Max Meyer: "Mannschaftserfolg steht über allem"

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Mit drei Toren in drei Spielen ist Max Meyer der Topscorer der U 17-Europameisterschaft in Slowenien. Vor dem Halbfinale gegen Polen (Sonntag, ab 17.30 Uhr, live bei Eurosport) sprach der Schalker mit DFB.de-Redakteur Peter Scheffler über die EM, das DFB-Pokalfinale und seine Stärken. Wo diese neben dem Fußballspielen liegen, verrät der 16-Jährige im Interview.

DFB.de: Max, du bist bei der EM ähnlich gut drauf wie bei der Eliterunde im März? Wenn es drauf ankommt, kann man sich auf dich verlassen, oder?

Max Meyer: Ich bin gut ins Turnier gekommen, stimmt. Als Offensivspieler werde ich nun mal an Toren und Assists gemessen. Aber, wenn ich kein Tor schieße und wir gewinnen, ist mir das natürlich lieber als umgekehrt. Der Mannschaftserfolg steht über allem.

DFB.de: Auch der ist bisher tadellos. Was zeichnet euch als Mannschaft aus?

Meyer: Auf dem Platz haben wir unglaublich viel Qualität. Das haben wir gegen Frankreich unter Beweis gestellt. Daneben verstehen wir uns alle richtig gut.

DFB.de: Ihr habt nun seit der U 16 in 28 Spielen 27 Siege und ein Unentschieden erreicht. Sprecht ihr untereinander über diese beeindruckende Bilanz?

Meyer: Nein, das ist eigentlich kein Thema bei uns. Außer, wenn wir von Journalisten darauf angesprochen werden (lacht).

DFB.de: Hast du alle 28 Spiele mitgemacht?

Meyer: Die ersten vier Spiele war ich noch nicht dabei, seitdem aber immer.

DFB.de: Bei der EM könnte eine runde Zahl daraus werden, falls ihr ins Finale einzieht.

Meyer: Stimmt, aber damit beschäftigen wir uns nicht.

DFB.de: Das wird Trainer Stefan Böger sicher gerne hören. Schafft ihr es, seine Vorgabe umzusetzen, immer nur ans nächste Spiel zu denken?

Meyer: Meistens schon. Vorm Frankreich-Spiel haben wir schon überlegt, auf wen wir im Halbfinale treffen könnten. Aber am Spieltag ist so etwas überhaupt kein Thema und wenn man auf dem Platz steht sowieso nicht.

DFB.de: Das hat gegen Frankreich gut funktioniert. Obwohl ihr schon als Gruppenerster fest standet, habt ihr eure stärkste Turnierleistung abgerufen.

Meyer: Der Trainer hat uns so vorbereitet, als würde es noch um etwas gehen. Jeder war aufgefordert, sich fürs Halbfinale anzubieten. Außerdem sind Spiele gegen Frankreich absolute Prestigeduelle, das hat man ja auch an der Zuschauerzahl (4000 Zuschauer, Anm. d. Red.) gesehen. Das war schon ein anderes Publikum als gegen Georgien und Island. Solche Spiele will man auf keinen Fall verlieren.

DFB.de: Du hast zwei Tore gemacht und das dritte vorbereitet, zufrieden?

Meyer: Ja klar, das war schon ein gutes Spiel von mir.

DFB.de: Wie würdest du deine Spielweise beschreiben?

Meyer: Gute Ballsicherheit, gute Übersicht, gutes Dribbling.

DFB.de: Und ein guter Torabschluss….

Meyer: Stimmt (lacht)!

DFB.de: Woher kommt deine gute Technik? Bist du ein Naturtalent?

Meyer: Nein, da steckt hartes Training dahinter. Mit zehn Jahren habe ich für vier Jahre neben dem Vereinsfußball zusätzlich Futsal gespielt. Neben den drei Trainingseinheiten im Verein hatte ich zusätzlich eine Futsaleinheit pro Woche. Samstags war dann mittags das Punktspiel und nachmittags das Futsal-Spiel.

DFB.de: Was ist das Besondere am Futsal?

Meyer: Da es in der Halle gespielt wird, gibt es weniger Platz. Man muss eine enge Ballführung haben und schnell die richtige Entscheidung treffen. Außerdem springt der Futsal nicht so hoch und wird deshalb immer flach gehalten. Dieses Training zahlt sich heute aus.

DFB.de: Allerdings. Trotz deiner 1,69 m hast du keine Probleme, dich gegen große, robuste Spieler durchzusetzen.

Meyer: Nein, das ist kein Problem für mich. Ich bin es aus der A-Junioren-Bundesliga gewohnt. Hier muss ich mich auch gegen 18-Jährige durchsetzen.

DFB.de: Das ist für dich als 16-Jährigen eine harte, aber gute Schule, oder?

Meyer: Das stimmt. Dort ist das Tempo höher und die Zweikämpfe intensiver als bei den B-Junioren. Eine gute Vorbereitung für die EM in Slowenien.

DFB.de: Was wisst Ihr über euren Halbfinalgegner Polen?

Meyer: Noch nicht so viel. Wir haben zweimal in der U 15 gegen sie gespielt und dabei ein Spiel gewonnen und eines verloren. Ich verlasse mich da auf unser Trainerteam. Sie bereiten uns auf jeden Gegner super vor.

DFB.de: Stefan Böger sprach auf DFB.de auch schon die Gesamtbelastung während des Turniers an. Du hast alle drei Spiele bisher gemacht. Noch fit?

Meyer: Ich fühle mich topfit. Das liegt daran, dass ich im Winter eine gute Vorbereitung hatte. Erst war ich zwei Wochen beim DFB-Trainingslager in La Manga. Dann hatten wir noch einen Monat Vorbereitung bei Schalke 04. Außerdem ist die Betreuung durch unsere medizinische Abteilung hier super.

DFB.de: Gib uns ein Beispiel, was passiert nach einem Spiel?

Meyer: Wir bekommen direkt nach den Spielen Eiweiß-Riegel und Elektrolyt-Getränke, um den Energiehaushalt zu regulieren. Dann müssen wir drei Minuten bis zur Hüfte ins Eisbad. Das ist gut zur Entmüdung, aber auch richtig kalt. Da bleibt man am besten ruhig stehen, sonst wird einem noch kälter. Am nächsten Tag kommen dann individuelle Regenerationsbehandlungen bei unseren Physiotherapeuten dazu.

DFB.de: Was macht ihr, wenn ihr nicht trainiert oder in Behandlungen seid?

Meyer: Wir haben natürlich noch Schulunterricht hier. In der Freizeit hören die meisten Musik, sitzen am Laptop oder vor der Play Station?

DFB.de: Und, wer ist der beste beim virtuellen Kick?

Meyer: Das werden die Jungs jetzt wohl ungern hören, aber hier habe ich die Nase vorn (lächelt). Am gefährlichsten kann mir Niklas Süle werden.

DFB.de: Die 18 Spieler bei der EM teilen sich immer zu zweit ein Zimmer. Mit wem wohnst du zusammen?

Meyer: Der Trainer stellt das nach Positionen zusammen, also bin ich mit Marc Stendera auf einem Zimmer. Wir verstehen uns richtig gut.

DFB.de: Unterhaltet ihr euch auch über eure Positionen auf dem Feld? Stefan Böger hat dich in den ersten beiden Spielen aus der Mitte nach rechts gezogen, um Marc Stendera dafür in die zentrale Position zu nehmen. Dort warst du ja eigentlich vor dem Turnier gesetzt.

Meyer: Nein, das ist kein Thema zwischen uns. Das ist auch nicht so wichtig für mich. Ich fühle mich zwar im Zentrum am wohlsten, aber entscheidend ist, dass ich überhaupt spiele.

DFB.de: Beim ersten Gruppenspiel wart ihr ziemlich nervös. Lag das wirklich daran, dass das Spiel live im Fernsehen übertragen wurde?

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Meyer: Also ich war extrem nervös und ich denke meine Mitspieler auch. Wir hatten einfach im Hinterkopf, dass ganz Deutschland uns zuschaut. Aber ab der zweiten Halbzeit war es dann vorbei und jetzt denken wir gar nicht mehr daran.

DFB.de: Ihr habt im Team zwei Dortmunder, Said Benkarit und Jeremy Dudziak. Dazu kommen mit Maximilian Dittgen und dir zwei Schalker. Spielt bei euch die Konkurrenz der „Großen“ eine Rolle?

Meyer: Nein, das ist bei uns kein Thema. Wir verstehen uns alle gut.

DFB.de: So gut, dass du am Samstagabend im DFB-Pokalfinale für den BVB hältst?

Meyer: Nein, soweit geht die Freundschaft nicht (lacht). In erster Linie bin ich Schalke-Fan und in dem Spiel fuer die Bayern.

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Mit drei Toren in drei Spielen ist Max Meyer der Topscorer der U 17-Europameisterschaft in Slowenien. Vor dem Halbfinale gegen Polen (Sonntag, ab 17.30 Uhr, live bei Eurosport) sprach der Schalker mit DFB.de-Redakteur Peter Scheffler über die EM, das DFB-Pokalfinale und seine Stärken. Wo diese neben dem Fußballspielen liegen, verrät der 16-Jährige im Interview.

DFB.de: Max, du bist bei der EM ähnlich gut drauf wie bei der Eliterunde im März? Wenn es drauf ankommt, kann man sich auf dich verlassen, oder?

Max Meyer: Ich bin gut ins Turnier gekommen, stimmt. Als Offensivspieler werde ich nun mal an Toren und Assists gemessen. Aber, wenn ich kein Tor schieße und wir gewinnen, ist mir das natürlich lieber als umgekehrt. Der Mannschaftserfolg steht über allem.

DFB.de: Auch der ist bisher tadellos. Was zeichnet euch als Mannschaft aus?

Meyer: Auf dem Platz haben wir unglaublich viel Qualität. Das haben wir gegen Frankreich unter Beweis gestellt. Daneben verstehen wir uns alle richtig gut.

DFB.de: Ihr habt nun seit der U 16 in 28 Spielen 27 Siege und ein Unentschieden erreicht. Sprecht ihr untereinander über diese beeindruckende Bilanz?

Meyer: Nein, das ist eigentlich kein Thema bei uns. Außer, wenn wir von Journalisten darauf angesprochen werden (lacht).

DFB.de: Hast du alle 28 Spiele mitgemacht?

Meyer: Die ersten vier Spiele war ich noch nicht dabei, seitdem aber immer.

DFB.de: Bei der EM könnte eine runde Zahl daraus werden, falls ihr ins Finale einzieht.

Meyer: Stimmt, aber damit beschäftigen wir uns nicht.

DFB.de: Das wird Trainer Stefan Böger sicher gerne hören. Schafft ihr es, seine Vorgabe umzusetzen, immer nur ans nächste Spiel zu denken?

Meyer: Meistens schon. Vorm Frankreich-Spiel haben wir schon überlegt, auf wen wir im Halbfinale treffen könnten. Aber am Spieltag ist so etwas überhaupt kein Thema und wenn man auf dem Platz steht sowieso nicht.

DFB.de: Das hat gegen Frankreich gut funktioniert. Obwohl ihr schon als Gruppenerster fest standet, habt ihr eure stärkste Turnierleistung abgerufen.

Meyer: Der Trainer hat uns so vorbereitet, als würde es noch um etwas gehen. Jeder war aufgefordert, sich fürs Halbfinale anzubieten. Außerdem sind Spiele gegen Frankreich absolute Prestigeduelle, das hat man ja auch an der Zuschauerzahl (4000 Zuschauer, Anm. d. Red.) gesehen. Das war schon ein anderes Publikum als gegen Georgien und Island. Solche Spiele will man auf keinen Fall verlieren.

DFB.de: Du hast zwei Tore gemacht und das dritte vorbereitet, zufrieden?

Meyer: Ja klar, das war schon ein gutes Spiel von mir.

DFB.de: Wie würdest du deine Spielweise beschreiben?

Meyer: Gute Ballsicherheit, gute Übersicht, gutes Dribbling.

DFB.de: Und ein guter Torabschluss….

Meyer: Stimmt (lacht)!

DFB.de: Woher kommt deine gute Technik? Bist du ein Naturtalent?

Meyer: Nein, da steckt hartes Training dahinter. Mit zehn Jahren habe ich für vier Jahre neben dem Vereinsfußball zusätzlich Futsal gespielt. Neben den drei Trainingseinheiten im Verein hatte ich zusätzlich eine Futsaleinheit pro Woche. Samstags war dann mittags das Punktspiel und nachmittags das Futsal-Spiel.

DFB.de: Was ist das Besondere am Futsal?

Meyer: Da es in der Halle gespielt wird, gibt es weniger Platz. Man muss eine enge Ballführung haben und schnell die richtige Entscheidung treffen. Außerdem springt der Futsal nicht so hoch und wird deshalb immer flach gehalten. Dieses Training zahlt sich heute aus.

DFB.de: Allerdings. Trotz deiner 1,69 m hast du keine Probleme, dich gegen große, robuste Spieler durchzusetzen.

Meyer: Nein, das ist kein Problem für mich. Ich bin es aus der A-Junioren-Bundesliga gewohnt. Hier muss ich mich auch gegen 18-Jährige durchsetzen.

DFB.de: Das ist für dich als 16-Jährigen eine harte, aber gute Schule, oder?

Meyer: Das stimmt. Dort ist das Tempo höher und die Zweikämpfe intensiver als bei den B-Junioren. Eine gute Vorbereitung für die EM in Slowenien.

DFB.de: Was wisst Ihr über euren Halbfinalgegner Polen?

Meyer: Noch nicht so viel. Wir haben zweimal in der U 15 gegen sie gespielt und dabei ein Spiel gewonnen und eines verloren. Ich verlasse mich da auf unser Trainerteam. Sie bereiten uns auf jeden Gegner super vor.

DFB.de: Stefan Böger sprach auf DFB.de auch schon die Gesamtbelastung während des Turniers an. Du hast alle drei Spiele bisher gemacht. Noch fit?

Meyer: Ich fühle mich topfit. Das liegt daran, dass ich im Winter eine gute Vorbereitung hatte. Erst war ich zwei Wochen beim DFB-Trainingslager in La Manga. Dann hatten wir noch einen Monat Vorbereitung bei Schalke 04. Außerdem ist die Betreuung durch unsere medizinische Abteilung hier super.

DFB.de: Gib uns ein Beispiel, was passiert nach einem Spiel?

Meyer: Wir bekommen direkt nach den Spielen Eiweiß-Riegel und Elektrolyt-Getränke, um den Energiehaushalt zu regulieren. Dann müssen wir drei Minuten bis zur Hüfte ins Eisbad. Das ist gut zur Entmüdung, aber auch richtig kalt. Da bleibt man am besten ruhig stehen, sonst wird einem noch kälter. Am nächsten Tag kommen dann individuelle Regenerationsbehandlungen bei unseren Physiotherapeuten dazu.

DFB.de: Was macht ihr, wenn ihr nicht trainiert oder in Behandlungen seid?

Meyer: Wir haben natürlich noch Schulunterricht hier. In der Freizeit hören die meisten Musik, sitzen am Laptop oder vor der Play Station?

DFB.de: Und, wer ist der beste beim virtuellen Kick?

Meyer: Das werden die Jungs jetzt wohl ungern hören, aber hier habe ich die Nase vorn (lächelt). Am gefährlichsten kann mir Niklas Süle werden.

DFB.de: Die 18 Spieler bei der EM teilen sich immer zu zweit ein Zimmer. Mit wem wohnst du zusammen?

Meyer: Der Trainer stellt das nach Positionen zusammen, also bin ich mit Marc Stendera auf einem Zimmer. Wir verstehen uns richtig gut.

DFB.de: Unterhaltet ihr euch auch über eure Positionen auf dem Feld? Stefan Böger hat dich in den ersten beiden Spielen aus der Mitte nach rechts gezogen, um Marc Stendera dafür in die zentrale Position zu nehmen. Dort warst du ja eigentlich vor dem Turnier gesetzt.

Meyer: Nein, das ist kein Thema zwischen uns. Das ist auch nicht so wichtig für mich. Ich fühle mich zwar im Zentrum am wohlsten, aber entscheidend ist, dass ich überhaupt spiele.

DFB.de: Beim ersten Gruppenspiel wart ihr ziemlich nervös. Lag das wirklich daran, dass das Spiel live im Fernsehen übertragen wurde?

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Meyer: Also ich war extrem nervös und ich denke meine Mitspieler auch. Wir hatten einfach im Hinterkopf, dass ganz Deutschland uns zuschaut. Aber ab der zweiten Halbzeit war es dann vorbei und jetzt denken wir gar nicht mehr daran.

DFB.de: Ihr habt im Team zwei Dortmunder, Said Benkarit und Jeremy Dudziak. Dazu kommen mit Maximilian Dittgen und dir zwei Schalker. Spielt bei euch die Konkurrenz der „Großen“ eine Rolle?

Meyer: Nein, das ist bei uns kein Thema. Wir verstehen uns alle gut.

DFB.de: So gut, dass du am Samstagabend im DFB-Pokalfinale für den BVB hältst?

Meyer: Nein, soweit geht die Freundschaft nicht (lacht). In erster Linie bin ich Schalke-Fan und in dem Spiel fuer die Bayern.