Max Merkel im Alter von 87 Jahren verstorben

Max Merkel ist tot. Der frühere Meistertrainer starb am Dienstag, neun Tage vor seinem 88. Geburtstag, in seinem Haus in Putzbrunn bei München. Er sei friedlich eingeschlafen, hieß es von Seiten der Familie.

"Die Nachricht von seinem Tod hat uns alle mit tiefer Trauer erfüllt. Er war ein großartiger Trainer", sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger.

Der gebürtige Wiener hatte gleich drei erfolgreiche Karrieren erlebt. Zunächst als eisenharter Verteidiger, wo er sowohl für Österreich, als auch für Deutschland (am 27. August in Bratislava 0:2 gegen die Slowakei) jeweils ein Länderspiel bestritt. Anschließend als Trainer, wo er mit Rapid Wien (1957), 1860 München (1966), dem 1. FC Nürnberg (1968) und Atletico Madrid (1973) insgesamt vier nationale Meistertitel gewann. Und schließlich 28 Jahre lang als Kolumnist der Bild-Zeitung.

Nicht erst dort war Merkel für seinen Wiener Schmäh gefürchtet. Doch Merkel war auch ein harter und vor allem erfolgreicher Arbeiter. "Er war in seiner Zeit einer der besten Trainer in Deutschland", sagte Bayern Münchens Trainer Felix Magath am Mittwoch nach der Kunde von Merkels Tod: "Der deutsche Fußball beklagt den Verlust einer Persönlichkeit."

Merkels Motto war "Zuckerbrot und Peitsche", damit musste er bei seiner ersten Station als niederländischer Nationaltrainer (1954 bis 56) in 18 Spielen nur eine Niederlage hinnehmen, besiegte unter anderem auch Weltmeister Deutschland am 24. März 1956 in Düsseldorf mit 2:1. In München und Nürnberg wurde er im Jahr nach dem Titel jeweils entlassen, der FCN stieg anschließend sogar als bis heute einziger Titelverteidiger ab.

Anschließend ging Merkel nach Spanien, zunächst zum FC Sevilla. "Das war vielleicht die schönste Zeit", sagte er: "Weil das alles mit menschlicher Wärme verbunden war." Doch schon zu seiner Zeit in Madrid Mitte der 70er Jahre, kaufte er sich ein Reihenhaus in Putzbrunn vor den Toren Münchens, wo er zuletzt mit seiner Ehefrau Marion zurückgezogen lebte. Seitdem er auf Grund von Rückenbeschwerden auf das Tennisspielen verzichtete, widmete er sich mehr und mehr klassischen Konzerten.

Seine Kolumne pflegte der Vater einer Tochter (Maxi, 34), der für zwei Kurzgastspiele (Schalke 1975/76 und Karlsruhe 1981/82) nochmal in die Bundesliga zurückkehrt, bis zuletzt. Noch in diesem Sommer hieß es "Max merkelt wieder". Mit Biss, Ironie, nicht selten polemisch und verletzend. Als Kolumnist habe der oft als Lästermaul verschriene Merkel, so die Süddeutsche Zeitung, unter den Spielern die "Beliebtheit eines Großwildjägers im Tierschutzgebiet" gehabt. Bei den Lesern erfreuten sich seine Bestandsaufnahmen der Bundesliga-Klubs im Sommer und Winter aber größter Beliebtheit.

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[bild1]Max Merkel ist tot. Der frühere Meistertrainer starb am Dienstag, neun Tage vor seinem 88. Geburtstag, in seinem Haus in Putzbrunn bei München. Er sei friedlich eingeschlafen, hieß
es von Seiten der Familie.



"Die Nachricht von seinem Tod hat uns alle mit tiefer Trauer erfüllt. Er war ein großartiger Trainer", sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger.




Der gebürtige Wiener hatte gleich drei erfolgreiche Karrieren
erlebt. Zunächst als eisenharter Verteidiger, wo er sowohl für
Österreich, als auch für Deutschland (am 27. August in Bratislava 0:2 gegen die Slowakei) jeweils ein Länderspiel bestritt.
Anschließend als Trainer, wo er mit Rapid Wien (1957), 1860 München (1966), dem 1. FC Nürnberg (1968) und Atletico Madrid (1973) insgesamt vier nationale Meistertitel gewann. Und schließlich 28 Jahre lang als Kolumnist der Bild-Zeitung.



Nicht erst dort war Merkel für seinen Wiener Schmäh
gefürchtet. Doch Merkel war auch ein harter und vor allem erfolgreicher Arbeiter. "Er war in seiner Zeit einer der besten Trainer in Deutschland", sagte Bayern Münchens Trainer Felix Magath am Mittwoch nach der Kunde von Merkels Tod: "Der deutsche Fußball beklagt den Verlust einer Persönlichkeit."



Merkels Motto war "Zuckerbrot und Peitsche", damit musste er
bei seiner ersten Station als niederländischer Nationaltrainer
(1954 bis 56) in 18 Spielen nur eine Niederlage hinnehmen, besiegte unter anderem auch Weltmeister Deutschland am 24. März 1956 in Düsseldorf mit 2:1. In München und Nürnberg wurde er im Jahr nach dem Titel jeweils entlassen, der FCN stieg anschließend sogar als bis heute einziger Titelverteidiger ab.



Anschließend ging Merkel nach Spanien, zunächst zum FC
Sevilla. "Das war vielleicht die schönste Zeit", sagte er: "Weil
das alles mit menschlicher Wärme verbunden war." Doch schon zu
seiner Zeit in Madrid Mitte der 70er Jahre, kaufte er sich ein
Reihenhaus in Putzbrunn vor den Toren Münchens, wo er zuletzt mit
seiner Ehefrau Marion zurückgezogen lebte. Seitdem er auf Grund von Rückenbeschwerden auf das Tennisspielen verzichtete, widmete er sich mehr und mehr klassischen Konzerten.



Seine Kolumne pflegte der Vater einer Tochter (Maxi, 34), der
für zwei Kurzgastspiele (Schalke 1975/76 und Karlsruhe 1981/82)
nochmal in die Bundesliga zurückkehrt, bis zuletzt. Noch in diesem Sommer hieß es "Max merkelt wieder". Mit Biss, Ironie, nicht selten polemisch und verletzend. Als Kolumnist habe der oft
als Lästermaul verschriene Merkel, so die Süddeutsche Zeitung,
unter den Spielern die "Beliebtheit eines Großwildjägers im
Tierschutzgebiet" gehabt. Bei den Lesern erfreuten sich seine
Bestandsaufnahmen der Bundesliga-Klubs im Sommer und Winter aber
größter Beliebtheit.