Marko Pantelic: "Es gibt viele Gründe, optimistisch zu sein"

Der ehemalige Mittelstürmer Marko Pantelic (40) spielte einst in zahlreichen Ländern Europas, ehe er von seinem Heimatverein Roter Stern Belgrad 2005 zu Hertha BSC in die Bundesliga wechselte und dort zum Publikumsliebling aufstieg. In Berlin brachte er es in 114 Erstligaspielen auf 45 Tore. Der extrovertierte Angreifer bestritt 40 Länderspiele für Serbien und drei Länderspiele für Serbien-Montenegro. Pantelic ist Vizepräsident des Serbischen Fußballverbandes und spricht vor dem Testspiel in Wolfsburg gegen Deutschland im DFB.de-Interview mit Michael Jahn über die serbische Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Pantelic, Sie sind einer von drei Vizepräsidenten des Serbischen Fußball-Verbandes. Welche speziellen Aufgaben haben Sie dort?

Marko Pantelic: Ich bin sehr glücklich und freue mich, dass ich ein Teil des Fußballverbandes von Serbien geworden bin. Ich sehe es als große Herausforderung und auch als enorme Verantwortung an. Ich pflege die Kommunikation, also die Verbindung mit der UEFA und der FIFA. Ein Teil meiner Verpflichtungen bezieht sich auf die Kommunikation mit den Medien und ich bin auch als Berater auf dem sportlichen Sektor tätig.

DFB.de: Wie schätzen Sie die aktuelle Leistungsstärke der serbischen Nationalmannschaft vor dem Testspiel gegen Deutschland ein?

Pantelic: Deutschland spielt zu Hause vor den eigenen Fans und es ist klar, dass sich die Mannschaft so gut wie möglich präsentieren will – besonders nach den Ergebnissen bei der Weltmeisterschaft in Russland und in der Nations League. Auf der anderen Seite besitzt Serbien Qualität, hat ein gutes Team und genug Kraft, um auf Joachim Löw und seine Mannschaft angemessen reagieren zu können. Deutschland und Serbien bereiten sich auf die EM-Qualifikation vor, aber ich erwarte im Test ein ernsthaftes und dynamisches Spiel in Wolfsburg. Serbiens Team wird sich nicht verstecken.

DFB.de: Der ehemalige Bundesliga-Profi Mladen Krstajic ist Cheftrainer der Nationalmannschaft. Was trauen Sie ihm zu?

Pantelic: Die Gespräche mit dem Cheftrainer sind intern und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Ich wünsche Krstajic alles Gute. Wir sprechen offen und ehrlich über verschiedene Themen. Der Cheftrainer ist aber derjenige, der am Ende absolut unabhängig seine Entscheidungen trifft und zu ihnen steht. Meine persönliche Meinung ist, dass der Cheftrainer Krstajic eine gute Zukunft besitzt.

DFB.de: Bitte stellen Sie die einzelnen Mannschaftsteile vor! Wie sehen Sie die Stärken der Torhüter Marko Dmitrovic (SD Eibar), Predrag Rajkovic (Maccabi Tel Aviv) und Aleksandar Jovanovic (SD Huesca)?

Pantelic: Bei uns gibt es einen starken Wettbewerb unter den Torhütern. Die Details entscheiden, wer vom Cheftrainer ausgewählt wird. Das Wichtigste für uns ist, dass alle gesund sind und alle bei ihren Klubs regelmäßig zum Einsatz kommen.

DFB.de: Wie gut steht die Defensive? Wie stark sind etwa Nikola Milenkovic (AC Florenz), Antonio Rukavina (FK Astana), Aleksandar Kolarov (AS Rom) oder Milos Veljkovic (Werder Bremen)?

Pantelic: Die Analyse unserer Spieler ist nur für uns und nicht für die Öffentlichkeit. Wichtig ist, dass wir in der Defensive eine sehr gute Mischung aus jungen und aus erfahrenen Verteidigern haben. Im Allgemeinen haben wir keine Probleme mit unserer Abwehrreihe.

DFB.de: Wie stark ist das Mittelfeld mit Profis wie Ljubomir Fejsa (Benfica Lissabon), Mijat Gacinovic (Eintracht Frankfurt), Sasa Lukic (FC Turin) oder Nemanja Matic (Manchester United)?

Pantelic: Im Mittelfeld gibt es den größten Konkurrenzkampf in unserem Team, weil wir dort viele gute Spieler besitzen. Man kann nicht sagen, wer besser ist aus dieser Gruppe. Sie alle spielen zu Recht in den besten europäischen Ligen und in starken Klubs. Es ist eine süße Qual für den Cheftrainer, wen er für die Anfangsformation gegen Deutschland auswählen soll.

DFB.de: Wie beurteilen Sie als einst erfolgreicher Stürmer die Offensive der Nationalelf mit Profis wie Luka Jovic (Eintracht Frankfurt), Aleksandar Mitrovic (Fulham), Aleksandar Prijovic (Saloniki) oder Filip Kostic (Eintracht Frankfurt)?

Pantelic: Das ist die gleiche Geschichte wie in unserem Mittelfeld. Die Konkurrenz und die Qualität der Angreifer sind groß. Der Cheftrainer besitzt das Privileg, solch starke Stürmer zur Auswahl zu haben. Die Entscheidung, wer gegen Deutschland aufläuft, bleibt ihm überlassen.

DFB.de: Wohin sollte sich der serbische Fußball in den nächsten fünf Jahren entwickeln?

Pantelic: Es gibt viele Gründe, optimistisch zu sein. Wir haben viele junge Spieler, die schon bei der WM dabei waren. Dazu kommen erfahrene Leute wie Kapitän Kolarov und sein Stellvertreter Matic. Wir haben auch schon großartige Spieler in der U 21. Ihre Zeit wird kommen. Ihre Qualität kann man sicher im Sommer bei der U 21-Europameisterschaft in Italien und San Marino sehen. Deshalb gibt es viele Gründe zu glauben, dass die nächsten fünf Jahre eine große Periode für den serbischen Fußball werden.

DFB.de: Bei der EURO 2020 muss sich Serbien mit Portugal, der Ukraine, Litauen und Luxemburg auseinandersetzen. Wie stehen die Chancen?

Pantelic: Der Cheftrainer analysiert zusammen mit seinem technischen Stab vor jedem Spiel die Gegner genau und trifft die Entscheidungen. Wir haben ein Team von guter Qualität, wir geben niemals auf. Wir wollen gewinnen und das in jedem Spiel!

[mj]

Der ehemalige Mittelstürmer Marko Pantelic (40) spielte einst in zahlreichen Ländern Europas, ehe er von seinem Heimatverein Roter Stern Belgrad 2005 zu Hertha BSC in die Bundesliga wechselte und dort zum Publikumsliebling aufstieg. In Berlin brachte er es in 114 Erstligaspielen auf 45 Tore. Der extrovertierte Angreifer bestritt 40 Länderspiele für Serbien und drei Länderspiele für Serbien-Montenegro. Pantelic ist Vizepräsident des Serbischen Fußballverbandes und spricht vor dem Testspiel in Wolfsburg gegen Deutschland im DFB.de-Interview mit Michael Jahn über die serbische Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Pantelic, Sie sind einer von drei Vizepräsidenten des Serbischen Fußball-Verbandes. Welche speziellen Aufgaben haben Sie dort?

Marko Pantelic: Ich bin sehr glücklich und freue mich, dass ich ein Teil des Fußballverbandes von Serbien geworden bin. Ich sehe es als große Herausforderung und auch als enorme Verantwortung an. Ich pflege die Kommunikation, also die Verbindung mit der UEFA und der FIFA. Ein Teil meiner Verpflichtungen bezieht sich auf die Kommunikation mit den Medien und ich bin auch als Berater auf dem sportlichen Sektor tätig.

DFB.de: Wie schätzen Sie die aktuelle Leistungsstärke der serbischen Nationalmannschaft vor dem Testspiel gegen Deutschland ein?

Pantelic: Deutschland spielt zu Hause vor den eigenen Fans und es ist klar, dass sich die Mannschaft so gut wie möglich präsentieren will – besonders nach den Ergebnissen bei der Weltmeisterschaft in Russland und in der Nations League. Auf der anderen Seite besitzt Serbien Qualität, hat ein gutes Team und genug Kraft, um auf Joachim Löw und seine Mannschaft angemessen reagieren zu können. Deutschland und Serbien bereiten sich auf die EM-Qualifikation vor, aber ich erwarte im Test ein ernsthaftes und dynamisches Spiel in Wolfsburg. Serbiens Team wird sich nicht verstecken.

DFB.de: Der ehemalige Bundesliga-Profi Mladen Krstajic ist Cheftrainer der Nationalmannschaft. Was trauen Sie ihm zu?

Pantelic: Die Gespräche mit dem Cheftrainer sind intern und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Ich wünsche Krstajic alles Gute. Wir sprechen offen und ehrlich über verschiedene Themen. Der Cheftrainer ist aber derjenige, der am Ende absolut unabhängig seine Entscheidungen trifft und zu ihnen steht. Meine persönliche Meinung ist, dass der Cheftrainer Krstajic eine gute Zukunft besitzt.

DFB.de: Bitte stellen Sie die einzelnen Mannschaftsteile vor! Wie sehen Sie die Stärken der Torhüter Marko Dmitrovic (SD Eibar), Predrag Rajkovic (Maccabi Tel Aviv) und Aleksandar Jovanovic (SD Huesca)?

Pantelic: Bei uns gibt es einen starken Wettbewerb unter den Torhütern. Die Details entscheiden, wer vom Cheftrainer ausgewählt wird. Das Wichtigste für uns ist, dass alle gesund sind und alle bei ihren Klubs regelmäßig zum Einsatz kommen.

DFB.de: Wie gut steht die Defensive? Wie stark sind etwa Nikola Milenkovic (AC Florenz), Antonio Rukavina (FK Astana), Aleksandar Kolarov (AS Rom) oder Milos Veljkovic (Werder Bremen)?

Pantelic: Die Analyse unserer Spieler ist nur für uns und nicht für die Öffentlichkeit. Wichtig ist, dass wir in der Defensive eine sehr gute Mischung aus jungen und aus erfahrenen Verteidigern haben. Im Allgemeinen haben wir keine Probleme mit unserer Abwehrreihe.

DFB.de: Wie stark ist das Mittelfeld mit Profis wie Ljubomir Fejsa (Benfica Lissabon), Mijat Gacinovic (Eintracht Frankfurt), Sasa Lukic (FC Turin) oder Nemanja Matic (Manchester United)?

Pantelic: Im Mittelfeld gibt es den größten Konkurrenzkampf in unserem Team, weil wir dort viele gute Spieler besitzen. Man kann nicht sagen, wer besser ist aus dieser Gruppe. Sie alle spielen zu Recht in den besten europäischen Ligen und in starken Klubs. Es ist eine süße Qual für den Cheftrainer, wen er für die Anfangsformation gegen Deutschland auswählen soll.

DFB.de: Wie beurteilen Sie als einst erfolgreicher Stürmer die Offensive der Nationalelf mit Profis wie Luka Jovic (Eintracht Frankfurt), Aleksandar Mitrovic (Fulham), Aleksandar Prijovic (Saloniki) oder Filip Kostic (Eintracht Frankfurt)?

Pantelic: Das ist die gleiche Geschichte wie in unserem Mittelfeld. Die Konkurrenz und die Qualität der Angreifer sind groß. Der Cheftrainer besitzt das Privileg, solch starke Stürmer zur Auswahl zu haben. Die Entscheidung, wer gegen Deutschland aufläuft, bleibt ihm überlassen.

DFB.de: Wohin sollte sich der serbische Fußball in den nächsten fünf Jahren entwickeln?

Pantelic: Es gibt viele Gründe, optimistisch zu sein. Wir haben viele junge Spieler, die schon bei der WM dabei waren. Dazu kommen erfahrene Leute wie Kapitän Kolarov und sein Stellvertreter Matic. Wir haben auch schon großartige Spieler in der U 21. Ihre Zeit wird kommen. Ihre Qualität kann man sicher im Sommer bei der U 21-Europameisterschaft in Italien und San Marino sehen. Deshalb gibt es viele Gründe zu glauben, dass die nächsten fünf Jahre eine große Periode für den serbischen Fußball werden.

DFB.de: Bei der EURO 2020 muss sich Serbien mit Portugal, der Ukraine, Litauen und Luxemburg auseinandersetzen. Wie stehen die Chancen?

Pantelic: Der Cheftrainer analysiert zusammen mit seinem technischen Stab vor jedem Spiel die Gegner genau und trifft die Entscheidungen. Wir haben ein Team von guter Qualität, wir geben niemals auf. Wir wollen gewinnen und das in jedem Spiel!

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