Mayer-Vorfelder: "1954 wird etwas Besonderes bleiben"

Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat am 30. Januar in Frankfurt am Main das Jubiläumsjahr anlässlich des Gewinns des Weltmeistertitels 1954 eröffnet.

"Nach dem Sieg im Finale 1954 gegen Ungarn sind wir Deutschen wieder ein Stück mehr respektiert worden. Schon deshalb wird dieses Endspiel immer etwas Besonderes bleiben, vor allem für Diejenigen unter uns, die es bewusst miterleben durften. Ich war damals Student in Heidelberg und habe auf Kartoffelsäcken gestanden, um das Spiel auf einem Schwarz-Weiß-Fernseher in einer Wirtschaft verfolgen zu können", sagte Mayer-Vorfelder im Fußball-Globus vor der Alten Oper in Frankfurt, wo er unter den Gästen auch TV-Kommentator Rudi Michel begrüßen durfte.

Bei der von DFB-Kommunikations-Direktor Gerhard Meier-Röhn geleiteten Auftaktveranstaltung beschrieben die Weltmeister von 1954, Horst Eckel, Ottmar Walter und Alfred Pfaff in einer Gesprächsrunde noch einmal ihre Gefühle nach dem nie für möglich gehaltenen 3:2-Sieg im WM-Finale in Bern gegen Ungarn. "Mir läuft noch heute der Schauer über den Rücken, wenn ich mich zurückerinnere", sagte der Kaiserslauterer Eckel, mit 22 Jahren damals Jüngster im Team. Eckel bestritt in der Schweiz neben Fritz Walter alle Spiele der WM und überzeugte Bundestrainer Sepp Herberger stets durch seine extreme Laufarbeit und seinen Einsatzwillen.

Ottmar Walter, der am 6. März seinen 80. Geburtstag feiert, hob besonders sein erstes Länderspiel 1950 hervor, als er zum ersten Mal aus dem Schatten seines großen Bruders Fritz heraustrat. Ottmar Walter, der damals beim 1:0 gegen die Schweiz in Stuttgart nach eigenen Angaben sein bestes Länderspiel machte, hat doch immer wieder unter der Dominanz seines Bruders gelitten.

Der Satz von Herberger: "Ottmar, du kannst auch ohne Fritz gut Fußball spielen", als dieser verletzt nicht auflaufen konnte, habe ihm großes Selbstbewusstsein verschafft. Dies sei der Durchbruch zu seiner großen Karriere gewesen. "Wenn ich zurückblicke, läuft ein Film vor mir ab. Erinnerungen, die man einfach nicht mit Worten beschreiben kann. Wir waren eine Gemeinschaft und hatten in Sepp Herberger einen Trainer, der uns geformt hat", so Ottmar Walter weiter.

Alfred Pfaff, der bei der WM nur einmal beim 3:8 gegen Ungarn zum Einsatz kam, machte deutlich, dass sich alle 22 WM-Spieler als Weltmeister gefühlt hätten. Als solche seien alle auch in der Heimat begrüßt worden. Der DFB erinnerte in der Globus-Veranstaltung auch noch einmal an seine große Zeit bei Eintracht Frankfurt, mit der er 1959 Deutscher Meister wurde und ein Jahr später im Finale um den Europapokal der Landesmeister gegen Real Madrid stand.

[ar]


[bild1]Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat am 30. Januar in Frankfurt am Main das Jubiläumsjahr anlässlich des Gewinns des Weltmeistertitels 1954 eröffnet.



"Nach dem Sieg im Finale 1954 gegen Ungarn sind wir Deutschen
wieder ein Stück mehr respektiert worden. Schon deshalb wird dieses Endspiel immer etwas Besonderes bleiben, vor allem für Diejenigen unter uns, die es bewusst miterleben durften. Ich war damals Student in Heidelberg und habe auf Kartoffelsäcken gestanden, um das Spiel auf einem Schwarz-Weiß-Fernseher in einer Wirtschaft verfolgen zu können", sagte Mayer-Vorfelder im Fußball-Globus vor der Alten Oper in Frankfurt, wo er unter den Gästen auch TV-Kommentator Rudi Michel begrüßen durfte.



Bei der von DFB-Kommunikations-Direktor Gerhard Meier-Röhn geleiteten Auftaktveranstaltung beschrieben die Weltmeister von 1954, Horst Eckel, Ottmar Walter und Alfred Pfaff in einer Gesprächsrunde noch einmal ihre Gefühle nach dem nie für möglich gehaltenen 3:2-Sieg im WM-Finale in Bern gegen Ungarn. "Mir läuft noch heute der Schauer über den Rücken, wenn ich mich zurückerinnere", sagte der Kaiserslauterer Eckel, mit 22 Jahren damals Jüngster im Team. Eckel bestritt in der Schweiz neben Fritz Walter alle Spiele der WM und überzeugte Bundestrainer Sepp Herberger stets durch seine extreme Laufarbeit und seinen Einsatzwillen.



[bild2]Ottmar Walter, der am 6. März seinen 80. Geburtstag feiert, hob besonders sein erstes Länderspiel 1950 hervor, als er zum ersten Mal aus dem Schatten seines großen Bruders Fritz heraustrat. Ottmar Walter, der damals beim 1:0 gegen die Schweiz in Stuttgart nach eigenen Angaben sein bestes Länderspiel machte, hat doch immer wieder unter der Dominanz seines Bruders gelitten.



Der Satz von Herberger: "Ottmar, du kannst auch ohne Fritz gut Fußball spielen", als dieser verletzt nicht auflaufen konnte, habe ihm großes Selbstbewusstsein verschafft. Dies sei der Durchbruch zu seiner großen Karriere gewesen. "Wenn ich zurückblicke, läuft ein Film vor mir ab. Erinnerungen, die man einfach nicht mit Worten beschreiben kann. Wir waren eine Gemeinschaft und hatten in Sepp Herberger einen Trainer, der uns geformt hat", so Ottmar Walter weiter.



Alfred Pfaff, der bei der WM nur einmal beim 3:8 gegen Ungarn zum Einsatz kam, machte deutlich, dass sich alle 22 WM-Spieler als Weltmeister gefühlt hätten. Als solche seien alle auch in der Heimat begrüßt worden. Der DFB erinnerte in der Globus-Veranstaltung auch noch einmal an seine große Zeit bei Eintracht Frankfurt, mit der er 1959 Deutscher Meister wurde und ein Jahr später im Finale um den Europapokal der Landesmeister gegen Real Madrid stand.