Mario Götze: "Löws Lob kam völlig überraschend für mich"

Dreimal Post erhielt Mario Götze in den vergangenen Wochen vom DFB: Zunächst die erwartete Einladung zur U 19-Nationalmannschaft zu einem Lehrgang mit zwei Länderspielen. Dann die Einladung zur Verleihung der Fritz-Walter-Medaille am Rande des Länderspiels der Nationalmannschaft in Köln. Und schließlich überraschend am Freitag zur U 21-Nationalmannschaft, für die Rainer Adrion den Offensivspieler von Borussia Dortmund nach dem Ausscheiden der „alten“ U 21 als jüngsten Akteur für den Neuaufbau des Teams berief.

Götze spielte mit dem Team von Rainer Adrion am vergangenen Freitag 1:1 gegen die Tschechische Republik. Und der DFB-Trainer hat bereits angekündigt, dass sein Jüngster heute (17 Uhr, live bei Sport1) in Ingolstadt für die U 21 von Beginn an gegen Nordirland spielen wird.

Auch wenn die Partie in der Endabrechnung der Qualifikation zur U 21-EM 2011 bedeutungslos ist: Für die DFB-Junioren der neuformierten Mannschaft wie Mario Götze ist es eine weitere Gelegenheit, beim Neuaufbau der U 21 auf sich aufmerksam zu machen. Ein weiterer Gewinner der Fritz-Walter-Medaille wird nicht in Ingolstadt antreten können: Angreifer Peniel Mlapa ist nach einer Prellung der linken Wade bereits zur weiteren Behandlung zu 1899 Hoffenheim gereist.

Im aktuellen Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis> spricht Mario Götze über sein Startelf-Debüt in der U 21, die Fritz-Walter-Medaille und das Lob des Bundestrainers Joachim Löw.

DFB.de: Mario Götze, Rainer Adrion hat bereits angekündigt, dass Sie von Beginn an gegen Nordirland auflaufen werden. Welches Gefühl löst das bei Ihnen aus?

Mario Götze: Vorfreude und Selbstvertrauen. Gegen die Tschechen war ich noch gehandicapt durch einen Magen-Darm-Infekt und wurde erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Für mich ist es schön, vorher zu wissen, dass ich spiele. Dann kann ich mich optimal auf den Einsatz vorbereiten. Das gibt mir Sicherheit und Selbstvertrauen.

DFB.de: Leider verpassen Sie dadurch die Ehrung mit der Fritz-Walter-Medaille, die in Köln vor dem Länderspiel verliehen wird. Sie wurden bereits im vergangenen Jahr geehrt, auch in diesem Jahr erhalten Sie in der Altersklasse U 18 die Medaille in Gold. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?

Götze: Vor einem Jahr in Hannover konnte ich vor Ort sein und habe die Medaille gerne entgegengenommen. Solche Auszeichnungen sind neben den Erfolgen mit der Mannschaft immer toll, weil sie die Arbeit des vergangenen Jahres belohnen. Schade, dass ich nicht dabei sein kann.



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Dreimal Post erhielt Mario Götze in den vergangenen Wochen vom DFB: Zunächst die erwartete Einladung zur U 19-Nationalmannschaft zu einem Lehrgang mit zwei Länderspielen. Dann die Einladung zur Verleihung der Fritz-Walter-Medaille am Rande des Länderspiels der Nationalmannschaft in Köln. Und schließlich überraschend am Freitag zur U 21-Nationalmannschaft, für die Rainer Adrion den Offensivspieler von Borussia Dortmund nach dem Ausscheiden der „alten“ U 21 als jüngsten Akteur für den Neuaufbau des Teams berief.

Götze spielte mit dem Team von Rainer Adrion am vergangenen Freitag 1:1 gegen die Tschechische Republik. Und der DFB-Trainer hat bereits angekündigt, dass sein Jüngster heute (17 Uhr, live bei Sport1) in Ingolstadt für die U 21 von Beginn an gegen Nordirland spielen wird.

Auch wenn die Partie in der Endabrechnung der Qualifikation zur U 21-EM 2011 bedeutungslos ist: Für die DFB-Junioren der neuformierten Mannschaft wie Mario Götze ist es eine weitere Gelegenheit, beim Neuaufbau der U 21 auf sich aufmerksam zu machen. Ein weiterer Gewinner der Fritz-Walter-Medaille wird nicht in Ingolstadt antreten können: Angreifer Peniel Mlapa ist nach einer Prellung der linken Wade bereits zur weiteren Behandlung zu 1899 Hoffenheim gereist.

Im aktuellen Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis> spricht Mario Götze über sein Startelf-Debüt in der U 21, die Fritz-Walter-Medaille und das Lob des Bundestrainers Joachim Löw.

DFB.de: Mario Götze, Rainer Adrion hat bereits angekündigt, dass Sie von Beginn an gegen Nordirland auflaufen werden. Welches Gefühl löst das bei Ihnen aus?

Mario Götze: Vorfreude und Selbstvertrauen. Gegen die Tschechen war ich noch gehandicapt durch einen Magen-Darm-Infekt und wurde erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Für mich ist es schön, vorher zu wissen, dass ich spiele. Dann kann ich mich optimal auf den Einsatz vorbereiten. Das gibt mir Sicherheit und Selbstvertrauen.

DFB.de: Leider verpassen Sie dadurch die Ehrung mit der Fritz-Walter-Medaille, die in Köln vor dem Länderspiel verliehen wird. Sie wurden bereits im vergangenen Jahr geehrt, auch in diesem Jahr erhalten Sie in der Altersklasse U 18 die Medaille in Gold. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?

Götze: Vor einem Jahr in Hannover konnte ich vor Ort sein und habe die Medaille gerne entgegengenommen. Solche Auszeichnungen sind neben den Erfolgen mit der Mannschaft immer toll, weil sie die Arbeit des vergangenen Jahres belohnen. Schade, dass ich nicht dabei sein kann.

DFB.de: Stattdessen bereiteten Sie sich mit der U 21-Nationalmannschaft in Bad Gögging auf die Partie in Ingolstadt vor. Wie haben Sie die Atmosphäre und die Abläufe dort wahrgenommen?

Götze: Im Grunde kenne ich die Abläufe in den Nationalmannschaften schon gut, da ich seit der U 15 immer wieder dabei war. Die Abläufe bei der U 21 sind vergleichbar, auch die Anforderungen im Training und die Spielphilosophie des DFB sind mir nicht fremd. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen. Ich kenne alle Spieler aus der Bundesliga oder den anderen U-Teams, besonders natürlich meine Klubkollegen Marc Hornschuh und Lasse Sobiech. Alle sind cool drauf und wir wollen gemeinsam Erfolg haben.

DFB.de: Haben Sie vorher bei Ihren Vereinskollegen, den U 21-Europameistern Mats Hummels und Marcel Schmelzer, Erkundigungen eingeholt?

Götze: Natürlich. Ich hatte die Spiele der U 21 in den vergangenen Jahren am Fernseher verfolgt. Nach unserem Europa-League-Spiel in Baku gegen Qarabag hat mir Jürgen Klopp dann mitgeteilt, dass ich statt zur U 19 bereits jetzt zur U 21 reise. Nach der Nominierung, die für mich völlig unerwartet kam, habe ich mit Mats und Schmelle gesprochen, die mir viel Glück gewünscht haben.

DFB.de: Im vergangenen Jahr holten Sie mit der U 17 bei der Europameisterschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Ihren ersten großen Titel und spielten bei der Weltmeisterschaft in Nigeria. Wie sehen Sie Ihre Entwicklung seitdem?

Götze: Nach der WM holte mich Jürgen Klopp zu den Profis. Das war eine anstrengende, aber hochinteressante Zeit. Seitdem habe ich meine körperliche Verfassung stabilisiert, bin unverletzt geblieben und habe nun eine gute Vorbereitung hinter mir. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich so schnell in den Profi-Fußball vorstoße. Mir bleibt zum Glück wenig Zeit, darüber nachzudenken. Als Spieler nehme ich gerne die neuen Herausforderungen an und konzentriere mich auf die Arbeit auf dem Platz. Damit bin ich bisher gut gefahren.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an das vergangene Jahr?

Götze: EM und WM waren natürlich zwei große Turniere mit vielen Eindrücken. Wir waren ein tolles Team und sind sogar an einem tollen Tag in Magdeburg Europameister geworden. Danach ging alles ruck-zuck.

DFB.de: Jürgen Klopp, Ihr Trainer im Klub, gilt als großer Förderer von talentierten Nachwuchsspielern. Was bedeutet die Bemerkung, dass ein Trainer den Mut hat auf junge Spieler zu setzen, in der täglichen Praxis aus Sicht des Talents?

Götze: Er hat mich ja nach der U 17-WM zu den Profis geholt. Wir haben viel miteinander gesprochen und ich habe einige Kurz-Einsätze in der Bundesliga verbuchen können, obwohl ich erst 17 Jahre alt war. Er schenkt mir viel Vertrauen und ich versuche, das zu rechtfertigen.

DFB.de: Beobachtern fällt immer wieder die Leichtigkeit Ihrer Spielweise mit Dribblings, präzisem Passspiel und spektakulären Offensivaktionen auf. Wie würden Sie Ihre Art charakterisieren, Fußball zu spielen?

Götze: Leicht ist es nie. Man versucht einfach immer, ob im Training oder im Spiel, sein Bestes zu geben. Dass es dann leicht aussieht, ist nicht beabsichtigt. Man spielt sein Spiel, auch wenn das platt klingt. Ich will beim Fußball Spaß haben. Das ist, was zählt.

DFB.de: Haben Sie ein Vorbild oder eine Spielweise, an der Sie sich orientieren?

Götze: Spanien und der FC Barcelona haben eine beeindruckende Philosophie, das ist einfach überragend. Alle Spieler beherrschen das schnelle Kurzpassspiel mit Pressing und schnellem Offensivspiel. Das ist die absolute Weltspitze, wie auch bei der WM zu sehen war.

DFB.de: Sie sprechen die WM an, wo haben Sie die Spiele in Südafrika verfolgt?

Götze: Größtenteils zuhause mit Freunden und der Familie. Viel Zeit hatte ich im vergangenen Sommer nicht, da ich neben dem Fußball gerade auch ein Praktikum auf der BVB-Geschäftsstelle absolviere. Ich möchte das Fachabitur machen.

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DFB.de: Dennoch wird Ihnen bereits eine besondere Reife bescheinigt. Sogar Bundestrainer Joachim Löw hat Sie bereits auf dem Schirm und Ihnen mittelfristig eine Nominierung für die Nationalmannschaft in Aussicht gestellt. Was bedeutet das für Sie?

Götze: Das ist ein verstecktes Lob und ein Zeichen der Wertschätzung. Darüber freue ich mich und kann weiter darauf aufbauen. Aber grundsätzlich kam diese Bemerkung des Bundestrainers für mich völlig unerwartet und überraschend. Ich werde hart an mir weiterarbeiten und dann sehen, ob eine so frühe Nominierung realistisch möglich ist. Schließlich bin ich erst 18 Jahre alt und kann alles ganz ruhig angehen.

DFB.de: Wie sehen Ihre Vorhaben oder Träume für die Zukunft aus? Verfolgen Sie beispielsweise einen Karriereplan?

Götze: Nein, einen vorgefertigten Plan gibt es nicht. Schließlich weiß man nie, was kommt. Man kann eine Verletzung erleiden oder die Situation im Verein kann sich ändern. Daher möchte ich mich immer auf die nächste Aufgabe konzentrieren. Selbstverständlich ist es – wie bei jedem Spieler – mein Traum, eines Tages Weltmeister zu werden oder mit dem Klub um internationale Titel zu spielen. Aber jetzt zählen erst mal die U 21 und der BVB.