Maren Meinert: "Die U-20-WM wird ein großes Event"

Mit der Demokratischen Republik Kongo, Japan und Kanada erwischte Deutschland eine schwierige Gruppe bei der Auslosung der U-20-WM der Frauen, die am Samstag in Santiago de Chile stattfand. Im DFB.de-Exklusivinterview beurteilt DFB-Trainerin Maren Meinert die Gruppengegner der deutschen Frauen und definiert die Ziele des Teams auch im Hinblick auf die Frauen-WM 2011.

Frage: Wer ist der schwierigste Gegner?

Maren Meinert: Alle drei. Kanada ist ein unangenehmer Gegner, der schwer zu spielen ist. Japan ist lauf- und kampfstark. Mit Kongo treffen wir eine unbekannte Größe, die durchaus gefährlich sein wird. Wir freuen uns auf das erste Spiel gegen Kongo.

Frage: Wie wird sich Deutschland auf die drei Gruppenspiele vorbereiten?

Meinert: Wir werden uns gezielt auf jeden Gegner vorbereiten und uns über sie informieren. Zudem werden wir natürlich Videos analysieren und Ullrike Ballweg wird die anderen Mannschaften vor Ort analysieren.

Frage: Spielt nach der Niederlage im Auftaktspiel der U-20-WM 2006 gegen Nordkorea die erste Begegnung gegen Kongo eine besondere Rolle?

Meinert:Wir müssen gleich zum Auftakt 100 Prozent geben. Das erste Ziel lautet, das erste Spiel auf jeden Fall zu gewinnen. 2006 hat uns eine sehr starke nordkoreanische Mannschaft erwischt.

Frage: 2006 haben nicht unbedingt viele mit Nordkorea als Weltmeister gerechnet. Erwarten Sie bei der WM in Chile wieder ein paar Überraschungen?

Meinert: Ich denke, Nordkorea war 2006 wirklich eine Überraschung. Diesmal haben sich die üblichen Verdächtigen qualifiziert. Zudem bin ich mir sicher, dass Gastgeber Chile mit einer sehr guten Mannschaft antreten wird. Das haben die Ergebnisse in den Vorbereitungsspielen gezeigt. Chile ist bisher noch nicht im internationalen Frauenfußball aufgetaucht, aber ich denke, die WM wird Chiles Team die Möglichkeit geben, sich im Weltfußball zu positionieren und seine Stärken zu präsentieren.

Frage: Wie lautet das Ziel der deutschen U-20-Frauen für die WM in Chile?

Meinert: Zunächst zählen nur die Gruppenspiele und das Erreichen des Viertelfinales. Allerdings brauchen wir uns mit unserem Team von keiner anderen Mannschaft zu verstecken. Natürlich wollen wir bei der WM um den Titel mitspielen. Bei so einem Turnier spielen viele Faktoren eine Rolle, auf die wir uns bestmöglich vorbereiten. Wenn alles passt können wir jeden Gegner schlagen. Das wird jedoch immer schwerer, denn viele Länder haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und investieren viel Geld und Zeit in ihre Nachwuchsarbeit.

Frage: Sie haben sich gezielt mit einer reinen U-20-Mannschaft auf die WM in Chile vorbereitet. Sehen Sie diese Vorbereitung als klarer Vorteil im Vergleich zu 2006, wo aus U-19 und U-21 eine U-20 gebildet wurde?

Meinert: Wir haben ein bisschen was verändert. Vor Russland 2006 haben wir eine U-20 gehabt, die bei der U-21 mitspielte. Genau so wie wir jetzt unsere älteren Spielerinnen zum Nordic Cup der U-23 geschickt haben. Wir haben allerdings einige Spielerinnen im U-20-Kader gelassen, die noch hätten U-19 spielen können, damit wir sie in der einen Mannschaft etablieren. Das kann ein Vorteil sein. Dazu kommt, dass wir in diesem Jahr nicht nur zwei Mal drei Tage haben, um uns gezielt mit der U-20-Mannschaft vorzubereiten, sondern zweieinhalb Monate. Die Spielerinnen, die bereits beim U-23-Nordic Cup dabei waren, verfügen über eine ganze Menge Erfahrung im internationalen Bereich.

Frage: Das heißt, einige Spielerinnen könnten auch noch bei der U-20-WM 2010 dabei sein?

Meinert: Die U-20-WM 2010 ist der Grund, warum wir nach Verstärkung im Bereich der U-19 umsehen und diese Spielerinnen ganz gezielt fördern. Für viele Spielerinnen, die jetzt nach Chile gehen, wird die U-20-WM 2010 das nächste große Turnier sein.

Frage: Mit Simone Laudehr, Babett Peter und Fatmire Bajramaj sind drei Spielerinnen des U-20-WM-Kaders 2006 ein Jahr später Weltmeister geworden. Wie sehen Sie die Chancen ihrer Spielerinnen, bei der Frauen-WM 2011 mitzuspielen?

Meinert: Es sollte auf jeden Fall ihr Ziel sein, und natürlich ist das auch unser Ziel. Das sind die ersten Spielerinnen, die dran wären. Doch es muss klar erkennbar sein, dass diese Spielerinnen für sich selbst den Anspruch erheben, 2011 auf dem Platz zu stehen. Natürlich in interner Konkurrenz mit etlichen U-23-Spielerinnen.

Frage: Zwei Weltmeisterschaften im eigenen Land. Gibt es einen schöneren Ansporn für ihre Spielerinnen?

Meinert: Das ist ein großes Thema für uns alle. Jeder, der beim DFB arbeitet, hat im Moment 2010 und 2011 im Kopf. Je kürzer es auf ein Turnier hingeht, desto mehr zählt das kommende Turnier und das ist auch gut so. Im Moment denken wir an Chile und wenn wir wieder Zuhause sind, beginnt die Vorbereitung auf die nächsten Turniere.

Frage: Haben Sie das 21 Spielerinnen umfassende Aufgebot im Kopf?

Meinert: Ehrlich gesagt, noch nicht komplett. Beim Lehrgang in Hennef haben wir mit 29 Spielerinnen gearbeitet. Die Auswahl wird sehr schwer. Wir werden die Situation ganz genau beobachten, weil wir auch einige Verletzte haben. Vor unserem letzten Lehrgang vom 3. bis zum 7. November in Marburg wollen wir uns auf 21 Spielerinnen festlegen.

Frage: Chile als WM-Gastgeber. Ist das etwas Besonderes?

Meinert: Ich erwarte, dass die U-20-WM ein großes Event sein wird, und bin mir absolut sicher, dass die Chilenen gut vorbereitet sein werden. Da ich weiß, dass viele Deutsche in Chile leben, erwarte ich natürlich kräftige Unterstützung. Was Chile uns geben kann, ist sicherlich große Gastfreundschaft und hoffentlich eine gute Organisation, so dass wir uns dort wohl fühlen. Chile ist ein wahnsinnig interessantes Land, und die Spielerinnen freuen sich sehr darauf, es kennenzulernen.

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Mit der Demokratischen Republik Kongo, Japan und Kanada erwischte Deutschland eine schwierige Gruppe bei der Auslosung der U-20-WM der Frauen, die am Samstag in Santiago de Chile stattfand. Im DFB.de-Exklusivinterview beurteilt DFB-Trainerin Maren Meinert die Gruppengegner der deutschen Frauen und definiert die Ziele des Teams auch im Hinblick auf die Frauen-WM 2011.

Frage: Wer ist der schwierigste Gegner?

Maren Meinert: Alle drei. Kanada ist ein unangenehmer Gegner, der schwer zu spielen ist. Japan ist lauf- und kampfstark. Mit Kongo treffen wir eine unbekannte Größe, die durchaus gefährlich sein wird. Wir freuen uns auf das erste Spiel gegen Kongo.

Frage: Wie wird sich Deutschland auf die drei Gruppenspiele vorbereiten?

Meinert: Wir werden uns gezielt auf jeden Gegner vorbereiten und uns über sie informieren. Zudem werden wir natürlich Videos analysieren und Ullrike Ballweg wird die anderen Mannschaften vor Ort analysieren.

Frage: Spielt nach der Niederlage im Auftaktspiel der U-20-WM 2006 gegen Nordkorea die erste Begegnung gegen Kongo eine besondere Rolle?

Meinert:Wir müssen gleich zum Auftakt 100 Prozent geben. Das erste Ziel lautet, das erste Spiel auf jeden Fall zu gewinnen. 2006 hat uns eine sehr starke nordkoreanische Mannschaft erwischt.

Frage: 2006 haben nicht unbedingt viele mit Nordkorea als Weltmeister gerechnet. Erwarten Sie bei der WM in Chile wieder ein paar Überraschungen?

Meinert: Ich denke, Nordkorea war 2006 wirklich eine Überraschung. Diesmal haben sich die üblichen Verdächtigen qualifiziert. Zudem bin ich mir sicher, dass Gastgeber Chile mit einer sehr guten Mannschaft antreten wird. Das haben die Ergebnisse in den Vorbereitungsspielen gezeigt. Chile ist bisher noch nicht im internationalen Frauenfußball aufgetaucht, aber ich denke, die WM wird Chiles Team die Möglichkeit geben, sich im Weltfußball zu positionieren und seine Stärken zu präsentieren.

Frage: Wie lautet das Ziel der deutschen U-20-Frauen für die WM in Chile?

Meinert: Zunächst zählen nur die Gruppenspiele und das Erreichen des Viertelfinales. Allerdings brauchen wir uns mit unserem Team von keiner anderen Mannschaft zu verstecken. Natürlich wollen wir bei der WM um den Titel mitspielen. Bei so einem Turnier spielen viele Faktoren eine Rolle, auf die wir uns bestmöglich vorbereiten. Wenn alles passt können wir jeden Gegner schlagen. Das wird jedoch immer schwerer, denn viele Länder haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und investieren viel Geld und Zeit in ihre Nachwuchsarbeit.

Frage: Sie haben sich gezielt mit einer reinen U-20-Mannschaft auf die WM in Chile vorbereitet. Sehen Sie diese Vorbereitung als klarer Vorteil im Vergleich zu 2006, wo aus U-19 und U-21 eine U-20 gebildet wurde?

Meinert: Wir haben ein bisschen was verändert. Vor Russland 2006 haben wir eine U-20 gehabt, die bei der U-21 mitspielte. Genau so wie wir jetzt unsere älteren Spielerinnen zum Nordic Cup der U-23 geschickt haben. Wir haben allerdings einige Spielerinnen im U-20-Kader gelassen, die noch hätten U-19 spielen können, damit wir sie in der einen Mannschaft etablieren. Das kann ein Vorteil sein. Dazu kommt, dass wir in diesem Jahr nicht nur zwei Mal drei Tage haben, um uns gezielt mit der U-20-Mannschaft vorzubereiten, sondern zweieinhalb Monate. Die Spielerinnen, die bereits beim U-23-Nordic Cup dabei waren, verfügen über eine ganze Menge Erfahrung im internationalen Bereich.

Frage: Das heißt, einige Spielerinnen könnten auch noch bei der U-20-WM 2010 dabei sein?

Meinert: Die U-20-WM 2010 ist der Grund, warum wir nach Verstärkung im Bereich der U-19 umsehen und diese Spielerinnen ganz gezielt fördern. Für viele Spielerinnen, die jetzt nach Chile gehen, wird die U-20-WM 2010 das nächste große Turnier sein.

Frage: Mit Simone Laudehr, Babett Peter und Fatmire Bajramaj sind drei Spielerinnen des U-20-WM-Kaders 2006 ein Jahr später Weltmeister geworden. Wie sehen Sie die Chancen ihrer Spielerinnen, bei der Frauen-WM 2011 mitzuspielen?

Meinert: Es sollte auf jeden Fall ihr Ziel sein, und natürlich ist das auch unser Ziel. Das sind die ersten Spielerinnen, die dran wären. Doch es muss klar erkennbar sein, dass diese Spielerinnen für sich selbst den Anspruch erheben, 2011 auf dem Platz zu stehen. Natürlich in interner Konkurrenz mit etlichen U-23-Spielerinnen.

Frage: Zwei Weltmeisterschaften im eigenen Land. Gibt es einen schöneren Ansporn für ihre Spielerinnen?

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Meinert: Das ist ein großes Thema für uns alle. Jeder, der beim DFB arbeitet, hat im Moment 2010 und 2011 im Kopf. Je kürzer es auf ein Turnier hingeht, desto mehr zählt das kommende Turnier und das ist auch gut so. Im Moment denken wir an Chile und wenn wir wieder Zuhause sind, beginnt die Vorbereitung auf die nächsten Turniere.

Frage: Haben Sie das 21 Spielerinnen umfassende Aufgebot im Kopf?

Meinert: Ehrlich gesagt, noch nicht komplett. Beim Lehrgang in Hennef haben wir mit 29 Spielerinnen gearbeitet. Die Auswahl wird sehr schwer. Wir werden die Situation ganz genau beobachten, weil wir auch einige Verletzte haben. Vor unserem letzten Lehrgang vom 3. bis zum 7. November in Marburg wollen wir uns auf 21 Spielerinnen festlegen.

Frage: Chile als WM-Gastgeber. Ist das etwas Besonderes?

Meinert: Ich erwarte, dass die U-20-WM ein großes Event sein wird, und bin mir absolut sicher, dass die Chilenen gut vorbereitet sein werden. Da ich weiß, dass viele Deutsche in Chile leben, erwarte ich natürlich kräftige Unterstützung. Was Chile uns geben kann, ist sicherlich große Gastfreundschaft und hoffentlich eine gute Organisation, so dass wir uns dort wohl fühlen. Chile ist ein wahnsinnig interessantes Land, und die Spielerinnen freuen sich sehr darauf, es kennenzulernen.