Marco Russ: Der Halbfinalspezialist

Am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) empfängt Schalke 04 im DFB-Pokalhalbfinale Eintracht Frankfurt. Eine ganz besondere Pokalgeschichte hat Marco Russ erlebt. DFB.de erzählt die Pokalgeschichte des 32-jährigen Hessen.

Die Zuschauer in der Commerzbank-Arena erheben sich, und die Bank um Trainer Niko Kovac verfolgt sichtlich gerührt, wie Marco Russ seine ersten Schritte zurück in den Profifußball macht. "Das ging unter die Haut", beschreibt Kovac den Moment später am Mikrofon vom klubeigenen TV-Sender. Der Abend des 28. Februar 2017 birgt in der Tat nicht nur für Anhänger von Eintracht Frankfurt einen besonderen Moment: In der 90. Minute des DFB-Pokalviertelfinals zwischen der SGE und Arminia Bielefeld gibt Marco Russ sein Comeback - 285 Tage nach der Diagnose einer schweren Krankheit.

"Familie und Freunde kann der Fußball nicht ersetzen"

Am 18. Mai 2016 hatte Eintracht Frankfurt bekanntgegeben, dass Russ an Hodenkrebs erkrankt sei. Es folgte eine kräftezehrende Behandlung. Zwei Chemotherapien überstand der Innenverteidiger, bevor die Ärzte ihm signalisierten, dass er nicht nur geheilt sei, sondern sogar seinen Beruf wieder ausüben könne. Nachdem er sich im Viertelfinale gegen Bielefeld zurückgemeldet hatte, war es spätestens der Auftritt im DFB-Pokalhalbfinale, der das Fußballwunder des Marco Russ komplettierte. Eingewechselt in der Verlängerung beim Stand von 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach, übernahm der heute 32-Jährige Verantwortung und verwandelte als einer der Frankfurter Elfmeterschützen. "Ein Märchen", sagte SGE-Sportvorstand Fredi Bobic gegenüber der Welt.

Marco Russ war zurück auf der großen Bühne des Profifußballs, auch wenn er bei der 0:1-Endspielniederlage gegen Borussia Dortmund nicht im Kader stand. Die Nahtoderfahrung habe ihn zwar nicht grundlegend verändert, allerdings etwas Wichtiges gelehrt, erklärte Russ im Interview mit der ARD: "Ich ärgere mich nach wie vor über Niederlagen. Aber man kann das alles besser einordnen, weiß, was am Wichtigsten ist. Familie und Freunde kann der Fußball nicht ersetzen."

Finale 2006: Niederlage gegen den FC Bayern

2011 war der gebürtige Hanauer im DFB-Pokal mit dem VfL Wolfsburg in der ersten Runde beim damaligen Regionalligisten RB Leipzig ausgeschieden. Besser lief es in der Saison 2005/2006, als der damals 20-Jährige mit der Eintracht im Halbfinale 1:0 gegen Arminia Bielefeld gewann und sich erst im Finale dem FC Bayern mit 0:1 geschlagen geben musste. Jenes Endspiel von 2006, als etwa 30.000 Frankfurter Fans mit nach Berlin reisten, ist Russ in Erinnerung geblieben. Eine Neuauflage ist übrigens auch in diesem Jahr möglich: Der FC Bayern gastiert heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) bei Bayer Leverkusen.

Fast zwei Jahre nach der Krebsdiagnose ist Russ wieder bei Kräften und kann auch über 90 Minuten die Defensive mit seiner Erfahrung stabilisieren. Auf die maximale Ausbeute von 390 Minuten Einsatzzeit in der diesjährigen DFB-Pokalsaison blickt der Routinier zurück - so viel wie kein anderer Feldspieler im Kader der Eintracht. Und falls Frankfurt am Mittwoch in Gelsenkirchen erneut ins Elfmeterschießen muss, dann ist es gut möglich, dass auch Russ wieder zu den Schützen gehören wird. Zu verlieren - das weiß er längst - hat man im Fußball eigentlich gar nicht so viel.

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Am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) empfängt Schalke 04 im DFB-Pokalhalbfinale Eintracht Frankfurt. Eine ganz besondere Pokalgeschichte hat Marco Russ erlebt. DFB.de erzählt die Pokalgeschichte des 32-jährigen Hessen.

Die Zuschauer in der Commerzbank-Arena erheben sich, und die Bank um Trainer Niko Kovac verfolgt sichtlich gerührt, wie Marco Russ seine ersten Schritte zurück in den Profifußball macht. "Das ging unter die Haut", beschreibt Kovac den Moment später am Mikrofon vom klubeigenen TV-Sender. Der Abend des 28. Februar 2017 birgt in der Tat nicht nur für Anhänger von Eintracht Frankfurt einen besonderen Moment: In der 90. Minute des DFB-Pokalviertelfinals zwischen der SGE und Arminia Bielefeld gibt Marco Russ sein Comeback - 285 Tage nach der Diagnose einer schweren Krankheit.

"Familie und Freunde kann der Fußball nicht ersetzen"

Am 18. Mai 2016 hatte Eintracht Frankfurt bekanntgegeben, dass Russ an Hodenkrebs erkrankt sei. Es folgte eine kräftezehrende Behandlung. Zwei Chemotherapien überstand der Innenverteidiger, bevor die Ärzte ihm signalisierten, dass er nicht nur geheilt sei, sondern sogar seinen Beruf wieder ausüben könne. Nachdem er sich im Viertelfinale gegen Bielefeld zurückgemeldet hatte, war es spätestens der Auftritt im DFB-Pokalhalbfinale, der das Fußballwunder des Marco Russ komplettierte. Eingewechselt in der Verlängerung beim Stand von 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach, übernahm der heute 32-Jährige Verantwortung und verwandelte als einer der Frankfurter Elfmeterschützen. "Ein Märchen", sagte SGE-Sportvorstand Fredi Bobic gegenüber der Welt.

Marco Russ war zurück auf der großen Bühne des Profifußballs, auch wenn er bei der 0:1-Endspielniederlage gegen Borussia Dortmund nicht im Kader stand. Die Nahtoderfahrung habe ihn zwar nicht grundlegend verändert, allerdings etwas Wichtiges gelehrt, erklärte Russ im Interview mit der ARD: "Ich ärgere mich nach wie vor über Niederlagen. Aber man kann das alles besser einordnen, weiß, was am Wichtigsten ist. Familie und Freunde kann der Fußball nicht ersetzen."

Finale 2006: Niederlage gegen den FC Bayern

2011 war der gebürtige Hanauer im DFB-Pokal mit dem VfL Wolfsburg in der ersten Runde beim damaligen Regionalligisten RB Leipzig ausgeschieden. Besser lief es in der Saison 2005/2006, als der damals 20-Jährige mit der Eintracht im Halbfinale 1:0 gegen Arminia Bielefeld gewann und sich erst im Finale dem FC Bayern mit 0:1 geschlagen geben musste. Jenes Endspiel von 2006, als etwa 30.000 Frankfurter Fans mit nach Berlin reisten, ist Russ in Erinnerung geblieben. Eine Neuauflage ist übrigens auch in diesem Jahr möglich: Der FC Bayern gastiert heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) bei Bayer Leverkusen.

Fast zwei Jahre nach der Krebsdiagnose ist Russ wieder bei Kräften und kann auch über 90 Minuten die Defensive mit seiner Erfahrung stabilisieren. Auf die maximale Ausbeute von 390 Minuten Einsatzzeit in der diesjährigen DFB-Pokalsaison blickt der Routinier zurück - so viel wie kein anderer Feldspieler im Kader der Eintracht. Und falls Frankfurt am Mittwoch in Gelsenkirchen erneut ins Elfmeterschießen muss, dann ist es gut möglich, dass auch Russ wieder zu den Schützen gehören wird. Zu verlieren - das weiß er längst - hat man im Fußball eigentlich gar nicht so viel.

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