Max Christiansen: "Rostock ist für mich ein besonderes Spiel"

Max Christiansen vom Drittligisten SV Waldhof Mannheim entwickelte sich beim FC Hansa Rostock zum Fußballprofi und trifft nun am Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Magenta Sport) erstmals in einem Pflichtspiel auf seinen Ex-Verein. Max Christiansen spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen über Mannheim und Rostock, aber auch über den Vater von Toni Kroos.

DFB.de: Herr Christiansen, Sie bestreiten am Sonntag zum ersten Mal ein Pflichtspiel gegen Ihren Ausbildungsverein Hansa Rostock. Ist das dadurch ein ganz besonderes Spiel für Sie?

Max Christiansen: Ja, für mich persönlich ist das schon ein besonderes Spiel, weil ich hauptsächlich dort meine Jugendjahre verbracht habe. Letztendlich geht man aber jedes Spiel gleich an und möchte mit der eigenen Mannschaft drei Punkte holen.

DFB.de: Wie sehr verfolgen Sie die Entwicklung bei Hansa Rostock noch?

Christiansen: Als ehemaliger Spieler von Hansa Rostock verfolge ich das natürlich und wünsche dem Verein, der wirklich ein toller Verein ist, dass alles in eine positive Richtung verläuft. Ich kenne auch noch einige von dort – zum Beispiel den Lukas Scherff, der momentan aber leider verletzt ist, oder den Co-Trainer Uwe Ehlers.

DFB.de: Sie stammen aus Schleswig-Holstein und haben in der Jugend daher zuerst für Holstein Kiel gespielt, sind dann aber mit 15 Jahren in die Nachwuchsabteilung von Hansa Rostock gewechselt. Was war der Grund für den Umzug?

Christiansen: Ich hatte damals einfach das Gefühl, dass ich in Rostock gut aufgehoben sein würde und mich gut entwickeln kann. Das hat sich letztendlich auch bestätigt. Natürlich war es einerseits schwierig, das Elternhaus bereits in diesem Alter zu verlassen. Andererseits haben meine Eltern an den Wochenenden immer die lange Fahrt auf sich genommen, um bei meinen Spielen vor Ort zu sein.

DFB.de: Roland Kroos, der Vater von dem Nationalspieler Toni Kroos, war damals Jugendtrainer bei Hansa Rostock und soll einer Ihrer wichtigsten Förderer gewesen sein…

Christiansen: Das stimmt. Er war ein Trainer, der mich zur Seite genommen und zum Beispiel morgens vor der Schule Einzeltraining mit mir gemacht hat. Dieses individuelle Training tat mir gut, weil ich an meinen Schwächen arbeiten konnte. Er hat mir sehr viel Vertrauen geschenkt. Das war für meine Entwicklung sehr wichtig. Er gehört zu den Menschen, die für meine Entwicklung mitentscheidend waren.

DFB.de: Nachdem Sie für Hansa Rostock in der 3. Liga gespielt haben, ging es weiter zum FC Ingolstadt, mit dem Sie in die Bundesliga aufgestiegen sind und wo Sie 30 Erstliga-Spiele bestritten haben. Wie hat es sich damals angefühlt, sich zum Beispiel mit den Weltklasse-Spielern von Bayern München oder Borussia Dortmund zu messen?

Christiansen: Das war sicherlich die schönste Zeit meiner Karriere: Erst der Aufstieg, dann das erste Jahr in der Bundesliga, danach durfte ich auch noch die Olympischen Spiele mitmachen. Dort, wo ich damals war, möchte ich wieder zurück. Das ist mein Ziel.

DFB.de: Wie haben Sie damals das Niveau in der Bundesliga empfunden?

Christiansen: Es hat einfach Spaß gemacht, sich mit den Top-Spielern zu messen. Natürlich hatte man einen gewissen Respekt. Gleichzeitig möchte man aber beweisen, dass man selber auch nicht schlechter ist. Die Qualität vieler Spieler in der Bundesliga war beeindruckend. Thiago vom FC Bayern München fand ich besonders gut. Seine Vororientierung ist stark. Noch bevor er den Ball bekam, wusste er ganz genau, was er machen will und wo seine Gegenspieler stehen.

DFB.de: Im Jahre 2018 haben Sie Ingolstadt verlassen und sind zu Arminia Bielefeld gewechselt, kamen in der 2. Bundesliga aber lediglich zu sieben Einsätzen. Was lief dort schief?

Christiansen: Ich hatte mehrere kleinere Verletzungen und kam danach kaum in die erste Elf hinein. Ich stand nur vier Mal in der Startelf. Auch wenn ich aus diesem Jahr für mich persönlich viel mitnehmen konnte, weil Bielefeld eine super Mannschaft hatte, war das letztendlich eine schwierige Zeit. Ich bin froh, nun in Mannheim zu sein.

DFB.de: Fiel Ihnen als ehemaligen Bundesligaspieler nun der Schritt in die 3. Liga schwer?

Christiansen: Nein, ich hatte in den Gesprächen einfach ein sehr gutes Gefühl. Dass ich hier nun eine Liga tiefer spiele als vergangene Saison, war für mich nicht entscheidend. Ich möchte hier einfach Spielpraxis bekommen und zeigen, was ich kann. Bislang lief es ganz gut. Auch wenn natürlich Luft nach oben vorhanden ist.

DFB.de: Sie stießen erst nach dem Saisonstart zu Waldhof Mannheim. Wie schwierig war es, sich innerhalb weniger Tage an das Spielsystem und die Mannschaft zu gewöhnen?

Christiansen: Natürlich ist es immer etwas schwieriger, wenn man die Saisonvorbereitung mit der Mannschaft nicht mitgemacht hat. Aber ich wurde sehr gut aufgenommen und habe mich schnell wohlgefühlt. Daher war das kein Problem.

DFB.de: Wie zuversichtlich sind Sie nach diesem Saisonstart, dass der Verein nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben wird?

Christiansen: Wenn wir so spielen wie bisher und vielleicht noch etwas draufpacken können, was ich dieser Mannschaft auf jeden Fall zutraue, müssen wir nicht oft nach unten schauen. Wichtig ist aber, dass wir von Spiel zu Spiel schauen und immer drei Punkte holen möchten.

DFB.de: Kann man Waldhof Mannheim und Hansa Rostock miteinander vergleichen?

Christiansen: Auf jeden Fall. Beides sind riesige Traditionsvereine, für die man einfach sehr gerne spielt. Ob nun bei Heim- oder Auswärtsspielen – man wird immer super unterstützt. Das zeichnet die beiden Vereine aus. Unterschiede gibt es sicherlich vom Trainingsumfeld. Rostock war schließlich vor nicht allzu langer Zeit noch ein Bundesligist. In Mannheim ist das schon etwas länger her. Daher ist hier alles etwas einfacher gehalten. Aber das ist kein Problem. Im Gegenteil: Es zeichnet den Klub aus, dass Waldhof Mannheim ein Arbeiterverein ist.

DFB.de: Abschließend noch eine Frage zu Ihrer Zeit in den U-Nationalmannschaften, wo Sie bis hin zur U 21 gespielt haben. Was haben Sie aus dieser Zeit für Ihre Karriere mitgenommen?

Christiansen: Das waren riesige Erfahrungen. Ich erinnere mich nicht nur gerne an Olympia zurück, sondern zum Beispiel auch an die U 19-Europameisterschaft in Griechenland. Es hat immer Spaß gemacht, sich mit den besten gleichaltrigen Spielern von anderen Vereinen zu messen. Es war immer eine Ehre, für die deutsche U Nationalmannschaft zu spielen.

[oj]

Max Christiansen vom Drittligisten SV Waldhof Mannheim entwickelte sich beim FC Hansa Rostock zum Fußballprofi und trifft nun am Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Magenta Sport) erstmals in einem Pflichtspiel auf seinen Ex-Verein. Max Christiansen spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen über Mannheim und Rostock, aber auch über den Vater von Toni Kroos.

DFB.de: Herr Christiansen, Sie bestreiten am Sonntag zum ersten Mal ein Pflichtspiel gegen Ihren Ausbildungsverein Hansa Rostock. Ist das dadurch ein ganz besonderes Spiel für Sie?

Max Christiansen: Ja, für mich persönlich ist das schon ein besonderes Spiel, weil ich hauptsächlich dort meine Jugendjahre verbracht habe. Letztendlich geht man aber jedes Spiel gleich an und möchte mit der eigenen Mannschaft drei Punkte holen.

DFB.de: Wie sehr verfolgen Sie die Entwicklung bei Hansa Rostock noch?

Christiansen: Als ehemaliger Spieler von Hansa Rostock verfolge ich das natürlich und wünsche dem Verein, der wirklich ein toller Verein ist, dass alles in eine positive Richtung verläuft. Ich kenne auch noch einige von dort – zum Beispiel den Lukas Scherff, der momentan aber leider verletzt ist, oder den Co-Trainer Uwe Ehlers.

DFB.de: Sie stammen aus Schleswig-Holstein und haben in der Jugend daher zuerst für Holstein Kiel gespielt, sind dann aber mit 15 Jahren in die Nachwuchsabteilung von Hansa Rostock gewechselt. Was war der Grund für den Umzug?

Christiansen: Ich hatte damals einfach das Gefühl, dass ich in Rostock gut aufgehoben sein würde und mich gut entwickeln kann. Das hat sich letztendlich auch bestätigt. Natürlich war es einerseits schwierig, das Elternhaus bereits in diesem Alter zu verlassen. Andererseits haben meine Eltern an den Wochenenden immer die lange Fahrt auf sich genommen, um bei meinen Spielen vor Ort zu sein.

DFB.de: Roland Kroos, der Vater von dem Nationalspieler Toni Kroos, war damals Jugendtrainer bei Hansa Rostock und soll einer Ihrer wichtigsten Förderer gewesen sein…

Christiansen: Das stimmt. Er war ein Trainer, der mich zur Seite genommen und zum Beispiel morgens vor der Schule Einzeltraining mit mir gemacht hat. Dieses individuelle Training tat mir gut, weil ich an meinen Schwächen arbeiten konnte. Er hat mir sehr viel Vertrauen geschenkt. Das war für meine Entwicklung sehr wichtig. Er gehört zu den Menschen, die für meine Entwicklung mitentscheidend waren.

DFB.de: Nachdem Sie für Hansa Rostock in der 3. Liga gespielt haben, ging es weiter zum FC Ingolstadt, mit dem Sie in die Bundesliga aufgestiegen sind und wo Sie 30 Erstliga-Spiele bestritten haben. Wie hat es sich damals angefühlt, sich zum Beispiel mit den Weltklasse-Spielern von Bayern München oder Borussia Dortmund zu messen?

Christiansen: Das war sicherlich die schönste Zeit meiner Karriere: Erst der Aufstieg, dann das erste Jahr in der Bundesliga, danach durfte ich auch noch die Olympischen Spiele mitmachen. Dort, wo ich damals war, möchte ich wieder zurück. Das ist mein Ziel.

DFB.de: Wie haben Sie damals das Niveau in der Bundesliga empfunden?

Christiansen: Es hat einfach Spaß gemacht, sich mit den Top-Spielern zu messen. Natürlich hatte man einen gewissen Respekt. Gleichzeitig möchte man aber beweisen, dass man selber auch nicht schlechter ist. Die Qualität vieler Spieler in der Bundesliga war beeindruckend. Thiago vom FC Bayern München fand ich besonders gut. Seine Vororientierung ist stark. Noch bevor er den Ball bekam, wusste er ganz genau, was er machen will und wo seine Gegenspieler stehen.

DFB.de: Im Jahre 2018 haben Sie Ingolstadt verlassen und sind zu Arminia Bielefeld gewechselt, kamen in der 2. Bundesliga aber lediglich zu sieben Einsätzen. Was lief dort schief?

Christiansen: Ich hatte mehrere kleinere Verletzungen und kam danach kaum in die erste Elf hinein. Ich stand nur vier Mal in der Startelf. Auch wenn ich aus diesem Jahr für mich persönlich viel mitnehmen konnte, weil Bielefeld eine super Mannschaft hatte, war das letztendlich eine schwierige Zeit. Ich bin froh, nun in Mannheim zu sein.

DFB.de: Fiel Ihnen als ehemaligen Bundesligaspieler nun der Schritt in die 3. Liga schwer?

Christiansen: Nein, ich hatte in den Gesprächen einfach ein sehr gutes Gefühl. Dass ich hier nun eine Liga tiefer spiele als vergangene Saison, war für mich nicht entscheidend. Ich möchte hier einfach Spielpraxis bekommen und zeigen, was ich kann. Bislang lief es ganz gut. Auch wenn natürlich Luft nach oben vorhanden ist.

DFB.de: Sie stießen erst nach dem Saisonstart zu Waldhof Mannheim. Wie schwierig war es, sich innerhalb weniger Tage an das Spielsystem und die Mannschaft zu gewöhnen?

Christiansen: Natürlich ist es immer etwas schwieriger, wenn man die Saisonvorbereitung mit der Mannschaft nicht mitgemacht hat. Aber ich wurde sehr gut aufgenommen und habe mich schnell wohlgefühlt. Daher war das kein Problem.

DFB.de: Wie zuversichtlich sind Sie nach diesem Saisonstart, dass der Verein nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben wird?

Christiansen: Wenn wir so spielen wie bisher und vielleicht noch etwas draufpacken können, was ich dieser Mannschaft auf jeden Fall zutraue, müssen wir nicht oft nach unten schauen. Wichtig ist aber, dass wir von Spiel zu Spiel schauen und immer drei Punkte holen möchten.

DFB.de: Kann man Waldhof Mannheim und Hansa Rostock miteinander vergleichen?

Christiansen: Auf jeden Fall. Beides sind riesige Traditionsvereine, für die man einfach sehr gerne spielt. Ob nun bei Heim- oder Auswärtsspielen – man wird immer super unterstützt. Das zeichnet die beiden Vereine aus. Unterschiede gibt es sicherlich vom Trainingsumfeld. Rostock war schließlich vor nicht allzu langer Zeit noch ein Bundesligist. In Mannheim ist das schon etwas länger her. Daher ist hier alles etwas einfacher gehalten. Aber das ist kein Problem. Im Gegenteil: Es zeichnet den Klub aus, dass Waldhof Mannheim ein Arbeiterverein ist.

DFB.de: Abschließend noch eine Frage zu Ihrer Zeit in den U-Nationalmannschaften, wo Sie bis hin zur U 21 gespielt haben. Was haben Sie aus dieser Zeit für Ihre Karriere mitgenommen?

Christiansen: Das waren riesige Erfahrungen. Ich erinnere mich nicht nur gerne an Olympia zurück, sondern zum Beispiel auch an die U 19-Europameisterschaft in Griechenland. Es hat immer Spaß gemacht, sich mit den besten gleichaltrigen Spielern von anderen Vereinen zu messen. Es war immer eine Ehre, für die deutsche U Nationalmannschaft zu spielen.

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