Mahdavikia: "Ich wäre gerne Bundesligatrainer"

Er spielte in der Bundesliga für den Hamburger SV, Eintracht Frankfurt und den VfL Bochum, absolvierte außerdem mehr als 100 Spiele für die Nationalmannschaft des Iran. Im Jahre 2013 beendete Mehdi Mahdavikia seine aktive Profilaufbahn. Nun möchte der 38-Jährige als Trainer durchstarten und strebt die DFB-Elite-Jugend-Lizenz (ehemals B-Lizenz) an.

In diesem Rahmen hospitiert er am DFB-Stützpunkt Hamburg-Sachsenweg, wo er seine Erfahrungen an junge Fußballer im Bereich U 12 bis U 14 weitergibt. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen erzählt Mahdavikia von seinen ersten Eindrücken, seinem Trainer-Vorbild und seinen Zielen.

DFB.de: Herr Mahdavikia, was hat Sie zum DFB-Stützpunkt verschlagen?

Mehdi Mahdavikia: Ich fand es immer interessant, was in Deutschland nach der enttäuschenden Europameisterschaft 2000 geschehen ist. Mir war bekannt, dass danach viel in die Jugendarbeit investiert wurde. Nun bekomme ich selber einen Eindruck davon, wie der Nachwuchs gefördert wird. Die Talente kommen einmal die Woche hierher, um ergänzend zum Vereinstraining ein systematisches Training zu erhalten. Wir trainieren Technik und Taktik, außerdem finden richtige Spieltage statt. Wir möchten ihnen dabei helfen, die nächste Leistungsstufe zu erlangen. Das wäre die Hamburger Auswahl oder ein Wechsel in die Jugendabteilung vom Hamburger SV oder FC St. Pauli.

DFB.de: Inwiefern bietet Ihnen diese Nachwuchsarbeit eine gute Möglichkeit, um als Trainer erste Erfahrungen zu sammeln?

Mahdavikia: Ich könnte in meiner Heimat Iran sofort einen Erstligisten trainieren. Aber ich bin Realist: Nicht jeder gute Fußballer ist auch ein guter Trainer. Daher wollte ich ganz unten, also im Jugendbereich, anfangen. Auch bei meinem ehemaligen Verein, dem Hamburger SV, bin ich im Nachwuchsbereich tätig.

DFB.de: Erzählen Sie den Kindern viele Anekdoten aus Ihrer Profilaufbahn?

Mahdavikia: Natürlich haben die Jungs viele Fragen. Ich berichte gerne von meinen Erfahrungen. Viele Kinder hier träumen von einer Profilaufbahn. Aber das ist nicht einfach. Talent alleine genügt nicht. Man muss sehr diszipliniert trainieren.

DFB.de: Erkennen Sie sich in den jungen Fußballspielern hier am DFB-Stützpunkt wieder?

Mahdavikia: Im Iran gab es natürlich nicht die gleichen Trainingsmöglichkeiten wie hier. Wir haben nur auf der Straße gekickt. Höchstens in der Schule fand gelegentlich mal ein Turnier statt. Erst mit 14 Jahren bin ich einem Fußballverein beigetreten.

DFB.de: Das ist wirklich spät…

Mahdavikia: … Ja, aber ich habe die Jahre zuvor auch viele andere Sportarten ausgeübt. Gerade im Handball war ich gut. Ich bin sogar Kapitän der U 14-Nationalmannschaft gewesen. Aber Fußball war immer mein Leben. Ich habe jeden Tag bestimmt fünf oder sechs Stunden Straßenfußball gespielt.

DFB.de: In Ihrer Heimat Iran haben Sie mit dem Kia FC sogar einen eigenen Fußballverein gegründet. Welche Ziele verfolgen Sie damit?

Mahdavikia: Mein Verein widmet sich lediglich der Nachwuchsarbeit. Wir trainieren die U 11 bis U 17. In einigen Jahren möchten wir mit diesen Jungs in der ersten iranischen Liga spielen. Dafür wenden wir auch die Methoden an, die ich hier in Deutschland kennenlernen darf.



Er spielte in der Bundesliga für den Hamburger SV, Eintracht Frankfurt und den VfL Bochum, absolvierte außerdem mehr als 100 Spiele für die Nationalmannschaft des Iran. Im Jahre 2013 beendete Mehdi Mahdavikia seine aktive Profilaufbahn. Nun möchte der 38-Jährige als Trainer durchstarten und strebt die DFB-Elite-Jugend-Lizenz (ehemals B-Lizenz) an.

In diesem Rahmen hospitiert er am DFB-Stützpunkt Hamburg-Sachsenweg, wo er seine Erfahrungen an junge Fußballer im Bereich U 12 bis U 14 weitergibt. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen erzählt Mahdavikia von seinen ersten Eindrücken, seinem Trainer-Vorbild und seinen Zielen.

DFB.de: Herr Mahdavikia, was hat Sie zum DFB-Stützpunkt verschlagen?

Mehdi Mahdavikia: Ich fand es immer interessant, was in Deutschland nach der enttäuschenden Europameisterschaft 2000 geschehen ist. Mir war bekannt, dass danach viel in die Jugendarbeit investiert wurde. Nun bekomme ich selber einen Eindruck davon, wie der Nachwuchs gefördert wird. Die Talente kommen einmal die Woche hierher, um ergänzend zum Vereinstraining ein systematisches Training zu erhalten. Wir trainieren Technik und Taktik, außerdem finden richtige Spieltage statt. Wir möchten ihnen dabei helfen, die nächste Leistungsstufe zu erlangen. Das wäre die Hamburger Auswahl oder ein Wechsel in die Jugendabteilung vom Hamburger SV oder FC St. Pauli.

DFB.de: Inwiefern bietet Ihnen diese Nachwuchsarbeit eine gute Möglichkeit, um als Trainer erste Erfahrungen zu sammeln?

Mahdavikia: Ich könnte in meiner Heimat Iran sofort einen Erstligisten trainieren. Aber ich bin Realist: Nicht jeder gute Fußballer ist auch ein guter Trainer. Daher wollte ich ganz unten, also im Jugendbereich, anfangen. Auch bei meinem ehemaligen Verein, dem Hamburger SV, bin ich im Nachwuchsbereich tätig.

DFB.de: Erzählen Sie den Kindern viele Anekdoten aus Ihrer Profilaufbahn?

Mahdavikia: Natürlich haben die Jungs viele Fragen. Ich berichte gerne von meinen Erfahrungen. Viele Kinder hier träumen von einer Profilaufbahn. Aber das ist nicht einfach. Talent alleine genügt nicht. Man muss sehr diszipliniert trainieren.

DFB.de: Erkennen Sie sich in den jungen Fußballspielern hier am DFB-Stützpunkt wieder?

Mahdavikia: Im Iran gab es natürlich nicht die gleichen Trainingsmöglichkeiten wie hier. Wir haben nur auf der Straße gekickt. Höchstens in der Schule fand gelegentlich mal ein Turnier statt. Erst mit 14 Jahren bin ich einem Fußballverein beigetreten.

DFB.de: Das ist wirklich spät…

Mahdavikia: … Ja, aber ich habe die Jahre zuvor auch viele andere Sportarten ausgeübt. Gerade im Handball war ich gut. Ich bin sogar Kapitän der U 14-Nationalmannschaft gewesen. Aber Fußball war immer mein Leben. Ich habe jeden Tag bestimmt fünf oder sechs Stunden Straßenfußball gespielt.

DFB.de: In Ihrer Heimat Iran haben Sie mit dem Kia FC sogar einen eigenen Fußballverein gegründet. Welche Ziele verfolgen Sie damit?

Mahdavikia: Mein Verein widmet sich lediglich der Nachwuchsarbeit. Wir trainieren die U 11 bis U 17. In einigen Jahren möchten wir mit diesen Jungs in der ersten iranischen Liga spielen. Dafür wenden wir auch die Methoden an, die ich hier in Deutschland kennenlernen darf.

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DFB.de: Wie kamen Sie auf die Idee, einen Verein für Nachwuchsspieler zu gründen?

Mahdavikia: Im iranischen Fußball wird leider kaum in den Nachwuchs investiert. Selbst die großen Vereine stecken ihr gesamtes Geld in die erste Mannschaft. Ich habe einige Trainer, die sich im Iran um meine Jugendmannschaften kümmern. Außerdem bringe ich die Jugendlichen zwei- bis dreimal pro Jahr nach Europa, wo sie an Nachwuchsturnieren teilnehmen können. Ich bin mir sicher, diese 12- und 13-Jährigen werden später Nationalspieler sein. Gerne würde ich Ihnen auch dabei helfen, irgendwann in Europa zu spielen.

DFB.de: Und was sind Ihre eigenen Ziele als Trainer?

Mahdavikia: Ich wäre gerne irgendwann Bundesligatrainer. Aber ich weiß, wie schwierig der Weg dorthin ist. Ich möchte einfach, genauso wie in meiner Fußballerkarriere, alles für mein Ziel geben.

DFB.de: Welche Ihrer ehemaligen Trainer haben Sie besonders geprägt?

Mahdavikia: Ich hatte viele gute Trainer. Besonders beeindruckt hat mich Huub Stevens. Als er im Februar 2007 zu uns nach Hamburg kam, standen wir auf dem letzten Tabellenplatz. Wir hatten nach 20 Spielen lediglich 15 Punkte. Normalerweise führt das zum Abstieg. Doch mit ihm sind wir bis zum Saisonende auf den siebten Tabellenplatz vorgerückt. Er war hervorragend darin, Taktik und Disziplin zu vermitteln.

DFB.de: Und was für ein Trainertyp sind Sie?

Mahdavikia: Grundsätzlich bin ich ein freundlicher Mensch. Aber ich habe bereits festgestellt, dass ein Trainer auch manchmal etwas härter sein muss. Man benötigt die richtige Mischung. Nur freundlich zu sein, hilft niemandem weiter (lacht).

DFB.de: Sie haben bereits Ihre Tätigkeit als Jugendtrainer beim Hamburger SV angesprochen. Was sind dort Ihre Aufgaben?

Mahdavikia: Ich mache in den Bereichen U 11 bis U 19 ein spezielles Offensivtraining. Es war immer mein Wunsch, irgendwann zum HSV zurückzukehren. Das ist immer mein Lieblingsverein geblieben. Hamburg war die beste Station meiner Karriere. Im vergangenen Jahr hatte ich einen Termin mit Bernhard Peters (Direktor Sport des Hamburger SV, Anm.d.Red.) und habe gesagt, dass ich gerne hier arbeiten würde. Erfreulicherweise bekam ich einen Job.

DFB.de: Wenn der Hamburger SV Ihr Lieblingsverein ist, haben Sie die letzten zweieinhalb Jahre sicherlich viel gelitten, oder?

Mahdavikia: Das war wirklich hart. Gerade die Relegation gegen den Karlsruher SC, als der Ausgleich erst in der letzten Sekunde gelang. Ich werde traurig, wenn ich die Situation mit meiner aktiven Zeit vergleiche. Damals stand der HSV meist ganz oben. Ob das wieder einmal gelingt, weiß ich nicht. Aber die letzten beiden Spielzeiten sollten sich nicht wiederholen.