Marco Hiller: "1860 ist wie mein Zuhause"

Der TSV 1860 München ist die formstärkste Mannschaft der 3. Liga. Die "Löwen" haben seit 13 Ligaspielen nicht mehr verloren. Die Serie nahm ihren Anfang, als Torhüter Marco Hiller seine erste Ligapartie bestritt. Inklusive Verbandspokal ist der TSV 1860 sogar seit 17 Begegnungen mit dem 23-Jährigen zwischen den Pfosten unbesiegt. Im DFB.de-Interview spricht Hiller auch über den Konkurrenzkampf.

DFB.de: Auch bei Ihrem 17. Pflichtspieleinsatz in Folge sind die "Löwen" unbesiegt geblieben. Wird Ihnen die Serie nicht langsam unheimlich, Herr Hiller?

Marco Hiller: Von mir aus kann es gerne noch so weitergehen (lacht). Neben den vier Verbandspokalspielen, in denen wir meistens der Favorit waren, machen vor allem die 13 Punktspiele die Serie so geil. Und wir wollen die Bilanz gerne noch weiter ausbauen.

DFB.de: Nach einem 0:2-Rückstand gegen den Chemnitzer FC konnte sich der TSV 1860 zuletzt noch 4:3 durchsetzen. Wie war das möglich?

Hiller: Der Anschlusstreffer von Stefan Lex kurz vor der Halbzeit war enorm wichtig. In der Pause hatten wir uns nicht vorgenommen, noch einen Punkt mitzunehmen. Unser klares Ziel waren die drei Zähler. Unsere Serie hat für viel Selbstvertrauen gesorgt. Wir haben immer an den Sieg geglaubt. Mit dieser Überzeugung haben wir dann - vor allem kurz nach dem Wiederanpfiff - ein Feuerwerk abgebrannt.

DFB.de: Ärgert es Sie als Torhüter nicht besonders, dass Sie drei Gegentreffer kassiert haben?

Hiller: Das ist selbstverständlich ärgerlich. Zumal der Chemnitzer FC nur sehr wenige Chancen für seine ersten beiden Treffer benötigt hat. Dadurch war es für mich als Torhüter nicht einfach, gut in die Partie zu kommen. Was aber am Ende zählt, sind die drei Punkte. Es wäre allerdings schon mal wieder schön, zu Null zu spielen. Während unserer Serie in der Liga ist uns das nur in zwei Spielen gelungen.

DFB.de: Eine kuriose Szene gab es nach der Partie. Die Mannschaft konnte nicht unmittelbar in die Kabine. Was war da los?

Hiller: Sascha Mölders hatte für die Interviews nach dem Spiel eine Jacke gereicht bekommen. In einer Tasche dieser Jacke war der Kabinenschlüssel. Deshalb mussten die Jungs auf Sascha warten. Ehrlich gesagt habe ich das selbst aber nicht direkt mitbekommen. Ich stand nach dem Spiel noch am Zaun und habe mich mit meinem Bruder unterhalten. Als ich danach zur Mannschaft bin, war die Kabine schon wieder offen.

DFB.de: Nach dem 13. Ligaspiel hintereinander ohne Niederlage beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz nur noch vier Punkte. Geht der Blick nun nach oben?

Hiller: Unser Ziel bleiben vorerst die 46 Zähler, die für den Klassenverbleib ausreichen sollten. Bis dahin fehlen uns aktuell noch sieben Punkte. Je eher wir diese erreicht haben, umso früher können wir dann schauen, was danach noch möglich ist. Bei sieben Unentschieden während unserer Serie ohne Niederlage hätten wir schon jetzt mehr Zähler auf dem Konto haben können. Bei den meisten Remis waren wir dem Sieg näher. Aber wer weiß, wozu die vielen Unentschieden noch nützlich sein werden?

DFB.de: In elf dieser 13 Partien stand schon der neue 1860-Trainer Michael Köllner an der Seitenlinie. Wie nehmen Sie den Nachfolger von Daniel Bierofka wahr?

Hiller: Michael Köllner ist ein eher ruhiger Trainer, der aber - wenn nötig - auch laut werden kann. Aktuell geben wir ihm dafür nicht viele Gründe. Er spricht viel mit den Spielern und versteht es, ihnen so Selbstvertrauen zu geben.

DFB.de: Die Saison haben Sie noch als Nummer zwei hinter Hendrik Bonmann begonnen. Wie sind Sie damit umgegangen?

Hiller: Im ersten Moment war ich schon frustriert. Nachdem ich die vergangene Saison als Stammspieler beendet hatte, kam es für mich schon unerwartet, mich wieder hinten anstellen zu müssen. Da ich aber schon ein Jahr zuvor als Nummer zwei in die Spielzeit gegangen war, wusste ich schon, wie schnell es gehen kann. Ich habe mich weiterhin im Training reingehängt, an meinen Defiziten gearbeitet und auf meine Chance gewartet.

DFB.de: In welchen Bereichen haben Sie seit Saisonbeginn die größten Fortschritte gemacht?

Hiller: Wenn ich den Ball am Fuß habe, strahle ich mittlerweile mehr Ruhe aus. Auch im Spielaufbau habe ich mich bei langen Pässen verbessert. Das ist ein stetiger Prozess.

DFB.de: Macht sich der ständige Konkurrenzkampf um den Platz zwischen den Pfosten im Torhüterteam bemerkbar?

Hiller: Auf jeden Fall. Jeder wird dadurch angetrieben. Wir pushen uns immer wieder zu besseren Leistungen. Dabei gehen wir aber zu jeder Zeit fair miteinander um. Wir verstehen uns untereinander gut. Völlig egal, wer letztendlich im Tor steht.

DFB.de: Sie tragen bereits seit der U 12 das Trikot des TSV 1860 München und haben kürzlich Ihren Vertrag verlängert. Was macht den Verein für Sie so besonders?

Hiller: Ich spiele nun in der Tat schon mein halbes Leben lang bei den "Löwen". Selbst als Trainer war ich im Nachwuchsbereich schon tätig. Dabei habe ich im Verein immer eine familiäre Atmosphäre gespürt. Der TSV ist wie ein Zuhause für mich. Mit meinem Mitspieler und besten Freund Eric Weeger, den ich seit der U 15 kenne, wohne ich sogar in einer WG.

DFB.de: Zuvor hatten sich schon Stefan Lex und Marius Willsch längerfristig an den Verein gebunden. Wohin soll es in Zukunft gehen?

Hiller: Es ist klar, dass der TSV 1860 München bei seinem Umfeld und seiner Historie das Ziel hat, in den Spielklassen weiter nach oben zu kommen und irgendwann wieder in der Bundesliga vertreten zu sein. Aktuell spielen wir schon eine gute Saison. Die Vertragsverlängerungen mit Stefan Lex und Marius Willsch sind auch eine Belohnung für deren gute Leistungen. Gleichzeitig ist es auch ein Zeichen nach außen, dass wir auch in Zukunft ein starkes Grundgerüst in der Mannschaft haben werden.

DFB.de: Am Samstag ist der TSV 1860 München bei Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena zu Gast. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Hiller: Wir dürfen Jena aufgrund des letzten Tabellenplatzes auf keinen Fall unterschätzen. Der FCC hat gegen uns wenig zu verlieren und bereits gezeigt, dass er andere Mannschaften ärgern kann. Wir sollten daher die Partie genauso angehen, als wenn wir gegen den Tabellenführer spielen.

[mspw]

Der TSV 1860 München ist die formstärkste Mannschaft der 3. Liga. Die "Löwen" haben seit 13 Ligaspielen nicht mehr verloren. Die Serie nahm ihren Anfang, als Torhüter Marco Hiller seine erste Ligapartie bestritt. Inklusive Verbandspokal ist der TSV 1860 sogar seit 17 Begegnungen mit dem 23-Jährigen zwischen den Pfosten unbesiegt. Im DFB.de-Interview spricht Hiller auch über den Konkurrenzkampf.

DFB.de: Auch bei Ihrem 17. Pflichtspieleinsatz in Folge sind die "Löwen" unbesiegt geblieben. Wird Ihnen die Serie nicht langsam unheimlich, Herr Hiller?

Marco Hiller: Von mir aus kann es gerne noch so weitergehen (lacht). Neben den vier Verbandspokalspielen, in denen wir meistens der Favorit waren, machen vor allem die 13 Punktspiele die Serie so geil. Und wir wollen die Bilanz gerne noch weiter ausbauen.

DFB.de: Nach einem 0:2-Rückstand gegen den Chemnitzer FC konnte sich der TSV 1860 zuletzt noch 4:3 durchsetzen. Wie war das möglich?

Hiller: Der Anschlusstreffer von Stefan Lex kurz vor der Halbzeit war enorm wichtig. In der Pause hatten wir uns nicht vorgenommen, noch einen Punkt mitzunehmen. Unser klares Ziel waren die drei Zähler. Unsere Serie hat für viel Selbstvertrauen gesorgt. Wir haben immer an den Sieg geglaubt. Mit dieser Überzeugung haben wir dann - vor allem kurz nach dem Wiederanpfiff - ein Feuerwerk abgebrannt.

DFB.de: Ärgert es Sie als Torhüter nicht besonders, dass Sie drei Gegentreffer kassiert haben?

Hiller: Das ist selbstverständlich ärgerlich. Zumal der Chemnitzer FC nur sehr wenige Chancen für seine ersten beiden Treffer benötigt hat. Dadurch war es für mich als Torhüter nicht einfach, gut in die Partie zu kommen. Was aber am Ende zählt, sind die drei Punkte. Es wäre allerdings schon mal wieder schön, zu Null zu spielen. Während unserer Serie in der Liga ist uns das nur in zwei Spielen gelungen.

DFB.de: Eine kuriose Szene gab es nach der Partie. Die Mannschaft konnte nicht unmittelbar in die Kabine. Was war da los?

Hiller: Sascha Mölders hatte für die Interviews nach dem Spiel eine Jacke gereicht bekommen. In einer Tasche dieser Jacke war der Kabinenschlüssel. Deshalb mussten die Jungs auf Sascha warten. Ehrlich gesagt habe ich das selbst aber nicht direkt mitbekommen. Ich stand nach dem Spiel noch am Zaun und habe mich mit meinem Bruder unterhalten. Als ich danach zur Mannschaft bin, war die Kabine schon wieder offen.

DFB.de: Nach dem 13. Ligaspiel hintereinander ohne Niederlage beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz nur noch vier Punkte. Geht der Blick nun nach oben?

Hiller: Unser Ziel bleiben vorerst die 46 Zähler, die für den Klassenverbleib ausreichen sollten. Bis dahin fehlen uns aktuell noch sieben Punkte. Je eher wir diese erreicht haben, umso früher können wir dann schauen, was danach noch möglich ist. Bei sieben Unentschieden während unserer Serie ohne Niederlage hätten wir schon jetzt mehr Zähler auf dem Konto haben können. Bei den meisten Remis waren wir dem Sieg näher. Aber wer weiß, wozu die vielen Unentschieden noch nützlich sein werden?

DFB.de: In elf dieser 13 Partien stand schon der neue 1860-Trainer Michael Köllner an der Seitenlinie. Wie nehmen Sie den Nachfolger von Daniel Bierofka wahr?

Hiller: Michael Köllner ist ein eher ruhiger Trainer, der aber - wenn nötig - auch laut werden kann. Aktuell geben wir ihm dafür nicht viele Gründe. Er spricht viel mit den Spielern und versteht es, ihnen so Selbstvertrauen zu geben.

DFB.de: Die Saison haben Sie noch als Nummer zwei hinter Hendrik Bonmann begonnen. Wie sind Sie damit umgegangen?

Hiller: Im ersten Moment war ich schon frustriert. Nachdem ich die vergangene Saison als Stammspieler beendet hatte, kam es für mich schon unerwartet, mich wieder hinten anstellen zu müssen. Da ich aber schon ein Jahr zuvor als Nummer zwei in die Spielzeit gegangen war, wusste ich schon, wie schnell es gehen kann. Ich habe mich weiterhin im Training reingehängt, an meinen Defiziten gearbeitet und auf meine Chance gewartet.

DFB.de: In welchen Bereichen haben Sie seit Saisonbeginn die größten Fortschritte gemacht?

Hiller: Wenn ich den Ball am Fuß habe, strahle ich mittlerweile mehr Ruhe aus. Auch im Spielaufbau habe ich mich bei langen Pässen verbessert. Das ist ein stetiger Prozess.

DFB.de: Macht sich der ständige Konkurrenzkampf um den Platz zwischen den Pfosten im Torhüterteam bemerkbar?

Hiller: Auf jeden Fall. Jeder wird dadurch angetrieben. Wir pushen uns immer wieder zu besseren Leistungen. Dabei gehen wir aber zu jeder Zeit fair miteinander um. Wir verstehen uns untereinander gut. Völlig egal, wer letztendlich im Tor steht.

DFB.de: Sie tragen bereits seit der U 12 das Trikot des TSV 1860 München und haben kürzlich Ihren Vertrag verlängert. Was macht den Verein für Sie so besonders?

Hiller: Ich spiele nun in der Tat schon mein halbes Leben lang bei den "Löwen". Selbst als Trainer war ich im Nachwuchsbereich schon tätig. Dabei habe ich im Verein immer eine familiäre Atmosphäre gespürt. Der TSV ist wie ein Zuhause für mich. Mit meinem Mitspieler und besten Freund Eric Weeger, den ich seit der U 15 kenne, wohne ich sogar in einer WG.

DFB.de: Zuvor hatten sich schon Stefan Lex und Marius Willsch längerfristig an den Verein gebunden. Wohin soll es in Zukunft gehen?

Hiller: Es ist klar, dass der TSV 1860 München bei seinem Umfeld und seiner Historie das Ziel hat, in den Spielklassen weiter nach oben zu kommen und irgendwann wieder in der Bundesliga vertreten zu sein. Aktuell spielen wir schon eine gute Saison. Die Vertragsverlängerungen mit Stefan Lex und Marius Willsch sind auch eine Belohnung für deren gute Leistungen. Gleichzeitig ist es auch ein Zeichen nach außen, dass wir auch in Zukunft ein starkes Grundgerüst in der Mannschaft haben werden.

DFB.de: Am Samstag ist der TSV 1860 München bei Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena zu Gast. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Hiller: Wir dürfen Jena aufgrund des letzten Tabellenplatzes auf keinen Fall unterschätzen. Der FCC hat gegen uns wenig zu verlieren und bereits gezeigt, dass er andere Mannschaften ärgern kann. Wir sollten daher die Partie genauso angehen, als wenn wir gegen den Tabellenführer spielen.

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