Lutz Fröhlich: "Video-Assistent soll nur als Airbag fungieren"

Nachdem der Video-Assistent am 1. Spieltag der Bundesligasaison 2018/2019 für öffentliche Diskussionen gesorgt hatte, war Lutz Michael Fröhlich, Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), am Samstag zu Gast im aktuellen Sportstudio des ZDF. Fröhlich sprach über die Analyse des Bundesligaauftakts, die "klare und offensichtliche Fehlentscheidung" und das Rollenverständnis zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Lutz Michael Fröhlich über…

…die Leistung der Schiedsrichter und Video-Assistenten am 2. Spieltag der Bundesliga: Das Wochenende läuft noch, aber wir sind auf einem guten Weg. Wenn der Spieltag so zu Ende geht, wie er begonnen hat, dann sind wir sehr zufrieden.

…die Fehler am 1. Spieltag: Vielleicht steckt ein ganz menschlicher Grund dahinter. Die Schiedsrichter und Video-Assistenten haben in der Rückrunde 2017/2018 einen sehr guten Job gemacht, die Weltmeisterschaft hat ebenfalls gute Reverenzen geliefert. Wir haben vor dem Saisonstart gut gearbeitet, die Schiedsrichter und Video-Assistenten waren zum Bundesligaauftakt hochmotiviert und wollten alles richtig machen. Diese Motivationslage war vielleicht etwas zu viel des Guten und hat am Ende zu einem Fehlstart geführt.

…den Umgang mit dem 1. Spieltag: Wir haben alle Situationen detailliert analysiert und mit den Schiedsrichtern sehr intensiv besprochen. Die Szenen wurden sich nochmal genau angeschaut und auch die Rollenverteilung wurde thematisiert. Die Schiedsrichter auf dem Platz müssen unbedingt die verantwortlichen Spielleiter bleiben, für die Spieler und für die Fans. Die Video-Assistenten sollen nur als Airbag fungieren und sich aus Interpretationsfragen heraushalten.

…die "klare und offensichtliche Fehlentscheidung": Klar und offensichtlich falsch ist eine Entscheidung, wenn der Video-Assistent das Bild sieht und den Eindruck bekommt, dass der Schiedsrichter seine Entscheidung sofort korrigieren würde, wenn er dieses Bild sehen würde. Mit dieser Formel haben sich die Schiedsrichter und Video-Assistenten bei der Weltmeisterschaft auf das Turnier vorbereitet.

…den Vergleich zur Weltmeisterschaft: Bei der Weltmeisterschaft hat der Video-Assistent gut funktioniert. Allerdings muss man sagen, dass es bei der Weltmeisterschaft nur selten direkte Betroffenheit gab. In der Bundesliga ist eine Mannschaft immer betroffen und aus der Betroffenheit entstehen Diskussionen.

…das Rollenverständnis zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent: Der Video-Assistent ist keine Beratungsinstanz für den Schiedsrichter. Die Schiedsrichter sollen ihre Spiele wie vor zwei Jahren leiten, mutig sein und Entscheidungen treffen. Wenn es dann zu einer klaren und offensichtlichen Fehlentscheidung kommen sollte, wird sich der Video-Assistent melden.

[ar]

Nachdem der Video-Assistent am 1. Spieltag der Bundesligasaison 2018/2019 für öffentliche Diskussionen gesorgt hatte, war Lutz Michael Fröhlich, Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), am Samstag zu Gast im aktuellen Sportstudio des ZDF. Fröhlich sprach über die Analyse des Bundesligaauftakts, die "klare und offensichtliche Fehlentscheidung" und das Rollenverständnis zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Lutz Michael Fröhlich über…

…die Leistung der Schiedsrichter und Video-Assistenten am 2. Spieltag der Bundesliga: Das Wochenende läuft noch, aber wir sind auf einem guten Weg. Wenn der Spieltag so zu Ende geht, wie er begonnen hat, dann sind wir sehr zufrieden.

…die Fehler am 1. Spieltag: Vielleicht steckt ein ganz menschlicher Grund dahinter. Die Schiedsrichter und Video-Assistenten haben in der Rückrunde 2017/2018 einen sehr guten Job gemacht, die Weltmeisterschaft hat ebenfalls gute Reverenzen geliefert. Wir haben vor dem Saisonstart gut gearbeitet, die Schiedsrichter und Video-Assistenten waren zum Bundesligaauftakt hochmotiviert und wollten alles richtig machen. Diese Motivationslage war vielleicht etwas zu viel des Guten und hat am Ende zu einem Fehlstart geführt.

…den Umgang mit dem 1. Spieltag: Wir haben alle Situationen detailliert analysiert und mit den Schiedsrichtern sehr intensiv besprochen. Die Szenen wurden sich nochmal genau angeschaut und auch die Rollenverteilung wurde thematisiert. Die Schiedsrichter auf dem Platz müssen unbedingt die verantwortlichen Spielleiter bleiben, für die Spieler und für die Fans. Die Video-Assistenten sollen nur als Airbag fungieren und sich aus Interpretationsfragen heraushalten.

…die "klare und offensichtliche Fehlentscheidung": Klar und offensichtlich falsch ist eine Entscheidung, wenn der Video-Assistent das Bild sieht und den Eindruck bekommt, dass der Schiedsrichter seine Entscheidung sofort korrigieren würde, wenn er dieses Bild sehen würde. Mit dieser Formel haben sich die Schiedsrichter und Video-Assistenten bei der Weltmeisterschaft auf das Turnier vorbereitet.

…den Vergleich zur Weltmeisterschaft: Bei der Weltmeisterschaft hat der Video-Assistent gut funktioniert. Allerdings muss man sagen, dass es bei der Weltmeisterschaft nur selten direkte Betroffenheit gab. In der Bundesliga ist eine Mannschaft immer betroffen und aus der Betroffenheit entstehen Diskussionen.

…das Rollenverständnis zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent: Der Video-Assistent ist keine Beratungsinstanz für den Schiedsrichter. Die Schiedsrichter sollen ihre Spiele wie vor zwei Jahren leiten, mutig sein und Entscheidungen treffen. Wenn es dann zu einer klaren und offensichtlichen Fehlentscheidung kommen sollte, wird sich der Video-Assistent melden.

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