Mai: "Natürlich ist die Bundesliga das Ziel"

Im Oktober stand Lars Lukas Mai erstmals im Kader der deutschen U 21 und bestritt dann direkt beide Spiele über die volle Distanz. Im DFB.de-Interview spricht der 20 Jahre alte Innenverteidiger, der aktuell zu Darmstadt 98 ausgeliehen ist, mit Redakteur Karl Evers über seine Erfahrungen in den U-Nationalmannschaften und seinen Wechsel zum FC Bayern München im jungen Alter von 14 Jahren.

DFB.de: Herr Mai, Sie heißen mit Vornamen Lars Lukas, werden hier bei der U 21 aber weder Lars noch Lukas genannt.

Lukas Mai: Hier werde ich Lasse genannt. Mein eigentlicher Rufname ist Lukas - auch wenn es mein zweiter Name ist, so nennen mich meine Eltern schon immer. In der U 17 beim FC Bayern hatten wir mehrere Lukas in der Mannschaft. Mein damaliger Trainer Tim Walter wollte dann für jeden Lukas einen anderen Namen festlegen. Bei mir hat er einfach aus dem Stehgreif "Lasse" hergezaubert, und das hat sich dann so eingebürgert. (lacht) Seitdem nennt mich jeder Lasse.

DFB.de: Sie stehen nun zum zweiten Mal im U 21-Kader. Im Oktober haben Sie debütiert und standen direkt zwei Mal in der Startelf. Es hätte schlechter laufen können, oder?

Mai: Ja, absolut. Ehrlich gesagt, habe ich selbst nicht damit gerechnet. Insbesondere mit den guten Ergebnissen nicht, wir haben zweimal zu Null gespielt und die Tabellenführung übernommen. Besser hätte der erste Lehrgang für mich nicht laufen können.

DFB.de: Wie zufrieden waren Sie mit sich selbst?

Mai: Für das erste Mal U 21: Sehr zufrieden. Es ist etwas Besonderes, für die Nationalmannschaft zu spielen, egal in welchem Jahrgang. Deshalb war ich natürlich ein bisschen aufgeregt, aber am Ende sehr glücklich über meine Leistung.

DFB.de: Sie haben seit der U 15 jede U-Nationalmannschaft des DFB durchlaufen. Fällt Ihnen die Eingewöhnung in ein neues U-Team überhaupt noch schwer? Oder ist es für Sie schon Normalität?

Mai: Normal ist das nicht. Es ist immer wieder eine große Ehre, in die Nationalmannschaft eingeladen zu werden. Das ist ja auch eine Bestätigung für meine Leistungen, die ich im Verein bringe. Was die Eingewöhnung angeht, machen es mir die Mannschaft und das Team hinter dem Team wirklich sehr leicht. Man hat hier tolle Leute um sich herum, die einem helfen, sich schnell einzuleben. Und abgesehen davon kenne ich auch viele Jungs aus der Liga.

DFB.de: Seit dieser Saison sind Sie für ein Jahr an Darmstadt 98 ausgeliehen. Welche Ziele haben Sie sich persönlich für das kommende Jahr gesetzt?

Mai: Mit Darmstadt möchte ich eine möglichst erfolgreiche Saison spielen. Aber generell bin ich dorthin gewechselt, um den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen, so hoch wie möglich zu spielen und Spielzeiten zu sammeln. Und ich glaube, dass ich auf einem guten Weg bin.

DFB.de: Was konkret wäre der nächste Schritt in Ihrer Karriere?

Mai: Ich will mich im Profibereich etablieren. Aktuell ist es für mich noch nicht entscheidend, ob das in der ersten oder zweiten Liga passiert, aber natürlich ist die Bundesliga das Ziel.

DFB.de: In der vergangenen Saison haben Sie für zweite Mannschaft des FC Bayern München in der 3. Liga gespielt. Welche Unterschiede spüren Sie nach den ersten Spielen in der zweiten Liga?

Mai: In der zweiten Liga ist die Robustheit definitiv ein größerer Faktor. Zudem gibt es ganz andere Spielertypen als in der 3. Liga: Deutlich abgezocktere Spieler, aber auch welche mit internationaler Erfahrung oder vielen Bundesligaspielen. Da musst du schon anders zu Werke gehen. Ich bin auf jeden Fall froh über jede Erfahrung, die ich in dieser Liga machen kann.

DFB.de: Sie standen im letzten Jahr auch einige Male im Profikader des FCB und haben überwiegend am Training der ersten Mannschaft teilgenommen. Wie war in dieser Zeit Ihr Austausch mit Cheftrainer Hansi Flick?

Mai: Ich war eigentlich tagtäglich bei den Profis, habe unter der Woche immer dort trainiert - abgesehen von den Abschlusstrainings, die ich meist bei den Amateuren absolviert habe. Der Austausch war deshalb super. Hansi und die Co-Trainer haben sich gut um mich und die anderen jungen Spieler gekümmert. Sie haben versucht, mir jeden Tag etwas Neues mit an die Hand zu geben, womit ich mich verbessern kann. Das Trainerteam war von Tag eins an extrem hilfsbereit.

DFB.de: War es für es für Sie schwierig, sich daran zu gewöhnen, ständig mit der ersten Mannschaft zu trainieren, aber für die zweite Mannschaft zu spielen?

Mai: Nein, eigentlich nicht. Im Gegenteil: Ich konnte davon profitieren, unter der Woche mit Weltstars trainieren zu dürfen, die mir vorgemacht haben, wie die Dinge richtig laufen. Und dann habe ich versucht, es am Wochenende bei der U 23 entsprechend umsetzen. Wenn es geklappt hat, war es optimal. Wenn nicht, musste ich weiter daran arbeiten.

DFB.de: Sie sind bereits mit 14 Jahren aus ihrer Heimatstadt Dresden nach München gewechselt. War das ein schwerer Schritt für Sie?

Mai: Zunächst wollte ich gar nicht weg aus Dresden. Ich bin ein Familienmensch und wollte ungern meine Heimat verlassen. Aber wenn Bayern München anklopft, überlegst du es dir gut, ob du diese Chance ausschlägst. Letztlich habe ich mich damals gemeinsam mit meinen Eltern für den Wechsel entschieden. Diese Chance bekommst du nur einmal, und wenn du sie nicht nutzt, denkst du im Nachhinein womöglich oft darüber nach. Ich habe den Schritt gemacht und bereue ihn nicht. Persönlich bin ich seitdem sehr gereift. Und fußballerisch ist Bayern Weltspitze, das hat sich auch während meiner Ausbildung bemerkbar gemacht.

DFB.de: Haben sie den Verein und seine Mentalität mittlerweile verinnerlicht?

Mai: Ich habe nun sechs Jahre für den Verein gespielt und bin aktuell trotz meiner Ausleihe auch immer noch Teil des Klubs. Ich glaube schon, dass ich das "Mia san Mia" in mir trage, weil ich jedes Spiel gewinnen will - sei es im Garten gegen meinen Bruder, im Training beim Verein oder in den Spielen mit der Nationalmannschaft.

DFB.de: Ihr Bruder Sebastian ist rund sechseinhalb Jahre älter als Sie und ebenfalls Fußballprofi. Inwiefern ist und war er für Sie ein Vorbild?

Mai: Durch meine Eltern und durch ihn bin ich zum Fußball gekommen. Sie haben ihn damals im Verein angemeldet, dann habe ich ihm als kleiner Junge beim Training zugeschaut und mich inspirieren lassen. Als wir später beide in der Dresdner Jugend gespielt haben, er natürlich einige Jahrgänge höher, habe ich zu ihm aufgeschaut. Seinen Trainingseifer konnte ich mir definitiv als Vorbild nehmen. Neben seinem absoluten Siegeswillen ist er immer lautstark und führt seine Mannschaft sehr gut.

DFB.de: Zurück zur U 21: Neben dem Freundschaftsspiel gegen Slowenien steht das wichtige Spiel gegen Wales an, das über die EM-Qualifikation entscheidet. Wie blicken Sie und die Mannschaft auf das Spiel voraus?

Mai: Der Test gegen die Slowenen ist gut für uns, um optimal auf Wales vorbereitet zu sein. Wir wollen natürlich beide Spiele gewinnen. Es ist wichtig, dass wir mit einem guten Gefühl aus dem ersten Spiel rausgehen, um Selbstvertrauen für das nächste mitzunehmen und schließlich als Erstplatzierter zur EM fahren.

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Im Oktober stand Lars Lukas Mai erstmals im Kader der deutschen U 21 und bestritt dann direkt beide Spiele über die volle Distanz. Im DFB.de-Interview spricht der 20 Jahre alte Innenverteidiger, der aktuell zu Darmstadt 98 ausgeliehen ist, mit Redakteur Karl Evers über seine Erfahrungen in den U-Nationalmannschaften und seinen Wechsel zum FC Bayern München im jungen Alter von 14 Jahren.

DFB.de: Herr Mai, Sie heißen mit Vornamen Lars Lukas, werden hier bei der U 21 aber weder Lars noch Lukas genannt.

Lukas Mai: Hier werde ich Lasse genannt. Mein eigentlicher Rufname ist Lukas - auch wenn es mein zweiter Name ist, so nennen mich meine Eltern schon immer. In der U 17 beim FC Bayern hatten wir mehrere Lukas in der Mannschaft. Mein damaliger Trainer Tim Walter wollte dann für jeden Lukas einen anderen Namen festlegen. Bei mir hat er einfach aus dem Stehgreif "Lasse" hergezaubert, und das hat sich dann so eingebürgert. (lacht) Seitdem nennt mich jeder Lasse.

DFB.de: Sie stehen nun zum zweiten Mal im U 21-Kader. Im Oktober haben Sie debütiert und standen direkt zwei Mal in der Startelf. Es hätte schlechter laufen können, oder?

Mai: Ja, absolut. Ehrlich gesagt, habe ich selbst nicht damit gerechnet. Insbesondere mit den guten Ergebnissen nicht, wir haben zweimal zu Null gespielt und die Tabellenführung übernommen. Besser hätte der erste Lehrgang für mich nicht laufen können.

DFB.de: Wie zufrieden waren Sie mit sich selbst?

Mai: Für das erste Mal U 21: Sehr zufrieden. Es ist etwas Besonderes, für die Nationalmannschaft zu spielen, egal in welchem Jahrgang. Deshalb war ich natürlich ein bisschen aufgeregt, aber am Ende sehr glücklich über meine Leistung.

DFB.de: Sie haben seit der U 15 jede U-Nationalmannschaft des DFB durchlaufen. Fällt Ihnen die Eingewöhnung in ein neues U-Team überhaupt noch schwer? Oder ist es für Sie schon Normalität?

Mai: Normal ist das nicht. Es ist immer wieder eine große Ehre, in die Nationalmannschaft eingeladen zu werden. Das ist ja auch eine Bestätigung für meine Leistungen, die ich im Verein bringe. Was die Eingewöhnung angeht, machen es mir die Mannschaft und das Team hinter dem Team wirklich sehr leicht. Man hat hier tolle Leute um sich herum, die einem helfen, sich schnell einzuleben. Und abgesehen davon kenne ich auch viele Jungs aus der Liga.

DFB.de: Seit dieser Saison sind Sie für ein Jahr an Darmstadt 98 ausgeliehen. Welche Ziele haben Sie sich persönlich für das kommende Jahr gesetzt?

Mai: Mit Darmstadt möchte ich eine möglichst erfolgreiche Saison spielen. Aber generell bin ich dorthin gewechselt, um den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen, so hoch wie möglich zu spielen und Spielzeiten zu sammeln. Und ich glaube, dass ich auf einem guten Weg bin.

DFB.de: Was konkret wäre der nächste Schritt in Ihrer Karriere?

Mai: Ich will mich im Profibereich etablieren. Aktuell ist es für mich noch nicht entscheidend, ob das in der ersten oder zweiten Liga passiert, aber natürlich ist die Bundesliga das Ziel.

DFB.de: In der vergangenen Saison haben Sie für zweite Mannschaft des FC Bayern München in der 3. Liga gespielt. Welche Unterschiede spüren Sie nach den ersten Spielen in der zweiten Liga?

Mai: In der zweiten Liga ist die Robustheit definitiv ein größerer Faktor. Zudem gibt es ganz andere Spielertypen als in der 3. Liga: Deutlich abgezocktere Spieler, aber auch welche mit internationaler Erfahrung oder vielen Bundesligaspielen. Da musst du schon anders zu Werke gehen. Ich bin auf jeden Fall froh über jede Erfahrung, die ich in dieser Liga machen kann.

DFB.de: Sie standen im letzten Jahr auch einige Male im Profikader des FCB und haben überwiegend am Training der ersten Mannschaft teilgenommen. Wie war in dieser Zeit Ihr Austausch mit Cheftrainer Hansi Flick?

Mai: Ich war eigentlich tagtäglich bei den Profis, habe unter der Woche immer dort trainiert - abgesehen von den Abschlusstrainings, die ich meist bei den Amateuren absolviert habe. Der Austausch war deshalb super. Hansi und die Co-Trainer haben sich gut um mich und die anderen jungen Spieler gekümmert. Sie haben versucht, mir jeden Tag etwas Neues mit an die Hand zu geben, womit ich mich verbessern kann. Das Trainerteam war von Tag eins an extrem hilfsbereit.

DFB.de: War es für es für Sie schwierig, sich daran zu gewöhnen, ständig mit der ersten Mannschaft zu trainieren, aber für die zweite Mannschaft zu spielen?

Mai: Nein, eigentlich nicht. Im Gegenteil: Ich konnte davon profitieren, unter der Woche mit Weltstars trainieren zu dürfen, die mir vorgemacht haben, wie die Dinge richtig laufen. Und dann habe ich versucht, es am Wochenende bei der U 23 entsprechend umsetzen. Wenn es geklappt hat, war es optimal. Wenn nicht, musste ich weiter daran arbeiten.

DFB.de: Sie sind bereits mit 14 Jahren aus ihrer Heimatstadt Dresden nach München gewechselt. War das ein schwerer Schritt für Sie?

Mai: Zunächst wollte ich gar nicht weg aus Dresden. Ich bin ein Familienmensch und wollte ungern meine Heimat verlassen. Aber wenn Bayern München anklopft, überlegst du es dir gut, ob du diese Chance ausschlägst. Letztlich habe ich mich damals gemeinsam mit meinen Eltern für den Wechsel entschieden. Diese Chance bekommst du nur einmal, und wenn du sie nicht nutzt, denkst du im Nachhinein womöglich oft darüber nach. Ich habe den Schritt gemacht und bereue ihn nicht. Persönlich bin ich seitdem sehr gereift. Und fußballerisch ist Bayern Weltspitze, das hat sich auch während meiner Ausbildung bemerkbar gemacht.

DFB.de: Haben sie den Verein und seine Mentalität mittlerweile verinnerlicht?

Mai: Ich habe nun sechs Jahre für den Verein gespielt und bin aktuell trotz meiner Ausleihe auch immer noch Teil des Klubs. Ich glaube schon, dass ich das "Mia san Mia" in mir trage, weil ich jedes Spiel gewinnen will - sei es im Garten gegen meinen Bruder, im Training beim Verein oder in den Spielen mit der Nationalmannschaft.

DFB.de: Ihr Bruder Sebastian ist rund sechseinhalb Jahre älter als Sie und ebenfalls Fußballprofi. Inwiefern ist und war er für Sie ein Vorbild?

Mai: Durch meine Eltern und durch ihn bin ich zum Fußball gekommen. Sie haben ihn damals im Verein angemeldet, dann habe ich ihm als kleiner Junge beim Training zugeschaut und mich inspirieren lassen. Als wir später beide in der Dresdner Jugend gespielt haben, er natürlich einige Jahrgänge höher, habe ich zu ihm aufgeschaut. Seinen Trainingseifer konnte ich mir definitiv als Vorbild nehmen. Neben seinem absoluten Siegeswillen ist er immer lautstark und führt seine Mannschaft sehr gut.

DFB.de: Zurück zur U 21: Neben dem Freundschaftsspiel gegen Slowenien steht das wichtige Spiel gegen Wales an, das über die EM-Qualifikation entscheidet. Wie blicken Sie und die Mannschaft auf das Spiel voraus?

Mai: Der Test gegen die Slowenen ist gut für uns, um optimal auf Wales vorbereitet zu sein. Wir wollen natürlich beide Spiele gewinnen. Es ist wichtig, dass wir mit einem guten Gefühl aus dem ersten Spiel rausgehen, um Selbstvertrauen für das nächste mitzunehmen und schließlich als Erstplatzierter zur EM fahren.

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