Maren Meinert: "Wir müssen uns hohe Ziele stecken"

Ihre Erfolgsliste ist lang: Weltmeisterin und wertvollste Spielerin der US-Profiliga WUSA 2003, Gewinnerin der Olympischen Bronzemedaille und Deutsche Meisterin 2000, Deutsche Pokalsiegerin 1998. Als Trainerin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) führte Maren Meinert die deutschen U 19-Frauen, die sie seit Juli 2005 betreut, in den vergangenen beiden Jahren zum EM-Titel.

In diesem Jahr kann Maren Meinert ihrer Trophäensammlung zwei weitere Titel hinzufügen: Vom 20. November bis 8. Dezember tritt sie mit den U 20-Frauen bei der Weltmeisterschaft in Chile an. Und zuvor kann sie mit den U 19-Frauen bei der Europameisterschaft in Frankreich vom 7. bis 19. Juli zum dritten Mal in Folge den Titel holen.

Doch dafür muss zunächst die Qualifikation geschafft werden. Russland am Donnerstag (ab 11 Uhr), Gastgeber Rumänien am Samstag (ab 11 Uhr) und Ungarn am Dienstag, 29. April (ab 12 Uhr), heißen die Gegner in der zweiten Qualifikationsrunde, bei der nur der Gruppensieger das Ticket nach Frankreich löst.

Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Redakteur Maximilian Geis schätzt Maren Meinert die Chancen des DFB-Teams ein, berichtet von den Vorbereitungen auf die U 20-Weltmeisterschaft in Chile und wagt einen Ausblick ins Jahr 2011.

Frage: Maren Meinert, zwei Titel können Sie in diesem Jahr als Trainerin gewinnen. Welche Trophäe wäre Ihnen denn am liebsten?

Maren Meinert: Da mache ich keinen Unterschied, ich würde beide Titel gerne gewinnen (lacht). Aber wir halten uns an die zeitlichen Abläufe. Deswegen stehen zunächst die Qualifikation und danach hoffentlich die Europameisterschaft der U 19-Frauen im Vordergrund. Die U 20-Weltmeisterschaft ist ebenfalls ein Highlight. Wir reisen nach Chile, treffen dort beispielsweise auf Teams aus Asien oder Afrika, die wir nicht beobachten können und die uns relativ unbekannt sind. Dadurch hat dieses Turnier einen besonderen Reiz.

Frage: Gehen wir also chronologisch vor: Wie schätzen Sie die Chancen der U 19-Frauen vor der zweiten EM-Qualifikationsrunde ein?

Maren Meinert: Die Aussichten sind gut. Wir sind Titelverteidiger und sehr optimistisch, den ersten Platz zu belegen. Unsere Gruppe ist machbar, da möchten wir uns durchsetzen. Auch wenn Russland beim Mini-Turnier in der ersten Runde punktgleich mit Italien abschloss und Ungarn vor Schweden seine Gruppe gewann, sind wir absolut zuversichtlich. Dennoch sind wir in der ersten Qualifikationsrunde in der Defensive kaum ernsthaft unter Druck geraten. Zwar hat unser Angriffsspiel gut funktioniert, aber wir hatten keine Gegner, an denen wir uns messen sollten. Wir möchten also erst noch beweisen, wie gut wir wirklich sind.



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Ihre Erfolgsliste ist lang: Weltmeisterin und wertvollste Spielerin der US-Profiliga WUSA 2003, Gewinnerin der Olympischen Bronzemedaille und Deutsche Meisterin 2000, Deutsche Pokalsiegerin 1998. Als Trainerin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) führte Maren Meinert die deutschen U 19-Frauen, die sie seit Juli 2005 betreut, in den vergangenen beiden Jahren zum EM-Titel.

In diesem Jahr kann Maren Meinert ihrer Trophäensammlung zwei weitere Titel hinzufügen: Vom 20. November bis 8. Dezember tritt sie mit den U 20-Frauen bei der Weltmeisterschaft in Chile an. Und zuvor kann sie mit den U 19-Frauen bei der Europameisterschaft in Frankreich vom 7. bis 19. Juli zum dritten Mal in Folge den Titel holen.

Doch dafür muss zunächst die Qualifikation geschafft werden. Russland am Donnerstag (ab 11 Uhr), Gastgeber Rumänien am Samstag (ab 11 Uhr) und Ungarn am Dienstag, 29. April (ab 12 Uhr), heißen die Gegner in der zweiten Qualifikationsrunde, bei der nur der Gruppensieger das Ticket nach Frankreich löst.

Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Redakteur Maximilian Geis schätzt Maren Meinert die Chancen des DFB-Teams ein, berichtet von den Vorbereitungen auf die U 20-Weltmeisterschaft in Chile und wagt einen Ausblick ins Jahr 2011.

Frage: Maren Meinert, zwei Titel können Sie in diesem Jahr als Trainerin gewinnen. Welche Trophäe wäre Ihnen denn am liebsten?

Maren Meinert: Da mache ich keinen Unterschied, ich würde beide Titel gerne gewinnen (lacht). Aber wir halten uns an die zeitlichen Abläufe. Deswegen stehen zunächst die Qualifikation und danach hoffentlich die Europameisterschaft der U 19-Frauen im Vordergrund. Die U 20-Weltmeisterschaft ist ebenfalls ein Highlight. Wir reisen nach Chile, treffen dort beispielsweise auf Teams aus Asien oder Afrika, die wir nicht beobachten können und die uns relativ unbekannt sind. Dadurch hat dieses Turnier einen besonderen Reiz.

Frage: Gehen wir also chronologisch vor: Wie schätzen Sie die Chancen der U 19-Frauen vor der zweiten EM-Qualifikationsrunde ein?

Maren Meinert: Die Aussichten sind gut. Wir sind Titelverteidiger und sehr optimistisch, den ersten Platz zu belegen. Unsere Gruppe ist machbar, da möchten wir uns durchsetzen. Auch wenn Russland beim Mini-Turnier in der ersten Runde punktgleich mit Italien abschloss und Ungarn vor Schweden seine Gruppe gewann, sind wir absolut zuversichtlich. Dennoch sind wir in der ersten Qualifikationsrunde in der Defensive kaum ernsthaft unter Druck geraten. Zwar hat unser Angriffsspiel gut funktioniert, aber wir hatten keine Gegner, an denen wir uns messen sollten. Wir möchten also erst noch beweisen, wie gut wir wirklich sind.

Frage: Gibt es Schlüsselspielerinnen, die die Mannschaft maßgeblich führen?

Maren Meinert: Da möchte ich keine Namen nennen. In unserem Aufgebot stehen einige große Talente. Beim Mini-Turnier in der zweiten Runde erwarte ich, dass die Spielerinnen ihr Potenzial ausschöpfen und zeigen, zu was sie bei großen Turnieren in Drucksituationen fähig sind.

Frage: Kommen wir zum zweiten Höhepunkt des Jahres: Was ist das Ziel der deutschen Mannschaft für die U 20-Weltmeisterschaft in Chile?

Maren Meinert: Anders als 2006 haben wir uns seit einem Jahr konzentriert mit einer U 20 vorbereitet. Ich wünsche mir einen besseren Start ins Turnier als 2006, als wir gegen den späteren Weltmeister Nordkorea 0:2 verloren. Klar ist, dass wir auf jeden Fall bis zum letzten Tag der WM aktiv sein wollen. Wir müssen uns hohe Ziele stecken.

Frage: Skizzieren Sie bitte kurz die Vorbereitung.

Maren Meinert: Wir haben bis zum Turnierstart noch fünf Lehrgänge mit mindestens drei Testspielen. Dazu kommen noch U 19-Begegnungen. Denn neben der U 20 möchten wir auch die besten U 19-Spielerinnen in den WM-Kader aufnehmen. Zudem müssen wir abwarten, wie schnell sich Natalie Bock, Stefanie Draws und Monique Kerschowski von ihren Kreuzbandrissen erholen.

Frage: Mit Fatmire Bajramaj, Célia Okoyino da Mbabi und Babett Peter wären noch drei Akteurinnen für die U 20 spielberechtigt, die bereits zum Aufgebot der Frauen-Nationalmannschaft von Silvia Neid gehören. Spielen sie eine Rolle für die Planungen zur U 20-Weltmeisterschaft?

Maren Meinert: Zunächst einmal hoffe ich, dass Lira, Celia und Babett den Sprung in das Aufgebot der Frauen-Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele schaffen. Denn neben den Erfolgen gehört auch die individuelle Ausbildung zu unseren Aufgaben.

Frage: Bei der Europameisterschaft 2007 schienen Fitness und Teamgeist die größten Stärken des DFB-Teams zu sein. Konnten diese Qualitäten konserviert werden?

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Maren Meinert: Unsere Mannschaft kennt sich nun schon ziemlich lange und hat einen großen Zusammenhalt entwickelt. Allerdings haben wir beim 1:1 im Test gegen Südafrika im November des vergangenen Jahres in Wolfsburg gesehen, woran wir noch arbeiten müssen. Da müssen wir uns noch stark verbessern. Im Bereich Fitness versorgen wir unsere Spielerinnen mit Extra-Trainingsplänen, schicken ihnen Trainingsgeräte und führen regelmäßig Leistungstests durch. Die Spielerinnen müssen auf jeden Fall bereit sein, mehr zu trainieren als ihre Mitspielerinnen in den Bundesliga-Klubs. Wir haben von unserer Seite alles getan – jetzt liegt es an den Spielerinnen, in einer guten Verfassung zu sein, wenn es um die Kaderplätze für Chile geht.

Frage: In zwei Jahren findet die U 20-Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Ist die WM in Chile dafür eine ideale Generalprobe?

Maren Meinert: Natürlich. Wir planen schon in diesem Jahr mit Spielerinnen, die auch bei der U 20-Weltmeisterschaft in Deutschland 2010 starten können. Einige werden wahrscheinlich schon in Chile mit dabei sein. Für uns ist es natürlich traumhaft, dass wir die Möglichkeit haben, an einem solchen Turnier in unserem Land teilzunehmen. Gemeinsam mit der WM 2011 wird die U 20-Weltmeisterschaft 2010 für den Frauenfußball in ganz Deutschland enorm positive Auswirkungen haben.

Frage: Sie haben den besten Überblick über den Kreis von Spielerinnen, aus dem Silvia Neid für den deutschen WM-Kader 2011 schöpfen kann. Was wird die deutsche Mannschaft beim Heimturnier aus Ihrer Sicht auszeichnen?

Maren Meinert: Wahrscheinlich genau das, was unsere Mannschaft beim WM-Gewinn 2007 in China repräsentiert hat: eine gute Mischung aus erfahrenen Routiniers und aufstrebenden Talenten, die Schwung bringen werden. Da wir uns zuletzt fast immer für die jeweiligen Endrunden qualifiziert haben, haben unsere Spielerinnen in allen Altersklassen bereits Wettbewerbserfahrung. Diese gute Mischung wird hoffentlich eine große Stärke sein.