Lukas Podolski: "Sport ist Spaß, Fußball ist Spaß"

Vier Monate lang war er verletzt, jetzt ist Lukas Podolski wieder da. Sportlich – und verbal. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke berichtet der Nationalspieler von seinem Comeback, von seinen Highlights 2013, seinen Wünschen für 2014 und darüber, wie nahe ihm der Unfall von Michael Schumacher geht.

DFB.de: Herr Podolski, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem großartigen Comeback. Gegen West Ham haben Sie ein Tor vorbereitet und ein Tor erzielt und damit wesentlich zum 3:1-Sieg beigetragen. Wie sehr beflügelt dies Ihren weiteren Weg zurück zu 100 Prozent?

Lukas Podolski: Es ist doch klar, dass es einem Auftrieb gibt, wenn es gleich so gut klappt. Wichtig ist vor allem, dass wir das Spiel noch gewonnnen haben, und natürlich freue ich mich, dass ich nach meiner Einswechslung noch dazu beitragen konnte.

DFB.de: Waren Sie überrascht, dass es gleich so gut geklappt hat?

Podolski:Wenn man nach einer längeren Verletzung zurückkommt, ist es ja meistens so, dass man nach und nach über mehr Einsatzzeiten zurück zu alter Form findet. Man hofft natürlich immer, dass es schnell geht, aber davon ausgehen kann man nicht. Aber ich hatte mich schon vorher gut gefühlt und war optimistisch. Und dann habe ich es nach meiner Einwechslung gemacht wie immer: Ich habe den Weg nach vorne gesucht, bin keinem Zweikampf ausgewichen und habe versucht, meine Fähigkeiten für die Mannschaft einzubringen.

DFB.de: Ihr Comeback-Spiel fand am 26. Dezember statt, dem "Boxing Day". Es war Ihre Boxing-Day-Premiere. Wie haben Sie die Atmosphäre im Stadion erlebt?

Podolski: Die Atmosphäre ist nicht nur an diesem Tag speziell, sondern in England generell und erst Recht in der Weihnachtszeit, wenn alle anderen Top-Ligen in Europa Pause haben. Noch mehr als sonst schaut die ganze Fußball-Welt auf England, irgendwie spürt man das.

DFB.de: Wie sehr war das Weihnachtsfest im Hause Podolski durch den Fußball beeinflusst?



Vier Monate lang war er verletzt, jetzt ist Lukas Podolski wieder da. Sportlich – und verbal. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke berichtet der Nationalspieler von seinem Comeback, von seinen Highlights 2013, seinen Wünschen für 2014 und darüber, wie nahe ihm der Unfall von Michael Schumacher geht.

DFB.de: Herr Podolski, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem großartigen Comeback. Gegen West Ham haben Sie ein Tor vorbereitet und ein Tor erzielt und damit wesentlich zum 3:1-Sieg beigetragen. Wie sehr beflügelt dies Ihren weiteren Weg zurück zu 100 Prozent?

Lukas Podolski: Es ist doch klar, dass es einem Auftrieb gibt, wenn es gleich so gut klappt. Wichtig ist vor allem, dass wir das Spiel noch gewonnnen haben, und natürlich freue ich mich, dass ich nach meiner Einswechslung noch dazu beitragen konnte.

DFB.de: Waren Sie überrascht, dass es gleich so gut geklappt hat?

Podolski:Wenn man nach einer längeren Verletzung zurückkommt, ist es ja meistens so, dass man nach und nach über mehr Einsatzzeiten zurück zu alter Form findet. Man hofft natürlich immer, dass es schnell geht, aber davon ausgehen kann man nicht. Aber ich hatte mich schon vorher gut gefühlt und war optimistisch. Und dann habe ich es nach meiner Einwechslung gemacht wie immer: Ich habe den Weg nach vorne gesucht, bin keinem Zweikampf ausgewichen und habe versucht, meine Fähigkeiten für die Mannschaft einzubringen.

DFB.de: Ihr Comeback-Spiel fand am 26. Dezember statt, dem "Boxing Day". Es war Ihre Boxing-Day-Premiere. Wie haben Sie die Atmosphäre im Stadion erlebt?

Podolski: Die Atmosphäre ist nicht nur an diesem Tag speziell, sondern in England generell und erst Recht in der Weihnachtszeit, wenn alle anderen Top-Ligen in Europa Pause haben. Noch mehr als sonst schaut die ganze Fußball-Welt auf England, irgendwie spürt man das.

DFB.de: Wie sehr war das Weihnachtsfest im Hause Podolski durch den Fußball beeinflusst?

Podolski: Das war nicht groß anders als im vergangenen Jahr. Da ist ja nur das Spiel am 2. Weihnachtstag ausgefallen, ansonsten wurde auch 2012 zwischen den Jahren Fußball gespielt. Klar ist es jetzt anders, also zu der Zeit, in der ich noch in der Bundesliga gespielt habe. Aber trotzdem genieße ich Weihnachten. Wir verbringen mit der Familie Zeit, sitzen gemütlich zusammen, essen in aller Ruhe. Das ist bei uns nicht anders als in anderen Familien auch.

DFB.de: Sie waren in Ihrer Karriere hin und wieder verletzt, hatten aber selten eine Verletzung, die Sie über einen so langen Zeitraum wie diesmal außer Gefecht gesetzt hat. Wie schwer ist es Ihnen gefallen, vier Monate lang kein Fußball zu spielen?

Podolski: Es war schon sehr lang und deswegen nicht einfach. Auch weil die Art der Verletzung für mich ungewöhnlich war. Ich hatte vorher noch nie eine Muskelverletzung. Aber ich wurde die ganze Zeit über gut betreut, ich habe viel, gut und hart gearbeitet. Und ich wusste immer, dass ich zurückkommen würde, das hat mir viel Motivation gegeben.

DFB.de: Man kennt Sie als Frohnatur, Sie sind eigentlich immer gut gelaunt und haben ein Lachen im Gesicht. War dies auch in der Zeit so, in der Sie nicht Fußball spielen konnten?

Podolski: Sport ist Spaß, Fußball ist Spaß. Und alles, was dazugehört, ist Spaß. So sehe ich das. Verletzungen gehören dazu, und man muss das Beste aus ihnen machen. Natürlich habe ich mich nicht darüber gefreut, dass ich nicht spielen konnte. Aber es ist ja niemanden geholfen, sich dadurch die Laune vermiesen zu lassen.

DFB.de: Auf Facebook haben Sie geschrieben, dass vier Monate eine lange Zeit waren, aber auch eine schöne Zeit. Was war die schöne Seite Ihrer Verletzung?

Podolski: Jeder Fortschritt in der Rhea war schön. Außerdem kann man auch aus den Erfahrungen in der Reha etwas mitnehmen. Schön war auch, dass ich durch die Verletzung die Möglichkeit hatte, einige Dinge zu machen, die zu kurz kommen, wenn ich durch den Fußball voll belastet bin. Die Arbeit für meine Stiftung gehört dazu, ich konnte einige Projekte anschieben. Diese Arbeit ist mir sehr wichtig. Und das Wichtigste: Ich konnte mehr Zeit als sonst mit meiner Familie verbringen.

DFB.de: Zu Ihrem Einsatz gehört auch das Engagement für die Kampagne "Bleib am Ball -Bewegung senkt dein Krebsrisiko" der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe, die in Kooperation mit dem DFB durchgeführt wird. Warum engagieren Sie sich dafür?

Podolski: Als ich gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, die Kampagne "Bleib am Ball" zu unterstützen, habe ich spontan ja gesagt. Mir wurde das Projekt vorgestellt – und ich war gleich begeistert. Ich finde es wichtig, den Menschen zu sagen, dass sie durch Sport und Bewegung enorm viel für ihre Gesundheit tun und auch Krebs vermeiden können. Wenn ich mit meinem Namen helfen kann, für dieses deutschlandweite Projekt Aufmerksamkeit zu erzeugen, dann mache ich das sehr gerne.

DFB.de: Für Sie gab es im Jahr 2013 abseits der Spiele einige besondere Aktionen. Mit Arsenal waren Sie auf Asien-Tour, Sie haben den Aha-Kult erweckt, mit der Nationalmannschaft waren Sie auf USA-Reise. Sie haben ein Spiel der NBA besucht, waren am Weißen Haus in Washington, haben in einem Ralleywagen gesessen und haben in einem Simulator einen A 380 zu Boden gebracht.

Podolski: Es stimmt, es gab viele Highlights, und ich bin allen sehr dankbar, die diese ermöglicht haben. Ganz besonders bemerkenswert fand ich die USA-Reise mit der Nationalmannschaft. Über deren Sinn ist vorher viel geschrieben worden. Aber alle, die dabei waren, können bestätigen, was für eine schöne und auch sportlich wertvolle Zeit wir in Miami und Washington hatten. Die USA-Reise gehört auf jeden Fall zu meinen Highlights 2013.

DFB.de: Aus Podolski-Sicht könnte 2013 kaum besser enden. Arsenal ist Tabellenführer der Premiere League, Köln führt die Tabelle der 2. Liga an. Und Ihr Heimat-Klub FC Bergheim ist 1. der Landesliga.

Podolski: Stimmt, das sieht gut aus derzeit. Aber viel wert ist es nicht. Jeder kennt meine Begeisterung für den FC, und natürlich freue ich mich sehr darüber, wie es dort derzeit läuft. Genauso gilt dies für Bergheim, dort spielen viele meiner Freunde, ich verfolge so gut es geht, wie sich das Team und der Verein entwickeln. Für mich wäre es sensationell, wenn am Ende der Saison der FC in die Bundesliga und Bergheim in die Oberliga-West aufsteigen würde. Aber - noch ist nichts erreicht. In der Rückrunde müssen die Leistungen der Hinrunde erst bestätigt werden.

DFB.de: Neben den Spielen in der Premiere League beginnt für Sie das Jahr 2014 am 12. Januar mit einem Hallenturnier, an dem der 1. FC Köln teilnimmt, daneben Viktoria und Fortuna Köln, Alemannia Aachen und Arminia Bielefeld. Dazu natürlich der FC Bergheim 2000 und Ihr polnischer Lieblingsklub Gornik Zabrze. Initiator des Turniers sind Sie, die Einnahmen gehen zu Gunsten der Lukas-Podolski-Stiftung.

Podolski: Vor allem geht es bei dem Turnier um Spaß für Spieler und Fans. Ich habe früher immer wahnsinnig gerne in der Halle gespielt, und ich finde es schade, dass es immer weniger Hallenturniere gibt. Hallenfußball ist schnell, eng und intensiv, es fallen viele Tore, Spektakel ist garantiert. Dass wir damit noch einen wohltätigen Zweck unterstützen können, macht das Ganze noch viel wertvoller. Ich freue mich sehr auf das Turnier und hoffe, dass es ein großer Erfolg wird.

DFB.de: Nächstes Highlight 2014 dürfte für Sie im Februar das Achtelfinale der Champions League gegen Bayern München sein. Ihr Teamkollege Per Mertesacker hat von einem "guten Los" gesprochen. Wie bewerten Sie das Wiedersehen mit Ihrem ehemaligen Klub?

Podolski: Wenn ich ehrlich bin, ist es mir eigentlich egal, gegen wen wir spielen. Wenn man ins Achtelfinale der Champions League einzieht, kann man nicht erwarten, ein leichtes Los zu bekommen. Wir wissen, wie stark die Bayern sind, wir wissen aber auch, welche Qualität wir haben. Ich freue mich immer auf das Treffen mit den Kollegen aus der Nationalmannschaft, aber davon abgesehen ist dies kein außergewöhnliches Spiel für mich.

DFB.de: Das größte Highlight des Jahres 2014 wartet für Sie im Sommer mit der WM in Brasilien. Wie oft gehen Ihre Gedanken schon Richtung WM?

Podolski: Hin und wieder denkt man schon daran, das ist doch klar. Und das Kribbeln wird immer größer, je näher das Turnier rückt. So richtig los geht’s aber erst, wenn wir uns für die Vorbreitung treffen und dann Richtung Brasilien fliegen. Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg, bis dahin kann viel passieren und bis dahin habe ich mit Arsenal noch viel vor. .

DFB.de: Sie haben schon vor der Saison und vor dem Özil-Transfer davon gesprochen, dass Arsenal um den Titel mitspielen kann. Viele Experten haben dies anders gesehen. Was hat Sie so optimistisch gemacht?

Podolski: Mir war klar, dass wir uns nicht verstecken müssen, auch weil die Liga so ausgeglichen ist. In England gibt es nicht wie in Spanien und Deutschland nur zwei Mannschaften, die um den Titel mitspielen. Hier haben gleich fünf, sechs Teams das Zeug dazu. Die Premiere League ist für mich deswegen die stärkste Liga der Welt. In einer so ausgeglichenen Liga setzt sich die Mannschaft durch, die sich die wenigsten Schwächen leistet, die den stärksten Willen und den größten Zusammenhalt hat. Und da sieht es bei uns sehr gut aus. Wir stehen jetzt oben, das ist ein schönes Gefühl. Aber es ist sehr eng, und wenn wir oben bleiben wollen, müssen wir uns 2014 noch weiter steigern.

DFB.de: Am Dienstag wird Silvester gefeiert. Was sind Ihre Vorsätze für 2014?

Podolski: Dieselben wie immer: Dass es meiner Familie und mir und allen Menschen, die mir nahe stehen, gut geht. Dass wir gesund und glücklich bleiben und die gemeinsame Zeit genießen. Aber einen speziellen Wunsch habe ich diesmal.

DFB.de: Ja?

Podolski: Dass Michael Schumacher wieder auf die Beine kommt. Für mich war es ein großer Schock, als ich von seinem schlimmen Unfall gehört habe. Für mich ist er ein außergewöhnlicher Sportler und Mensch, ein Freund. Ich kenne ihn als großen Kämpfer, das gibt mir Hoffnung, dass er auch diese Situation übersteht. Ihm und seiner Familie wünsche ich von Herzen alles Gute und viel Kraft für diese schwere Zeit.