Meister und Enochs: "Auftakt kann Initialzündung sein"

Es geht wieder los. Als erste der drei Profiligen startet die 3. Liga am Freitag in die neue Saison. Zum Auftakt kommt es direkt zum mit Spannung erwartet Duell zwischen Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC und dem VfL Osnabrück (ab 20.30 Uhr, live im SWR und auf Telekom Sport). Beide Klubs zählen zum Kreis der Aufstiegskandidaten.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die Trainer Marc-Patrick Meister (KSC, 36) und Joe Enochs (45) über die neue Spielzeit. Beide machen keinen Hehl daraus, dass die Vorfreude auf die anstehende Serie riesig ist. Meister und Enochs erklären auch, warum diese 3. Liga so attraktiv ist und warum es gleichzeitig eine komplizierte Saison werden könnte.

DFB.de: Herr Meister, Herr Enochs, die neue Saison der 3. Liga startet. Kribbelt es bereits?

Marc-Patrick Meister: Ja, klar. Wir hatten eine recht kurze, aber sehr intensive Vorbereitung. Es warten ganz spannende Woche auf uns. Wir haben 16 neue Spieler dazu bekommen. Die Herausforderung ist es nun, die Jungs erstens zu integrieren und ihnen zweitens unsere Idee vom Fußball zu vermitteln. Wenn uns das gelingt, können wir gemeinsam positiv nach vorne schauen. Wir wollen schon dieses Eröffnungsspiel nutzen, um den neuen Karlsruher SC zu präsentieren.

Joe Enochs: Wir freuen uns riesig, dass wir zusammen mit Karlsruhe das Eröffnungsspiel bestreiten dürfen. Da die anderen Profiligen noch Sommerpause haben, ist die Aufmerksamkeit entsprechend groß. Wir werden alles geben, um uns deutschlandweit von unserer besten Seite zu zeigen. Es gibt nur einen Kritikpunkt an dieser Geschichte: Wir hätten den Auftakt lieber bei uns zuhause an der Bremer Brücke gehabt.

DFB.de: Wie schätzen Sie das Duell ein?

Enochs: Für mich ist der Karlsruher SC einer der großen Favoriten auf den Aufstieg. Die hatten nach ihrem Abstieg natürlich einen Umbruch im Kader, haben sich aber gleichzeitig auch beachtlich verstärkt. Da ist viel Qualität vorhanden.

DFB.de: Könnte es ein Vorteil sein, dass Sie früh auf den KSC treffen?

Enochs: Das ist vorher immer schwer zu sagen. Sicherlich wird Karlsruhe noch einige Wochen brauchen, bis die Automatismen greifen. Aber das spielt für mich keine Rolle. Wir werden den Fokus auf uns richten und nicht auf den Gegner. Dennoch haben wir natürlich Respekt. Ich traue dem KSC zu, eine ähnlich dominante Rolle zu spielen wie Dresden vor zwei Jahren oder Duisburg in der vergangenen Saison.

DFB.de: Nehmen Sie diese Rolle an, Herr Meister?

Meister: Von verschiedenen Seiten bekommen wir diese Einschätzung immer wieder zugetragen. Ich weiß nicht genau, auf welchem Fundament das basiert. Wir werden uns nicht verstecken, und wir werden uns auch dieser Herausforderung stellen. Innerhalb des Vereins ist aber allen durchaus bewusst, dass es kein Selbstläufer wird. Ich glaube, dass fast die Hälfte aller Klubs um den Aufstieg mitspielen kann.

DFB.de: Auch der VfL Osnabrück?

Meister: Auf jeden Fall. Die waren in der vergangenen Saison Fünfter und davor Sechster. Wer Osnabrück nicht auf dem Zettel hat, macht einen Fehler. Ich war zuletzt sehr häufig an der Bremer Brücke. Die Verhältnisse dort sind sehr englisch. Der Fußball wird da gelebt. Die Stimmung ist großartig. Die Mannschaft geht immer nach vorne. Joe macht dort einen super Job. Mit Osnabrück ist zu rechnen.

DFB.de: Und mit wem noch?

Meister: Würzburg, Magdeburg und Lotte sind nicht zu unterschätzen. Münster hat klar formuliert, dass sie den Scheinwerfer mal wieder in die andere Richtung drehen und nicht mehr gegen den Abstieg spielen wollen. Unterhaching könnte auch eine gute Rolle einnehmen. Dazu kommt bestimmt noch der eine oder andere weitere Verein. Alle haben uns gegenüber einen großen Vorteil. Sie gehen mit einem gewachsenen Stamm in die Saison und sind weitestgehend eingespielt. In diesem Bereich müssen wir ganz schnell aufholen.

Enochs: Es ehrt uns, dass uns mein Kollege zum Aufstiegskreis zählt. Wir sind selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass wir eine gute Rolle einnehmen werden. Das bedeutet nicht, dass wir aufsteigen müssen. Auch wenn das viele unserer Fans anders sehen. Wir sind ein Traditionsverein. Da sind die Ansprüche traditionell hoch. Dieser Situation stellen wir uns. Wir werden uns nicht verstecken oder kleiner reden, als wir es sind. Aber die 3. Liga wird weiterhin sehr ausgeglichen sein. Da kann es schnell in beide Richtungen gehen. Der SC Paderborn ist für mich in diesem Zusammenhang ein warnendes Beispiel. Die waren aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Alle hatten damit gerechnet, dass sie um den direkten Wiederaufstieg spielen werden. Am Ende sind sie aus ganz verschiedenen Gründen Drittletzter geworden und haben nur die Klasse gehalten, weil 1860 München keine Lizenz bekommen hat. Aber das ist ja hinlänglich bekannt. Was ich eigentlich sagen will: Man muss in dieser Klasse höllisch aufpassen. Sonst wird man böse überrascht.

Meister: Es ist tatsächlich beeindruckend, wie ausgeglichen diese Liga ist. Wenn man nicht aufpasst, hängt man ganz schnell unten drin. Wenn es allerdings gut läuft, ist man auch ziemlich kurzfristig oben dabei. Man muss defensiv gut stehen und eine gewisse Konstanz in seine Auftritte bringen. Dann hat man vieles schon richtig gemacht.



Es geht wieder los. Als erste der drei Profiligen startet die 3. Liga am Freitag in die neue Saison. Zum Auftakt kommt es direkt zum mit Spannung erwartet Duell zwischen Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC und dem VfL Osnabrück (ab 20.30 Uhr, live im SWR und auf Telekom Sport). Beide Klubs zählen zum Kreis der Aufstiegskandidaten.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die Trainer Marc-Patrick Meister (KSC, 36) und Joe Enochs (45) über die neue Spielzeit. Beide machen keinen Hehl daraus, dass die Vorfreude auf die anstehende Serie riesig ist. Meister und Enochs erklären auch, warum diese 3. Liga so attraktiv ist und warum es gleichzeitig eine komplizierte Saison werden könnte.

DFB.de: Herr Meister, Herr Enochs, die neue Saison der 3. Liga startet. Kribbelt es bereits?

Marc-Patrick Meister: Ja, klar. Wir hatten eine recht kurze, aber sehr intensive Vorbereitung. Es warten ganz spannende Woche auf uns. Wir haben 16 neue Spieler dazu bekommen. Die Herausforderung ist es nun, die Jungs erstens zu integrieren und ihnen zweitens unsere Idee vom Fußball zu vermitteln. Wenn uns das gelingt, können wir gemeinsam positiv nach vorne schauen. Wir wollen schon dieses Eröffnungsspiel nutzen, um den neuen Karlsruher SC zu präsentieren.

Joe Enochs: Wir freuen uns riesig, dass wir zusammen mit Karlsruhe das Eröffnungsspiel bestreiten dürfen. Da die anderen Profiligen noch Sommerpause haben, ist die Aufmerksamkeit entsprechend groß. Wir werden alles geben, um uns deutschlandweit von unserer besten Seite zu zeigen. Es gibt nur einen Kritikpunkt an dieser Geschichte: Wir hätten den Auftakt lieber bei uns zuhause an der Bremer Brücke gehabt.

DFB.de: Wie schätzen Sie das Duell ein?

Enochs: Für mich ist der Karlsruher SC einer der großen Favoriten auf den Aufstieg. Die hatten nach ihrem Abstieg natürlich einen Umbruch im Kader, haben sich aber gleichzeitig auch beachtlich verstärkt. Da ist viel Qualität vorhanden.

DFB.de: Könnte es ein Vorteil sein, dass Sie früh auf den KSC treffen?

Enochs: Das ist vorher immer schwer zu sagen. Sicherlich wird Karlsruhe noch einige Wochen brauchen, bis die Automatismen greifen. Aber das spielt für mich keine Rolle. Wir werden den Fokus auf uns richten und nicht auf den Gegner. Dennoch haben wir natürlich Respekt. Ich traue dem KSC zu, eine ähnlich dominante Rolle zu spielen wie Dresden vor zwei Jahren oder Duisburg in der vergangenen Saison.

DFB.de: Nehmen Sie diese Rolle an, Herr Meister?

Meister: Von verschiedenen Seiten bekommen wir diese Einschätzung immer wieder zugetragen. Ich weiß nicht genau, auf welchem Fundament das basiert. Wir werden uns nicht verstecken, und wir werden uns auch dieser Herausforderung stellen. Innerhalb des Vereins ist aber allen durchaus bewusst, dass es kein Selbstläufer wird. Ich glaube, dass fast die Hälfte aller Klubs um den Aufstieg mitspielen kann.

DFB.de: Auch der VfL Osnabrück?

Meister: Auf jeden Fall. Die waren in der vergangenen Saison Fünfter und davor Sechster. Wer Osnabrück nicht auf dem Zettel hat, macht einen Fehler. Ich war zuletzt sehr häufig an der Bremer Brücke. Die Verhältnisse dort sind sehr englisch. Der Fußball wird da gelebt. Die Stimmung ist großartig. Die Mannschaft geht immer nach vorne. Joe macht dort einen super Job. Mit Osnabrück ist zu rechnen.

DFB.de: Und mit wem noch?

Meister: Würzburg, Magdeburg und Lotte sind nicht zu unterschätzen. Münster hat klar formuliert, dass sie den Scheinwerfer mal wieder in die andere Richtung drehen und nicht mehr gegen den Abstieg spielen wollen. Unterhaching könnte auch eine gute Rolle einnehmen. Dazu kommt bestimmt noch der eine oder andere weitere Verein. Alle haben uns gegenüber einen großen Vorteil. Sie gehen mit einem gewachsenen Stamm in die Saison und sind weitestgehend eingespielt. In diesem Bereich müssen wir ganz schnell aufholen.

Enochs: Es ehrt uns, dass uns mein Kollege zum Aufstiegskreis zählt. Wir sind selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass wir eine gute Rolle einnehmen werden. Das bedeutet nicht, dass wir aufsteigen müssen. Auch wenn das viele unserer Fans anders sehen. Wir sind ein Traditionsverein. Da sind die Ansprüche traditionell hoch. Dieser Situation stellen wir uns. Wir werden uns nicht verstecken oder kleiner reden, als wir es sind. Aber die 3. Liga wird weiterhin sehr ausgeglichen sein. Da kann es schnell in beide Richtungen gehen. Der SC Paderborn ist für mich in diesem Zusammenhang ein warnendes Beispiel. Die waren aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Alle hatten damit gerechnet, dass sie um den direkten Wiederaufstieg spielen werden. Am Ende sind sie aus ganz verschiedenen Gründen Drittletzter geworden und haben nur die Klasse gehalten, weil 1860 München keine Lizenz bekommen hat. Aber das ist ja hinlänglich bekannt. Was ich eigentlich sagen will: Man muss in dieser Klasse höllisch aufpassen. Sonst wird man böse überrascht.

Meister: Es ist tatsächlich beeindruckend, wie ausgeglichen diese Liga ist. Wenn man nicht aufpasst, hängt man ganz schnell unten drin. Wenn es allerdings gut läuft, ist man auch ziemlich kurzfristig oben dabei. Man muss defensiv gut stehen und eine gewisse Konstanz in seine Auftritte bringen. Dann hat man vieles schon richtig gemacht.

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DFB.de: Ist das auch eine Erkenntnis aus der vergangenen Saison, als Ihrer Mannschaft beides gefehlt hat und als Konsequenz der Abstieg aus der 2. Bundesliga stand?

Meister: Das war eine ganz andere Situation. Wir haben die vergangene Saison aufgearbeitet und damit auch abgehakt. Wir schauen nicht mehr zurück, sondern nur noch nach vorne. Dieses Auftaktspiel in auch deshalb ganz wichtig für uns, um die alten Geschichte nun hinter uns zu lassen. Ein erfolgreicher Auftakt könnte eine ganz wichtige Initialzündung sein.

DFB.de: Welchen Eindruck macht Ihre neue Mannschaft bisher? Ist sie bereit?

Meister: Wir hatten ordentliche Testspiele und ein sehr intensives Trainingslager in Österreich. Alle haben super mitgezogen. Mit jedem weiteren Tag hat man gemerkt, dass die Abläufe greifen. Aber das war Vorbereitung, jetzt beginnt der Ernst. Ich bin selbst gespannt, wie sich die Mannschaft präsentiert. Gleichzeitig bin ich total optimistisch, weil die Jungs sich mit unserem Projekt hier identifizieren. Vom ersten Tag an habe ich sehr viel Wert auf Eigeninitiative gelegt – auf und außerhalb des Platzes. Das ist mir ganz wichtig, weil es die Persönlichkeit stärkt. Wir haben einige erfahrene Spieler dabei, die vorangehen. Das sind richtige Typen, die jeder Mannschaft gut tun. Deshalb habe ich auch keine Sorge vor den anstehenden Aufgaben.

DFB.de: Wie hat sich Ihre Mannschaft präsentiert, Herr Enochs?

Enochs: Leider fehlen uns immer noch einige wichtige Stammkräfte – allen voran natürlich unser Kapitän Halil Savran. Seine Qualität ist kaum gleichwertig zu ersetzen. Aber wir werden es versuchen. Nach seinem Knorpelschaden braucht er noch etwas Zeit. Ich habe allerdings die Hoffnung, dass er uns in absehbarer Zeit wieder zur Verfügung stehen wird. Ansonsten kann ich mich den Worten meines Kollegen nur anschließen: Auch ich bin hochzufrieden. Alles war bestens. Es kann gerne losgehen. Wir sind startklar.

DFB.de: Und dann kommt bald ja auch schon die erste Runde im DFB-Pokal. Karlsruhe erwartet Bayer Leverkusen, Osnabrück trifft auf den Hamburger SV.

Enochs: Beides sind tolle Lose, gleichzeitig aber auch wieder sehr schwierige Aufgaben. Der HSV ist natürlich ganz klar in der Favoritenrolle. Aber ich sehe uns nicht chancenlos. Unser Vorteil könnte sein, dass wir dann bereits vier Begegnungen in der 3. Liga bestritten haben und damit bereits im Wettkampfmodus sind. Wir brauchen einen guten Tag. Dann kann vielleicht etwas gehen. Allerdings ist das noch ziemlich weit weg. Jetzt zählt erstmal nur die Meisterschaft.

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