Matthäus' wichtigste Länderspiele: Erster Treffer im DFB-Dress

Am 21. März wird Lothar Matthäus 60 Jahre alt. Grund genug für DFB.de, dem Welt- und Europameister, Rekordnationalspieler und Ehrenspielführer des DFB eine eigene Serie zu widmen: die Geschichte seiner zehn wichtigsten von 150 Länderspielen. Heute: der Befreieungsschlag von Prag - sein erstes Tor.

Fast fünf Jahre spielte er schon für Deutschland, hatte eine WM und eine EM erlebt und 32 Länderspiele gesammelt. Doch immer noch stand in der Rubrik "Tore" eine Null hinter dem Namen von Lothar Matthäus. Zwar spielte er meist im defensiven Mittelfeld, aber in der Bundesliga hatte er schließlich in gleicher Rolle schon 48 Tore geschossen. Das nagte an Matthäus, der seit Sommer 1984 bei den Bayern spielte. Auch vor dem WM-Qualifikationsspiel am 30. April 1985 in Prag, mittlerweile unter seinem zweiten Nationaltrainer, Teamchef Franz Beckenbauer.

Die Partie fiel auf einen Dienstagnachmittag (17.30 Uhr) und galt als vorentscheidend. Mit einem Sieg, dem dann fünften im fünften Spiel, wäre das WM-Ticket quasi sicher gewesen. Matthäus wollte dazu natürlich etwas beitragen, unter Beckenbauer war sein Stellenwert gestiegen, aber "sicher bin ich mir nicht, dass ich spiele". Natürlich spielte er, wie immer unter Kaiser Franz, der ihn in sechs gemeinsamen Jahren nie auf die Bank setzte. In Prag war er übrigens als einziger Vertreter des kommenden Meisters Bayern München im Einsatz.

"Es wurde auch langsam mal Zeit"

Die 35.000 Zuschauer sahen ein Feuerwerk von der "falschen" Mannschaft, denn die Gäste spielten groß auf und führten schon zur Pause mit 4:0. Thomas Berthold (8.) und Pierre Littbarski (22.) stellten früh die Weichen auf Auswärtssieg. Dann, in Minute 37, kam er, der große Moment des Lothar Matthäus. Lassen wir ihn selbst erzählen: "Thomas Berthold flankte von rechts, ich schoss den Ball volley in Tor. Es war mein 33. Länderspiel, es wurde auch langsam mal Zeit. Es lag natürlich auch daran, dass ich lange kein Stammspieler war." 

Am Ende stand ein 5:1, Klaus Allofs legte noch einen nach (82.), ehe den Tschechoslowaken das Ehrentor durch Griga (86.) gelang. "Unsere Nationalelf wieder Weltklasse" titelte der kicker euphorisch. Dass Matthäus für sein Premierentor keine Überschrift bekam, hatte einen guten Grund, war er doch nur einer von drei Tordebütanten (neben Berthold und Matthias Herget, der das 4:0 erzielte). Glücklich war er trotzdem. Nach seinem ungewohnten Gefühl befragt, gestand er damals in Prag: "Das ist besser als ein Elfmeter!" Nun war der Bann gebrochen und es sollten noch 22 Tore folgen.

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Am 21. März wird Lothar Matthäus 60 Jahre alt. Grund genug für DFB.de, dem Welt- und Europameister, Rekordnationalspieler und Ehrenspielführer des DFB eine eigene Serie zu widmen: die Geschichte seiner zehn wichtigsten von 150 Länderspielen. Heute: der Befreieungsschlag von Prag - sein erstes Tor.

Fast fünf Jahre spielte er schon für Deutschland, hatte eine WM und eine EM erlebt und 32 Länderspiele gesammelt. Doch immer noch stand in der Rubrik "Tore" eine Null hinter dem Namen von Lothar Matthäus. Zwar spielte er meist im defensiven Mittelfeld, aber in der Bundesliga hatte er schließlich in gleicher Rolle schon 48 Tore geschossen. Das nagte an Matthäus, der seit Sommer 1984 bei den Bayern spielte. Auch vor dem WM-Qualifikationsspiel am 30. April 1985 in Prag, mittlerweile unter seinem zweiten Nationaltrainer, Teamchef Franz Beckenbauer.

Die Partie fiel auf einen Dienstagnachmittag (17.30 Uhr) und galt als vorentscheidend. Mit einem Sieg, dem dann fünften im fünften Spiel, wäre das WM-Ticket quasi sicher gewesen. Matthäus wollte dazu natürlich etwas beitragen, unter Beckenbauer war sein Stellenwert gestiegen, aber "sicher bin ich mir nicht, dass ich spiele". Natürlich spielte er, wie immer unter Kaiser Franz, der ihn in sechs gemeinsamen Jahren nie auf die Bank setzte. In Prag war er übrigens als einziger Vertreter des kommenden Meisters Bayern München im Einsatz.

"Es wurde auch langsam mal Zeit"

Die 35.000 Zuschauer sahen ein Feuerwerk von der "falschen" Mannschaft, denn die Gäste spielten groß auf und führten schon zur Pause mit 4:0. Thomas Berthold (8.) und Pierre Littbarski (22.) stellten früh die Weichen auf Auswärtssieg. Dann, in Minute 37, kam er, der große Moment des Lothar Matthäus. Lassen wir ihn selbst erzählen: "Thomas Berthold flankte von rechts, ich schoss den Ball volley in Tor. Es war mein 33. Länderspiel, es wurde auch langsam mal Zeit. Es lag natürlich auch daran, dass ich lange kein Stammspieler war." 

Am Ende stand ein 5:1, Klaus Allofs legte noch einen nach (82.), ehe den Tschechoslowaken das Ehrentor durch Griga (86.) gelang. "Unsere Nationalelf wieder Weltklasse" titelte der kicker euphorisch. Dass Matthäus für sein Premierentor keine Überschrift bekam, hatte einen guten Grund, war er doch nur einer von drei Tordebütanten (neben Berthold und Matthias Herget, der das 4:0 erzielte). Glücklich war er trotzdem. Nach seinem ungewohnten Gefühl befragt, gestand er damals in Prag: "Das ist besser als ein Elfmeter!" Nun war der Bann gebrochen und es sollten noch 22 Tore folgen.

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