Matthäus' wichtigste Länderspiele: Erstes Treffen mit Diego

Am 21. März wird Lothar Matthäus 60 Jahre alt. Grund genug für DFB.de, dem Welt- und Europameister, Rekordnationalspieler und Ehrenspielführer des DFB eine eigene Serie zu widmen: die Geschichte seiner zehn wichtigsten von 150 Länderspielen. Heute: das erste Spiel gegen Diego Maradona im März 1982.

Siebenmal hat Lothar Matthäus gegen Argentinien gespielt, darunter waren zwei legendäre WM-Endspiele und ein Spiel beim Berliner Osterturnier 1988. Das wichtigste für seine Karriere aber war das Erste, das am 24. März 1982 in Buenos Aires ausgetragen wurde. Das Testspiel war sein fünfter Einsatz in der A-Nationalmannschaft und es war die erste Begegnung mit Diego Maradona, mit dem ihn fortan ein von gegenseitigem Respekt geprägtes, beinahe freundschaftliches Verhältnis verband. Damals waren sie beide noch "Rookies", aber der fast gleichalte Maradona war schon auf dem Sprung zum Weltstar. Im Frühjahr 1982 freuten sie sich auf ihre erste WM.

Die Nationalelf war dafür zur Vorbereitung vor Ostern 1982 auf Südamerikareise gegangen, um sich mit den Größten zu messen. Am 21. Geburtstag durfte Matthäus vor 170.000 im Maracana-Stadion Brasiliens Spielmacher Zico bewachen - und er machte es gut. Der "weiße Pelé" war jedenfalls beeindruckt, musste den Reportern aber gestehen, seinen Gegenspieler nicht zu kennen, "aber ein guter Mann muss das schon sein, sonst spielte er nicht in der Mannschaft der Deutschen." Es war sein Startelfdebüt im DFB-Dress und es war so gut gelungen, dass er drei Tage später auch im Duell mit Weltmeister Argentinien wieder auflaufen durfte. Nun durfte der Mönchengladbacher auch den anderen südamerikanischen Spielmacher bewachen und er bestand diese Prüfung mit Auszeichnung, begrüßte ihn gleich nach sechs Minuten mit einem Foul, wofür er ausgepfiffen wurde. Doch fortan hatte Maradona Respekt und spielte eher unauffällig. Wie auch Matthäus fand: "Den Maradona habt ihr heute Abend doch genauso wenig gesehen wie den Zico, oder?", fragte der Frechdachs rhetorisch die Reportermeute.

"Sowohl gegen Zico als auch gegen Maradona war er der Sieger"

Er kam schließlich zur Erkenntnis, dass sein Mitspieler Karl-Heinz Rummenigge der Beste der Welt sei, "er ist wendiger und gefährlicher." Matthäus selbst war an diesem Tag weniger gefährlich, wie Weltmeistertrainer Luis Cesar Menotti monierte: "Offensiv hat er doch nichts gemacht." Aber das war nicht seine Aufgabe, er sollte den Wachhund geben und er gab den Wachhund. Damit verdiente er sich seine WM-Fahrkarte, für den kicker war er "der große Gewinner der Südamerikareise. Als defensiver Mittelfeldspieler ist Lothar jetzt klar die Nummer eins". Auch Kapitän Rummenigge gab Bundestrainer Jupp Derwall einen dezenten Hinweis: "Eine weitere Erkenntnis ist die, dass Lothar Matthäus in die enge Auswahl der Nationalmannschaft gehört, was vor den beiden Spielen nicht unbedingt als sicher gelten konnte. Sowohl gegen Zico als auch gegen Maradona war er der Sieger."  Sein erstes Andenken an Maradona war übrigens ein blauer Fleck an der rechten Hüfte.

Deutschland siegte übrigens nicht auf dieser Reise, in Rio gab es ein 0:1 gegen Brasilien, in Buenos Aires vor 69.000 Zuschauern ein 1:1 gegen die argentinische Auswahl. Im Abstand von 40 Jahren sagt Matthäus heute: "Das waren meine ersten internationalen Ausrufezeichen. Es waren erste kleine Meilensteine." Auf einem langen Weg zum Rekordspieler Deutschlands und der WM-Geschichte.

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Am 21. März wird Lothar Matthäus 60 Jahre alt. Grund genug für DFB.de, dem Welt- und Europameister, Rekordnationalspieler und Ehrenspielführer des DFB eine eigene Serie zu widmen: die Geschichte seiner zehn wichtigsten von 150 Länderspielen. Heute: das erste Spiel gegen Diego Maradona im März 1982.

Siebenmal hat Lothar Matthäus gegen Argentinien gespielt, darunter waren zwei legendäre WM-Endspiele und ein Spiel beim Berliner Osterturnier 1988. Das wichtigste für seine Karriere aber war das Erste, das am 24. März 1982 in Buenos Aires ausgetragen wurde. Das Testspiel war sein fünfter Einsatz in der A-Nationalmannschaft und es war die erste Begegnung mit Diego Maradona, mit dem ihn fortan ein von gegenseitigem Respekt geprägtes, beinahe freundschaftliches Verhältnis verband. Damals waren sie beide noch "Rookies", aber der fast gleichalte Maradona war schon auf dem Sprung zum Weltstar. Im Frühjahr 1982 freuten sie sich auf ihre erste WM.

Die Nationalelf war dafür zur Vorbereitung vor Ostern 1982 auf Südamerikareise gegangen, um sich mit den Größten zu messen. Am 21. Geburtstag durfte Matthäus vor 170.000 im Maracana-Stadion Brasiliens Spielmacher Zico bewachen - und er machte es gut. Der "weiße Pelé" war jedenfalls beeindruckt, musste den Reportern aber gestehen, seinen Gegenspieler nicht zu kennen, "aber ein guter Mann muss das schon sein, sonst spielte er nicht in der Mannschaft der Deutschen." Es war sein Startelfdebüt im DFB-Dress und es war so gut gelungen, dass er drei Tage später auch im Duell mit Weltmeister Argentinien wieder auflaufen durfte. Nun durfte der Mönchengladbacher auch den anderen südamerikanischen Spielmacher bewachen und er bestand diese Prüfung mit Auszeichnung, begrüßte ihn gleich nach sechs Minuten mit einem Foul, wofür er ausgepfiffen wurde. Doch fortan hatte Maradona Respekt und spielte eher unauffällig. Wie auch Matthäus fand: "Den Maradona habt ihr heute Abend doch genauso wenig gesehen wie den Zico, oder?", fragte der Frechdachs rhetorisch die Reportermeute.

"Sowohl gegen Zico als auch gegen Maradona war er der Sieger"

Er kam schließlich zur Erkenntnis, dass sein Mitspieler Karl-Heinz Rummenigge der Beste der Welt sei, "er ist wendiger und gefährlicher." Matthäus selbst war an diesem Tag weniger gefährlich, wie Weltmeistertrainer Luis Cesar Menotti monierte: "Offensiv hat er doch nichts gemacht." Aber das war nicht seine Aufgabe, er sollte den Wachhund geben und er gab den Wachhund. Damit verdiente er sich seine WM-Fahrkarte, für den kicker war er "der große Gewinner der Südamerikareise. Als defensiver Mittelfeldspieler ist Lothar jetzt klar die Nummer eins". Auch Kapitän Rummenigge gab Bundestrainer Jupp Derwall einen dezenten Hinweis: "Eine weitere Erkenntnis ist die, dass Lothar Matthäus in die enge Auswahl der Nationalmannschaft gehört, was vor den beiden Spielen nicht unbedingt als sicher gelten konnte. Sowohl gegen Zico als auch gegen Maradona war er der Sieger."  Sein erstes Andenken an Maradona war übrigens ein blauer Fleck an der rechten Hüfte.

Deutschland siegte übrigens nicht auf dieser Reise, in Rio gab es ein 0:1 gegen Brasilien, in Buenos Aires vor 69.000 Zuschauern ein 1:1 gegen die argentinische Auswahl. Im Abstand von 40 Jahren sagt Matthäus heute: "Das waren meine ersten internationalen Ausrufezeichen. Es waren erste kleine Meilensteine." Auf einem langen Weg zum Rekordspieler Deutschlands und der WM-Geschichte.

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