Marcel Lowitsch: "Arnie weiß, wer ich bin"

Der Gladbecker Fußballer und Fitnesstrainer Marcel Lowitsch lebt den amerikanischen Traum. Der 29 Jahre alte Ex-Abwehrspieler des Westfalenligisten SV Zweckel lebt seit März dauerhaft in Los Angeles. Im DFB.de-Interview spricht Lowitsch über seine Arbeit für eine Fußballschule, seine Trainingseinheiten mit Arnold Schwarzenegger und Steigerungsläufe im Parkhaus während der Corona-Krise.

DFB.de: Fußball, Fitness, Boxen, Bodybuilding: Sie gelten in zahlreichen Sportsparten als Experte. Wie kommt ein Fußballer zum Kraftsport, Herr Lowitsch?

Marcel Lowitsch: Mein erster großer Traum war es, Profifußballer zu werden. In der Jugend durfte ich auch ein Probetraining bei meinem Lieblingsverein FC Schalke 04 absolvieren. Wegen eines Knorpelschadens im linken Knie konnte aber zum damaligen Zeitpunkt kein Vertrag abgeschlossen werden. Als ich später mein Studium an der Sporthochschule in Köln absolvierte, kickte ich parallel für den Westfalenligisten SV Zweckel. Der Verein suchte einen Fitnesstrainer, und so war ich dann gleichzeitig als Spieler und Athletiktrainer für den Klub aktiv. Das Feedback war durchweg positiv, die Verletzungsstatistik ging unter meiner Leitung deutlich nach unten. Gleichzeitig wollte ich aber auch meine Bodybuilding-Karriere vorantreiben.

DFB.de: Hat es sich gelohnt?

Lowitsch: Definitiv. Mit dem Gewinn des World Grand Prix in Wuppertal qualifizierte ich mich für die Bodybuilding-Weltmeisterschaft im italienischen Turin. Dort wurde ich Dritter. Durch meine Erfolge als Athletiktrainer und Bodybuilder sind dann die Leute aus dem Umfeld von Profiboxer Salahadin Simmou, der bei den Boxfreunden Gladbeck trainiert, auf mich aufmerksam geworden, wollten mich als Athletiktrainer haben. Ich habe zugesagt.

DFB.de: Welche Erfahrungen konnten Sie dabei sammeln?

Lowitsch: Das Box-Management hatte mit Salahadin Simmou ambitionierte Ziele, wollte die Deutsche Meisterschaft gewinnen und auch international durchstarten. Ich stand damals vor der Wahl - entweder trainiere ich ein Team von Fußballern oder entscheide mich für eine einzelne Person im Boxsport. Während der zweijährigen Zusammenarbeit wurde Salahadin Deutscher Meister und Europameister. Das hat mich in die Fitnessbranche hineinkatapultiert. Dadurch konnte ich auch in Los Angeles meine Bodybuilding-Karriere forcieren und viele Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten knüpfen.

DFB.de: Mit welchen berühmten Persönlichkeiten haben Sie schon trainiert?

Lowitsch: Schauspieler Dolph Lundgren war einer der Ersten, mit dem ich trainiert hatte. Hollywood-Legende Arnold Schwarzenegger kommt fast jeden Morgen im Fitnessstudio vorbei, um sein 45-minütiges Workout abzuspulen. Den ehemaligen Bodybuilder Ralf Möller, der 1986 "Mister Universum" wurde und mit dem Film "Gladiator" seinen internationalen Durchbruch als Schauspieler schaffte, bringt Arnold manchmal mit. Auch Bayern Münchens Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge und Sternekoch Alfons Schuhbeck hatte ich bei einem ihrer US-Aufenthalte kennengelernt.

DFB.de: Wie kam der Kontakt zu Arnold Schwarzenegger zustande?

Lowitsch: In dem Fitnessstudio trainieren am Tag normalerweise zwischen 2000 bis 2500 Leute. Ich war dort bis zur Ausgangssperre jeden Tag und hatte ab und zu mit Ralf Möller trainiert. Klar, dass Arnold, der immer noch topfit und stets für einen guten Spruch zu haben ist, davon etwas mitbekommen hat. Er ist in Kalifornien eine Ikone, steht für den amerikanischen Traum. Wir haben zwar noch keine abendfüllenden Gespräche geführt. Aber Arnold weiß, wer ich bin.

DFB.de: Wie erleben Sie die Corona-Krise in Los Angeles?

Lowitsch: So wie in Deutschland steht auch das öffentliche Leben in den USA still. Statistisch hat Amerika die meisten Todesfälle durch die Corona-Pandemie. Mein Wohnort Los Angeles gleicht momentan einer Geisterstadt. Es gibt in Amerika kein Arbeitslosengeld, keine Kurzarbeit, auch das Gesundheitssystem ist ganz anders aufgebaut. Viele Menschen kämpfen aktuell um ihre Existenz.

DFB.de: Seit wann leben Sie dauerhaft in Amerika?

Lowitsch: Seit Mai 2019 war ich bereits regelmäßig in LA. Aber erst in diesem März hatte ich meinen Lebensmittelpunkt endgültig in die USA verlegt. Als US-Präsident Donald Trump wegen der Corona-Krise die Grenzen dichtgemacht hatte, bin ich quasi auf den letzten Drücker und mit der letzten Maschine nach Amerika geflogen.

DFB.de: Warum haben Sie so lange gewartet?

Lowitsch: Als Schalke-Fan wollte ich unbedingt noch das Derby beim BVB live miterleben. Ich hatte die Tickets bereits in der Tasche, meinen Flug deshalb auch etwas später gebucht. Als der Spieltag abgesagt wurde, musste ich eine schnelle Entscheidung treffen, habe meinen Koffer innerhalb von nur vier Stunden gepackt und mich von meinen Eltern verabschiedet. Man stellt sich auswandern eigentlich anders vor. (lacht)

DFB.de: Wie halten Sie Kontakt zur Heimat?

Lowitsch: Über die neuen Medien funktioniert das sogar kostenfrei ganz problemlos. Mit meinen Eltern und auch mit vielen Spielern meines ehemaligen Vereins SV Zweckel tausche ich mich regelmäßig via Skype, WhatsApp, Facetime oder Instagram aus.

DFB.de: In den USA waren die Auswirkungen der Corona-Krise erst etwas später als in Deutschland zu spüren, dann aber umso heftiger. Haben Sie deshalb auch an eine Rückkehr nach Gladbeck gedacht?

Lowitsch: Als in New York und Los Angeles die Situation eskalierte, schossen mir solche Gedanken tatsächlich durch den Kopf, ob ich nicht lieber zurück ins sichere Sozialsystem nach Deutschland zurückkehre sollte. Trotz aller Schwierigkeiten habe ich mich aber dagegen entschieden. Ich bin nach Amerika gekommen, um meinen Traum zu verwirklichen und will die Chance, die mir von meinem Arbeitgeber geboten wurde, auch nutzen.

DFB.de: Womit verdienen Sie denn Ihren Lebensunterhalt?

Lowitsch: Ich arbeite für die Firma Eurosoccer USA als Sportdirektor einer Fußballschule. Das ist die größte Fußballschule an der Westküste in Kalifornien. Dort leite ich ein 15-köpfiges Trainerteam mit dem ehemaligen Profi Denver Newton, der früher unter anderem für die Glasgow Rangers gespielt hatte. Wir unterrichten Fußball an fast allen Schulen in Los Angeles, haben eine Partnerschaft mit Los Angeles Galaxy, dem Ex-Klub von David Beckham und Zlatan Ibrahimovic. Wir sind so etwas wie eine Talentschmiede der Los Angeles Galaxy, scouten für den Klub und sprechen Empfehlungen aus. Wir hoffen alle, dass es so bald wie möglich wieder los geht.

DFB.de: Wie halten Sie sich in Zeiten der Ausgangssperre finanziell über Wasser?

Lowitsch: Ich lebe aktuell von meinen Ersparnissen, vermeide unnötige Ausgaben. Für Schulen und Universitäten schreibe ich momentan Ernährungskonzepte, die aber erst später bezahlt werden.

DFB.de: Wie lange reichen Ihre Ersparnisse?

Lowitsch: Ich habe keinen Plan B, sondern setze auf die amerikanische Regierung, dass schnell Lösungsvorschläge kommen. Wenn wir zumindest unsere Fußballcamps wieder an den Wochenenden durchziehen können, wäre das schon ein großer Schritt, um wieder in Lohn und Brot zu stehen.

DFB.de: Parks, Strände und alle öffentlichen Einrichtungen sind geschlossen. Wie sehr halten sich die Menschen an die Ausgangssperren?

Lowitsch: In Los Angeles leben mehr als zehn Millionen Menschen. Diese Menschenmassen ständig zu Hause zu halten, ist unmöglich. In den ersten Wochen der Corona-Pandemie war ein hohes Aufkommen an den Stränden und in den Parks. Mittlerweile sind die Orte alle gesperrt. Wer dagegen verstößt, muss 1000 Dollar Strafe zahlen.

DFB.de: Wo und wie halten Sie sich in diesen Zeiten fit?

Lowitsch: Zu Hause habe ich genügend Hanteln und Geräte, um in Form zu bleiben. (lacht) Wenn ich das Haus verlasse, dann fahre ich in Parkhäusern bis in die siebte Etage. Dort hält sich kein Mensch auf, und ich kann meine Steigerungsläufe machen und die Treppenhäuser für meine Zwecke gut nutzen. Nach 14 Jahren harter Arbeit muss mein Körper unterhalten werden. Das muss ich aktuell auch ohne Fitnessstudio hinbekommen.

DFB.de: Welche sportlichen Vorbilder haben Sie?

Lowitsch: Ich bewundere Fitness-Guru Werner Leuthard, der jahrelang als Athletiktrainer mit meinem Fußballidol Felix Magath zusammengearbeitet hatte - unter anderem auch bei Schalke 04. Bernd Hollerbach und Seppo Eichkorn gehörten damals ebenfalls zum Trainerteam. Leuthard ist der Mann der Medizinbälle. Von ihm hat Felix Magath seinem Spitznamen "Quälix" aufgedrückt bekommen.

DFB.de: Wenn es denn bald wieder möglich ist: Welches große Ziel verfolgen Sie in den USA?

Lowitsch: Ich möchte in Amerika im Sport viel erreichen und bewirken, den Amerikanern den deutschen Fußball näherbringen. Für die Weltmeisterschaft 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko stattfinden wird, würde ich mich sehr gerne einbringen. Natürlich will ich durch meinen USA-Aufenthalt auch meine eigene Karriere als Fußball- und Fitnesstrainer vorantreiben.

[mspw]

Der Gladbecker Fußballer und Fitnesstrainer Marcel Lowitsch lebt den amerikanischen Traum. Der 29 Jahre alte Ex-Abwehrspieler des Westfalenligisten SV Zweckel lebt seit März dauerhaft in Los Angeles. Im DFB.de-Interview spricht Lowitsch über seine Arbeit für eine Fußballschule, seine Trainingseinheiten mit Arnold Schwarzenegger und Steigerungsläufe im Parkhaus während der Corona-Krise.

DFB.de: Fußball, Fitness, Boxen, Bodybuilding: Sie gelten in zahlreichen Sportsparten als Experte. Wie kommt ein Fußballer zum Kraftsport, Herr Lowitsch?

Marcel Lowitsch: Mein erster großer Traum war es, Profifußballer zu werden. In der Jugend durfte ich auch ein Probetraining bei meinem Lieblingsverein FC Schalke 04 absolvieren. Wegen eines Knorpelschadens im linken Knie konnte aber zum damaligen Zeitpunkt kein Vertrag abgeschlossen werden. Als ich später mein Studium an der Sporthochschule in Köln absolvierte, kickte ich parallel für den Westfalenligisten SV Zweckel. Der Verein suchte einen Fitnesstrainer, und so war ich dann gleichzeitig als Spieler und Athletiktrainer für den Klub aktiv. Das Feedback war durchweg positiv, die Verletzungsstatistik ging unter meiner Leitung deutlich nach unten. Gleichzeitig wollte ich aber auch meine Bodybuilding-Karriere vorantreiben.

DFB.de: Hat es sich gelohnt?

Lowitsch: Definitiv. Mit dem Gewinn des World Grand Prix in Wuppertal qualifizierte ich mich für die Bodybuilding-Weltmeisterschaft im italienischen Turin. Dort wurde ich Dritter. Durch meine Erfolge als Athletiktrainer und Bodybuilder sind dann die Leute aus dem Umfeld von Profiboxer Salahadin Simmou, der bei den Boxfreunden Gladbeck trainiert, auf mich aufmerksam geworden, wollten mich als Athletiktrainer haben. Ich habe zugesagt.

DFB.de: Welche Erfahrungen konnten Sie dabei sammeln?

Lowitsch: Das Box-Management hatte mit Salahadin Simmou ambitionierte Ziele, wollte die Deutsche Meisterschaft gewinnen und auch international durchstarten. Ich stand damals vor der Wahl - entweder trainiere ich ein Team von Fußballern oder entscheide mich für eine einzelne Person im Boxsport. Während der zweijährigen Zusammenarbeit wurde Salahadin Deutscher Meister und Europameister. Das hat mich in die Fitnessbranche hineinkatapultiert. Dadurch konnte ich auch in Los Angeles meine Bodybuilding-Karriere forcieren und viele Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten knüpfen.

DFB.de: Mit welchen berühmten Persönlichkeiten haben Sie schon trainiert?

Lowitsch: Schauspieler Dolph Lundgren war einer der Ersten, mit dem ich trainiert hatte. Hollywood-Legende Arnold Schwarzenegger kommt fast jeden Morgen im Fitnessstudio vorbei, um sein 45-minütiges Workout abzuspulen. Den ehemaligen Bodybuilder Ralf Möller, der 1986 "Mister Universum" wurde und mit dem Film "Gladiator" seinen internationalen Durchbruch als Schauspieler schaffte, bringt Arnold manchmal mit. Auch Bayern Münchens Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge und Sternekoch Alfons Schuhbeck hatte ich bei einem ihrer US-Aufenthalte kennengelernt.

DFB.de: Wie kam der Kontakt zu Arnold Schwarzenegger zustande?

Lowitsch: In dem Fitnessstudio trainieren am Tag normalerweise zwischen 2000 bis 2500 Leute. Ich war dort bis zur Ausgangssperre jeden Tag und hatte ab und zu mit Ralf Möller trainiert. Klar, dass Arnold, der immer noch topfit und stets für einen guten Spruch zu haben ist, davon etwas mitbekommen hat. Er ist in Kalifornien eine Ikone, steht für den amerikanischen Traum. Wir haben zwar noch keine abendfüllenden Gespräche geführt. Aber Arnold weiß, wer ich bin.

DFB.de: Wie erleben Sie die Corona-Krise in Los Angeles?

Lowitsch: So wie in Deutschland steht auch das öffentliche Leben in den USA still. Statistisch hat Amerika die meisten Todesfälle durch die Corona-Pandemie. Mein Wohnort Los Angeles gleicht momentan einer Geisterstadt. Es gibt in Amerika kein Arbeitslosengeld, keine Kurzarbeit, auch das Gesundheitssystem ist ganz anders aufgebaut. Viele Menschen kämpfen aktuell um ihre Existenz.

DFB.de: Seit wann leben Sie dauerhaft in Amerika?

Lowitsch: Seit Mai 2019 war ich bereits regelmäßig in LA. Aber erst in diesem März hatte ich meinen Lebensmittelpunkt endgültig in die USA verlegt. Als US-Präsident Donald Trump wegen der Corona-Krise die Grenzen dichtgemacht hatte, bin ich quasi auf den letzten Drücker und mit der letzten Maschine nach Amerika geflogen.

DFB.de: Warum haben Sie so lange gewartet?

Lowitsch: Als Schalke-Fan wollte ich unbedingt noch das Derby beim BVB live miterleben. Ich hatte die Tickets bereits in der Tasche, meinen Flug deshalb auch etwas später gebucht. Als der Spieltag abgesagt wurde, musste ich eine schnelle Entscheidung treffen, habe meinen Koffer innerhalb von nur vier Stunden gepackt und mich von meinen Eltern verabschiedet. Man stellt sich auswandern eigentlich anders vor. (lacht)

DFB.de: Wie halten Sie Kontakt zur Heimat?

Lowitsch: Über die neuen Medien funktioniert das sogar kostenfrei ganz problemlos. Mit meinen Eltern und auch mit vielen Spielern meines ehemaligen Vereins SV Zweckel tausche ich mich regelmäßig via Skype, WhatsApp, Facetime oder Instagram aus.

DFB.de: In den USA waren die Auswirkungen der Corona-Krise erst etwas später als in Deutschland zu spüren, dann aber umso heftiger. Haben Sie deshalb auch an eine Rückkehr nach Gladbeck gedacht?

Lowitsch: Als in New York und Los Angeles die Situation eskalierte, schossen mir solche Gedanken tatsächlich durch den Kopf, ob ich nicht lieber zurück ins sichere Sozialsystem nach Deutschland zurückkehre sollte. Trotz aller Schwierigkeiten habe ich mich aber dagegen entschieden. Ich bin nach Amerika gekommen, um meinen Traum zu verwirklichen und will die Chance, die mir von meinem Arbeitgeber geboten wurde, auch nutzen.

DFB.de: Womit verdienen Sie denn Ihren Lebensunterhalt?

Lowitsch: Ich arbeite für die Firma Eurosoccer USA als Sportdirektor einer Fußballschule. Das ist die größte Fußballschule an der Westküste in Kalifornien. Dort leite ich ein 15-köpfiges Trainerteam mit dem ehemaligen Profi Denver Newton, der früher unter anderem für die Glasgow Rangers gespielt hatte. Wir unterrichten Fußball an fast allen Schulen in Los Angeles, haben eine Partnerschaft mit Los Angeles Galaxy, dem Ex-Klub von David Beckham und Zlatan Ibrahimovic. Wir sind so etwas wie eine Talentschmiede der Los Angeles Galaxy, scouten für den Klub und sprechen Empfehlungen aus. Wir hoffen alle, dass es so bald wie möglich wieder los geht.

DFB.de: Wie halten Sie sich in Zeiten der Ausgangssperre finanziell über Wasser?

Lowitsch: Ich lebe aktuell von meinen Ersparnissen, vermeide unnötige Ausgaben. Für Schulen und Universitäten schreibe ich momentan Ernährungskonzepte, die aber erst später bezahlt werden.

DFB.de: Wie lange reichen Ihre Ersparnisse?

Lowitsch: Ich habe keinen Plan B, sondern setze auf die amerikanische Regierung, dass schnell Lösungsvorschläge kommen. Wenn wir zumindest unsere Fußballcamps wieder an den Wochenenden durchziehen können, wäre das schon ein großer Schritt, um wieder in Lohn und Brot zu stehen.

DFB.de: Parks, Strände und alle öffentlichen Einrichtungen sind geschlossen. Wie sehr halten sich die Menschen an die Ausgangssperren?

Lowitsch: In Los Angeles leben mehr als zehn Millionen Menschen. Diese Menschenmassen ständig zu Hause zu halten, ist unmöglich. In den ersten Wochen der Corona-Pandemie war ein hohes Aufkommen an den Stränden und in den Parks. Mittlerweile sind die Orte alle gesperrt. Wer dagegen verstößt, muss 1000 Dollar Strafe zahlen.

DFB.de: Wo und wie halten Sie sich in diesen Zeiten fit?

Lowitsch: Zu Hause habe ich genügend Hanteln und Geräte, um in Form zu bleiben. (lacht) Wenn ich das Haus verlasse, dann fahre ich in Parkhäusern bis in die siebte Etage. Dort hält sich kein Mensch auf, und ich kann meine Steigerungsläufe machen und die Treppenhäuser für meine Zwecke gut nutzen. Nach 14 Jahren harter Arbeit muss mein Körper unterhalten werden. Das muss ich aktuell auch ohne Fitnessstudio hinbekommen.

DFB.de: Welche sportlichen Vorbilder haben Sie?

Lowitsch: Ich bewundere Fitness-Guru Werner Leuthard, der jahrelang als Athletiktrainer mit meinem Fußballidol Felix Magath zusammengearbeitet hatte - unter anderem auch bei Schalke 04. Bernd Hollerbach und Seppo Eichkorn gehörten damals ebenfalls zum Trainerteam. Leuthard ist der Mann der Medizinbälle. Von ihm hat Felix Magath seinem Spitznamen "Quälix" aufgedrückt bekommen.

DFB.de: Wenn es denn bald wieder möglich ist: Welches große Ziel verfolgen Sie in den USA?

Lowitsch: Ich möchte in Amerika im Sport viel erreichen und bewirken, den Amerikanern den deutschen Fußball näherbringen. Für die Weltmeisterschaft 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko stattfinden wird, würde ich mich sehr gerne einbringen. Natürlich will ich durch meinen USA-Aufenthalt auch meine eigene Karriere als Fußball- und Fitnesstrainer vorantreiben.

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