Martina Tufekovic: "Das war vorher nicht unbedingt zu erwarten"

Große Überraschung in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Die TSG Hoffenheim hat dem VfL Wolfsburg die erste Niederlage gegen eine deutsche Mannschaft seit eineinhalb Jahren zugefügt. DFB.de hat während der Rückfahrt nach Hoffenheim mit Martina Tufekovic gesprochen. Die 28 Jahre alte Torhüterin erklärt, wie dieser Erfolg möglich war, wie wichtig er für die Champions-League-Qualifikation ist und wie sie ihre Chancen bei der DFB-Auswahl einordnet.

DFB.de: Martina Tufekovic, mit diesem 2:1 beim VfL Wolfsburg hatten vermutlich die wenigsten gerechnet...

Martina Tufekovic: ... aber wir hatten uns vorgenommen, dort mit viel Mut aufzutreten. Dass wir so tatsächlich die drei Punkte holen konnten, ist einfach großartig. Aber es stimmt schon, dass das vorher nicht unbedingt zu erwarten war.

DFB.de: Zumal Sie nach einer Minute 0:1 zurücklagen.

Tufekovic: Der Start war in der Tat alles andere als gut. Aber unsere Trainerin Nadine Rolser hat uns hervorragend eingestellt. Deshalb haben wir den Mut und den Glauben an uns nicht verloren. Wir haben derzeit einen super Teamgeist. Deshalb haben wir uns nicht verunsichern lassen. Wir haben weiter an uns geglaubt.

DFB.de: Die letzte Niederlage des VfL Wolfsburg gegen eine deutsche Mannschaft liegt anderthalb Jahre zurück. Wissen Sie, wer damals der Gegner war?

Tufekovic: Natürlich, das war bei uns. Wir haben im November 2021 mit 2:1 gewonnen.

DFB.de: Wie besonders ist es, gegen diesen Gegner zu gewinnen?

Tufekovic: Sehr besonders! Vor allem dort zu siegen, ist außergewöhnlich. Das ist uns noch nie zuvor gelungen. Heute sind wir einfach stolz auf unsere Leistung und diesen Sieg. Das ist wirklich fantastisch und fühlt sich großartig an.

DFB.de: Normalerweise braucht man eine überragende Torhüterin, um gegen Wolfsburg zu gewinnen. Sie hatten allerdings gar nicht so viel zu tun. Wie kann das sein?

Tufekovic: Weil wir einfach herausragend defensiv gearbeitet haben. Es war in der Tat so, dass ich nicht so viel zu tun hatte. Es ist wirklich beachtlich, wie wir uns in der Rückrunde stabilisiert haben.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass in Wolfsburg etwas zu holen ist?

Tufekovic: Schon während der ersten Halbzeit, als wir gut gekontert haben. Da hatte ich das Gefühl, dass wir etwas mitnehmen können. Wenn wir unsere Angriffe besser ausgespielt hätten, hätten wir sogar schon früher in Führung gehen können. Aber das ist nun auch egal. Jetzt feiern wir diese drei Punkte, die wohl niemand eingeplant hatte.

DFB.de: Es war nicht nur ein unerwarteter Sieg, sondern auch ein ganz wichtiger. Sie haben jetzt weiterhin die Qualifikation für die Champions League in den eigenen Händen.

Tufekovic: Ja, das ist unser großes Ziel in dieser Saison. Wenn wir den internationalen Wettbewerb erreichen wollen, müssen wir eben auch mal gegen einen der Großen gewinnen. Diese Aufgabe haben wir mit dem heutigen Tag erledigt. Wichtig ist, dass wir jetzt so weitermachen.

DFB.de: Am kommenden Wochenende ist der SV Meppen zu Gast. Haben Sie Sorge, dass Sie diesen Gegner nach diesem Erfolg unterschätzen könnten?

Tufekovic: Nein, wirklich überhaupt nicht. Wir gehen auch diese Partie total fokussiert an und wollen die nächsten drei Punkte holen. Ich habe im Moment absolutes Vertrauen in unsere Mannschaft. Ich bin mir sicher, dass wir diese Begegnung nicht aus der Hand geben werden.

DFB.de: Wie viel Spaß macht jetzt die Busfahrt? Wie ist die Stimmung?

Tufekovic: Die ist super. Wir haben eben etwas gegessen und getrunken. Die Speicher müssen ja wieder aufgefüllt werden. Wir hören laute Musik und singen. Nach so einem Sieg macht auch so eine lange Busfahrt Spaß. Trotzdem ist es schön, dass wir jetzt bald sind. Wir machen gerade eine Pause. Ich denke, dass wir in zwei Stunden wieder in Hoffenheim sind.

DFB.de: Sie waren im vergangenen Jahr erstmals bei der Nationalmannschaft dabei. Wie sehen Sie dort die Situation für Sie persönlich?

Tufekovic: Wirklich ganz entspannt. Mit mir wurde offen und ehrlich gesprochen, dass jetzt erstmal die jungen Torhüterinnen reinschnuppern sollen. Im ersten Moment war ich natürlich etwas enttäuscht, weil ich sehr gerne in diesem Kreis dabei bin und es mich wirklich weiterbringt. Aber letztlich macht es nur Sinn, auch die jungen Torhüterinnen auf diesem Niveau mal zu sehen. Ich versuche einfach, Woche für Woche meine Leistung zu bringen. Die Tür ist nicht zu. Vielleicht bekomme ich demnächst mal wieder eine Einladung. Dann freue ich mich sehr. Und wenn es nicht klappt, geht die Welt auch nicht unter.

[sw]

Große Überraschung in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Die TSG Hoffenheim hat dem VfL Wolfsburg die erste Niederlage gegen eine deutsche Mannschaft seit eineinhalb Jahren zugefügt. DFB.de hat während der Rückfahrt nach Hoffenheim mit Martina Tufekovic gesprochen. Die 28 Jahre alte Torhüterin erklärt, wie dieser Erfolg möglich war, wie wichtig er für die Champions-League-Qualifikation ist und wie sie ihre Chancen bei der DFB-Auswahl einordnet.

DFB.de: Martina Tufekovic, mit diesem 2:1 beim VfL Wolfsburg hatten vermutlich die wenigsten gerechnet...

Martina Tufekovic: ... aber wir hatten uns vorgenommen, dort mit viel Mut aufzutreten. Dass wir so tatsächlich die drei Punkte holen konnten, ist einfach großartig. Aber es stimmt schon, dass das vorher nicht unbedingt zu erwarten war.

DFB.de: Zumal Sie nach einer Minute 0:1 zurücklagen.

Tufekovic: Der Start war in der Tat alles andere als gut. Aber unsere Trainerin Nadine Rolser hat uns hervorragend eingestellt. Deshalb haben wir den Mut und den Glauben an uns nicht verloren. Wir haben derzeit einen super Teamgeist. Deshalb haben wir uns nicht verunsichern lassen. Wir haben weiter an uns geglaubt.

DFB.de: Die letzte Niederlage des VfL Wolfsburg gegen eine deutsche Mannschaft liegt anderthalb Jahre zurück. Wissen Sie, wer damals der Gegner war?

Tufekovic: Natürlich, das war bei uns. Wir haben im November 2021 mit 2:1 gewonnen.

DFB.de: Wie besonders ist es, gegen diesen Gegner zu gewinnen?

Tufekovic: Sehr besonders! Vor allem dort zu siegen, ist außergewöhnlich. Das ist uns noch nie zuvor gelungen. Heute sind wir einfach stolz auf unsere Leistung und diesen Sieg. Das ist wirklich fantastisch und fühlt sich großartig an.

DFB.de: Normalerweise braucht man eine überragende Torhüterin, um gegen Wolfsburg zu gewinnen. Sie hatten allerdings gar nicht so viel zu tun. Wie kann das sein?

Tufekovic: Weil wir einfach herausragend defensiv gearbeitet haben. Es war in der Tat so, dass ich nicht so viel zu tun hatte. Es ist wirklich beachtlich, wie wir uns in der Rückrunde stabilisiert haben.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass in Wolfsburg etwas zu holen ist?

Tufekovic: Schon während der ersten Halbzeit, als wir gut gekontert haben. Da hatte ich das Gefühl, dass wir etwas mitnehmen können. Wenn wir unsere Angriffe besser ausgespielt hätten, hätten wir sogar schon früher in Führung gehen können. Aber das ist nun auch egal. Jetzt feiern wir diese drei Punkte, die wohl niemand eingeplant hatte.

DFB.de: Es war nicht nur ein unerwarteter Sieg, sondern auch ein ganz wichtiger. Sie haben jetzt weiterhin die Qualifikation für die Champions League in den eigenen Händen.

Tufekovic: Ja, das ist unser großes Ziel in dieser Saison. Wenn wir den internationalen Wettbewerb erreichen wollen, müssen wir eben auch mal gegen einen der Großen gewinnen. Diese Aufgabe haben wir mit dem heutigen Tag erledigt. Wichtig ist, dass wir jetzt so weitermachen.

DFB.de: Am kommenden Wochenende ist der SV Meppen zu Gast. Haben Sie Sorge, dass Sie diesen Gegner nach diesem Erfolg unterschätzen könnten?

Tufekovic: Nein, wirklich überhaupt nicht. Wir gehen auch diese Partie total fokussiert an und wollen die nächsten drei Punkte holen. Ich habe im Moment absolutes Vertrauen in unsere Mannschaft. Ich bin mir sicher, dass wir diese Begegnung nicht aus der Hand geben werden.

DFB.de: Wie viel Spaß macht jetzt die Busfahrt? Wie ist die Stimmung?

Tufekovic: Die ist super. Wir haben eben etwas gegessen und getrunken. Die Speicher müssen ja wieder aufgefüllt werden. Wir hören laute Musik und singen. Nach so einem Sieg macht auch so eine lange Busfahrt Spaß. Trotzdem ist es schön, dass wir jetzt bald sind. Wir machen gerade eine Pause. Ich denke, dass wir in zwei Stunden wieder in Hoffenheim sind.

DFB.de: Sie waren im vergangenen Jahr erstmals bei der Nationalmannschaft dabei. Wie sehen Sie dort die Situation für Sie persönlich?

Tufekovic: Wirklich ganz entspannt. Mit mir wurde offen und ehrlich gesprochen, dass jetzt erstmal die jungen Torhüterinnen reinschnuppern sollen. Im ersten Moment war ich natürlich etwas enttäuscht, weil ich sehr gerne in diesem Kreis dabei bin und es mich wirklich weiterbringt. Aber letztlich macht es nur Sinn, auch die jungen Torhüterinnen auf diesem Niveau mal zu sehen. Ich versuche einfach, Woche für Woche meine Leistung zu bringen. Die Tür ist nicht zu. Vielleicht bekomme ich demnächst mal wieder eine Einladung. Dann freue ich mich sehr. Und wenn es nicht klappt, geht die Welt auch nicht unter.

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