Marco Antwerpen: "Wir wirken in fremden Stadien gehemmter"

Für Marco Antwerpen ist der SC Preußen Münster die erste Trainerstation in der 3. Liga. Mitte Dezember war der 46 Jahre alte Ex-Profi bei den Westfalen auf Trainerroutinier Benno Möhlmann gefolgt. Bei Antwerpens Einstand hatte der ehemalige Bundesligist gerade einmal einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone.

Jetzt - sieben Spiele später - sind es trotz der jüngsten Niederlage beim FSV Zwickau (0:1) immerhin schon acht Punkte. Vor seinem Engagement in Münster war "Anti", einst auch viele Jahre als Spieler für die Preußen am Ball, Trainer in der Regionalliga West beim FC Viktoria Köln. In der vergangenen Saison hatte er die Rheinländer zur Meisterschaft geführt, war aber in den Playoff-Spielen hauchdünn am FC Carl Zeiss Jena gescheitert.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Marco Antwerpen mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die erheblichen Unterschiede zwischen Heim- und Auswärtsspielen, die Zusammenarbeit mit Sportdirektor Malte Metzelder und die Zukunftsvisionen des SC Preußen.

DFB.de: Unter Ihrer Regie spielte der SC Preußen Münster bisher nur hopp oder top. Vier Siege und drei Niederlagen stehen zu Buche. Ist das Zufall, Herr Antwerpen?

Marco Antwerpen: Das denke ich schon. Wir wollen zwar immer gewinnen, spielen aber jetzt nicht immer bedingungslos und ausschließlich auf drei Punkte. Bisher haben es die Begegnungen so hergegeben, dass es nur Siege und Niederlagen gab. Beim jüngsten 0:1 in Zwickau war ein Unentschieden noch am ehesten möglich.

DFB.de: Alle drei Heimspiele unter Ihrer Regie wurden ohne Gegentor gewonnen. Was zeichnet den SCP im heimischen Stadion aus?

Antwerpen: Die Basics wie Einsatzbereitschaft, Konzentration und Passkontrolle funktionieren daheim hervorragend. Wir sind in jedem Heimspiel in Führung gegangen und haben danach keinen Gegentreffer zugelassen. So etwas gibt Sicherheit.

DFB.de: Auswärts gab es dagegen drei Niederlagen und nur einen Sieg. Was muss der SCP in der Fremde besser machen?

Antwerpen: Leider unterscheiden sich Heim- und Auswärtsauftritte deutlich. Wir wirken in fremden Stadien gehemmter, sind nicht so stabil. Es gab zwar schon gute Phasen. Wir konnten die Leistung aber nicht über 90 Minuten konservieren.

DFB.de: Auch mit dem Auftritt in Zwickau konnten Sie nicht zufrieden sein. Was erwarten Sie nun von der Mannschaft?

Antwerpen: Es ist uns insgesamt nicht gelungen, die Bälle lange zu halten und gut zu verteilen. Das führt zu nur wenigen Chancen. Außerdem haben wir es nicht geschafft, das Tempo des Gegners herauszunehmen. Daran werden wir arbeiten. Wir können uns im Rennen um den Klassenverbleib nicht nur darauf verlassen, im Preußen-Stadion zu punkten.



Für Marco Antwerpen ist der SC Preußen Münster die erste Trainerstation in der 3. Liga. Mitte Dezember war der 46 Jahre alte Ex-Profi bei den Westfalen auf Trainerroutinier Benno Möhlmann gefolgt. Bei Antwerpens Einstand hatte der ehemalige Bundesligist gerade einmal einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone.

Jetzt - sieben Spiele später - sind es trotz der jüngsten Niederlage beim FSV Zwickau (0:1) immerhin schon acht Punkte. Vor seinem Engagement in Münster war "Anti", einst auch viele Jahre als Spieler für die Preußen am Ball, Trainer in der Regionalliga West beim FC Viktoria Köln. In der vergangenen Saison hatte er die Rheinländer zur Meisterschaft geführt, war aber in den Playoff-Spielen hauchdünn am FC Carl Zeiss Jena gescheitert.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Marco Antwerpen mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die erheblichen Unterschiede zwischen Heim- und Auswärtsspielen, die Zusammenarbeit mit Sportdirektor Malte Metzelder und die Zukunftsvisionen des SC Preußen.

DFB.de: Unter Ihrer Regie spielte der SC Preußen Münster bisher nur hopp oder top. Vier Siege und drei Niederlagen stehen zu Buche. Ist das Zufall, Herr Antwerpen?

Marco Antwerpen: Das denke ich schon. Wir wollen zwar immer gewinnen, spielen aber jetzt nicht immer bedingungslos und ausschließlich auf drei Punkte. Bisher haben es die Begegnungen so hergegeben, dass es nur Siege und Niederlagen gab. Beim jüngsten 0:1 in Zwickau war ein Unentschieden noch am ehesten möglich.

DFB.de: Alle drei Heimspiele unter Ihrer Regie wurden ohne Gegentor gewonnen. Was zeichnet den SCP im heimischen Stadion aus?

Antwerpen: Die Basics wie Einsatzbereitschaft, Konzentration und Passkontrolle funktionieren daheim hervorragend. Wir sind in jedem Heimspiel in Führung gegangen und haben danach keinen Gegentreffer zugelassen. So etwas gibt Sicherheit.

DFB.de: Auswärts gab es dagegen drei Niederlagen und nur einen Sieg. Was muss der SCP in der Fremde besser machen?

Antwerpen: Leider unterscheiden sich Heim- und Auswärtsauftritte deutlich. Wir wirken in fremden Stadien gehemmter, sind nicht so stabil. Es gab zwar schon gute Phasen. Wir konnten die Leistung aber nicht über 90 Minuten konservieren.

DFB.de: Auch mit dem Auftritt in Zwickau konnten Sie nicht zufrieden sein. Was erwarten Sie nun von der Mannschaft?

Antwerpen: Es ist uns insgesamt nicht gelungen, die Bälle lange zu halten und gut zu verteilen. Das führt zu nur wenigen Chancen. Außerdem haben wir es nicht geschafft, das Tempo des Gegners herauszunehmen. Daran werden wir arbeiten. Wir können uns im Rennen um den Klassenverbleib nicht nur darauf verlassen, im Preußen-Stadion zu punkten.

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DFB.de: Nächster Gegner ist - wieder vor eigenem Publikum - der Tabellenzweite SC Paderborn 07. Wie schätzen Sie den ehemaligen Bundesligisten ein?

Antwerpen: Paderborn hat die vergangenen drei Meisterschaftsspiele nicht gewonnen, befindet sich offenbar in einer etwas schwächeren Phase. Über die Qualität dieser Mannschaft täuscht uns das nicht hinweg. So eine Saison läuft nun einmal in der Regel nicht nur geradeaus. Die Partie am Samstag hat Derby-Charakter. Voraussetzung, um etwas mitzunehmen, ist die nötige Aggressivität. Dass wir auch gegen Mannschaften von oben mithalten können, haben wir beim 2:0 gegen Hansa Rostock gezeigt.

DFB.de: Mit 30 Punkten aus 26 Partien steht aktuell Rang 15 zu Buche, die Abstiegszone ist acht Zähler entfernt. Was ist entscheidend, um die nötigen Punkte für den Klassenverbleib einzufahren?

Antwerpen: Der Schlüssel liegt in der permanenten Verbesserung - egal ob daheim oder auswärts. Unter anderem werden wir daran feilen, dass wir gerade in der Fremde die Null länger halten. Dann reichen uns vielleicht einmal wenige gute Aktionen, um ein Spiel für uns zu entscheiden.

DFB.de: Gibt es eine Punkte-Marke, die Ihrer Meinung nach sicher reichen wird?

Antwerpen: Ich war in einer schwierigen Situation zum SC Preußen gekommen. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz betrug nur einen Zähler. Wir haben es geschafft, uns ein Polster zu erarbeiten. Darauf ausruhen dürfen wir uns ganz bestimmt nicht. Es sind noch reichlich Spiele zu absolvieren und es kann noch viel passieren. Auf Rechenspiele wollen wir uns daher auch gar nicht erst einlassen.

DFB.de: Preußen Münster ist Ihre erste Station in der 3. Liga. Wo liegen die größten Unterschiede zur Regionalliga?

Antwerpen: Die Spiele sind noch einmal viel intensiver, die Leistungsdichte höher. Meistens entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Fußballerisch ist das eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Auch medial ist die 3. Liga eine andere Hausnummer. Die vielen Live-Übertragungen, gepaart mit dem hohen Fan-Aufkommen, machen sehr viel Spaß.

DFB.de: Mit Viktoria Köln hatten Sie erneut gute Chancen auf die Meisterschaft in der Regionalliga West. Warum haben Sie sich Mitte Dezember für den Wechsel nach Münster entschieden?

Antwerpen: Es war die Herausforderung, eine Liga höher trainieren zu können. Außerdem liegt der SC Preußen gewissermaßen vor meiner Haustür und ich war selbst Spieler in Münster. Das sorgt dafür, dass der SCP ein besonderer Verein für mich ist. Als die Anfrage kam, war das für mich sofort interessant.

DFB.de: All Ihre bisherigen Stationen liegen im Fußball-Westen. Könnten Sie sich auch irgendwann einmal einen größeren Tapetenwechsel vorstellen?

Antwerpen: Unter anderem dafür habe ich die Ausbildung zum Fußballlehrer besucht. Wie jeder Spieler möchte auch ich als Trainer so weit wie möglich in meiner Karriere kommen. Da muss man bei Angeboten aus anderen Regionen Deutschlands oder vielleicht sogar aus dem Ausland offen für einen Umzug sein. Aktuell ist das Zukunftsmusik. Ich habe beim SC Preußen eine Aufgabe übernommen, die mich fordert und mir großen Spaß macht.

DFB.de: Der SC Preußen hat große Ziele. Die Ausgliederung der Profiabteilung ist nahezu vollzogen, die Pläne für einen Stadionneubau schon in den Köpfen. Sind Sie der Trainer, der Visionen wahrmachen soll?

Antwerpen: Fußball ist in der Regel Tagesgeschäft. Ich bin seit knapp zweieinhalb Monaten im Amt. Die Momentaufnahme passt zu großen Teilen, die Aufgabe ist aber noch lange nicht gelöst. Erst wenn der Klassenverbleib perfekt ist, können wir die Planungen für die kommende Saison so richtig forcieren. Viel weiter in die Zukunft möchte ich noch gar nicht blicken. Grundsätzlich ist in der Liga vieles möglich, wenn man im Sommer die richtigen Transfers tätigt.

DFB.de: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Geschäftsführer, Sportdirektor und Ex-Profi Malte Metzelder?

Antwerpen: Sehr gut. Ich hatte mit ihm sogar noch selbst beim SC Preußen zusammengespielt. Wir kannten uns also schon vorher. Aktuell sind wir dabei, den Kader für die neue Saison zumindest schon zu umreißen.

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