Meike Kämper: "Bei uns ist gut Feuer drin"

Abstiegskampf in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. In einem Nachholspiel empfängt der MSV Duisburg als Drittletzter heute (ab 18 Uhr) den Vorletzten 1. FC Köln. Mit einem Erfolg könnte Duisburg einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Im DFB.de-Interview spricht die 26 Jahre alte MSV-Torhüterin Meike Kämper über das Derby, die Chancen auf die Rettung und ihre Knieoperation.

DFB.de: Frau Kämper, mit einem Sieg könnten Sie einen riesigen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Sehen Sie es auch so?

Meike Kämper: Ja, definitiv. Wir müssen nach unserem Sieg in Leverkusen am vergangenen Wochenende jetzt nachlegen. Wir dürfen praktisch alles, nur nicht verlieren. Ein Unentschieden wäre schon okay, um den Abstand gleichzuhalten. Aber wir werden alles versuchen, um zu gewinnen. Ein schöner Nebeneffekt wäre dann, dass wir auch vorerst an Leverkusen vorbeiziehen könnten. Dann würde es für uns sehr, sehr gut aussehen - und wir hätten vor allem Köln deutlich distanziert.

DFB.de: Sie hätten dann acht Zähler Vorsprung bei noch fünf ausstehenden Begegnungen.

Kämper: Das stimmt. Aber man darf nicht vergessen, dass Köln noch ein Nachholspiel gegen Jena in der Hinterhand hat. Dennoch haben wir nun die große Möglichkeit, die Situation für uns deutlich zu entspannen. Das ist unser großes Ziel. Unsere Ausgangslage ist jetzt schon gut. Wir können sie noch viel, viel besser machen.

DFB.de: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass Ihnen dieser Schritt gelingen könnte?

Kämper: Wir spielen in der großen Arena. Dort sind wir noch ungeschlagen, und das soll auch so bleiben. Das ist auf jeden Fall ein gutes Omen. Außerdem haben wir viel Selbstvertrauen nach unserem 2:0 zuletzt bei Bayer Leverkusen.

DFB.de: Geht es gegen Köln nun also auch darum, diese drei wichtigen Zähler zu veredeln?

Kämper: Genau mit dieser Einstellung gehen wir in die Partie gegen Köln. Wenn wir da nicht punkten, bringt uns rückblickend der Erfolg in Leverkusen wenig. Dann bleibt alles sehr eng zusammen. Wir werden alles tun, um möglichst die drei Punkte in Duisburg zu behalten.

DFB.de: Spüren Sie Druck?

Kämper: Es ist eher eine positive Anspannung. Ich kann mir vorstellen, dass der Druck in Köln größer ist. Für sie ist es vielleicht eine der letzten Chancen, den Anschluss nicht zu verlieren. Wir haben eher die Gelegenheit, jetzt für weitestgehend klare Verhältnisse zu sorgen. Nach dem Spiel in Leverkusen haben wir am Sonntag eine leichte Einheit gehabt, die vor allem im Zeichen des Auslaufens und der Regeneration stand. An Pfingstmontag hatten wir frei und konnten etwas entspannen. Seit Dienstag richten wir unsere Konzentration voll auf das Aufeinandertreffen mit Köln. Danach richten wir unseren Fokus auf die Partie gegen den SC Sand am kommenden Wochenende. Im Moment können wir wirklich nur von Spiel zu Spiel schauen.

DFB.de: Was macht Sie derzeit so stark?

Kämper: Wir sind wie alle anderen auch aus einer langen Pause gekommen und wussten nicht so richtig, wo wir stehen. Insgesamt denke ich, dass wir es unter den schwierigen Bedingungen gut gemacht haben und am Ende auch verdient die drei Zähler geholt haben. Bei uns ist im Moment gut Feuer drin. Wir haben auch das Kleingruppentraining sehr intensiv genutzt, um uns weiter zu verbessern. Die Früchte dafür wollen wir jetzt ernten. Das Selbstvertrauen ist da. Wir wissen jetzt, wozu wir fähig sind. Wir haben in Leverkusen dank unserer Mentalität gewonnen, denn spielerisch ist Bayer 04 meiner Meinung nach einen Tick stärker als wir.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie im Vergleich zu den Konkurrenten wenig Gegentreffer kassieren. Ist das für Sie als Torhüterin besonders wichtig?

Kämper: Es ist insgesamt wichtig, dass wir wenige Gegentore kassieren. Dass wir in dieser Statistik recht gut dastehen, ist aber weniger mein Verdienst als viel mehr meiner Kollegin Carolin-Sophie Härling und der gesamte MSV-Defensive. Hinten gut zu stehen, ist immer eine Gemeinschaftsleistung. Ich bin ja leider wegen einer Knieoperation die gesamte Hinrunde ausgefallen und erst jetzt wieder im Einsatz. Vorher hat Caro es echt super gemacht. Vielleicht gibt das am Ende den Ausschlag zu unseren Gunsten. Ich hoffe nicht, dass nach dem letzten Spieltag das Torverhältnis ausschlaggebend sein wird. Aber auszuschließen ist es sicher nicht. Und wenn es wirklich so kommen sollte, hätten wir sicher bisher eine gute Basis für einen positiven Ausgang einer in jeder Hinsicht sehr speziellen Saison gelegt.

DFB.de: Wie geht es Ihrem Knie jetzt?

Kämper: Es bleibt ein operiertes Knie. Aber ich fühle mich gut und habe keine Probleme mehr. Diese Erkenntnis ist für mich die wichtigste. Ich hoffe, das bleibt so. Im Moment habe ich ein echt gutes Gefühl. Ich bin noch etwas vorsichtig, weil im Moment ja viele Spiele in kurzer Zeit auf dem Programm stehen. Man muss sehen, wie ich diese Belastung vertragen. Aber bis jetzt ist alles gut. Ich würde mich freuen, wenn ich aus der Coronazeit nicht nur gesund, sondern auch verletzungsfrei rauskommen würde.

[sw]

Abstiegskampf in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. In einem Nachholspiel empfängt der MSV Duisburg als Drittletzter heute (ab 18 Uhr) den Vorletzten 1. FC Köln. Mit einem Erfolg könnte Duisburg einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Im DFB.de-Interview spricht die 26 Jahre alte MSV-Torhüterin Meike Kämper über das Derby, die Chancen auf die Rettung und ihre Knieoperation.

DFB.de: Frau Kämper, mit einem Sieg könnten Sie einen riesigen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Sehen Sie es auch so?

Meike Kämper: Ja, definitiv. Wir müssen nach unserem Sieg in Leverkusen am vergangenen Wochenende jetzt nachlegen. Wir dürfen praktisch alles, nur nicht verlieren. Ein Unentschieden wäre schon okay, um den Abstand gleichzuhalten. Aber wir werden alles versuchen, um zu gewinnen. Ein schöner Nebeneffekt wäre dann, dass wir auch vorerst an Leverkusen vorbeiziehen könnten. Dann würde es für uns sehr, sehr gut aussehen - und wir hätten vor allem Köln deutlich distanziert.

DFB.de: Sie hätten dann acht Zähler Vorsprung bei noch fünf ausstehenden Begegnungen.

Kämper: Das stimmt. Aber man darf nicht vergessen, dass Köln noch ein Nachholspiel gegen Jena in der Hinterhand hat. Dennoch haben wir nun die große Möglichkeit, die Situation für uns deutlich zu entspannen. Das ist unser großes Ziel. Unsere Ausgangslage ist jetzt schon gut. Wir können sie noch viel, viel besser machen.

DFB.de: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass Ihnen dieser Schritt gelingen könnte?

Kämper: Wir spielen in der großen Arena. Dort sind wir noch ungeschlagen, und das soll auch so bleiben. Das ist auf jeden Fall ein gutes Omen. Außerdem haben wir viel Selbstvertrauen nach unserem 2:0 zuletzt bei Bayer Leverkusen.

DFB.de: Geht es gegen Köln nun also auch darum, diese drei wichtigen Zähler zu veredeln?

Kämper: Genau mit dieser Einstellung gehen wir in die Partie gegen Köln. Wenn wir da nicht punkten, bringt uns rückblickend der Erfolg in Leverkusen wenig. Dann bleibt alles sehr eng zusammen. Wir werden alles tun, um möglichst die drei Punkte in Duisburg zu behalten.

DFB.de: Spüren Sie Druck?

Kämper: Es ist eher eine positive Anspannung. Ich kann mir vorstellen, dass der Druck in Köln größer ist. Für sie ist es vielleicht eine der letzten Chancen, den Anschluss nicht zu verlieren. Wir haben eher die Gelegenheit, jetzt für weitestgehend klare Verhältnisse zu sorgen. Nach dem Spiel in Leverkusen haben wir am Sonntag eine leichte Einheit gehabt, die vor allem im Zeichen des Auslaufens und der Regeneration stand. An Pfingstmontag hatten wir frei und konnten etwas entspannen. Seit Dienstag richten wir unsere Konzentration voll auf das Aufeinandertreffen mit Köln. Danach richten wir unseren Fokus auf die Partie gegen den SC Sand am kommenden Wochenende. Im Moment können wir wirklich nur von Spiel zu Spiel schauen.

DFB.de: Was macht Sie derzeit so stark?

Kämper: Wir sind wie alle anderen auch aus einer langen Pause gekommen und wussten nicht so richtig, wo wir stehen. Insgesamt denke ich, dass wir es unter den schwierigen Bedingungen gut gemacht haben und am Ende auch verdient die drei Zähler geholt haben. Bei uns ist im Moment gut Feuer drin. Wir haben auch das Kleingruppentraining sehr intensiv genutzt, um uns weiter zu verbessern. Die Früchte dafür wollen wir jetzt ernten. Das Selbstvertrauen ist da. Wir wissen jetzt, wozu wir fähig sind. Wir haben in Leverkusen dank unserer Mentalität gewonnen, denn spielerisch ist Bayer 04 meiner Meinung nach einen Tick stärker als wir.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie im Vergleich zu den Konkurrenten wenig Gegentreffer kassieren. Ist das für Sie als Torhüterin besonders wichtig?

Kämper: Es ist insgesamt wichtig, dass wir wenige Gegentore kassieren. Dass wir in dieser Statistik recht gut dastehen, ist aber weniger mein Verdienst als viel mehr meiner Kollegin Carolin-Sophie Härling und der gesamte MSV-Defensive. Hinten gut zu stehen, ist immer eine Gemeinschaftsleistung. Ich bin ja leider wegen einer Knieoperation die gesamte Hinrunde ausgefallen und erst jetzt wieder im Einsatz. Vorher hat Caro es echt super gemacht. Vielleicht gibt das am Ende den Ausschlag zu unseren Gunsten. Ich hoffe nicht, dass nach dem letzten Spieltag das Torverhältnis ausschlaggebend sein wird. Aber auszuschließen ist es sicher nicht. Und wenn es wirklich so kommen sollte, hätten wir sicher bisher eine gute Basis für einen positiven Ausgang einer in jeder Hinsicht sehr speziellen Saison gelegt.

DFB.de: Wie geht es Ihrem Knie jetzt?

Kämper: Es bleibt ein operiertes Knie. Aber ich fühle mich gut und habe keine Probleme mehr. Diese Erkenntnis ist für mich die wichtigste. Ich hoffe, das bleibt so. Im Moment habe ich ein echt gutes Gefühl. Ich bin noch etwas vorsichtig, weil im Moment ja viele Spiele in kurzer Zeit auf dem Programm stehen. Man muss sehen, wie ich diese Belastung vertragen. Aber bis jetzt ist alles gut. Ich würde mich freuen, wenn ich aus der Coronazeit nicht nur gesund, sondern auch verletzungsfrei rauskommen würde.

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