Magdeburgs Vizekapitän Bittroff: "Stärken herausgekitzelt"

Mit 167 Zweitligapartien für den FSV Frankfurt und den FC Energie Cottbus gehört Alexander Bittroff zu den erfahrensten Profis im Kader des Drittligisten 1. FC Magdeburg. Seit Oktober 2020 ist der 32 Jahre alte Innenverteidiger eine feste Größe beim FCM. Im DFB.de-Interview spricht Bittroff mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seine Rolle als Vizekapitän und das Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern.

DFB.de: Wie überraschend kommt für Sie der gute Saisonstart des 1. FC Magdeburg oder hatten Sie vielleicht sogar fest damit gerechnet, Herr Bittroff?

Alexander Bittroff: Unter Trainer Christian Titz hatten wir bereits in der vergangenen Saison eine gute Phase zum Ende der Saison. Auch die Vorbereitungsspiele, beispielsweise mit dem 4:2 gegen Hannover 96 und dem 2:1 gegen den FC Erzgebirge Aue, waren Fingerzeige, zu welchen Leistungen wir in der Lage sind.

DFB.de: Was hatte Sie bei Ihrem Wechsel zum FCM vom "Projekt Magdeburg" überzeugt?

Bittroff: Im Oktober des vergangenen Jahres hatte Magdeburg einen Defensivspieler gesucht und ich war zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt, weil mein Vertrag in Uerdingen ausgelaufen war. Ich kannte Thomas Hoßmang, der zu dieser Zeit Cheftrainer war und jetzt beim FCM als Leiter der Nachwuchsabteilung tätig ist, bereits aus unserer gemeinsamen Zeit beim FC Energie Cottbus. Magdeburg ist ein Traditionsverein mit tollen Fans. Außerdem bin ich jetzt etwas näher an meiner Heimat in Süd-Brandenburg, was mir auch wichtig war.

DFB.de: Ihre vorherigen Stationen beim KFC Uerdingen 05 und Chemnitzer FC liefen für Sie nicht ganz nach Wunsch. Wie erklären Sie sich Ihre deutliche Steigerung?

Bittroff: Ich hatte auch in Uerdingen gute Leistungen gebracht, spiele jetzt aber nicht mehr als Außenverteidiger, sondern werde in der Innenverteidigung eingesetzt. Der Trainer hat dort meine persönlichen Stärken herausgekitzelt, die ich zuvor teilweise selbst nicht unbedingt kannte.

DFB.de: Sie haben als Zugang auf Anhieb die Aufgabe des Vizekapitäns übertragen bekommen. Was sagt das über Ihr Standing innerhalb der Mannschaft aus?

Bittroff: Ich kann mit meiner Erfahrung den jungen Spielern auf und neben dem Platz helfen, gebe Anweisungen und habe auch eine gewisse Vorbildfunktion. Persönlich bin ich in den zurückliegenden Jahren gereift, hatte zuvor selten eine Führungsrolle innerhalb einer Mannschaft. Beim FCM bin ich in diese Rolle hineingewachsen.

DFB.de: Heute steht ab 18 Uhr das Traditionsduell gegen den 1. FC Kaiserslautern an. Was für eine Partie erwarten Sie gegen die "Roten Teufel", die nicht ganz so erfolgreich in die Saison gestartet sind?

Bittroff: Obwohl der FCK erst fünf Punkte auf dem Konto hat, treffen wir auf eine sehr ordentliche Mannschaft, die viel Qualität mitbringt. Wir erwarten einen Gegner, der rackert, kämpft, aggressiv sein und uns alles abverlangen wird. Wir müssen uns wehren und dagegenhalten. So eine Partie wie gegen den 1. FC Saarbrücken, die wir 1:2 verloren hatten und wo die gleichen Tugenden gefragt waren, darf uns nicht mehr passieren.

DFB.de: Die Partie erfährt durch die Liveübertragung zur Sportschau-Zeit in der ARD besondere Aufmerksamkeit. Ist das ein zusätzlicher Ansporn für beide Seiten?

Bittroff: Für mich eigentlich nicht, weil wir ohnehin jede Partie gewinnen wollen. (lacht) Dennoch ist es schön, dass unser Spiel bundesweit übertragen wird und so der eine oder andere aus der Familie unsere Mannschaft live sehen kann.

DFB.de: Die aktuell gültigen Corona-Regeln lassen in Magdeburg bis zu 15.000 Zuschauer im Stadion zu. Wie sehr haben Sie die Atmosphäre und Unterstützung in der Vorsaison vermisst?

Bittroff: Bei meiner vorherigen Station beim KFC Uerdingen 05 kannte ich nicht so eine riesige Unterstützung von den Rängen, weil der Verein nicht über eine solche Fanbase verfügt und seine Heimspiele außerdem in fremden Stadien austragen musste. Das ist in Magdeburg ganz anders. Die FCM-Heimspiele sind schon etwas Besonderes. Es ist immer wieder ein super Erlebnis, alle zwei Wochen hier spielen zu dürfen. Die Unterstützung von den Rängen pusht. Das haben wir alle sehr vermisst.

DFB.de: Dabei ist die bisherige Bilanz recht kurios. Zu Hause erzielte Ihr Team erst zwei Treffer, auswärts läuft es mit zehn Toren wesentlich besser. Woran liegt das?

Bittroff: Wir hatten in jedem Spiel genügend Chancen, auch in den Heimspielen. Gegen den SC Freiburg II hatten wir gefühlt 15 Möglichkeiten, aber keinen Treffer erzielt. Wir wollen alles daransetzen, dass wir gegen Kaiserslautern auch diese Statistik aufbessern.

DFB.de: Mit welcher persönlichen Zielsetzung gehen Sie in den weiteren Saisonverlauf?

Bittroff: Ich will der Mannschaft helfen und meine Erfahrung einbringen. Ich ärgere mich über jedes Gegentor, will als Defensivspieler möglichst immer zu Null spielen. Persönlich würde ich mich freuen, wenn mir mal wieder ein Treffer gelingen würde. Mein letztes Tor habe ich am 26. Juli 2013 in der 2. Bundesliga mit dem FC Energie Cottbus gegen den SC Paderborn 07 erzielt. Das ist lange her.

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Mit 167 Zweitligapartien für den FSV Frankfurt und den FC Energie Cottbus gehört Alexander Bittroff zu den erfahrensten Profis im Kader des Drittligisten 1. FC Magdeburg. Seit Oktober 2020 ist der 32 Jahre alte Innenverteidiger eine feste Größe beim FCM. Im DFB.de-Interview spricht Bittroff mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seine Rolle als Vizekapitän und das Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern.

DFB.de: Wie überraschend kommt für Sie der gute Saisonstart des 1. FC Magdeburg oder hatten Sie vielleicht sogar fest damit gerechnet, Herr Bittroff?

Alexander Bittroff: Unter Trainer Christian Titz hatten wir bereits in der vergangenen Saison eine gute Phase zum Ende der Saison. Auch die Vorbereitungsspiele, beispielsweise mit dem 4:2 gegen Hannover 96 und dem 2:1 gegen den FC Erzgebirge Aue, waren Fingerzeige, zu welchen Leistungen wir in der Lage sind.

DFB.de: Was hatte Sie bei Ihrem Wechsel zum FCM vom "Projekt Magdeburg" überzeugt?

Bittroff: Im Oktober des vergangenen Jahres hatte Magdeburg einen Defensivspieler gesucht und ich war zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt, weil mein Vertrag in Uerdingen ausgelaufen war. Ich kannte Thomas Hoßmang, der zu dieser Zeit Cheftrainer war und jetzt beim FCM als Leiter der Nachwuchsabteilung tätig ist, bereits aus unserer gemeinsamen Zeit beim FC Energie Cottbus. Magdeburg ist ein Traditionsverein mit tollen Fans. Außerdem bin ich jetzt etwas näher an meiner Heimat in Süd-Brandenburg, was mir auch wichtig war.

DFB.de: Ihre vorherigen Stationen beim KFC Uerdingen 05 und Chemnitzer FC liefen für Sie nicht ganz nach Wunsch. Wie erklären Sie sich Ihre deutliche Steigerung?

Bittroff: Ich hatte auch in Uerdingen gute Leistungen gebracht, spiele jetzt aber nicht mehr als Außenverteidiger, sondern werde in der Innenverteidigung eingesetzt. Der Trainer hat dort meine persönlichen Stärken herausgekitzelt, die ich zuvor teilweise selbst nicht unbedingt kannte.

DFB.de: Sie haben als Zugang auf Anhieb die Aufgabe des Vizekapitäns übertragen bekommen. Was sagt das über Ihr Standing innerhalb der Mannschaft aus?

Bittroff: Ich kann mit meiner Erfahrung den jungen Spielern auf und neben dem Platz helfen, gebe Anweisungen und habe auch eine gewisse Vorbildfunktion. Persönlich bin ich in den zurückliegenden Jahren gereift, hatte zuvor selten eine Führungsrolle innerhalb einer Mannschaft. Beim FCM bin ich in diese Rolle hineingewachsen.

DFB.de: Heute steht ab 18 Uhr das Traditionsduell gegen den 1. FC Kaiserslautern an. Was für eine Partie erwarten Sie gegen die "Roten Teufel", die nicht ganz so erfolgreich in die Saison gestartet sind?

Bittroff: Obwohl der FCK erst fünf Punkte auf dem Konto hat, treffen wir auf eine sehr ordentliche Mannschaft, die viel Qualität mitbringt. Wir erwarten einen Gegner, der rackert, kämpft, aggressiv sein und uns alles abverlangen wird. Wir müssen uns wehren und dagegenhalten. So eine Partie wie gegen den 1. FC Saarbrücken, die wir 1:2 verloren hatten und wo die gleichen Tugenden gefragt waren, darf uns nicht mehr passieren.

DFB.de: Die Partie erfährt durch die Liveübertragung zur Sportschau-Zeit in der ARD besondere Aufmerksamkeit. Ist das ein zusätzlicher Ansporn für beide Seiten?

Bittroff: Für mich eigentlich nicht, weil wir ohnehin jede Partie gewinnen wollen. (lacht) Dennoch ist es schön, dass unser Spiel bundesweit übertragen wird und so der eine oder andere aus der Familie unsere Mannschaft live sehen kann.

DFB.de: Die aktuell gültigen Corona-Regeln lassen in Magdeburg bis zu 15.000 Zuschauer im Stadion zu. Wie sehr haben Sie die Atmosphäre und Unterstützung in der Vorsaison vermisst?

Bittroff: Bei meiner vorherigen Station beim KFC Uerdingen 05 kannte ich nicht so eine riesige Unterstützung von den Rängen, weil der Verein nicht über eine solche Fanbase verfügt und seine Heimspiele außerdem in fremden Stadien austragen musste. Das ist in Magdeburg ganz anders. Die FCM-Heimspiele sind schon etwas Besonderes. Es ist immer wieder ein super Erlebnis, alle zwei Wochen hier spielen zu dürfen. Die Unterstützung von den Rängen pusht. Das haben wir alle sehr vermisst.

DFB.de: Dabei ist die bisherige Bilanz recht kurios. Zu Hause erzielte Ihr Team erst zwei Treffer, auswärts läuft es mit zehn Toren wesentlich besser. Woran liegt das?

Bittroff: Wir hatten in jedem Spiel genügend Chancen, auch in den Heimspielen. Gegen den SC Freiburg II hatten wir gefühlt 15 Möglichkeiten, aber keinen Treffer erzielt. Wir wollen alles daransetzen, dass wir gegen Kaiserslautern auch diese Statistik aufbessern.

DFB.de: Mit welcher persönlichen Zielsetzung gehen Sie in den weiteren Saisonverlauf?

Bittroff: Ich will der Mannschaft helfen und meine Erfahrung einbringen. Ich ärgere mich über jedes Gegentor, will als Defensivspieler möglichst immer zu Null spielen. Persönlich würde ich mich freuen, wenn mir mal wieder ein Treffer gelingen würde. Mein letztes Tor habe ich am 26. Juli 2013 in der 2. Bundesliga mit dem FC Energie Cottbus gegen den SC Paderborn 07 erzielt. Das ist lange her.

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