Makana Baku: "In der 3. Liga spielen Namen keine Rolle"

Makana Baku hat in der 3. Liga bei der SG Sonnenhof Großaspach seinen Durchbruch geschafft und gab im November sein Debüt für die U 20-Nationalmannschaft. Vor dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live bei Magenta Sport) spricht der 19-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über seinen Weg in den Profifußball.

DFB.de: Herr Baku, eine Serie mit fünf Spielen ohne Niederlage fand nun am Mittwoch gegen den SV Wehen Wiesbaden ein Ende. Was stimmt Sie dennoch zuversichtlich, dass Sie bei dem bevorstehenden Auswärtsspiel gegen die SpVgg Unterhaching zurück in die Erfolgsspur finden?

Makana Baku: Wir haben gegen Wiesbaden eine unnötige Niederlage kassiert und zu viele individuelle Fehler gemacht. Allerdings trafen wir auch auf eine Topmannschaft, die vielleicht aufsteigen wird. Wir haben die Fehler angesprochen und werden das gegen Unterhaching besser machen. Ich glaube an unsere Mannschaft.

DFB.de: Ihr Verein steht momentan auf dem 16. Tabellenplatz – dem letzten Nichtsbstiegsplatz. Hinter Ihnen rangieren der Traditionsverein Energie Cottbus und der teuer zusammengestellte Kader von Eintracht Braunschweig. Fühlen Sie sich im Abstiegskampf wie der Underdog?

Baku: Von den Namen her mag das sein. Aber in der 3. Liga spielen die Namen keine Rolle. Jeder kann jeden besiegen. Wir sehen uns daher nicht als Underdog. Zudem haben wir etwas weniger Druck als die genannten Vereine, die unbedingt in der Liga bleiben müssen.

DFB.de: Sie haben Ihren Vertrag erst im Dezember um ein Jahr verlängert. Inwiefern bietet das beschauliche Großaspach ideale Bedingungen, um sich als Jungprofi fußballerisch weiterzuentwickeln?

Baku: Das ist ein sehr familiärer Verein, wo alle sehr eng miteinander verbunden sind. Man kann in Ruhe arbeiten. Gerade für junge Spieler ist die SG Sonnenhof Großaspach eine gute Adresse.

DFB.de: Sie haben fast zehn Jahre für die Nachwuchsabteilung des Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 gespielt. Ist die SG Sonnenhof Großaspach von den Arbeitsbedingungen eine andere Welt?

Baku: Natürlich hat Mainz als Bundesligist einen ganz anderen Etat. Da kann ein Drittligist nicht mithalten. Die SG hat ihren eigenen Weg gefunden, ist diesem stets treu geblieben und hat sich als Verein in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Letztendlich ist alles eine Frage des Willens: Wenn man länger auf dem Platz trainieren und an sich arbeiten möchte, kann man das hier genauso gut machen wie in Mainz. Ob man dann auf einem Kunstrasenplatz trainiert oder einem normalen Rasenplatz, sollte keine Rolle spielen.

DFB.de: Wie nahe waren Sie in Mainz an der Profimannschaft dran?

Baku: Ich habe in der U 19 gute Leistungen gebracht und war auf einem guten Weg. Das wurde mir jedenfalls von den Trainern signalisiert. Aber es gab eben ein paar andere Spieler, die mir noch eine Nasenlänge voraus waren. Für ein Training bei den Profis hat es nicht gereicht. Das musste ich akzeptieren. Daher bin ich den Weg über die 3. Liga gegangen.

DFB.de: Zwischenzeitlich sind Sie mit 18 Jahren zum SV Gonsenheim gewechselt und haben in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gespielt. Haben Sie damals noch an eine Profikarriere geglaubt?

Baku: Natürlich macht man sich etwas Gedanken, ob es noch mit dem Profifußball klappen wird. Mein Vertrag bei Mainz wurde nach der U 17 nicht verlängert. Ich war zwischenzeitlich verletzt und wurde nicht so häufig eingesetzt. Wegen der Schule wollte ich in der Umgebung bleiben. Daher habe ich ein Jahr beim SV Gonsenheim gespielt und meine ersten Erfahrungen im Herrenfußball gesammelt. Später hatten wir dann ein Testspiel gegen die U 19 von Mainz. Ich habe gut gespielt und wurde zurückgeholt.

DFB.de: Wie kam es dann zum Wechsel zur SG Sonnenhof Großaspach?

Baku: Ich hätte auch in Mainz bleiben können und hatte einen Vertrag für die 2. Mannschaft vorliegen. Ich wollte allerdings nicht in der Regionalliga spielen. Also bin ich nach Großaspach gewechselt.

DFB.de: Ihr Zwillingsbruder Ridle Baku spielt beim 1. FSV Mainz 05 in der Bundesliga und ist genauso wie Sie U 20-Nationalspieler. Ihr älterer Bruder Kokolo Baku hat in der Jugend unter anderem für den SV Darmstadt und FSV Frankfurt gespielt. Woher kommt das Talent in Ihrer Familie?

Baku: Vermutlich haben wir das von unserem Vater geerbt. Er hat früher selber in Mainz gespielt und viele Tore gemacht, hatte sich dann aber am Knie verletzt und später unterklassig gespielt.

DFB.de: Hat Ihr Vater dann in Mainz zusammen mit Jürgen Klopp gespielt?

Baku: Genau, die haben zusammengespielt. Ich habe Jürgen Klopp auch häufiger auf dem Trainingsgelände gesehen. Da mein Vater mit ihm zusammengespielt hat, kam ich auch manchmal mit ihm ins Gespräch. Das ist zwar schon lange her. Ich weiß aber noch, dass Klopp ein sehr netter Typ war und man gut mit ihm reden konnte.

DFB.de: In den kommenden Tagen stehen für die U 20-Nationalmannschaft die beiden Partien gegen Portugal und Polen an. Sie sind nicht dabei, kämpfen stattdessen mit Ihrem Verein weiter um den Klassenerhalt. Dafür zählt Ihr Bruder zu dem Aufgebot. Wie stark schätzen Sie die U 20 ein?

Baku: Wir haben eine sehr gute Truppe. Von den Spielern her ist von der Bundesliga bis zur 3. Liga alles vertreten. Alle trainieren in ihren Vereinen bei den Profis mit. Daher ist die Qualität sehr hoch. Ich bin zuversichtlich, dass sich die Jungs gegen Portugal und Polen durchsetzen werden.

DFB.de: Im November haben Sie Ihre ersten beiden Länderspiele für die U 20 bestritten. Gegen Italien gab es ein 3:3, gegen England eine 0:2-Niederlage. Wie haben Sie diese Partien in Erinnerung behalten?

Baku: Das war eine schöne Erfahrung. Ich war überrascht, wie hoch das Tempo ist. In den Spielen war zu spüren, wie stark der internationale Fußball ist. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Ich denke aber, dass ich meine Sache gut gemacht habe.

DFB.de: Wie groß ist denn die Umstellung, wenn man in der 3. Liga spielt und dann für die U 20-Nationalmannschaft aufläuft?

Baku: Der Fußball ist anders. In der U-Nationalmannschaft ist jeder Spieler technisch versiert. Daher wird immer versucht, spielerische Lösungen zu finden. Die 3. Liga ist kampfbetonter. Es geht viel um die zweiten Bälle. Daher ist der Unterschied groß.

DFB.de: Wäre es für Sie ein Traum, mit Ihrem Bruder zusammen ein U-Länderspiel zu bestreiten?

Baku: Auf jeden Fall. Es ist schon lange her, dass wir einmal zusammengespielt haben. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal.

[oj]

Makana Baku hat in der 3. Liga bei der SG Sonnenhof Großaspach seinen Durchbruch geschafft und gab im November sein Debüt für die U 20-Nationalmannschaft. Vor dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live bei Magenta Sport) spricht der 19-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über seinen Weg in den Profifußball.

DFB.de: Herr Baku, eine Serie mit fünf Spielen ohne Niederlage fand nun am Mittwoch gegen den SV Wehen Wiesbaden ein Ende. Was stimmt Sie dennoch zuversichtlich, dass Sie bei dem bevorstehenden Auswärtsspiel gegen die SpVgg Unterhaching zurück in die Erfolgsspur finden?

Makana Baku: Wir haben gegen Wiesbaden eine unnötige Niederlage kassiert und zu viele individuelle Fehler gemacht. Allerdings trafen wir auch auf eine Topmannschaft, die vielleicht aufsteigen wird. Wir haben die Fehler angesprochen und werden das gegen Unterhaching besser machen. Ich glaube an unsere Mannschaft.

DFB.de: Ihr Verein steht momentan auf dem 16. Tabellenplatz – dem letzten Nichtsbstiegsplatz. Hinter Ihnen rangieren der Traditionsverein Energie Cottbus und der teuer zusammengestellte Kader von Eintracht Braunschweig. Fühlen Sie sich im Abstiegskampf wie der Underdog?

Baku: Von den Namen her mag das sein. Aber in der 3. Liga spielen die Namen keine Rolle. Jeder kann jeden besiegen. Wir sehen uns daher nicht als Underdog. Zudem haben wir etwas weniger Druck als die genannten Vereine, die unbedingt in der Liga bleiben müssen.

DFB.de: Sie haben Ihren Vertrag erst im Dezember um ein Jahr verlängert. Inwiefern bietet das beschauliche Großaspach ideale Bedingungen, um sich als Jungprofi fußballerisch weiterzuentwickeln?

Baku: Das ist ein sehr familiärer Verein, wo alle sehr eng miteinander verbunden sind. Man kann in Ruhe arbeiten. Gerade für junge Spieler ist die SG Sonnenhof Großaspach eine gute Adresse.

DFB.de: Sie haben fast zehn Jahre für die Nachwuchsabteilung des Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 gespielt. Ist die SG Sonnenhof Großaspach von den Arbeitsbedingungen eine andere Welt?

Baku: Natürlich hat Mainz als Bundesligist einen ganz anderen Etat. Da kann ein Drittligist nicht mithalten. Die SG hat ihren eigenen Weg gefunden, ist diesem stets treu geblieben und hat sich als Verein in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Letztendlich ist alles eine Frage des Willens: Wenn man länger auf dem Platz trainieren und an sich arbeiten möchte, kann man das hier genauso gut machen wie in Mainz. Ob man dann auf einem Kunstrasenplatz trainiert oder einem normalen Rasenplatz, sollte keine Rolle spielen.

DFB.de: Wie nahe waren Sie in Mainz an der Profimannschaft dran?

Baku: Ich habe in der U 19 gute Leistungen gebracht und war auf einem guten Weg. Das wurde mir jedenfalls von den Trainern signalisiert. Aber es gab eben ein paar andere Spieler, die mir noch eine Nasenlänge voraus waren. Für ein Training bei den Profis hat es nicht gereicht. Das musste ich akzeptieren. Daher bin ich den Weg über die 3. Liga gegangen.

DFB.de: Zwischenzeitlich sind Sie mit 18 Jahren zum SV Gonsenheim gewechselt und haben in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gespielt. Haben Sie damals noch an eine Profikarriere geglaubt?

Baku: Natürlich macht man sich etwas Gedanken, ob es noch mit dem Profifußball klappen wird. Mein Vertrag bei Mainz wurde nach der U 17 nicht verlängert. Ich war zwischenzeitlich verletzt und wurde nicht so häufig eingesetzt. Wegen der Schule wollte ich in der Umgebung bleiben. Daher habe ich ein Jahr beim SV Gonsenheim gespielt und meine ersten Erfahrungen im Herrenfußball gesammelt. Später hatten wir dann ein Testspiel gegen die U 19 von Mainz. Ich habe gut gespielt und wurde zurückgeholt.

DFB.de: Wie kam es dann zum Wechsel zur SG Sonnenhof Großaspach?

Baku: Ich hätte auch in Mainz bleiben können und hatte einen Vertrag für die 2. Mannschaft vorliegen. Ich wollte allerdings nicht in der Regionalliga spielen. Also bin ich nach Großaspach gewechselt.

DFB.de: Ihr Zwillingsbruder Ridle Baku spielt beim 1. FSV Mainz 05 in der Bundesliga und ist genauso wie Sie U 20-Nationalspieler. Ihr älterer Bruder Kokolo Baku hat in der Jugend unter anderem für den SV Darmstadt und FSV Frankfurt gespielt. Woher kommt das Talent in Ihrer Familie?

Baku: Vermutlich haben wir das von unserem Vater geerbt. Er hat früher selber in Mainz gespielt und viele Tore gemacht, hatte sich dann aber am Knie verletzt und später unterklassig gespielt.

DFB.de: Hat Ihr Vater dann in Mainz zusammen mit Jürgen Klopp gespielt?

Baku: Genau, die haben zusammengespielt. Ich habe Jürgen Klopp auch häufiger auf dem Trainingsgelände gesehen. Da mein Vater mit ihm zusammengespielt hat, kam ich auch manchmal mit ihm ins Gespräch. Das ist zwar schon lange her. Ich weiß aber noch, dass Klopp ein sehr netter Typ war und man gut mit ihm reden konnte.

DFB.de: In den kommenden Tagen stehen für die U 20-Nationalmannschaft die beiden Partien gegen Portugal und Polen an. Sie sind nicht dabei, kämpfen stattdessen mit Ihrem Verein weiter um den Klassenerhalt. Dafür zählt Ihr Bruder zu dem Aufgebot. Wie stark schätzen Sie die U 20 ein?

Baku: Wir haben eine sehr gute Truppe. Von den Spielern her ist von der Bundesliga bis zur 3. Liga alles vertreten. Alle trainieren in ihren Vereinen bei den Profis mit. Daher ist die Qualität sehr hoch. Ich bin zuversichtlich, dass sich die Jungs gegen Portugal und Polen durchsetzen werden.

DFB.de: Im November haben Sie Ihre ersten beiden Länderspiele für die U 20 bestritten. Gegen Italien gab es ein 3:3, gegen England eine 0:2-Niederlage. Wie haben Sie diese Partien in Erinnerung behalten?

Baku: Das war eine schöne Erfahrung. Ich war überrascht, wie hoch das Tempo ist. In den Spielen war zu spüren, wie stark der internationale Fußball ist. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Ich denke aber, dass ich meine Sache gut gemacht habe.

DFB.de: Wie groß ist denn die Umstellung, wenn man in der 3. Liga spielt und dann für die U 20-Nationalmannschaft aufläuft?

Baku: Der Fußball ist anders. In der U-Nationalmannschaft ist jeder Spieler technisch versiert. Daher wird immer versucht, spielerische Lösungen zu finden. Die 3. Liga ist kampfbetonter. Es geht viel um die zweiten Bälle. Daher ist der Unterschied groß.

DFB.de: Wäre es für Sie ein Traum, mit Ihrem Bruder zusammen ein U-Länderspiel zu bestreiten?

Baku: Auf jeden Fall. Es ist schon lange her, dass wir einmal zusammengespielt haben. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal.

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