Marie Steiner: "Wir wollen den Gruppensieg perfekt machen"

Marie Steiner hat beim 6:0-Kantersieg der deutschen U 17-Juniorinnen des Jahrgangs 2005 gegen Chile ihr erstes Tor bei der Weltmeisterschaft in Indien erzielt. Im DFB.de-Interview lässt die Stürmerin das Spiel gegen die Südamerikanerinnen Revue passieren und blickt auf die anstehenden Aufgaben. Außerdem erklärt die 17-Jährige, dass die Reise zur WM nach Indien nicht das einzige Abenteuer ist, das sie in diesem Jahr angetreten hat.

DFB.de: Frau Steiner, wie haben Sie Ihr zweites WM-Spiel, das 6:0 gegen Chile, erlebt?

Marie Steiner: Wir sind sehr gut in das Spiel gestartet - genau so, wie wir uns das vorgenommen hatten. Denn für uns war klar, dass wir gegen Chile drei Punkte holen wollen und mit diesem Gedanken im Kopf sind wir die Partie dann auch angegangen. Dass wir uns zahlreiche Chancen erarbeitet und uns für unseren Einsatz mit Toren belohnt haben, war dann einfach die logische Konsequenz. Auch defensiv standen wir sehr stabil und haben kaum gegnerische Chancen zugelassen.

DFB.de: Per Elfmeter haben Sie für das zwischenzeitliche 4:0 gesorgt. Was ging Ihnen durch den Kopf als Sie zum Strafstoß angetreten sind?

Steiner: Im Kreis der Nationalmannschaft war das tatsächlich mein erster Elfmeter überhaupt, den ich geschossen habe - das dann direkt bei einer Weltmeisterschaft machen zu dürfen, war natürlich etwas ganz Besonderes für mich. Beim Elfmeter selbst war ich komplett fokussiert, habe nur den Ball und das Tor vor mir gesehen und alles andere ausgeblendet. Ich wollte diesen Ball unbedingt reinmachen, denn es gibt kaum etwas Schöneres als ein Tor bei einer WM zu erzielen. Ich bin sehr glücklich, dass mir das jetzt gelungen ist.

DFB.de: Äußerst treffsicher waren Sie vor der U 17-WM auch in der 2. Frauen-Bundesliga mit sechs Treffern in fünf Spielen. Erst seit Februar spielen Sie dort für die zweite Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim, scheinen sich aber gut eingelebt zu haben.

Steiner: Definitiv, ich fühle mich in Hoffenheim sehr wohl und bin dort super aufgenommen worden. Wir haben auch häufiger die Möglichkeit, bei unserer ersten Mannschaft zu trainieren. Dort dann mit den Profis auf dem Platz zu stehen und aus nächster Nähe zu sehen, wie sie spielen, ist gerade auch für mich als junge Spielerin einfach super hilfreich. Denn es gibt vieles, was man sich abschauen kann.

DFB.de: Können Sie ein Beispiel nennen?

Steiner: Die Spielerinnen wissen einfach schon, wohin der nächste Pass gehen soll, noch bevor sie überhaupt den Ball haben und sind im Kopf extrem schnell - diese Schnelligkeit überträgt sich automatisch dann auch auf das Spiel. Es ist toll, auch bei sich selbst Fortschritte zu merken, wenn man dort einige Trainingseinheiten mitgemacht hat. Und generell ist das eine super Motivation. Mein klares Ziel ist es, perspektivisch in der ersten Mannschaft von Hoffenheim und der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu spielen. Und dieses Ziel hat man in solchen Trainingseinheiten immer direkt vor Augen.

DFB.de: Im Februar haben Sie mit gerade einmal 16 Jahren den Schritt aus Ihrer Heimat Berlin nach Hoffenheim gewagt. War das schon immer Ihr Ziel, es einmal in den Profibereich zu schaffen?

Steiner: Als ich mit vier oder fünf Jahre angefangen habe, Fußball zu spielen, definitiv noch nicht. Irgendwann wurde ich dann zu ersten Sichtungslehrgängen der Landesauswahl eingeladen und habe gemerkt, dass ich auch auf diesem Niveau sehr gut mithalten kann. Das hat mir aufgezeigt, dass es im Fußball noch mehr zu erreichen gibt und der Sport mehr sein kann als ein Hobby. In meiner Heimat habe ich lange Zeit in Teams mit Jungs gespielt und kam unter anderem auch in der Landes- und Verbandsliga zum Einsatz. Auch dort habe ich im gemeinsamen Training und den Spielen mit und gegen Jungs extrem viel lernen können.

DFB.de: Was genau?

Steiner: Gerade im Alter von 14 bis 16 Jahren merkt man schon, dass das Spiel bei den Jungs deutlich physischer wird. Spätestens ab diesen Altersklassen zeigt sich, dass Männer anatomisch einfach athletischer gebaut sind als Frauen und im direkten Vergleich auf dem Feld Vorteile haben. Dadurch habe ich aber definitiv gelernt, robust und mit vollem Körpereinsatz in jeden Zweikampf zu gehen. Denn so konnte ich mich in Spielen körperlich auch gegen Jungs behaupten, was mir jetzt sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft sehr hilft.

DFB.de: Das haben Sie bislang auch bei der WM in Indien unter Beweis gestellt. Was haben Sie und Ihre Teamkolleginnen sich für das letzte Gruppenspiel gegen Neuseeland und den weiteren Turnierverlauf vorgenommen?

Steiner: Wir freuen uns sehr, dass unsere Reise in Indien weitergeht, schließlich haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis ganz zum Schluss im Turnier zu bleiben. Im letzten Gruppenspiel gegen Neuseeland wollen wir die nächsten drei Punkte holen und den Gruppensieg perfekt machen. Auch wenn der Einzug in die K.o.-Phase schon feststeht: Wir werden wieder alles geben, um den anderen Teams bei der WM erneut zu zeigen, dass mit uns zu rechnen ist und wir zurecht im Viertelfinale stehen. Über das Neuseeland-Spiel hinaus werden wir dann einfach von Partie zu Partie denken, denn dann wird jedes Spiel ein Endspiel. Ich sehe uns dafür aber gut gewappnet, denn wir haben eine tolle Mentalität in der Mannschaft und können gut mit Druck umgehen. Jetzt liegt unser voller Fokus auf Neuseeland - und dann freue ich mich auf alles, was noch kommt.

[hr]

Marie Steiner hat beim 6:0-Kantersieg der deutschen U 17-Juniorinnen des Jahrgangs 2005 gegen Chile ihr erstes Tor bei der Weltmeisterschaft in Indien erzielt. Im DFB.de-Interview lässt die Stürmerin das Spiel gegen die Südamerikanerinnen Revue passieren und blickt auf die anstehenden Aufgaben. Außerdem erklärt die 17-Jährige, dass die Reise zur WM nach Indien nicht das einzige Abenteuer ist, das sie in diesem Jahr angetreten hat.

DFB.de: Frau Steiner, wie haben Sie Ihr zweites WM-Spiel, das 6:0 gegen Chile, erlebt?

Marie Steiner: Wir sind sehr gut in das Spiel gestartet - genau so, wie wir uns das vorgenommen hatten. Denn für uns war klar, dass wir gegen Chile drei Punkte holen wollen und mit diesem Gedanken im Kopf sind wir die Partie dann auch angegangen. Dass wir uns zahlreiche Chancen erarbeitet und uns für unseren Einsatz mit Toren belohnt haben, war dann einfach die logische Konsequenz. Auch defensiv standen wir sehr stabil und haben kaum gegnerische Chancen zugelassen.

DFB.de: Per Elfmeter haben Sie für das zwischenzeitliche 4:0 gesorgt. Was ging Ihnen durch den Kopf als Sie zum Strafstoß angetreten sind?

Steiner: Im Kreis der Nationalmannschaft war das tatsächlich mein erster Elfmeter überhaupt, den ich geschossen habe - das dann direkt bei einer Weltmeisterschaft machen zu dürfen, war natürlich etwas ganz Besonderes für mich. Beim Elfmeter selbst war ich komplett fokussiert, habe nur den Ball und das Tor vor mir gesehen und alles andere ausgeblendet. Ich wollte diesen Ball unbedingt reinmachen, denn es gibt kaum etwas Schöneres als ein Tor bei einer WM zu erzielen. Ich bin sehr glücklich, dass mir das jetzt gelungen ist.

DFB.de: Äußerst treffsicher waren Sie vor der U 17-WM auch in der 2. Frauen-Bundesliga mit sechs Treffern in fünf Spielen. Erst seit Februar spielen Sie dort für die zweite Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim, scheinen sich aber gut eingelebt zu haben.

Steiner: Definitiv, ich fühle mich in Hoffenheim sehr wohl und bin dort super aufgenommen worden. Wir haben auch häufiger die Möglichkeit, bei unserer ersten Mannschaft zu trainieren. Dort dann mit den Profis auf dem Platz zu stehen und aus nächster Nähe zu sehen, wie sie spielen, ist gerade auch für mich als junge Spielerin einfach super hilfreich. Denn es gibt vieles, was man sich abschauen kann.

DFB.de: Können Sie ein Beispiel nennen?

Steiner: Die Spielerinnen wissen einfach schon, wohin der nächste Pass gehen soll, noch bevor sie überhaupt den Ball haben und sind im Kopf extrem schnell - diese Schnelligkeit überträgt sich automatisch dann auch auf das Spiel. Es ist toll, auch bei sich selbst Fortschritte zu merken, wenn man dort einige Trainingseinheiten mitgemacht hat. Und generell ist das eine super Motivation. Mein klares Ziel ist es, perspektivisch in der ersten Mannschaft von Hoffenheim und der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu spielen. Und dieses Ziel hat man in solchen Trainingseinheiten immer direkt vor Augen.

DFB.de: Im Februar haben Sie mit gerade einmal 16 Jahren den Schritt aus Ihrer Heimat Berlin nach Hoffenheim gewagt. War das schon immer Ihr Ziel, es einmal in den Profibereich zu schaffen?

Steiner: Als ich mit vier oder fünf Jahre angefangen habe, Fußball zu spielen, definitiv noch nicht. Irgendwann wurde ich dann zu ersten Sichtungslehrgängen der Landesauswahl eingeladen und habe gemerkt, dass ich auch auf diesem Niveau sehr gut mithalten kann. Das hat mir aufgezeigt, dass es im Fußball noch mehr zu erreichen gibt und der Sport mehr sein kann als ein Hobby. In meiner Heimat habe ich lange Zeit in Teams mit Jungs gespielt und kam unter anderem auch in der Landes- und Verbandsliga zum Einsatz. Auch dort habe ich im gemeinsamen Training und den Spielen mit und gegen Jungs extrem viel lernen können.

DFB.de: Was genau?

Steiner: Gerade im Alter von 14 bis 16 Jahren merkt man schon, dass das Spiel bei den Jungs deutlich physischer wird. Spätestens ab diesen Altersklassen zeigt sich, dass Männer anatomisch einfach athletischer gebaut sind als Frauen und im direkten Vergleich auf dem Feld Vorteile haben. Dadurch habe ich aber definitiv gelernt, robust und mit vollem Körpereinsatz in jeden Zweikampf zu gehen. Denn so konnte ich mich in Spielen körperlich auch gegen Jungs behaupten, was mir jetzt sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft sehr hilft.

DFB.de: Das haben Sie bislang auch bei der WM in Indien unter Beweis gestellt. Was haben Sie und Ihre Teamkolleginnen sich für das letzte Gruppenspiel gegen Neuseeland und den weiteren Turnierverlauf vorgenommen?

Steiner: Wir freuen uns sehr, dass unsere Reise in Indien weitergeht, schließlich haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis ganz zum Schluss im Turnier zu bleiben. Im letzten Gruppenspiel gegen Neuseeland wollen wir die nächsten drei Punkte holen und den Gruppensieg perfekt machen. Auch wenn der Einzug in die K.o.-Phase schon feststeht: Wir werden wieder alles geben, um den anderen Teams bei der WM erneut zu zeigen, dass mit uns zu rechnen ist und wir zurecht im Viertelfinale stehen. Über das Neuseeland-Spiel hinaus werden wir dann einfach von Partie zu Partie denken, denn dann wird jedes Spiel ein Endspiel. Ich sehe uns dafür aber gut gewappnet, denn wir haben eine tolle Mentalität in der Mannschaft und können gut mit Druck umgehen. Jetzt liegt unser voller Fokus auf Neuseeland - und dann freue ich mich auf alles, was noch kommt.

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