Mandy Islacker: "Wir sind nicht chancenlos"

Derbyzeit in der 2. Runde des DFB-Pokals der Frauen: Heute (ab 18 Uhr) erwartet der Zweitligist 1. FC Köln mit Bayer 04 Leverkusen den Rivalen von der anderen Rheinseite, der in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga spielt. Dennoch rechnet sich Kölns neue Topstürmerin Mandy Islacker (32) Chancen auf ein Weiterkommen aus. Die 25-malige deutsche Nationalspielerin erklärt im DFB.de-Interview, wie die Überraschung gelingen kann und wieso sie zu einem Zweitligisten gewechselt ist.

DFB.de: Frau Islacker, Sie sind seit dem Sommer beim FC. Wie sind Sie aufgenommen worden?

Mandy Islacker: Sehr gut. Durch Corona war natürlich alles anders als sonst. Aber die Verantwortlichen haben sich wirklich super um die neuen Spielerinnen gekümmert. Ich bin sehr gerne hier. Es fühlt sich für mich an, als wenn ich in eine große Familie aufgenommen worden bin. Außerdem gefällt mir die Stadt wirklich gut. Ich bin glücklich darüber, die Entscheidung so getroffen zu haben.

DFB.de: Auch in sportlicher Hinsicht? Sie wechseln vom Champions-League-Teilnehmer FC Bayern München zu einem Zweitligisten.

Islacker: Unser klares Ziel ist der Aufstieg. Als ich den Vertrag beim FC unterschrieben habe, habe ich dies bewusst unabhängig von der Ligazugehörigkeit gemacht. Mich haben das Konzept und die Perspektive überzeugt, die mir die Verantwortlichen aufgezeigt haben.

DFB.de: Wie sieht die Perspektive aus?

Islacker: Kurzfristig geht es einzig und alleine darum, so schnell wie möglich die Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen. Nach meinen bisherigen Eindrücken bin ich sehr zuversichtlich, dass uns das in dieser Saison gelingen wird. Danach muss es meiner Meinung nach das Ziel sein, den FC dort mittel- und langfristig zu etablieren. Die Zeit, als es oft hoch und dann schnell auch wieder runter ging, sollte vorbei sein.

DFB.de: Reicht dafür die Qualität im Kader aus?

Islacker: Das denke ich schon. Wir haben viel Potenzial in der Mannschaft. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nach einem möglichen Aufstieg noch weitere gute Spielerinnen dazu bekommen können. Aber so weit nach vorne will ich eigentlich noch gar nicht schauen. Klar ist aber, dass hier etwas Nachhaltiges im Frauenfußball entstehen soll.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Auftakt sportlich?

Islacker: Wir haben in der 2. Bundesliga in drei Begegnungen drei Siege gefeiert. Das ist die optimale Ausbeute. Damit können wir gut leben. Offensichtlich ist aber auch, dass wir noch lange nicht das gezeigt haben, was wir wirklich drauf haben. Im Sommer sind mit mir zahlreiche weitere Spielerinnen gekommen. Wir sind gerade dabei, die Abstimmung auf dem Platz zu verfeinern. Wenn wir das weiter optimieren, werden wir noch stärker sein. 

DFB.de: Am Sonntag steht die 2. Runde des DFB-Pokals auf dem Programm. Reicht die Qualität schon jetzt, um dann gegen Bayer Leverkusen zu bestehen?

Islacker: Anders als in der Meisterschaft sind wir in dieser Begegnung sicher nicht in der Favoritenrolle. Leverkusen ist in der Bundesliga super gestartet und belegt derzeit Rang fünf. Die Mannschaft ist vor allem in der Offensive mit extrem schnellen Spielerinnen sehr gut besetzt. Aber das bedeutet nicht, dass wir chancenlos sind. Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir an einem guten Tag eine Runde weiterkommen können. Klar ist aber, dass wir dafür eine optimale Leistung auf den Platz bringen müssen.

DFB.de: Ist Ihnen als Neu-Kölnerin bereits die Bedeutung des Duells als Lokalderby bewusst?

Islacker: Natürlich. Alle freuen sich riesig darauf. Ich bin ja schon lange dabei und kenne die Bedeutung dieses Spiels. Auch bei den Männern hat dieses Aufeinandertreffen immer eine besondere Brisanz. Das ist ein echtes Derby, das wir gerne gewinnen wollen. Ich finde es lediglich etwas schade, dass wir schon so früh auf so einen starken Gegner treffen. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn das erst im weiteren Verlauf des DFB-Pokals so gekommen wäre.

DFB.de: Das Finale dieses Wettbewerbs findet traditionell in Köln statt.

Islacker: Klar wäre es ein Traum, das mit dem FC einmal erreichen zu können. Aber wir müssen realistisch bleiben. Das Endspiel ist für uns noch sehr weit weg. Wir haben jetzt in der 2. Runde, erstmal eine richtig komplizierte Aufgabe zu lösen. Und wenn uns das tatsächlich gelingen sollte, wird es danach bestimmt nicht einfacher. Andererseits zeigt die Geschichte dieses tollen Wettbewerbs ja, dass an einem Tag alles möglich ist. Es gibt immer wieder Überraschungen, mit denen wirklich niemand vorher gerechnet hat. 

[sw]

Derbyzeit in der 2. Runde des DFB-Pokals der Frauen: Heute (ab 18 Uhr) erwartet der Zweitligist 1. FC Köln mit Bayer 04 Leverkusen den Rivalen von der anderen Rheinseite, der in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga spielt. Dennoch rechnet sich Kölns neue Topstürmerin Mandy Islacker (32) Chancen auf ein Weiterkommen aus. Die 25-malige deutsche Nationalspielerin erklärt im DFB.de-Interview, wie die Überraschung gelingen kann und wieso sie zu einem Zweitligisten gewechselt ist.

DFB.de: Frau Islacker, Sie sind seit dem Sommer beim FC. Wie sind Sie aufgenommen worden?

Mandy Islacker: Sehr gut. Durch Corona war natürlich alles anders als sonst. Aber die Verantwortlichen haben sich wirklich super um die neuen Spielerinnen gekümmert. Ich bin sehr gerne hier. Es fühlt sich für mich an, als wenn ich in eine große Familie aufgenommen worden bin. Außerdem gefällt mir die Stadt wirklich gut. Ich bin glücklich darüber, die Entscheidung so getroffen zu haben.

DFB.de: Auch in sportlicher Hinsicht? Sie wechseln vom Champions-League-Teilnehmer FC Bayern München zu einem Zweitligisten.

Islacker: Unser klares Ziel ist der Aufstieg. Als ich den Vertrag beim FC unterschrieben habe, habe ich dies bewusst unabhängig von der Ligazugehörigkeit gemacht. Mich haben das Konzept und die Perspektive überzeugt, die mir die Verantwortlichen aufgezeigt haben.

DFB.de: Wie sieht die Perspektive aus?

Islacker: Kurzfristig geht es einzig und alleine darum, so schnell wie möglich die Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen. Nach meinen bisherigen Eindrücken bin ich sehr zuversichtlich, dass uns das in dieser Saison gelingen wird. Danach muss es meiner Meinung nach das Ziel sein, den FC dort mittel- und langfristig zu etablieren. Die Zeit, als es oft hoch und dann schnell auch wieder runter ging, sollte vorbei sein.

DFB.de: Reicht dafür die Qualität im Kader aus?

Islacker: Das denke ich schon. Wir haben viel Potenzial in der Mannschaft. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nach einem möglichen Aufstieg noch weitere gute Spielerinnen dazu bekommen können. Aber so weit nach vorne will ich eigentlich noch gar nicht schauen. Klar ist aber, dass hier etwas Nachhaltiges im Frauenfußball entstehen soll.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Auftakt sportlich?

Islacker: Wir haben in der 2. Bundesliga in drei Begegnungen drei Siege gefeiert. Das ist die optimale Ausbeute. Damit können wir gut leben. Offensichtlich ist aber auch, dass wir noch lange nicht das gezeigt haben, was wir wirklich drauf haben. Im Sommer sind mit mir zahlreiche weitere Spielerinnen gekommen. Wir sind gerade dabei, die Abstimmung auf dem Platz zu verfeinern. Wenn wir das weiter optimieren, werden wir noch stärker sein. 

DFB.de: Am Sonntag steht die 2. Runde des DFB-Pokals auf dem Programm. Reicht die Qualität schon jetzt, um dann gegen Bayer Leverkusen zu bestehen?

Islacker: Anders als in der Meisterschaft sind wir in dieser Begegnung sicher nicht in der Favoritenrolle. Leverkusen ist in der Bundesliga super gestartet und belegt derzeit Rang fünf. Die Mannschaft ist vor allem in der Offensive mit extrem schnellen Spielerinnen sehr gut besetzt. Aber das bedeutet nicht, dass wir chancenlos sind. Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir an einem guten Tag eine Runde weiterkommen können. Klar ist aber, dass wir dafür eine optimale Leistung auf den Platz bringen müssen.

DFB.de: Ist Ihnen als Neu-Kölnerin bereits die Bedeutung des Duells als Lokalderby bewusst?

Islacker: Natürlich. Alle freuen sich riesig darauf. Ich bin ja schon lange dabei und kenne die Bedeutung dieses Spiels. Auch bei den Männern hat dieses Aufeinandertreffen immer eine besondere Brisanz. Das ist ein echtes Derby, das wir gerne gewinnen wollen. Ich finde es lediglich etwas schade, dass wir schon so früh auf so einen starken Gegner treffen. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn das erst im weiteren Verlauf des DFB-Pokals so gekommen wäre.

DFB.de: Das Finale dieses Wettbewerbs findet traditionell in Köln statt.

Islacker: Klar wäre es ein Traum, das mit dem FC einmal erreichen zu können. Aber wir müssen realistisch bleiben. Das Endspiel ist für uns noch sehr weit weg. Wir haben jetzt in der 2. Runde, erstmal eine richtig komplizierte Aufgabe zu lösen. Und wenn uns das tatsächlich gelingen sollte, wird es danach bestimmt nicht einfacher. Andererseits zeigt die Geschichte dieses tollen Wettbewerbs ja, dass an einem Tag alles möglich ist. Es gibt immer wieder Überraschungen, mit denen wirklich niemand vorher gerechnet hat. 

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