Meinert: "Wir haben Großartiges geleistet"

In einem spannenden EM-Finale haben die deutschen U 19-Frauen knapp mit 1:2 gegen Frankreich verloren. Im DFB.de-Interview spricht die scheidende DFB-Trainerin Maren Meinert mit Redakteur David Horward über die Leistung ihrer Mannschaft - und zieht ein persönliches EM-Fazit.

DFB.de: Nach einer Finalniederlage gratuliert man natürlich dem Gegner zum Titel. Wie schwer war das mit dem Wissen, dass Frankreich nicht die dominierende Mannschaft gewesen war?

Maren Meinert: Die Gratulation an die Französinnen ist ehrlich. So ist Fußball. Wir haben auch schon Spiele gehabt, die wir knapp für uns entschieden haben. Von daher ist es mir nicht schwergefallen zu gratulieren. Aber natürlich ist die Enttäuschung nach so einem Spiel groß, weil wir ein Riesenspiel gemacht haben und hätten gewinnen müssen. Dann tut es weh, wenn man nach so einem Finale mit dem zweiten Platz nach Hause fährt.

DFB.de: Beide Gegentreffer sind unglücklich gefallen. Trotzdem hat sich Ihre Mannschaft immer wieder aufgerafft und weitergekämpft.

Meinert: Das erste Gegentor war extrem unglücklich, auch in der Phase. Wir haben trotzdem immer weiter gemacht, auch in der zweiten Halbzeit. Und selbst als wir in Rückstand geraten sind, haben wir uns noch gute Chancen rausgespielt. Meine Mannschaft hat auch gegen den Ball sehr gut gearbeitet und nach vorne gespielt. Die Tore sind für die Französinnen in den richtigen Momenten gefallen. Wir haben uns nichts vorzuwerfen, sind aber enttäuscht, dass wir das Spiel verloren haben.

DFB.de: Mussten Sie Ihre Spielerinnen aufrichten oder erst mal in Ruhe lassen?

Meinert: Das ist gerade so ein Zwischending. Wir haben versucht, sie zu trösten, weil sie natürlich auch sehr enttäuscht sind. Ein bisschen müssen wir das Spiel auch erst mal sacken lassen. Ich glaube, jeder Zuschauer hat gesehen, wie viel wir reingesteckt haben. Dann ist es normal, dass man ein paar Minuten oder Tage braucht, um darüber hinwegzukommen. Mit der WM-Qualifikation steht den Spielerinnen noch ein großes Turnier bevor. Ich habe meiner Mannschaft gesagt: Heute und morgen tut die Silbermedaille weh. Aber irgendwann werden die Spielerinnen sie in der Hand halten und an ein tolles Turnier denken, das sie sportlich weitergebracht hat.

DFB.de: Welches Fazit der EM ziehen Sie?

Meinert: Es war eine wunderbare EM, die wir gespielt haben, vom ersten bis zum letzten Spiel. Wir haben gezeigt, dass wir in Europa absolut zur Spitze gehören und gegen jeden Gegner bestehen können. Wir sind sehr stolz auf die Leistung, die wir hier gebracht haben. Als Trainerin denkt man nicht unbedingt an den aktuellen Erfolg, sondern versucht auch, das große Ganze zu sehen. Letztendlich haben wir bei der EM tolle Leistungen gezeigt. Die Spielerinnen haben sich weiterentwickelt, von daher bin ich mit der gesamten Mannschaftsleistung sehr zufrieden.

DFB.de: Was sind die Erfahrungswerte, die Ihre Spielerinnen aus so einer Niederlage mitnehmen können?

Meinert: Wir haben alles versucht, den EM-Titel zu gewinnen. Im Finale war's einfach ein Tag, an dem wir den Ball nicht häufig genug ins Tor geschossen haben. Wir haben trotzdem Großartiges geleistet. Und in Zukunft wird es natürlich auch wieder passieren, dass die Spielerinnen die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielen. Sie können mit ihrer Leistung zufrieden sein und werden natürlich auch aus der Niederlage lernen.

DFB.de: Das war Ihr letztes Spiel als DFB-Trainerin. Was steht bei Ihnen als nächstes an?

Meinert: Ich fahre erst mal mit meiner Familie nach Griechenland in den Urlaub. Was ich danach mache, wird sich noch entscheiden.

[dh]

In einem spannenden EM-Finale haben die deutschen U 19-Frauen knapp mit 1:2 gegen Frankreich verloren. Im DFB.de-Interview spricht die scheidende DFB-Trainerin Maren Meinert mit Redakteur David Horward über die Leistung ihrer Mannschaft - und zieht ein persönliches EM-Fazit.

DFB.de: Nach einer Finalniederlage gratuliert man natürlich dem Gegner zum Titel. Wie schwer war das mit dem Wissen, dass Frankreich nicht die dominierende Mannschaft gewesen war?

Maren Meinert: Die Gratulation an die Französinnen ist ehrlich. So ist Fußball. Wir haben auch schon Spiele gehabt, die wir knapp für uns entschieden haben. Von daher ist es mir nicht schwergefallen zu gratulieren. Aber natürlich ist die Enttäuschung nach so einem Spiel groß, weil wir ein Riesenspiel gemacht haben und hätten gewinnen müssen. Dann tut es weh, wenn man nach so einem Finale mit dem zweiten Platz nach Hause fährt.

DFB.de: Beide Gegentreffer sind unglücklich gefallen. Trotzdem hat sich Ihre Mannschaft immer wieder aufgerafft und weitergekämpft.

Meinert: Das erste Gegentor war extrem unglücklich, auch in der Phase. Wir haben trotzdem immer weiter gemacht, auch in der zweiten Halbzeit. Und selbst als wir in Rückstand geraten sind, haben wir uns noch gute Chancen rausgespielt. Meine Mannschaft hat auch gegen den Ball sehr gut gearbeitet und nach vorne gespielt. Die Tore sind für die Französinnen in den richtigen Momenten gefallen. Wir haben uns nichts vorzuwerfen, sind aber enttäuscht, dass wir das Spiel verloren haben.

DFB.de: Mussten Sie Ihre Spielerinnen aufrichten oder erst mal in Ruhe lassen?

Meinert: Das ist gerade so ein Zwischending. Wir haben versucht, sie zu trösten, weil sie natürlich auch sehr enttäuscht sind. Ein bisschen müssen wir das Spiel auch erst mal sacken lassen. Ich glaube, jeder Zuschauer hat gesehen, wie viel wir reingesteckt haben. Dann ist es normal, dass man ein paar Minuten oder Tage braucht, um darüber hinwegzukommen. Mit der WM-Qualifikation steht den Spielerinnen noch ein großes Turnier bevor. Ich habe meiner Mannschaft gesagt: Heute und morgen tut die Silbermedaille weh. Aber irgendwann werden die Spielerinnen sie in der Hand halten und an ein tolles Turnier denken, das sie sportlich weitergebracht hat.

DFB.de: Welches Fazit der EM ziehen Sie?

Meinert: Es war eine wunderbare EM, die wir gespielt haben, vom ersten bis zum letzten Spiel. Wir haben gezeigt, dass wir in Europa absolut zur Spitze gehören und gegen jeden Gegner bestehen können. Wir sind sehr stolz auf die Leistung, die wir hier gebracht haben. Als Trainerin denkt man nicht unbedingt an den aktuellen Erfolg, sondern versucht auch, das große Ganze zu sehen. Letztendlich haben wir bei der EM tolle Leistungen gezeigt. Die Spielerinnen haben sich weiterentwickelt, von daher bin ich mit der gesamten Mannschaftsleistung sehr zufrieden.

DFB.de: Was sind die Erfahrungswerte, die Ihre Spielerinnen aus so einer Niederlage mitnehmen können?

Meinert: Wir haben alles versucht, den EM-Titel zu gewinnen. Im Finale war's einfach ein Tag, an dem wir den Ball nicht häufig genug ins Tor geschossen haben. Wir haben trotzdem Großartiges geleistet. Und in Zukunft wird es natürlich auch wieder passieren, dass die Spielerinnen die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielen. Sie können mit ihrer Leistung zufrieden sein und werden natürlich auch aus der Niederlage lernen.

DFB.de: Das war Ihr letztes Spiel als DFB-Trainerin. Was steht bei Ihnen als nächstes an?

Meinert: Ich fahre erst mal mit meiner Familie nach Griechenland in den Urlaub. Was ich danach mache, wird sich noch entscheiden.

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