Makellos: Europameister gegen Aserbaidschan im Faktencheck

NEUANFANG: Für Stefan Kuntz, der im August seinen Vetrag als DFB-Trainer der U 21 bis zum 31. August 2020 verlängerte, bedeutet das erfolgreiche Ende der Europameisterschaft auch einen Neuanfang, denn die meisten Akteure der vergangenen EM fallen auf Grund ihres Geburtsdatums aus dem Kader. Neuer Stichtag für die U 21 ist der 1. Januar 1996. Von den 23 Spielern, die in Polen den Titel holten, sind nun 16 nicht mehr spielberechtigt. Waldemar Anton, Thilo Kehrer, Lukas Klünter, Nadiem Amiri, Levin Öztunali, Felix Platte und Mahmoud Dahoud, der genau am 1. Januar 1996 Geburtstag hat, dürfen auch bei einer möglichen EM-Endrunde 2019 noch für Deutschlands U 21 auflaufen.

DER DEUTSCHE KADER: Im Kader gegen Aserbaidschan ist von den sieben verbliebenen Europameistern nur der Kölner Lukas Klünter nicht dabei. Erstmals nominiert sind Moritz Nicolas von Borussia Mönchengladbach, der den verletzten Nils Körber von Preußen Münster ersetzt, sowie die Hoffenheimer Philipp Ochs und Felix Passlack, der gleichzeitig der jüngste Spieler im Aufgebot ist (geboren am 29. Mai 1998). Cedric Teuchert vom 1. FC Nürnberg, der bei seiner Erstnominierung Ende August wieder absagen musste, wurde von Stefan Kuntz erneut eingeladen. Neben Passlack und Ochs sowie den Torhütern Moritz Nicolas und Svend Brodersen (FC St. Pauli) ist Teuchert einer von fünf Spielern, die noch kein U 21-Länderspiel bestritten haben.

Die meisten Abstellungen kommen von 1899 Hoffenheim, die neben Ochs und Passlack auch Nadiem Amiri zur U 21 schicken. Bei Amiri ist ein Einsatz allerdings, wie auch beim Mainzer Levin Öztunali, noch fraglich. Seeler-Enkel Öztunali (15 U 21-Länderspiele, drei Tore) und Amiri (13, zwei Tore) haben die meisten Einsätze in der U 21 vorzuweisen und sind auch die besten Torschützen im aktuellen Kader. Wieder vom A-Team zurück ist Bayer 04 Leverkusens Benjamin Henrichs, der zuletzt im März für die U 21 nominiert war und im Sommer unter Joachim Löw den Confed Cup gewann. Neben Henrichs hat nur Teamkollege Jonathan Tah bereits Länderspiele für die A-Auswahl absolviert (jeweils drei).

GEGEN ASERBAIDSCHAN IN DER EM-QUALIFIKATION: Das Hinspiel gegen Aserbaidschan in der vergangenen EM-Qualifikation entschied Deutschland in Baku unter dem damaligen Trainer Horst Hrubesch im September 2015 3:0 für sich. Davie Selke brachte das DFB-Team in der 33. Minute in Führung, ehe Joshua Kimmich per Elfmeter (88.) und Davie Selke (90.) spät für die Entscheidung sorgten, obwohl das DFB-Team die komplette zweite Halbzeit in Überzahl agierte. Zuvor hatten sowohl Davie Selke (41.) als auch Max Meyer (69.) einen Elfmeter verschossen. Deutschland qualifizierte sich letztlich mit zehn Siegen aus zehn Spielen souverän und als einziges Team verlustpunktfrei für die Europameisterschaft 2017, bei der das Team von DFB-Trainer Stafan Kuntz im Finale gegen Spanien (1:0) den Titel errang.

Das Hinspiel in Baku im Oktober 2004 gewann das DFB-Team durch Tore von Mike Hanke und Marvin Matip mit 2:0. Es war das erste Pflichtspiel unter Trainer Dieter Eilts (zuvor zwei Freunschaftsspiele), der nach dem Vorrundenaus bei der EM 2004 Uli Stielike beerbte. Auch das Rückspiel in Trier im September 2005 entschied Deutschland 2:0 für sich. Christian Schulz brachte das DFB-Team per Elfmeter in Führung, ehe Mike Hanke den Endstand besorgte.

DER 6. OKTOBER: Die deutsche U 21-Nationalmannschaft bestritt bislang drei Länderspiele an einem 6. Oktober - immer in der EM-Qualifikation. In England gab es 2000 in Derby ein 1:1, sechs Jahre später verlor die U 21 in Coventry gegen den gleichen Gegner 0:1. Beide Male verpasste das DFB-Team am Ende die Qualifikation zur EM-Endrunde. 2011 feierte die U 21 einen 3:0-Erfolg gegen Bosnien und Herzegowina in Ingolstadt.

DER AUSTRAGUNGSORT: Die deutsche U 21-Nationalmannschaft absolvierte bislang erst ein Länderspiel in Cottbus. Es war das 1:1 in der EM-Qualifikation zur EURO 2006 im November 2004 gegen Polen. Für den Ausgleich zum 1:1 sorgte in der 72. Minute Christian Schulz, nachdem Karol Gregorek die Polen schon nach zehn Minuten in Führung brachte. Im fünften Spiel unter Dieter Eilts bedeutete dies nach zuvor vier Siegen den ersten Punktverlust. Im 22.528 Zuschauer fassenden Stadion der Freundschaft in Cottbus, das bereits 1930 errichtet und zuletzt 2009 renoviert wurde, war zudem Schauplatz von Länderspielen der Frauen-Nationalmannschaft, der U 20 sowie erster und letzter Austragungsort des DFV-Supercups am 05. August 1989, als der FDGB-Pokalsieger Dynamo Dresden dem Meister BFC Dynamo 1:4 unterlag. Unter den Torschützen waren damals unter anderem die späteren Nationalspieler Thomas Doll und Matthias Sammer.

[dfb]


Die deutschen U 21-Europameister treffen am Freitag (ab 19 Uhr, live bei Eurosport) im zweiten Gruppenspiel in der Qualifikation zur EM-Endrunde auf Aserbaidschan. DFB.de macht den Faktencheck zum Duell im Stadion der Freundschaft in Cottbus.

VIER DUELLE, VIER SIEGE: Die deutsche und die aserbaidschanische U 21 treffen insgesamt zum fünften Mal aufeinander. Die bisherigen vier Begegnungen, die alle in der EM-Qualifikation stattfanden, entschied Deutschland allesamt für sich und kassierte dabei nur ein Gegentor (10:1 Tore). Bereits in der vergangenen U 21-EM-Qualifikation kam es am 13. November 2015 zum letzten Duell der beiden Teams: die deutsche U 21 gewann in Regensburg 3:1. Die Gäste gingen in der 30. Minute durch einen Treffer von Magsad Isayev überraschend in Führung. Der amtierende U 21-Europameister drehte das Spiel durch Tore von Timo Werner (37.) und Maximilian Arnold (43.) noch vor der Pause, ehe erneut Timo Werner in der 63. Minute den Endstand markierte.

START GEGEN KOSOVO: Der erste Pflichtspielauftritt in der EM-Qualifikation gegen Kosovo verlief noch etwas unrund. Gegen einen unangenehmen Gegner siegte das DFB-Team durch einen Treffer von Maximilian Eggestein kurz vor der Pause in Osnabrück 1:0. Insgesamt gewann Deutschland 14 der vergangenen 16 Pflichtspiele, nur bei der U 21-EM kassierte das Team von Stefan Kuntz im dritten Gruppenspiel ein 0:1 gegen Italien. Von den vergangenen zehn Länderspielen gewann die U 21 des DFB nur fünf und verlor vier (ein Remis).

ASERBAIDSCHANS AUFTAKT: Aserbaidschans U 21 verlor die beiden bisherigen EM-Qualifikationspartien jeweils 1:3 in Israel und gegen Irland und ist Gruppenletzter. Zudem ist die Mannschaft von Trainer Samir Alakbarovist seit acht Spielen sieglos und verlor die letzten fünf Länderspiele allesamt (dazu drei Remis). Den bislang letzten Sieg gab es im Mai 2016 beim Testspiel in Slowenien (2:1).

GUTES OMEN: Beide EM-Qualifikationen, in denen die deutsche U 21-Nationalmannschaft auf Aserbaidschan traf, beendete die U 21 ungeschlagen (zur EM 2017: zehn Spiele, zehn Siege - zur EM 2006: zwölf Spiele, neun Siege, drei Remis).

SIEGESSERIE: Die beiden Erfolge über Aserbaidschan in der EM-Qualifikation zur Endrunde 2017 waren Teil einer Siegesserie von 13 Siegen in Folge - die längste in der Historie der deutschen U 21-Nationalmannschaft. Zudem bildete das 3:0 im September 2015 in Baku den Auftakt einer Serie von zwölf Pflichtspielsiegen in Folge für das DFB-Team - ebenfalls Rekord.

DER GEGNER: Die aserbaidschanische U 21 bestritt ihr erstes Länderspiel nach dem Zerfall der Sowjetunion am 9. Juni 1994 gegen Rumänien und verlor 2:5. Die höchste Niederlage, ein 0:8 gegen Russland, musste Aserbaidschan in einem Testspiel am 29. März 2011 hinnehmen. Der höchste Sieg war das 4:0 gegen Albanien am 26. Januar 2016 in einem Testspiel in Baku. Aserbaidschan schaffte es noch nie zu einer Europameisterschafts-Endrunde. Das beste Abschneiden in der Qualifikation waren die jeweils vierte Plätze in der Gruppe bei den letzten drei Teilnahmen an der EM-Qualifikation.

ASERBAIDSCHANS TRAINER: Trainer der U 21 Aserbaidschans ist seit 2017 Samir Alakbarov, der Yashar Vahabzade ablöste. Alabarov war als Stürmer zwischen 1985 und 2001 in Aserbaidschan (bzw. der UdSSR) sowie kurzzeitig in Israel aktiv und absolvierte zwischen 1992 und 1996 auch 16 Länderspiele (zwei Tore) für sein Heimatland. 1991 wurde Alakbarov als erster Spieler zum Fußballer des Jahres in Aserbaidschan gekürt und gewann den Titel auch in den beiden Folgejahren.

ASERBAIDSCHANS KADER: Drei Spieler des aserbaidschanischen U 21-Kaders sind bei ausländischen Klubs aktiv. Während Kapitän Budag Nasirov bei Sporting Lissabon in Portugal und Serkan Baloglu bei Eyüpspor in der Türkei unter Vertrag stehen, ist mit Torhüter Mustafa Özhitay vom SSV Ulm 1846 auch ein Deutschland-Legionär dabei. Nasirov bestritt bereits ein Spiel für die A-Nationalmannschaft seines Landes. Ende Mai 2016 debütierte er unter Robert Prosinecki beim 0:0 gegen Andorra in einem Freundschaftsspiel und stand dabei 90 Minuten auf dem Platz. Die meisten Spieler im Kader kommen von den Erstligisten Inter Baku und Sumgayit, die jeweils vier Akteure für das Spiel in Cottbus abstellen.

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NEUANFANG: Für Stefan Kuntz, der im August seinen Vetrag als DFB-Trainer der U 21 bis zum 31. August 2020 verlängerte, bedeutet das erfolgreiche Ende der Europameisterschaft auch einen Neuanfang, denn die meisten Akteure der vergangenen EM fallen auf Grund ihres Geburtsdatums aus dem Kader. Neuer Stichtag für die U 21 ist der 1. Januar 1996. Von den 23 Spielern, die in Polen den Titel holten, sind nun 16 nicht mehr spielberechtigt. Waldemar Anton, Thilo Kehrer, Lukas Klünter, Nadiem Amiri, Levin Öztunali, Felix Platte und Mahmoud Dahoud, der genau am 1. Januar 1996 Geburtstag hat, dürfen auch bei einer möglichen EM-Endrunde 2019 noch für Deutschlands U 21 auflaufen.

DER DEUTSCHE KADER: Im Kader gegen Aserbaidschan ist von den sieben verbliebenen Europameistern nur der Kölner Lukas Klünter nicht dabei. Erstmals nominiert sind Moritz Nicolas von Borussia Mönchengladbach, der den verletzten Nils Körber von Preußen Münster ersetzt, sowie die Hoffenheimer Philipp Ochs und Felix Passlack, der gleichzeitig der jüngste Spieler im Aufgebot ist (geboren am 29. Mai 1998). Cedric Teuchert vom 1. FC Nürnberg, der bei seiner Erstnominierung Ende August wieder absagen musste, wurde von Stefan Kuntz erneut eingeladen. Neben Passlack und Ochs sowie den Torhütern Moritz Nicolas und Svend Brodersen (FC St. Pauli) ist Teuchert einer von fünf Spielern, die noch kein U 21-Länderspiel bestritten haben.

Die meisten Abstellungen kommen von 1899 Hoffenheim, die neben Ochs und Passlack auch Nadiem Amiri zur U 21 schicken. Bei Amiri ist ein Einsatz allerdings, wie auch beim Mainzer Levin Öztunali, noch fraglich. Seeler-Enkel Öztunali (15 U 21-Länderspiele, drei Tore) und Amiri (13, zwei Tore) haben die meisten Einsätze in der U 21 vorzuweisen und sind auch die besten Torschützen im aktuellen Kader. Wieder vom A-Team zurück ist Bayer 04 Leverkusens Benjamin Henrichs, der zuletzt im März für die U 21 nominiert war und im Sommer unter Joachim Löw den Confed Cup gewann. Neben Henrichs hat nur Teamkollege Jonathan Tah bereits Länderspiele für die A-Auswahl absolviert (jeweils drei).

GEGEN ASERBAIDSCHAN IN DER EM-QUALIFIKATION: Das Hinspiel gegen Aserbaidschan in der vergangenen EM-Qualifikation entschied Deutschland in Baku unter dem damaligen Trainer Horst Hrubesch im September 2015 3:0 für sich. Davie Selke brachte das DFB-Team in der 33. Minute in Führung, ehe Joshua Kimmich per Elfmeter (88.) und Davie Selke (90.) spät für die Entscheidung sorgten, obwohl das DFB-Team die komplette zweite Halbzeit in Überzahl agierte. Zuvor hatten sowohl Davie Selke (41.) als auch Max Meyer (69.) einen Elfmeter verschossen. Deutschland qualifizierte sich letztlich mit zehn Siegen aus zehn Spielen souverän und als einziges Team verlustpunktfrei für die Europameisterschaft 2017, bei der das Team von DFB-Trainer Stafan Kuntz im Finale gegen Spanien (1:0) den Titel errang.

Das Hinspiel in Baku im Oktober 2004 gewann das DFB-Team durch Tore von Mike Hanke und Marvin Matip mit 2:0. Es war das erste Pflichtspiel unter Trainer Dieter Eilts (zuvor zwei Freunschaftsspiele), der nach dem Vorrundenaus bei der EM 2004 Uli Stielike beerbte. Auch das Rückspiel in Trier im September 2005 entschied Deutschland 2:0 für sich. Christian Schulz brachte das DFB-Team per Elfmeter in Führung, ehe Mike Hanke den Endstand besorgte.

DER 6. OKTOBER: Die deutsche U 21-Nationalmannschaft bestritt bislang drei Länderspiele an einem 6. Oktober - immer in der EM-Qualifikation. In England gab es 2000 in Derby ein 1:1, sechs Jahre später verlor die U 21 in Coventry gegen den gleichen Gegner 0:1. Beide Male verpasste das DFB-Team am Ende die Qualifikation zur EM-Endrunde. 2011 feierte die U 21 einen 3:0-Erfolg gegen Bosnien und Herzegowina in Ingolstadt.

DER AUSTRAGUNGSORT: Die deutsche U 21-Nationalmannschaft absolvierte bislang erst ein Länderspiel in Cottbus. Es war das 1:1 in der EM-Qualifikation zur EURO 2006 im November 2004 gegen Polen. Für den Ausgleich zum 1:1 sorgte in der 72. Minute Christian Schulz, nachdem Karol Gregorek die Polen schon nach zehn Minuten in Führung brachte. Im fünften Spiel unter Dieter Eilts bedeutete dies nach zuvor vier Siegen den ersten Punktverlust. Im 22.528 Zuschauer fassenden Stadion der Freundschaft in Cottbus, das bereits 1930 errichtet und zuletzt 2009 renoviert wurde, war zudem Schauplatz von Länderspielen der Frauen-Nationalmannschaft, der U 20 sowie erster und letzter Austragungsort des DFV-Supercups am 05. August 1989, als der FDGB-Pokalsieger Dynamo Dresden dem Meister BFC Dynamo 1:4 unterlag. Unter den Torschützen waren damals unter anderem die späteren Nationalspieler Thomas Doll und Matthias Sammer.

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