"Mehr als ein Spiel": MVT im Podcast über Frauenfußball und Digitalisierung

"Mehr als ein Spiel", der Podcast der DFB-Stiftungen bringt Menschen zusammen, die über ihren ganz persönlichen Blick auf den Fußball sprechen. In der aktuellen Folge spricht Gast-Moderator Daniel Sprügel mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und mit Charlene Giesert, 2. Vorsitzende des Moabiter FSV, über die Akzeptanz von Frauen im Fußball, die Bedeutung des Ehrenamts, Digitalisierung und darüber, warum der Fußball eben mehr ist als ein Spiel.

"Für mich macht den Fußball immer die Bandbreite aus", sagt Charlene Giesert auf die Frage, was für sie persönlich den Volkssport Nummer eins so besonders macht. "Jeder kann mitspielen, egal ob Mann oder Frau, egal welche Nationalität jemand hat, ob Fußball auf professionellem Niveau als Hobby oder für Kinder, jeder kann mitmachen, Spaß haben und einen Zugang zum Sport finden." Martina Voss-Tecklenburg ergänzt: "Ich habe dem Fußball immer viel untergeordnet und war immer leidenschaftlich engagiert. Dass ich heute als Trainerin weiter die Fußball-Liebe ausleben kann, ist großartig und ich bin sehr dankbar für dieses große Privileg."

MVT: "Eigentlich wollte ich immer Fußball spielen"

Dabei war der Start in den Sport nicht ohne Hindernisse. Die ersten Berührungspunkte gab es beim Straßenfußball mit den anderen Kindern aus der Nachbarschaft. Als es jedoch darum ging, einem Fußballverein beizutreten, gab es erste Vorurteile innerhalb der Familie. "‘Fußball ist nichts für Mädchen, du bist viel zu klein dafür‘ wurde mir von meiner Mutter anfangs gesagt", erinnert sich Martina Voss-Tecklenburg schmunzelnd. "Ich habe viele Alternativsportarten ausprobiert, Leichtathletik, Tischtennis, Handball, aber eigentlich wollte ich immer Fußball spielen. Mein Sportlehrer hat mir, als ich 15 Jahre alt war, schließlich gesagt: 'Martina, du bist so gut, du musst in einen Verein!'" 

Also ging es für Martina in Begleitung ihres Sportlehrers heimlich zu einem Probetraining. Voss-Tecklenburg hatte zu dem Zeitpunkt keine Kenntnis über Frauenfußball und die Trainingsmöglichkeiten. Beim Auswahltraining wurde ihr dann gesagt, dass sie gleich dableiben solle. Sie bestritt als Nationalspielerin 125 A-Länderspiele, gewann vier Europameister-Titel und wurde 1995 mit der Frauen-Nationalmannschaft Vizeweltmeisterin.

Charlene Giesert ist auch spät zum Fußball gekommen. "Mein Bruder und mein Vater, die waren jedes Wochenende auf dem Platz und ich glaube, meine Mutter war ganz glücklich damit, dass ich nicht auch noch Fußballspielen wollte", sagt sie lachend. Auch Charlene hat lange Zeit andere Sportarten verfolgt und ist schließlich während des Studiums im Alter von 23 Jahren zum Fußballsport gekommen. "Ich war erst auch in gemischten Vereinen und bin dann zum Moabiter FSV gekommen. Das war eine tolle Erfahrung, weil hier die Frauenmannschaft nicht ein Anhängsel der ersten Herrenmannschaft ist."

Sepp-Herberger-Urkunde für Moabiter FSV

Mehr als 100 Mitglieder hat der Frauensportverein aus Berlin mittlerweile. Tendenz steigend. "Wir setzen insbesondere auf Mädchen und junge Frauen", erzählt Giesert. Zudem ist der Verein stark in den sozialen Netzwerken aktiv und setzt auf Digitalisierung. Dafür wurden die "Moabinen" im März mit der Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet. In der zusammen mit dem Softwarekonzern SAP ausgelobten Kategorie "Fußball digital" belegten sie mit ihren digitalen Angeboten Platz eins.

Im Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren viel zum Positiven verändert, doch noch immer müssen sich Frauen beim Fußball teils gehässige Kommentare und Blicke gefallen lassen. Wie sie damit umgehen und wie der Frauenfußball weiter nachhaltig als Sportart in Deutschland wahrgenommen und etabliert werden kann, darüber lohnt es sich nachzudenken und zu sprechen. Reinhören in das Gespräch zwischen Martina Voss-Tecklenburg und Charlene Giesert lohnt sich. Zwei beeindruckende Persönlichkeiten mit starken Botschaften.

Weitere Infos zur Folge und zu den Stiftungen des DFB findet man außerdem wie immer unter: www.dfb-stiftungen.de und www.dfb.de/podcast.

[dfb]

"Mehr als ein Spiel", der Podcast der DFB-Stiftungen bringt Menschen zusammen, die über ihren ganz persönlichen Blick auf den Fußball sprechen. In der aktuellen Folge spricht Gast-Moderator Daniel Sprügel mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und mit Charlene Giesert, 2. Vorsitzende des Moabiter FSV, über die Akzeptanz von Frauen im Fußball, die Bedeutung des Ehrenamts, Digitalisierung und darüber, warum der Fußball eben mehr ist als ein Spiel.

"Für mich macht den Fußball immer die Bandbreite aus", sagt Charlene Giesert auf die Frage, was für sie persönlich den Volkssport Nummer eins so besonders macht. "Jeder kann mitspielen, egal ob Mann oder Frau, egal welche Nationalität jemand hat, ob Fußball auf professionellem Niveau als Hobby oder für Kinder, jeder kann mitmachen, Spaß haben und einen Zugang zum Sport finden." Martina Voss-Tecklenburg ergänzt: "Ich habe dem Fußball immer viel untergeordnet und war immer leidenschaftlich engagiert. Dass ich heute als Trainerin weiter die Fußball-Liebe ausleben kann, ist großartig und ich bin sehr dankbar für dieses große Privileg."

MVT: "Eigentlich wollte ich immer Fußball spielen"

Dabei war der Start in den Sport nicht ohne Hindernisse. Die ersten Berührungspunkte gab es beim Straßenfußball mit den anderen Kindern aus der Nachbarschaft. Als es jedoch darum ging, einem Fußballverein beizutreten, gab es erste Vorurteile innerhalb der Familie. "‘Fußball ist nichts für Mädchen, du bist viel zu klein dafür‘ wurde mir von meiner Mutter anfangs gesagt", erinnert sich Martina Voss-Tecklenburg schmunzelnd. "Ich habe viele Alternativsportarten ausprobiert, Leichtathletik, Tischtennis, Handball, aber eigentlich wollte ich immer Fußball spielen. Mein Sportlehrer hat mir, als ich 15 Jahre alt war, schließlich gesagt: 'Martina, du bist so gut, du musst in einen Verein!'" 

Also ging es für Martina in Begleitung ihres Sportlehrers heimlich zu einem Probetraining. Voss-Tecklenburg hatte zu dem Zeitpunkt keine Kenntnis über Frauenfußball und die Trainingsmöglichkeiten. Beim Auswahltraining wurde ihr dann gesagt, dass sie gleich dableiben solle. Sie bestritt als Nationalspielerin 125 A-Länderspiele, gewann vier Europameister-Titel und wurde 1995 mit der Frauen-Nationalmannschaft Vizeweltmeisterin.

Charlene Giesert ist auch spät zum Fußball gekommen. "Mein Bruder und mein Vater, die waren jedes Wochenende auf dem Platz und ich glaube, meine Mutter war ganz glücklich damit, dass ich nicht auch noch Fußballspielen wollte", sagt sie lachend. Auch Charlene hat lange Zeit andere Sportarten verfolgt und ist schließlich während des Studiums im Alter von 23 Jahren zum Fußballsport gekommen. "Ich war erst auch in gemischten Vereinen und bin dann zum Moabiter FSV gekommen. Das war eine tolle Erfahrung, weil hier die Frauenmannschaft nicht ein Anhängsel der ersten Herrenmannschaft ist."

Sepp-Herberger-Urkunde für Moabiter FSV

Mehr als 100 Mitglieder hat der Frauensportverein aus Berlin mittlerweile. Tendenz steigend. "Wir setzen insbesondere auf Mädchen und junge Frauen", erzählt Giesert. Zudem ist der Verein stark in den sozialen Netzwerken aktiv und setzt auf Digitalisierung. Dafür wurden die "Moabinen" im März mit der Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet. In der zusammen mit dem Softwarekonzern SAP ausgelobten Kategorie "Fußball digital" belegten sie mit ihren digitalen Angeboten Platz eins.

Im Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren viel zum Positiven verändert, doch noch immer müssen sich Frauen beim Fußball teils gehässige Kommentare und Blicke gefallen lassen. Wie sie damit umgehen und wie der Frauenfußball weiter nachhaltig als Sportart in Deutschland wahrgenommen und etabliert werden kann, darüber lohnt es sich nachzudenken und zu sprechen. Reinhören in das Gespräch zwischen Martina Voss-Tecklenburg und Charlene Giesert lohnt sich. Zwei beeindruckende Persönlichkeiten mit starken Botschaften.

Weitere Infos zur Folge und zu den Stiftungen des DFB findet man außerdem wie immer unter: www.dfb-stiftungen.de und www.dfb.de/podcast.

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