Maradona gegen Matthäus: Das Duell zwischen den WM-Endspielen

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Der Historiker und Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau auf DFB.de.

11. Dezember

Vor 90 Jahren endet das 61. Münchner Derby zwischen dem FC Bayern und dem TSV 1860 spektakulär mit 4:5. Es ist die erste Saisonniederlage der Bayern 1927/28 in der Bezirksliga und das fünfte Derby in Folge, dass die Löwen nicht verlieren.

Vor 20 Jahren endet das bisher einzige Europapokal-Abenteuer des VfL Bochum. Vor 24.500 Zuschauern im ausverkauften Ruhrstadion trennen sich der VfL und Ajax Amsterdam 2:2 – zu wenig nach dem 2:4 im Hinspiel. Nach dem 2:1 durch Zoran Mamic (70.) flammt Hoffnung auf, drei Minuten später wird sie durch Danis Ausgleich gelöscht. Es gibt viel Beifall für die Bochumer, immerhin ist man bis ins Achtelfinale des Uefa-Pokals gelangt.

Vor zehn Jahren erreicht Schalke 04 als einziger Bundesligist das Achtelfinale der Champions League. Ein 3:1 im "Endspiel" um Platz 2 gegen Rosenborg Trondheim rettet die Ehre der Bundesliga. Gerald Asamoah, Rafinha und Kevin Kuranyi schießen schon vor der Pause die Tore. Für Schalke ist das Achtelfinale ein Novum, Präsident Josef Schnusenberg wird pathetisch: "Die Mannschaft hat für Schalke Geschichte geschrieben. Das befindet sich schon in der Nähe des Uefa-Cup-Siegs von 1997." Auch für Trainer Mirko Slomka ist der Erfolg "etwas Besonderes". Werder Bremen dagegen verliert sein Endspiel um Platz 2 bei Olympiakos Piräus deutlich mit 0:3 und wird in den Uefa-Pokal abgestuft. Torwart Tim Wiese gesteht: "Wir hatten uns mehr erhofft."

Am selben Tag suspendiert Bayern Münchens Trainer Ottmar Hitzfeld seinen Kapitän Oliver Kahn für ein Spiel, weil der sich von der Weihnachtsfeier vorzeitig verabschiedet und die Begrüßung der Sponsoren dem einspringenden Mark van Bommel überlässt. Da Kahns Begründung für sein Verschwinden sich als falsch herausstellt, muss er zudem 25.000 Euro in die Vereinskasse zahlen. Hitzfeld: "Mir blieb keine Wahl. Es sind Dinge vorgefallen, die man nicht akzeptieren kann." Dazu gehört auch ein Interview, in dem der Torwart harte Kritik an den Mitspielern geäußert hat.

12. Dezember

Vor 80 Jahren spielen die Gau-Ligen. Meister Schalke 04 gewinnt in Hüsten 7:1, der HSV ist nach dem 6:2 über Altona 93 neuer Tabellenführer der Nordmark, der Dresdner SC lässt seinen Frust über das Pokal-Aus gegen Düsseldorf und die halbjährige Sperre seiner Nationalspieler Willibald Kreß und Richard Hofmann an Schlusslicht SV Grüna aus (9:0). Schlesiens Primus Vorwärts Rasensport Gleiwitz macht es zweistellig gegen Schlusslicht Klettendorf (10:1). In Niedersachsen spielt nur Werder Bremen, das nach dem 6:1 gegen 1911 Algermissen zu Eintracht Braunschweig aufschließt. Am Niederrhein regiert Schwarz-Weiß Essen (2:0 gegen Oberhausen) mit drei Punkten Vorsprung. Im Südwesten schmilzt Borussia Neunkirchens Vorsprung nach dem 1:1 in Worms zusammen, Eintracht Frankfurt (5:3 vs. FV Saarbrücken) liegt einen Punkt zurück und nach Minuspunkten nun vorne. In Bayern ist es langweilig, der 1. FC Nürnberg liegt auch nach dem dritten Punktverlust (1:1 bei Verfolger Schweinfurt) fünf Zähler vorne. Abel Uebeleins Ausgleich (78.) verhindert die erste Saisonpleite des Clubs.

Vor 70 Jahren findet in Fellbach bei Stuttgart die erste "Fußball-Profi-Tagung" in Deutschland statt. Führende Vereinsvertreter vor allem aus Süddeutschland beschließen jedoch, dass der Profi nicht vor Einführung einer gemeinsamen Währung kommen dürfe. Und die gibt es im besetzten Deutschland anno 1947 noch nicht. Beschlossen wird indes, dass 1948 wieder ein Deutscher Meister ausgespielt werden soll, ein sechsköpfiger Ausschuss wird mit der Aufstellung von Regularien beauftragt.

Vor 30 Jahren ist die Nationalmannschaft auf Südamerika-Reise. Im ersten Spiel trifft sie auf Brasilien. Bis zur 90. Minute liegt sie in Brasilia zurück, als der junge Nürnberger Stefan Reuter sich ein Herz fasst und das verdiente 1:1 erzielt. Im Sturm debütiert der Stuttgarter Jürgen Klinsmann, auch die Einwechselspieler Christian Hochstätter, Franco Foda und Frank Ordenewitz sind erstmals dabei. Bestnoten verdienen sich Libero Matthias Herget und die beiden Nürnberger Manfred Schwabl und Stefan Reuter. Die 20.000 Zuschauer sehen eines der schwächsten Spiele zwischen den beiden Fußball-Großmächten.

Am selben Tag werden in Zürich die WM-Qualifikationsgruppen für die Endrunde 1990 in Italien ausgelost. Deutschland trifft auf Wales, Finnland und den ewigen Rivalen Niederlande. "Franz hat ganz schön geflucht", verrät DFB-Pressechef Wolfgang Niersbach die Reaktion von Teamchef Beckenbauer.

Vor 25 Jahren wird der 17. Bundesliga-Spieltag abgeschlossen. Erwartungsgemäß wird Bayern München Herbstmeister. Doch das 1:1 gegen Schalke ist keine Offenbarung, nur ein Eigentor von Thomas Linke verhindert Bayerns zweite Heimniederlage. Trainer Erich Ribbeck wird von den Verantwortlichen gelobt, er hat den Abstiegskandidaten des Vorjahres wieder an die Spitze geführt – und zwar an allen 17 Spieltagen. Uli Hoeneß sagt: "Es ist Erichs Verdienst, dass es in der Mannschaft keine größeren Probleme gibt."

Eintracht Frankfurt verpasst die Chance, die Bayern zu überholen im Heimspiel gegen den HSV (3:3) – immerhin wird den Fans etwas geboten, mehr Tore gibt es nirgends. Aber mehr Zufriedenheit, etwa in Köln (5:0 gegen Uerdingen). Nicht sehr besinnlich geht es kurz vor Weihnachten in Dortmund und Bremen zu. Der BVB schlägt den KSC 3:1, Gäste-Trainer Winfried Schäfer und sein Stürmer Sergej Kirjakow sehen Rot. Beide wegen höhnischen Beifalls. Schäfer entzieht sich der Verbannung auf die Tribüne mit der Flucht in den Kabinengang des Westfalenstadions. In Bremen fliegt Stuttgarts Weltmeister Guido Buchwald vom Platz, ferner gibt es sechs Verwarnungen und zwei Elfmeter - nur keinen Sieger (1:1), in Unterzahl gleicht der VfB in der 89. Minute aus. Kein Wunder, dass keiner zufrieden ist. Auch Schiedsrichter Markus Merk nicht: "Der Votava fängt mit der ganzen Scheiße an. Nur deshalb kam die Hektik ins Spiel."



Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Der Historiker und Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau auf DFB.de.

11. Dezember

Vor 90 Jahren endet das 61. Münchner Derby zwischen dem FC Bayern und dem TSV 1860 spektakulär mit 4:5. Es ist die erste Saisonniederlage der Bayern 1927/28 in der Bezirksliga und das fünfte Derby in Folge, dass die Löwen nicht verlieren.

Vor 20 Jahren endet das bisher einzige Europapokal-Abenteuer des VfL Bochum. Vor 24.500 Zuschauern im ausverkauften Ruhrstadion trennen sich der VfL und Ajax Amsterdam 2:2 – zu wenig nach dem 2:4 im Hinspiel. Nach dem 2:1 durch Zoran Mamic (70.) flammt Hoffnung auf, drei Minuten später wird sie durch Danis Ausgleich gelöscht. Es gibt viel Beifall für die Bochumer, immerhin ist man bis ins Achtelfinale des Uefa-Pokals gelangt.

Vor zehn Jahren erreicht Schalke 04 als einziger Bundesligist das Achtelfinale der Champions League. Ein 3:1 im "Endspiel" um Platz 2 gegen Rosenborg Trondheim rettet die Ehre der Bundesliga. Gerald Asamoah, Rafinha und Kevin Kuranyi schießen schon vor der Pause die Tore. Für Schalke ist das Achtelfinale ein Novum, Präsident Josef Schnusenberg wird pathetisch: "Die Mannschaft hat für Schalke Geschichte geschrieben. Das befindet sich schon in der Nähe des Uefa-Cup-Siegs von 1997." Auch für Trainer Mirko Slomka ist der Erfolg "etwas Besonderes". Werder Bremen dagegen verliert sein Endspiel um Platz 2 bei Olympiakos Piräus deutlich mit 0:3 und wird in den Uefa-Pokal abgestuft. Torwart Tim Wiese gesteht: "Wir hatten uns mehr erhofft."

Am selben Tag suspendiert Bayern Münchens Trainer Ottmar Hitzfeld seinen Kapitän Oliver Kahn für ein Spiel, weil der sich von der Weihnachtsfeier vorzeitig verabschiedet und die Begrüßung der Sponsoren dem einspringenden Mark van Bommel überlässt. Da Kahns Begründung für sein Verschwinden sich als falsch herausstellt, muss er zudem 25.000 Euro in die Vereinskasse zahlen. Hitzfeld: "Mir blieb keine Wahl. Es sind Dinge vorgefallen, die man nicht akzeptieren kann." Dazu gehört auch ein Interview, in dem der Torwart harte Kritik an den Mitspielern geäußert hat.

12. Dezember

Vor 80 Jahren spielen die Gau-Ligen. Meister Schalke 04 gewinnt in Hüsten 7:1, der HSV ist nach dem 6:2 über Altona 93 neuer Tabellenführer der Nordmark, der Dresdner SC lässt seinen Frust über das Pokal-Aus gegen Düsseldorf und die halbjährige Sperre seiner Nationalspieler Willibald Kreß und Richard Hofmann an Schlusslicht SV Grüna aus (9:0). Schlesiens Primus Vorwärts Rasensport Gleiwitz macht es zweistellig gegen Schlusslicht Klettendorf (10:1). In Niedersachsen spielt nur Werder Bremen, das nach dem 6:1 gegen 1911 Algermissen zu Eintracht Braunschweig aufschließt. Am Niederrhein regiert Schwarz-Weiß Essen (2:0 gegen Oberhausen) mit drei Punkten Vorsprung. Im Südwesten schmilzt Borussia Neunkirchens Vorsprung nach dem 1:1 in Worms zusammen, Eintracht Frankfurt (5:3 vs. FV Saarbrücken) liegt einen Punkt zurück und nach Minuspunkten nun vorne. In Bayern ist es langweilig, der 1. FC Nürnberg liegt auch nach dem dritten Punktverlust (1:1 bei Verfolger Schweinfurt) fünf Zähler vorne. Abel Uebeleins Ausgleich (78.) verhindert die erste Saisonpleite des Clubs.

Vor 70 Jahren findet in Fellbach bei Stuttgart die erste "Fußball-Profi-Tagung" in Deutschland statt. Führende Vereinsvertreter vor allem aus Süddeutschland beschließen jedoch, dass der Profi nicht vor Einführung einer gemeinsamen Währung kommen dürfe. Und die gibt es im besetzten Deutschland anno 1947 noch nicht. Beschlossen wird indes, dass 1948 wieder ein Deutscher Meister ausgespielt werden soll, ein sechsköpfiger Ausschuss wird mit der Aufstellung von Regularien beauftragt.

Vor 30 Jahren ist die Nationalmannschaft auf Südamerika-Reise. Im ersten Spiel trifft sie auf Brasilien. Bis zur 90. Minute liegt sie in Brasilia zurück, als der junge Nürnberger Stefan Reuter sich ein Herz fasst und das verdiente 1:1 erzielt. Im Sturm debütiert der Stuttgarter Jürgen Klinsmann, auch die Einwechselspieler Christian Hochstätter, Franco Foda und Frank Ordenewitz sind erstmals dabei. Bestnoten verdienen sich Libero Matthias Herget und die beiden Nürnberger Manfred Schwabl und Stefan Reuter. Die 20.000 Zuschauer sehen eines der schwächsten Spiele zwischen den beiden Fußball-Großmächten.

Am selben Tag werden in Zürich die WM-Qualifikationsgruppen für die Endrunde 1990 in Italien ausgelost. Deutschland trifft auf Wales, Finnland und den ewigen Rivalen Niederlande. "Franz hat ganz schön geflucht", verrät DFB-Pressechef Wolfgang Niersbach die Reaktion von Teamchef Beckenbauer.

Vor 25 Jahren wird der 17. Bundesliga-Spieltag abgeschlossen. Erwartungsgemäß wird Bayern München Herbstmeister. Doch das 1:1 gegen Schalke ist keine Offenbarung, nur ein Eigentor von Thomas Linke verhindert Bayerns zweite Heimniederlage. Trainer Erich Ribbeck wird von den Verantwortlichen gelobt, er hat den Abstiegskandidaten des Vorjahres wieder an die Spitze geführt – und zwar an allen 17 Spieltagen. Uli Hoeneß sagt: "Es ist Erichs Verdienst, dass es in der Mannschaft keine größeren Probleme gibt."

Eintracht Frankfurt verpasst die Chance, die Bayern zu überholen im Heimspiel gegen den HSV (3:3) – immerhin wird den Fans etwas geboten, mehr Tore gibt es nirgends. Aber mehr Zufriedenheit, etwa in Köln (5:0 gegen Uerdingen). Nicht sehr besinnlich geht es kurz vor Weihnachten in Dortmund und Bremen zu. Der BVB schlägt den KSC 3:1, Gäste-Trainer Winfried Schäfer und sein Stürmer Sergej Kirjakow sehen Rot. Beide wegen höhnischen Beifalls. Schäfer entzieht sich der Verbannung auf die Tribüne mit der Flucht in den Kabinengang des Westfalenstadions. In Bremen fliegt Stuttgarts Weltmeister Guido Buchwald vom Platz, ferner gibt es sechs Verwarnungen und zwei Elfmeter - nur keinen Sieger (1:1), in Unterzahl gleicht der VfB in der 89. Minute aus. Kein Wunder, dass keiner zufrieden ist. Auch Schiedsrichter Markus Merk nicht: "Der Votava fängt mit der ganzen Scheiße an. Nur deshalb kam die Hektik ins Spiel."

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Vor 20 Jahren macht Hertha BSC die Bundesliga spannender. Im Aufsteigerduell schlagen die Berliner vor 61.500 Zuschauern Herbstmeister 1. FC Kaiserslautern mit 2:0. Steffen Karl verwandelt einen nicht unhaltbaren Freistoß (2.), Michael Preetz macht den Sack zu (72.). FCK-Trainer Otto Rehhagel schimpft auf seinen Torwart Andreas Reinke wegen des ersten Tores ("Den Ball muss er halten") und sieht Ansätze von Überheblichkeit und fordert: "Wir müssen wieder lernen, um den Ball zu kämpfen." Ärgernis am Rande: FCK-Stürmer Marco Reich geht nach einem Wurfgeschosstreffer zu Boden, Schiedsrichter Hans-Jürgen Weber fertigt einen Zusatzbericht an. Die Hertha rückt auf Platz neun und weil der VfL Wolfsburg noch vor ihr steht, sind erstmals in der Bundesliga drei Aufsteiger nach 19 Spieltagen in der oberen Tabellenhälfte. Im zweiten Spiel des Freitagabends unterliegt Hansa Rostock Werder Bremen mit 1:2, Marco Bode schießt beide Bremer Tore.

Vor zehn Jahren beendet der VfB Stuttgart seine zweite Champions League Saison mit der fünften Niederlage im sechsten Spiel. Das 1:3 bei Gruppensieger FC Barcelona überrascht niemanden. Immerhin liegt der VfB über 30 Minuten im Camp Nou in Führung, ehe Toni da Silvas Freistoßtor (3.) egalisiert wird. Fazit Mario Gomez: "Leider lief die Champions League-Saison ziemlich mies für uns."

13. Dezember

Vor 75 Jahren finden in vielen Gauen die letzten Spiele des Jahres 1942 statt. Der Kicker würdigt den Eifer der deutschen Fußballer: "Mitten im schwersten Kriege, den Deutschland um seine Selbstbehauptung zu durchkämpfen hat, rollt der Fußballbetrieb ab, als ob wir mitten im Frieden wären." An den Ergebnissen sieht man freilich, dass es nicht so ist. Wieder gibt es so manches Schützenfest, das der Personalnot durch Militärdienst geschuldet ist. Die TSG Rostock gewinnt in Wismar 13:0, das Stettiner Derby LSV gegen VfL endet 10:1, der HSV gewinnt 8:0 in Wilhelmshaven, der 1. FC Nürnberg 9:0 gegen Viktoria Aschaffenburg. In den Schatten werden diese Resultate jedoch von einem Pokalspiel in Frankreich gestellt. Der RC Lens fegt im Sechzehntelfinale die Amateure von Auby-Asturies mit 32:0 vom Platz. Stürmer Stephan Dembicki kommt allein auf die Hälfte aller Tore (16).

Vor 20 Jahren wird der 19. Bundesligaspieltag fortgesetzt. Für den Paukenschlag sorgt Schlusslicht 1. FC Köln durch seinen 4:2-Heimsieg gegen Champions League-Sieger Borussia Dortmund. Mann des Tages ist der Österreicher Toni Polster, der unmittelbar nach seinem dritten Tor (76.) ausgewechselt und von den Fans gefeiert wird. Köln bleibt auf einem Abstiegsplatz, aber zu Platz 12, auf dem Dortmund steht, sind es nur zwei Punkte. Neuer Vorletzter ist Borussia Mönchengladbach, die sich bei den Bayern achtbar schlägt, aber 2:3 unterliegt. Borussen-Idol Günter Netzer knöpft sich indes Kapitän Stefan Effenberg vor: "Er kann der Mannschaft nicht helfen! Keine Impulse, nichts. Gar nichts." Trainer Norbert Meier widerspricht: "Stefan hat gekämpft, gegrätscht, Meter gemacht. Er hat alles gegeben." Die Bayern freuen sich nur über das Ergebnis, die Leistung erzürnt vor allem Lothar Matthäus: "Wir sind wieder an einer Blamage vorbeigeschrammt. Wenn das Spiel noch fünf Minuten länger gedauert hätte, hätte es noch einmal geklingelt." Nach der 3:0-Führung hat es der Meister gewaltig schleifen lassen. Neues Schlusslicht ist Arminia Bielefeld, die durch einen Balakov-Freistoß in Stuttgart 1:0 bezwungen wird. Dicke Luft beim HSV nach der Heimpleite gegen Aufsteiger Wolfsburg (1:2), Roy Präger sorgt für die Entscheidung. Die Stimmung auf der Weihnachtsfeier ist verdorben nach dem Sturz auf Platz 14. Für VfL-Trainer Willi Reimann, mit dem HSV 1977 Europapokalsieger, ist der Triumph "ein Spiel wie jedes andere." Wolfsburg ist plötzlich Sechster, zumindest das ist außergewöhnlich.

14. Dezember

Vor 80 Jahren lacht man auch in Deutschland über einen kurioser Fall aus dem englischen Fußball: Beim Punktspiel zwischen Blackpool und Liverpool verhindert ein Hund ein Tor. Das Tier springt, seinem Spieltrieb folgend, dem auf das leere Blackpool-Tor rollenden Ball zu und kann ihn vor der Linie stoppen, sehr zur Freude der einheimischen Fans. Der Schiedsrichter lässt korrekter Weise weiter spielen, denn nicht nur er ist laut Regelwerk Luft. Da Liverpool dennoch 1:0 gewinnt, legt es keinen Protest ein.

Am selben Tag publiziert der Fußball auch die Zahl der aktiven Fußballer in Deutschland anno 1937: 471.604.

Vor 70 Jahren spielen die drei Oberligen. Nur im Süden ist volles Programm, es fallen aber nur 25 Tore in neun Spielen. "Ein großer Tag für München" stellt der Sport fest angesichts der Ergebnisse. Tabellenführer FC Bayern schlägt den VfB Stuttgart 2:1, Verfolger 1860 München gewinnt 2:0 gegen Fürth. Bayerns Vorsprung wächst dank der unerwarteten Nürnberger 1:5-Pleite vor 30.000 bei den Stuttgarter Kickers, gleich zwei Nürnberger (Abel Uebelein und Robert Gebhardt fliegen vom Platz). 1860 zieht mit dem Club gleich. Den höchsten Sieg bringt das Frankfurter Derby, die Eintracht gewinnt 5:0 bei Rot-Weiß. Im Westen gibt es nur drei Spiele, Primus Katernberg hat frei und muss sehen, wie Borussia Dortmund mit Riesenschritten näher kommt. Der BVB schießt sich mit einem 8:0 gegen Preußen Dellbrück auf Platz zwei. Schalke holt beim VfR Köln (3:2) die Punkte und beendet die Vorrunde trotzdem mit negativer Bilanz (11-13 Punkte) auf Platz 8 (von 13). Schlusslicht VfL Witten unterliegt RW Oberhausen (0:1) und findet nur Trost in den Ergebnissen der gleichsam unterliegenden Konkurrenten. Im Norden erfüllt der HSV gegen Schlusslicht Hannover 96 seine Pflicht vor 32.000 durchaus glanzvoll (5:1) und geht als erster Herbstmeister dieser Oberliga-Staffel in die Historie ein. Dicht gefolgt vom FC St. Pauli (2:1 bei Arminia Hannover) und dem VfL Osnabrück (2:1 in Lübeck). Die Siegfreude der Kiez-Elf wird durch eine Personalie getrübt, die der Sport in die Überschrift nimmt: "Helmuth Schön hat St. Pauli wieder verlassen." Der kommende Bundestrainer ist nach seinem Kurzabstecher nach Dresden zurückgekehrt – vorläufig…

Vor 40 Jahren enttäuscht die Nationalmannschaft ihre Anhänger. Während des Testspiels gegen Wales (1:1) schallen "Aufhören"-Rufe durchs Dortmunder Westfalenstadion. Bundestrainer Helmut Schön nutzt das Spiel als Vorbereitung auf die WM 78 und probiert mit dem Bochumer Jupp Tenhagen einen neuen Libero aus, Lokalmatador Manfred Burgsmüller spielt im Mittelfeld. Das einzige Tor glückt Klaus Fischer (46.) auf Flanke Rüdiger Abramcziks, doch die Waliser kommen nach 78 Minuten durch Jones zum verdienten Ausgleich. Schöns Kommentar: "Im Hinblick auf Argentinien war dieser Dämpfer vielleicht gar nicht so schlecht. Nun wissen wir, dass wir noch viel zu tun haben."

Vor zehn Jahren verlässt Energie Cottbus am 17. Spieltag der Bundesliga den letzten Platz dank eines furiosen 5:1-Heimsiegs über Hannover 96. Kapitän Timo Rost: "Es war der perfekte Abend." Und der höchste Sieg in der Bundesligahistorie der Lausitzer

15. Dezember

Vor 75 Jahren bilanziert der ehemalige Reichstrainer Dr. Otto Nerz im Kicker das Fußballjahr. "Das Jahr 1942 war für die Nationalmannschaft sehr erfolgreich. Wenn es möglich ist, die gegenwärtige Mannschaft zusammen zu halten, dann können wir mit Zuversicht in das Jahr 1943 gehen." Es wird nicht möglich sein, der "totale Krieg" und seine Folgen machen bis 1950 Länderspiele unmöglich.

Vor 60 Jahren spielen die Oberligen. Im Süden steht es im Duell der Abstiegskandidaten Viktoria Aschaffenburg und Jahn Regensburg zur Halbzeit bereits 7:0, so dass das Endergebnis (9:1) schon fast wieder enttäuschend ist. "Was soll man da sagen? Unsere Spieler verloren heute die Übersicht", äußerte Jahn-Trainer Bela Barosi. Kurioses auch im anderen Kellerduell zwischen BC Augsburg und SSV Reutlingen (2:1), bei dem drei Elfmeter gepfiffen und alle vergeben wurden. Auch in dieser Kategorie heißt es 2:1. Mit dem gleichen Ergebnis verteidigt der 1. FC Nürnberg gegen Kickers Offenbach die Süd-Spitze, der Vorsprung auf Eintracht Frankfurt (0:0 beim VfR Mannheim) wächst auf drei Punkte an. Noch gut im Rennen um die Endrundenplätze bleibt der Karlsruher SC, den der kommende Bayern-Trainer Pal Csernai zum Sieg gegen Schlusslicht Kickers Stuttgart schießt – auch ein 2:1. Im Westen hat das Schlusslicht mehr zu bieten: der VfL Bochum feiert seinen ersten Auswärtssieg ausgerechnet beim Zweiten Schalke 04 (1:0). Der Kicker attestiert dem VfL "mit dem Mute der Verzweiflung" gekämpft zu haben. Die Sensation des Tages freut besonders Herbstmeister Alemannia Aachen, der wieder davon zieht (3:0 vs. Fortuna Düsseldorf), zweimal trifft Herbert Krisp. Am Aufstand der Kellerkinder beteiligen sich auch der Wuppertaler SV (5:0 vs. Duisburger SpV.) und Westfalia Herne (1:1 in Münster). Helmut Rahn ist wieder mal der Boss und schießt RW Essen in Oberhausen allein zum 2:1-Sieg. Die meisten Zuschauer (20.000) kommen zu einem Mittelfeldduell – der 1. FC Köln schlägt Meister Borussia Dortmund 3:1, Borusse Alfred Kelbassa wird verletzt vom Platz getragen.

Im Norden kassiert der stark dezimierte Tabellenführer HSV schon seine fünfte Niederlage (1:2 im Derby bei Concordia), nicht nur der gesperrte Uwe Seeler fehlt an allen Ecken und Enden. Das Tor von Bruder Dieter ist zu wenig. Mit Werner Harden kommt ein Spieler nach zweijähriger Abstinenz zum Einsatz, von dem er erst am Sonntagmorgen erfährt. Die Verfolger gewinnen auch nicht, rücken aber auf einen Punkt heran. Braunschweig holt auf hohem Schnee ein 2:2 in Bremen, Bremerhaven 93 kommt in Nordhorn nur zu einem 0:0.

Im Südwesten ist die Meisterfrage quasi schon am 3. Advent geklärt. FK Pirmasens müht sich im Spitzenspiel gegen Mainz zu einem 1:0 und hat nun neun Punkte Vorsprung vor Wormatia Worms, das bei Serienmeister Kaiserslautern mit 2:1 gewinnt. Die erste Heimpleite 1957/58 stürzt den FCK auf Platz 4, Fritz Walter scheidet zu allem Übel mit Nasenbluten aus. TuS Koblenz deklassiert Tura Ludwigshafen mit 8:0.

Vor zehn Jahren wird der 17. Bundesligaspieltag fortgesetzt. Bayern München wird Herbstmeister, doch nur dank des besseren Torverhältnisses. Auch ohne den suspendierten Oliver Kahn halten die Bayern zwar in Berlin ihr Tor sauber, doch auch vorne steht die 0:0. So zieht Werder Bremen nach einem spektakulären 5:2 gegen Leverkusen nach Punkten gleich. Mann des Tages ist Rückkehrer Ivan Klasnic, der 342 Tage gefehlt hat und als erster Torschütze mit einer Spenderniere in die Bundesligaannalen eingeht. Er trifft sogar doppelt, für Sportdirektor Klaus Allofs ist er "Ivan der Große". Der Gefeierte selbst schildert seine Gefühle so: "Tore wie ein Bonbon!" Der HSV läuft als Dritter ein, muss sich bei Aufsteiger Karlsruhe mit einem 1:1 zufrieden geben, zumal Ivica Olic erst in letzter Minute ausgleicht. Schalke setzt sich im Altmeisterduell gegen Nürnberg durch (2:1) und rückt auf Platz 5, während der Club die Vorrunde als Sechzehnter beendet. Arminia Bielefeld schlägt mit ihrem Sechs-Tage-Trainer Detlev Dammeier, der bis zum Amtsantritt von Michael Frontzeck aushilft, Meister VfB Stuttgart 2:0. Man profitiert dabei von zwei Platzverweisen der Gäste – gegen beide Mexikaner (Pardo und Osorio). VfB-Manager Horst Heldt legt bei Schiedsrichter-Boss Volker Roth Beschwerde gegen die Leistung von Manuel Gräfe ein, will aber "nicht ablenken. Wir haben sehr schlecht gespielt." Das gilt auch für Borussia Dortmund in Wolfsburg, wo es ein 0:4 setzt. "Wir haben zu wenig gezeigt, um solch ein Spiel noch umzubiegen", mäkelt Kapitän Christian Wörns nach dem Sturz auf Platz zehn.

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16. Dezember

Vor 100 Jahren baut Bayern München durch ein 2:1 gegen den Lokalrivale Wacker seine Erfolgsserie auf elf Spiele ohne Niederlage aus.

Vor 40 Jahren wird das letzte Kapitel im Bundesligaskandal von 1971 geschlossen. Mit Klaus Fichtel ist auch der letzte Schalker Meineidsünder endlich geständig, Geld für eine Niederlage genommen zu haben. Das Essener Landgericht verurteilt ihn zu einer Strafe über 9900 DM. Die anderen Schalker Sünder waren schon im Januar 1976 umgekippt.

Vor 30 Jahren trifft die Nationalmannschaft in einem Testspiel auf Argentinien. Auch die Neuauflage des WM-Finales im Vorjahr gewinnen die Südamerikaner knapp (1:0), wie in Mexico City schießt Oscar Burruchaga auch in Buenos Aires das entscheidende Tor (55.). Es ist die erste Niederlage im Jahr 1987, im zehnten und letzten Spiel endet die Serie. Teamchef Franz Beckenbauer ist nicht unzufrieden mit seiner Verlegenheits-Elf, die aus dem deutschen Winter kommend Temperaturen um 35 Grad Celsius ertragen muss. Man habe "gegen die beste Mannschaft der Welt gespielt und eine ganze Menge gelernt".

Vor 25 Jahren ist die Nationalmannschaft nach Abschluss der Vorrunde erneut auf Südamerika-Reise. Der Weltmeister trifft in Porto Alegre auf Brasilien und unterliegt 1:3. "Brasilianer tanzten Samba! Die Deutschen ohne Chance", titelt der Kicker. Bundestrainer Berti Vogts wird noch deutlicher: "Was vor der Pause gespielt wurde, war einer Nationalelf unwürdig." Auch der sechste Versuch, in Brasilien zu gewinnen, misslingt. Nach 0:2-Pausenrückstand wechselt Berti Vogts vier Spieler ein und Joker Matthias Sammer sticht: Er verkürzt auf 1:2 (85.), ehe der München-Legionär Jorginho das Endresultat herstellt. Erstmals für Deutschland am Ball: Martin Wagner (Kaiserslautern), Thomas Wolter (Bremen) und Michael Zorc (Dortmund).

Vor 20 Jahren wird das DFB-Pokal-Viertelfinale mit drei Partien eröffnet. Das Märchen von Drittligist Eintracht Trier erhält das nächste Kapitel. Nach Schalke 04 und Borussia Dortmund kegeln die Trierer nun Zweitligist Waldhof Mannheim aus dem Pokal, das Tor des Tages glückt Dirk Fengler (47.). Mit den frischen Einnahmen will sich die Eintracht eine neue Flutlichtanlage gönnen. Planmäßig verlaufen die anderen Spiele, in denen sich die Bundesligisten durchsetzen. Der MSV Duisburg (2:1 in Jena) hat mehr Mühe als der VfB Stuttgart (4:0 in Uerdingen). Ein Doppelschlag von Fredi Bobic binnen 60 Sekunden entscheidet die Partie in der Grotenburg, VfB-Coach Joachim Löw ist zufrieden mit dem ersten Halbjahr: "Wir haben alle Ziele erreicht."

Am selben Tag gewinnt Borussia Dortmund das Bundesliga-Nachholspiel gegen Hertha BSC mit 3:0. Heiko Herrlich eröffnet den Torreigen, Andy Möller entscheidet die Partie mit zwei weiteren Toren.

Vor zehn Jahren verlässt Hansa Rostock nach einem 2:0 gegen den VfL Bochum die Abstiegsränge der Bundesliga, während beim MSV Duisburg nach der 0:1-Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt zum Vorrundenabschluss die Rote Laterne leuchtet.

Am selben Tag verlängert der Aufsichtsrat des HSV den Vertrag von Vorstandschef Bernd Hoffmann. Das Abstimmungsergebnis (8:3) reizt Hoffmann zu einem Witz: "An die Vorgabe unseres Trainers konnten wir uns leider nicht halten: Die Null muss stehen!" Es ist das Motto von Huub Stevens, 2007 HSV-Trainer und zu allen Zeiten Verfechter einer starken Defensive.

17. Dezember

Vor 50 Jahren erlebt die deutsche Nationalmannschaft eine schwere Enttäuschung. In Tirana verpasst sie durch ein 0:0 bei Fußballzwerg Albanien die erstmalige Qualifikation zur Europameisterschaft 1968. Gründe gibt es viele; Beckenbauer, Müller und Seeler fehlen, der Boden ist holprig, die Verpflegung im Hotel eintönig (nur Eierspeisen), die Anstoßzeit (14. Uhr) ungewohnt und der Gegner (noch punktlos; Hinspiel 6:0) wird einfach unterschätzt. Der drückenden Überlegenheit der Schön-Elf entspringen nur wenige Chancen und eben keine Tore. Der Mönchengladbacher Debütant Peter Meyer, der überraschend die Torjägerliste der Bundesliga anführt, steht vorne auf verlorenem Posten ("Ich bekam keinen einzigen Ball zugespielt.") Sein Teamkollege Günter Netzer kann, wie noch so oft, seine Leistungen im Verein nicht im DFB-Dress bringen. Schon dieses Spiel zeigt, dass es mit Overath und Netzer nicht geht. "Der gute Wille war vorhanden, aber der Spielwitz fehlte", titelt das Sport Magazin. Der Kicker wird drastischer: "Ein schwarzer Tag des deutschen Fußballs." Bundestrainer Helmut Schön behält die Fassung: "Das war ein Spiel, wie es immer wieder vorkommen wird. Gekämpft hat die Mannschaft zwar, aber alles ist recht unglücklich gelaufen." Umso glücklicher sind die Jugoslawen, die statt des Vize-Weltmeisters zur WM fahren.

Vor 40 Jahren geht die Bundesliga nach dem 19. Spieltag in eine kurze Winterpause. Als Tabellenführer kann der 1. FC Köln Weihnachten feiern, trotz eines 0:0 in Bochum ist der Vorsprung auf drei Zähler gewachsen. Denn Meister Borussia Mönchengladbach verliert wie so oft bei Angstgegner Hertha BSC (1:2), der acht Spiele in Folge ungeschlagen ist und auf Platz vier klettert. Trotzdem sind nur 39.000 Menschen im Olympiastadion, was Abwehrchef Uwe Kliemann zu dem derben Kommentar verleitet: "Die Berliner sind lahmarschig und faul…". Auf Platz drei überwintert Kaiserslautern (2:1 vs. Saarbrücken), die 30.000 auf dem Betzenberg schwärmen noch lange von Hans-Peter Briegels Sololauf, der das 1:0 bringt. Mannschaft der Stunde ist Aufsteiger VfB Stuttgart, der nach dem 5:0 gegen Braunschweig als Vierter einläuft. Für den Kicker ist der VfB "der neue Geheimfavorit" und sein Höhenflug "fast schockierend". Auf der Suche nach dem Erfolgsgeheimnis ermittelt das Fachblatt neben den Motivationskünsten von Trainer Jürgen Sundermann die Honorarpraxis. Alle 18 Lizenzspieler sind bei jedem Spiel dabei und erhalten die gleichen Prämien, auch die beiden Tribünenhocker. Die Premiere von Trainer Dettmar Cramer bei Eintracht Frankfurt glückt (3:0 vs. Schalke), die Weltmeister Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein treffen, für Schalke ist es die fünfte Auswärtspleite in Folge. Dadurch stürzen die Knappen, im September noch Tabellenführer, vom 5. auf den 10. Platz. Die drei Letzten gewinnen nicht und halten ihre Positionen. Werder Bremen unterliegt in Düsseldorf (0:2), St. Pauli trotzt den Bayern immerhin ein 0:0 ab und 1860 München erringt durch ein Tor von Alfred Kohlhäufl in letzter Minute ein 2:2 gegen den HSV. Das Gros der 20.000 Zuschauer erfährt das über die Anzeigetafel, dichter Nebel sorgt für eigentlich irreguläre Verhältnisse. Ein Kuriosum entscheidet das Westderby zwischen dem MSV Duisburg und Borussia Dortmund (1:2). Den merkwürdigen Elfmeter, den Lothar Huber zum BVB-Sieg verwandelt, habe er im Grunde unabsichtlich gepfiffen, gesteht Eckhard Jensen. Bernard Dietz zitiert Jensen so: "Ich konnte den Elfmeterpfiff nicht mehr zurücknehmen. Ich habe im Unterbewusstsein gepfiffen." Auch BVB-Trainer Otto Rehhagel gibt zu: "Der Elfer war keiner, aber es war ausgleichende Gerechtigkeit."

In der DDR-Oberliga geht der 1. FC Magdeburg als Herbstmeister in die achtwöchige Winterpause, dank eines 2:0 bei Lok Leipzig. Die Torschützen sind auch im Westen bestens bekannt: Jürgen Sparwasser und Jürgen Pommerenke. Dynamo Dresden (1:0 vs. Frankfurt/Oder) liegt einen Zähler dahinter, den Sieg sichert ein Elfmeter von Matthias Müller.

Vor 20 Jahren erreicht Bayern München das DFB-Pokal-Halbfinale. Im Olympiastadion schlägt der Rekordmeister Bayer Leverkusen mit 2:0 – durch Tore von Christian Nerlinger (42.) und Giovane Elber (74.). Für das Spiel interessieren sich an einem eiskalten Dezember-Mittwoch nur 12.000 Zuschauer.

Am selben Tag werden die Viertelfinal-Spiele der Champions League ausgelost. Es kommt zum Bundesligaduell zwischen den Bayern und Titelverteidiger Borussia Dortmund. Bayer Leverkusen zieht Real Madrid.

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