanstalt Aichach. Gespickt mit zahlreichen Nationalspielerinnen war nahezu der komplette Kader des Deutschen Meisters zu Gast in der bayerischen Justizeinrichtung.

Bei einer Anstaltsführung bekamen die Fußballerinnen intensive Einblicke in den Alltag hinter Gefängnismauern. Gerade das persönliche Erleben der Enge in den rund acht Quadratmeter großen Haftzellen regte zum Nachdenken an. "Wir sind dankbar, dass wir über diesen Besuch einen wertvollen Perspektivwechsel außerhalb unseres sportlichen Alltags erfahren durften, aus dem wir Demut und Dankbarkeit für das eigene privilegierte Leben mitnehmen", betonte Bianca Rech, Abteilungsleiterin Frauenfußball beim FC Bayern München.

"Es war ein Austausch auf Augenhöhe"

Nach der Führung stand die Begegnung mit einer Gruppe weiblicher Inhaftierter auf dem Programm. Sport verbindet – das belegte die lockere Atmosphäre unter den Teilnehmenden. Bei der Gesprächsrunde tauschte man sich aus. In Stuhlkreisen saßen sie zusammen. Die Inhaftierten erläuterten ihren Lebensweg, häufig mit zahlreichen Brüchen versehen, oder redeten über ihre Träume und Wünsche für die Zukunft. Und die Profispielerinnen des FC Bayern hörten zu, stellten Fragen und berichteten aus ihren sportlichen Karrieren. "Es war ein Austausch auf Augenhöhe, es gab in diesen Momenten keine Unterschiede zwischen uns", meinte Nationalspielerin Sydney Lohmann.

Und Linda Dallmann, die seit 2019 beim FC Bayern München unter Vertrag steht, ergänzte: "Uns ist es bewusst, dass die Frauen, mit denen wir gesprochen haben, große Fehler in der Vergangenheit begangen haben. Auf der anderen Seite sind es jedoch auch Menschen, die eine zweite Chance verdient haben."

"Wir wollen euch zeigen, dass wir euch nicht vergessen haben"

Genau deshalb setzt sich die DFB-Stiftung Sepp Herberger seit mehr als vier Jahrzehnten bundesweit in Justizeinrichtungen für die Resozialisierung von straffällig gewordenen Menschen in die Gesellschaft ein. Die Besuche prominenter Fußball-Persönlichkeiten schenken den Inhaftierten Kraft und Zuversicht für ihren zukünftigen Lebensweg. Gemeinsam mit dem FC Bayern München organisierte die Stiftung die Veranstaltung in der JVA Aichach. Markus Hörwick, Kuratoriumsmitglied der Stiftung und langjähriger Mediendirektor des FC Bayern München, war gemeinsam mit dem stellvertretenden Stiftungsgeschäftsführer Nico Kempf vor Ort und motivierte die Insassen: "Wir wollen euch zeigen, dass wir euch nicht vergessen haben und an euch glauben. Lernt aus euren Fehlern und fangt noch mal von vorne an."

Auch Jürgen Pfau, Vizepräsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), richtete wichtige Worte an die Inhaftierten: "Es ist wichtig, nach der Inhaftierung ein neues Umfeld aufzubauen. Traut euch und werdet Mitglied in Sportvereinen. Dort könnt ihr Gemeinschaft erfahren sowie Halt und Orientierung finden."

Nach rund drei Stunden ließen die Spielerinnen des FC Bayern München die Gefängnismauern in der JVA Aichach hinter sich. Ein Nachmittag, der sowohl den Inhaftierten wie auch den Profifußballerinnen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

[th]

Der FC Bayern München hat die letzten beiden Spiele in der Google Pixel Frauen-Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim und den SC Freiburg gewonnen und die Tabellenführung vom VfL Wolfsburg zurückerobert. Zur Vorbereitung waren die Bayern-Frauen in den Knast gegangen. Mit Unterstützung der DFB-Stiftung Sepp Herberger besuchte die Frauen-Lizenzmannschaft des FCB die Justizvollzugsanstalt Aichach. Gespickt mit zahlreichen Nationalspielerinnen war nahezu der komplette Kader des Deutschen Meisters zu Gast in der bayerischen Justizeinrichtung.

Bei einer Anstaltsführung bekamen die Fußballerinnen intensive Einblicke in den Alltag hinter Gefängnismauern. Gerade das persönliche Erleben der Enge in den rund acht Quadratmeter großen Haftzellen regte zum Nachdenken an. "Wir sind dankbar, dass wir über diesen Besuch einen wertvollen Perspektivwechsel außerhalb unseres sportlichen Alltags erfahren durften, aus dem wir Demut und Dankbarkeit für das eigene privilegierte Leben mitnehmen", betonte Bianca Rech, Abteilungsleiterin Frauenfußball beim FC Bayern München.

"Es war ein Austausch auf Augenhöhe"

Nach der Führung stand die Begegnung mit einer Gruppe weiblicher Inhaftierter auf dem Programm. Sport verbindet – das belegte die lockere Atmosphäre unter den Teilnehmenden. Bei der Gesprächsrunde tauschte man sich aus. In Stuhlkreisen saßen sie zusammen. Die Inhaftierten erläuterten ihren Lebensweg, häufig mit zahlreichen Brüchen versehen, oder redeten über ihre Träume und Wünsche für die Zukunft. Und die Profispielerinnen des FC Bayern hörten zu, stellten Fragen und berichteten aus ihren sportlichen Karrieren. "Es war ein Austausch auf Augenhöhe, es gab in diesen Momenten keine Unterschiede zwischen uns", meinte Nationalspielerin Sydney Lohmann.

Und Linda Dallmann, die seit 2019 beim FC Bayern München unter Vertrag steht, ergänzte: "Uns ist es bewusst, dass die Frauen, mit denen wir gesprochen haben, große Fehler in der Vergangenheit begangen haben. Auf der anderen Seite sind es jedoch auch Menschen, die eine zweite Chance verdient haben."

"Wir wollen euch zeigen, dass wir euch nicht vergessen haben"

Genau deshalb setzt sich die DFB-Stiftung Sepp Herberger seit mehr als vier Jahrzehnten bundesweit in Justizeinrichtungen für die Resozialisierung von straffällig gewordenen Menschen in die Gesellschaft ein. Die Besuche prominenter Fußball-Persönlichkeiten schenken den Inhaftierten Kraft und Zuversicht für ihren zukünftigen Lebensweg. Gemeinsam mit dem FC Bayern München organisierte die Stiftung die Veranstaltung in der JVA Aichach. Markus Hörwick, Kuratoriumsmitglied der Stiftung und langjähriger Mediendirektor des FC Bayern München, war gemeinsam mit dem stellvertretenden Stiftungsgeschäftsführer Nico Kempf vor Ort und motivierte die Insassen: "Wir wollen euch zeigen, dass wir euch nicht vergessen haben und an euch glauben. Lernt aus euren Fehlern und fangt noch mal von vorne an."

Auch Jürgen Pfau, Vizepräsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), richtete wichtige Worte an die Inhaftierten: "Es ist wichtig, nach der Inhaftierung ein neues Umfeld aufzubauen. Traut euch und werdet Mitglied in Sportvereinen. Dort könnt ihr Gemeinschaft erfahren sowie Halt und Orientierung finden."

Nach rund drei Stunden ließen die Spielerinnen des FC Bayern München die Gefängnismauern in der JVA Aichach hinter sich. Ein Nachmittag, der sowohl den Inhaftierten wie auch den Profifußballerinnen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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