Mahdavikia: "Der ganze Iran ist heiß auf das Spiel"

Wenn er über den Fußball im Iran spricht, dann glänzen Mehdi Mahdavikias braune Augen. Dann ist die Vorfreude bei dem Mittelfeldspieler vom Bundesligisten Hamburger SV auf das Länderspiel gegen die Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) heute in Teheran (18 Uhr MESZ/ 19.30 Uhr Ortszeit, live im ZDF) zu spüren.

"Für mich und für den ganzen Iran ist dieses Spiel etwas ganz Besonderes", sagt der 27-Jährige, "Deutschland hat immer noch einen großen Namen in meinem Heimatland und wir sind alle ganz heiß auf dieses Spiel."

100.000 Zuschauer werden das Stadion in Teheran in einen Hexenkessel verwandeln. Fußball ist eindeutig Nationalsport Nummer eins, Oliver Kahn und Michael Ballack kennt auch in Persien jedes Kind. Die Helden aber heißen Ali Daei, Vahid Hashemian und eben Mehdi Mahdavikia. "Wenn ich in Teheran über die Straßen gehe, kommen ständig Leute und fragen nach Autogrammen und so weiter", sagt der Flügelflitzer, "aber das gefällt mir, das gehört auch dazu."

Rainer Zobel bei Pirouzi auf dem Trainerstuhl

Nicht weniger als 17 Sport-Tageszeitungen konkurrieren um Leser und Auflage, vor allem natürlich mit Fußballgeschichten. "Die geben richtig Gas", meint Mahdavikia schmunzelnd. Die großen, rivalisierenden Teheraner Klubs Pirouzi und Esteghlal locken auch in der "Premier League" 100.000 Fans in die Arenen. "Seit drei Jahren haben wir Profifußball, Sponsoren und TV-Anstalten geben Geld, das Niveau ist deutlich besser geworden", berichtet der HSV-Star.

Auch ausländische Profis haben bereits den Weg in den Iran gefunden, wie der aus Saarbrücken und Braunschweig bekannte Stürmer Sambo Choji aus Nigeria. Mahdavikias Ex-Verein Pirouzi - das "Bayern München" des Landes - wird vom Deutschen Rainer Zobel trainiert. "Ein Topspieler verdient bei uns rund 300.000 Euro im Jahr", sagt Mahdavikia, "natürlich steuerfrei."

Seit er bei der WM 1998 in Frankreich einen Treffer zum 2:1-Sieg gegen die USA geschossen hat, ist Mahdavikia in seiner Heimat ein Volksheld. Daran hat der Wechsel vor fünfeinhalb Jahren nach Deutschland nichts geändert. Ein halbes Jahr spielte er zunächst beim VfL Bochum, doch nach dem Abstieg wechselte er 1999 an die Elbe.

Mahdavikia hat seine Karriere als Straßenfußballer begonnen. Erst mit 14 Jahren wechselte er nach einem Probetraining zu einem kleinen Verein in Teheran. "Alle Kinder, wirklich alle, beginnen so", erzählt er, "zwei Steine als Tore und ein kleiner Plastikball, das ist es." In den Sommermonaten gibt es in Teheran aber über 200 Fußball-Schulen, in denen die Späher der Profiklubs nach den Mahdavikias von morgen fahnden und diese oftmals gleich unter Vertrag nehmen.

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[bild1]Wenn er über den Fußball im Iran spricht, dann glänzen Mehdi Mahdavikias braune Augen. Dann ist die Vorfreude bei
dem Mittelfeldspieler vom Bundesligisten Hamburger SV auf das
Länderspiel gegen die Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) heute in Teheran (18 Uhr MESZ/ 19.30 Uhr Ortszeit, live im ZDF) zu spüren.



"Für mich und für den ganzen Iran ist dieses Spiel etwas ganz
Besonderes", sagt der 27-Jährige, "Deutschland hat immer noch einen großen Namen in meinem Heimatland und wir sind alle ganz heiß auf dieses Spiel."



100.000 Zuschauer werden das Stadion in Teheran in einen
Hexenkessel verwandeln. Fußball ist eindeutig Nationalsport Nummer eins, Oliver Kahn und Michael Ballack kennt auch in Persien jedes Kind. Die Helden aber heißen Ali Daei, Vahid Hashemian und eben Mehdi Mahdavikia. "Wenn ich in Teheran über die Straßen gehe, kommen ständig Leute und fragen nach Autogrammen und so weiter", sagt der Flügelflitzer, "aber das gefällt mir, das gehört auch dazu."



[bild2]Rainer Zobel bei Pirouzi auf dem Trainerstuhl



Nicht weniger als 17 Sport-Tageszeitungen konkurrieren um
Leser und Auflage, vor allem natürlich mit Fußballgeschichten. "Die geben richtig Gas", meint Mahdavikia schmunzelnd. Die großen, rivalisierenden Teheraner Klubs Pirouzi und Esteghlal locken auch in der "Premier League" 100.000 Fans in die Arenen. "Seit drei Jahren haben wir Profifußball, Sponsoren und TV-Anstalten geben Geld, das Niveau ist deutlich besser geworden", berichtet der HSV-Star.



Auch ausländische Profis haben bereits den Weg in den Iran
gefunden, wie der aus Saarbrücken und Braunschweig bekannte Stürmer Sambo Choji aus Nigeria. Mahdavikias Ex-Verein Pirouzi - das "Bayern München" des Landes - wird vom Deutschen Rainer Zobel trainiert. "Ein Topspieler verdient bei uns rund 300.000 Euro im Jahr", sagt Mahdavikia, "natürlich steuerfrei."



Seit er bei der WM 1998 in Frankreich einen Treffer zum 2:1-Sieg gegen die USA geschossen hat, ist Mahdavikia in seiner Heimat ein Volksheld. Daran hat der Wechsel vor fünfeinhalb Jahren nach Deutschland nichts geändert. Ein halbes Jahr spielte er zunächst beim VfL Bochum, doch nach dem Abstieg wechselte er 1999 an die Elbe.



Mahdavikia hat seine Karriere als Straßenfußballer begonnen.
Erst mit 14 Jahren wechselte er nach einem Probetraining zu einem kleinen Verein in Teheran. "Alle Kinder, wirklich alle, beginnen so", erzählt er, "zwei Steine als Tore und ein kleiner Plastikball, das ist es." In den Sommermonaten gibt es in Teheran aber über 200 Fußball-Schulen, in denen die Späher der Profiklubs nach den Mahdavikias von morgen fahnden und diese oftmals gleich unter Vertrag nehmen.