Matarazzo: Kommunikativ, kritisch, ehrlich

Als Sohn italienischer Einwanderer wurde Pellegrino Matarazzo, Trainer der B-Junioren-Bundesligamannschaft der TSG 1899 Hoffenheim, in Wayne im US-amerikanischen Bundesstaat New Jersey geboren, wuchs aber im angrenzenden Paterson auf. Seit dem Jahr 2000 lebt der 39-Jährige, der in wenigen Tagen seinen 40. Geburtstag feiert, in Deutschland. Zunächst war er Spieler, seit 2010 arbeitet er als Trainer.

Die Hoffenheimer U 17 übernahm Matarazzo im Sommer, nachdem er zuvor viele Jahre im Nachwuchsbereich des 1. FC Nürnberg tätig war. Schlecht läuft es nicht. Mit 28 Zählern aus 13 Partien belegt die TSG punktgleich mit dem VfB Stuttgart Rang drei, Spitzenreiter und Titelverteidiger FC Bayern München ist fünf Punkte vorne. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Pellegrino Matarazzo mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Rolle als Bayern-Jäger, das Spitzenspiel heute (ab 13 Uhr) gegen den VfB und seinen ehemaligen Zimmerkollegen Julian Nagelsmann.

DFB.de: Wie gefällt Ihnen die Rolle des Bayern-Jägers, Herr Matarazzo?

Pellegrino Matarazzo: Ich sehe uns eher als Punkte-Jäger. Wir freuen uns, dass wir oben dabei sind und wollen das auch nach Möglichkeit bis zum Schluss bleiben. Meiner Meinung nach wird es einen Vierkampf um Platz eins geben. Neben den Bayern und unserer Mannschaft haben auch der VfB Stuttgart sowie der FSV Mainz 05 gute Karten. Bisher haben die Bayern ihre Hausaufgaben optimal erledigt, so gut wie keine unnötigen Zähler abgegeben. Deshalb stehen sie zurecht oben.

DFB.de: Am Samstag treffen Sie im Heimspiel auf den punktgleichen Konkurrenten VfB Stuttgart. Ist der Verlierer raus aus dem Meisterschaftsrennen?

Matarazzo: Das noch nicht. Die Saison ist schließlich noch lang. Gerade im U 17-Bereich sind Schwankungen normal. Ein Tief kann jede Mannschaft treffen. Das Duell mit Stuttgart ist ein wichtiges Spiel - aber noch lange kein Finale.

DFB.de: Ihre Mannschaft holte im Schnitt über zwei Punkte pro Spiel. Was sind die Gründe für das bisherige Abschneiden?

Matarazzo: Wir haben viel individuelle Qualität in der Mannschaft und sind in der Lage, unsere bereits guten Spieler zu entwickeln. Ein wichtiger Baustein ist unser großer Trainerstab. Damit können wir individuell und detailliert in allen Bereichen mit den Spielern arbeiten und sie technisch, taktisch, athletisch und psychologogisch auf hohem Niveau fördern.

DFB.de: Was würden Sie am liebsten jetzt als gleich abstellen?

Matarazzo: Es gibt bei uns nicht die eine Großbaustelle. Vielmehr können wir an vielen Stellschrauben ein wenig drehen. Beim Bewusstsein für den Raum sehe ich beispielsweise noch Luft nach oben. Im letzten Drittel können wir das Zusammenspiel verbessern. Manchmal benötigen wir zu viel Zeit, den Ball weiterzuspielen.



Als Sohn italienischer Einwanderer wurde Pellegrino Matarazzo, Trainer der B-Junioren-Bundesligamannschaft der TSG 1899 Hoffenheim, in Wayne im US-amerikanischen Bundesstaat New Jersey geboren, wuchs aber im angrenzenden Paterson auf. Seit dem Jahr 2000 lebt der 39-Jährige, der in wenigen Tagen seinen 40. Geburtstag feiert, in Deutschland. Zunächst war er Spieler, seit 2010 arbeitet er als Trainer.

Die Hoffenheimer U 17 übernahm Matarazzo im Sommer, nachdem er zuvor viele Jahre im Nachwuchsbereich des 1. FC Nürnberg tätig war. Schlecht läuft es nicht. Mit 28 Zählern aus 13 Partien belegt die TSG punktgleich mit dem VfB Stuttgart Rang drei, Spitzenreiter und Titelverteidiger FC Bayern München ist fünf Punkte vorne. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Pellegrino Matarazzo mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Rolle als Bayern-Jäger, das Spitzenspiel heute (ab 13 Uhr) gegen den VfB und seinen ehemaligen Zimmerkollegen Julian Nagelsmann.

DFB.de: Wie gefällt Ihnen die Rolle des Bayern-Jägers, Herr Matarazzo?

Pellegrino Matarazzo: Ich sehe uns eher als Punkte-Jäger. Wir freuen uns, dass wir oben dabei sind und wollen das auch nach Möglichkeit bis zum Schluss bleiben. Meiner Meinung nach wird es einen Vierkampf um Platz eins geben. Neben den Bayern und unserer Mannschaft haben auch der VfB Stuttgart sowie der FSV Mainz 05 gute Karten. Bisher haben die Bayern ihre Hausaufgaben optimal erledigt, so gut wie keine unnötigen Zähler abgegeben. Deshalb stehen sie zurecht oben.

DFB.de: Am Samstag treffen Sie im Heimspiel auf den punktgleichen Konkurrenten VfB Stuttgart. Ist der Verlierer raus aus dem Meisterschaftsrennen?

Matarazzo: Das noch nicht. Die Saison ist schließlich noch lang. Gerade im U 17-Bereich sind Schwankungen normal. Ein Tief kann jede Mannschaft treffen. Das Duell mit Stuttgart ist ein wichtiges Spiel - aber noch lange kein Finale.

DFB.de: Ihre Mannschaft holte im Schnitt über zwei Punkte pro Spiel. Was sind die Gründe für das bisherige Abschneiden?

Matarazzo: Wir haben viel individuelle Qualität in der Mannschaft und sind in der Lage, unsere bereits guten Spieler zu entwickeln. Ein wichtiger Baustein ist unser großer Trainerstab. Damit können wir individuell und detailliert in allen Bereichen mit den Spielern arbeiten und sie technisch, taktisch, athletisch und psychologogisch auf hohem Niveau fördern.

DFB.de: Was würden Sie am liebsten jetzt als gleich abstellen?

Matarazzo: Es gibt bei uns nicht die eine Großbaustelle. Vielmehr können wir an vielen Stellschrauben ein wenig drehen. Beim Bewusstsein für den Raum sehe ich beispielsweise noch Luft nach oben. Im letzten Drittel können wir das Zusammenspiel verbessern. Manchmal benötigen wir zu viel Zeit, den Ball weiterzuspielen.

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DFB.de: Gab es Partien, mit denen Sie rundum zufrieden waren?

Matarazzo: Während einer kompletten Saison und auch während eines Spiels gibt es immer Höhen und Tiefen. In der Vorbereitung waren die Leistungen alles andere als konstant, der Start in die Saison verlief dagegen gut. Danach konnten wir uns auf einem hohen Level stabilisieren, hatten dann ein kleines Tief und aktuell bin ich wieder sehr zufrieden. Die Leistung in den vergangenen beiden Spielen gegen Nürnberg und Bayern hat mir beispielsweise sehr gut gefallen. Gegen Bayern stimmte nur das Ergebnis mit dem 2:2 nicht.

DFB.de: Wo liegt die spezielle Herausforderung als Trainer einer U 17-Mannschaft?

Matarazzo: Im Gegensatz zur U 19 oder U 23 gehen in der U 17 alle Spieler noch zur Schule. Der Tag der Spieler ist meistens lang und durchgetaktet. Nach der Schule stehen Hausaufgaben und Training auf dem Programm. Wir als Trainerteam wollen den Spielern möglichst viele Inhalte vermitteln und den Anspruch hochhalten. Man muss aber auch für die notwendige Erholung sorgen, damit die Spieler die Ansprüche auch erfüllen können.

DFB.de: Welche Rolle spielt die U 17-Station für die Hoffenheimer Nachwuchsspieler auf ihrem angestrebten Weg nach oben?

Matarazzo: Sie ist ein wichtiger Entwicklungsschritt - so wie jeder andere Jahrgang auch. Die Talente kristallisieren sich in der U 17 immer mehr heraus. Wir bewerten aber nicht nur den aktuellen Leistungsstand, sondern immer auch die Perspektive. Manche Spieler machen plötzlich noch einmal einen enormen Entwicklungssprung. Da habe ich schon die eine oder andere Überraschung erlebt.

DFB.de: Mit ihrer Körpergröße von 1,98 Meter sind Sie nur schwer zu übersehen. Verfügen Sie schon wegen Ihrer Größe über eine natürliche Autorität?

Matarazzo: Da müssen Sie meine Spieler fragen. (lacht) Ich denke zumindest nicht, dass die Größe schadet.

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DFB.de: Als was für einen Trainertypen sehen Sie sich?

Matarazzo: Ich bin kommunikativ, kritisch und ehrlich. Unsere Spieler und auch mein Team hinter dem Team müssen stets wissen, warum sie etwas machen. Nur so sind sie in der Lage, sich mit unserem Weg zu identifizieren.

DFB.de: Sie waren während des Lehrgangs zum Fußballlehrer Zimmerkollege von TSG-Cheftrainer Julian Nagelsmann. Wie ist der Kontakt?

Matarazzo: Wenn es die Zeit zulässt, bin ich interessierter Beobachter der Trainingseinheiten der ersten Mannschaft. Julian und ich schreiben uns auch ab und zu. In erster Linie sind wir aber mit unseren Aufgaben schon ganz gut ausgelastet.

DFB.de: Julian Nagelsmann hat es über den Nachwuchsbereich im Eiltempo bis in den Profibereich geschafft!

Matarazzo: Julian hat gezeigt, was für junge Trainer aus Nachwuchsleistungszentren möglich ist. Gleiches gilt aber auch für Hannes Wolf, Domenico Tedesco oder Markus Anfang. Es gibt mittlerweile mehrere dieser Beispiele.

DFB.de: Wohin soll sich Ihre Karriere entwickeln?

Matarazzo: Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht irgendwann einmal im Profibereich arbeiten möchte. Das ist für mich jedoch ein mittelfristiges Ziel, das ohne genaue Zeitangabe versehen ist. Ich bin im Sommer nach Hoffenheim gekommen, um Stillstand zu vermeiden und den nächsten Schritt zu machen. Mein Fokus liegt auf dem, was ich beeinflussen kann. Ich will in Hoffenheim der bestmögliche U 17-Trainer sein. Etwas anderes liegt ohnehin nicht in meiner Hand.

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