Lottes Drube: "Erfolge sind hart erarbeitet"

Bis zum Amtsantritt von Fußball-Lehrer Nils Drube hatten die Sportfreunde Lotte in der 3. Liga nur einen Punkt aus fünf Spielen geholt. Dann beerbte der 40 Jahre alte Ex-Scout des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, der früher auch viele Jahre Nachwuchstrainer in Leverkusen und bei Preußen Münster war, Matthias Maucksch als Cheftrainer. Seit Drube im Amt ist, läuft es bei den Tecklenburgern. Sowohl beim Karlsruher SC (3:1) als auch gegen den FSV Zwickau (2:1) gewannen die Sportfreunde und stellten mit den ersten beiden Saisonsiegen zumindest den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze her. Im DFB.de-Interview spricht Nils Drube mit Mitarbeiter Christian Knoth über seine Arbeit als Scout in Leverkusen, den perfekten Start in Lotte und mögliche Verbesserungen.

DFB.de: Seit Sie im Amt sind, holten die Sportfreunde Lotte die optimale Ausbeute von sechs Punkten. Was haben Sie mit Ihrer Mannschaft angestellt, Herr Drube?

Nils Drube: Wenn das immer so einfach zu erklären wäre. (lacht) Zunächst mal haben mein Co-Trainer Sven Hozjak und ich eine intakte Mannschaft vorgefunden, die von Beginn an dazu bereit war, an einem Strang zu ziehen und sich der Herausforderung zu stellen, aus dem unteren Tabellendrittel herauszukommen. Wir haben dann als Trainerteam die Uhren auf Null gestellt und alles, was zum Saisonstart Unruhe in die Mannschaft gebracht hatte, außen vor gelassen. Unabhängig vom Tabellenplatz war es unser Ziel, sofort mutig zu agieren und aktiv Fußball zu spielen. Das ist uns dann auf Anhieb hervorragend gelungen.

DFB.de: Sowohl im Spiel beim KSC als auch gegen Zwickau zeigte Ihr Team starke Leistungen. Wie fällt Ihr Fazit nach den ersten beiden Partien aus?

Drube: Der Start hätte nicht besser verlaufen können. Wenn man so früh in der Saison eine Mannschaft übernimmt, die einen Fehlstart hingelegt hat, kann man nicht damit rechnen, dass die Ergebnisse direkt stimmen. Umso schöner ist es, dass wir beide Spiele für uns entscheiden konnten. Diese Erfolgserlebnisse haben wir uns zuvor im Training aber auch hart erarbeitet.

DFB.de: Wo gibt es noch Steigerungsbedarf?

Drube: Es gibt einige Dinge, in denen wir uns noch verbessern können. Um konstant den aktiven Fußball zu spielen, der uns vorschwebt, fehlen uns noch einige Wochen. Beim Spiel mit dem Ball arbeiten wir beispielsweise daran, auch gegen sehr kompakt stehende Mannschaften spielerische Lösungen zu finden.

DFB.de: Bevor Sie bei den Sportfreunden Matthias Maucksch als Cheftrainer ablösten, waren Sie als Scout in Leverkusen tätig. Was hat Ihnen an dieser Arbeit gefallen?

Drube: Scout zu sein, hat mir viel Spaß bereitet. Man bekommt einen hervorragenden Überblick über alle wichtigen nationalen und internationalen Ligen und erlebt den Fußball aus einer anderen Perspektive. Als Scout achtet man viel mehr auf die Eigenschaften einzelner Spieler und bewertet Partien sachlicher, also weniger emotional. Die Erfahrungen, die ich in den zurückliegenden Jahren sammeln konnte, kommen mir jetzt für meine tägliche Arbeit als Trainer auf jeden Fall zugute.

DFB.de: Nennen Sie doch mal ein paar Spieler, die Sie entdeckt haben.

Drube: Scouting ist keine One-Man-Show. Bevor ein Spieler verpflichtet wird, wird er intensiv geprüft. Es ist ein langer Prozess, an dem viele verschiedene Personen beteiligt sind. Außerdem möchte ich keine Spieler nennen, die unter anderem ich entdeckt habe. Zunächst mal ist dieses Thema diskret zu behandeln. Außerdem will ich mich damit nicht brüsten und habe längst eine neue Aufgabe bei einem anderen Verein, der ich 100 Prozent meiner Konzentration widme.

DFB.de: Warum haben Sie sich dazu entschieden, wieder als Trainer tätig zu sein?

Drube: Das Engagement bei den Sportfreunden Lotte hat sich eher spontan ergeben. Als der Verein einen neuen Trainer suchte, kamen wir in Kontakt. Auch die räumliche Nähe zu meinem Wohnort Münster spielte dabei sicher eine Rolle. Einige Spieler kenne ich sogar noch aus meiner Zeit beim SC Preußen. Für beide Seiten hat es schnell gepasst, und wir wurden uns daher auch fix einig.

DFB.de: Während der zurückliegenden Saison waren insgesamt vier Trainer bei den Sportfreunden im Amt, jetzt gab es schon wieder eine schnelle Freistellung. Wie sehr spielte das bei Ihrer Entscheidung, den Posten anzutreten, eine Rolle?

Drube: Ganz ehrlich? Es spielte überhaupt keine Rolle. Ich verlasse mich sehr auf meine Menschenkenntnis und bin unvoreingenommen in die Gespräche mit dem Verein gegangen. Alles verlief dann sehr positiv und professionell. Mit Sven Hozjak habe ich außerdem einen Co-Trainer an meiner Seite, der selbst viele Jahre für Lotte gespielt hat und den Verein daher in- und auswendig kennt.

DFB.de: Haben Sie als ausgebildeter Fußball-Lehrer den Anspruch, jetzt langfristig als Trainer zu arbeiten, oder können Sie sich auch vorstellen, irgendwann wieder Scout zu sein?

Drube: Das Schöne am Fußballgeschäft ist, dass man nie weiß, was als nächstes passiert. Es ist sehr spannend, viele verschiedene Eindrücke zu gewinnen und unterschiedlichen Tätigkeiten nachzugehen. Ich will daher nie etwas ausschließen und lasse alles auf mich zukommen. Jetzt freue ich mich erst mal auf die Herausforderung in Lotte.

DFB.de: Am Samstag geht es für die Sportfreunde mit der Partie bei Fortuna Köln weiter. Worauf wird es ankommen, um dort den dritten Sieg in Serie einzufahren?

Drube: Wir müssen auf jeden Fall wieder an unser Leistungslimit gehen. Die 3. Liga ist sehr eng und ausgeglichen, man darf sich keine Nachlässigkeiten erlauben und muss immer über die kompletten 90 Minuten hochkonzentriert zu Werke gehen. Wenn wir an die Leistungen der Partien in Karlsruhe und gegen Zwickau anknüpfen können, bin ich guter Dinge, dass wir erneut punkten.

[mspw]

Bis zum Amtsantritt von Fußball-Lehrer Nils Drube hatten die Sportfreunde Lotte in der 3. Liga nur einen Punkt aus fünf Spielen geholt. Dann beerbte der 40 Jahre alte Ex-Scout des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, der früher auch viele Jahre Nachwuchstrainer in Leverkusen und bei Preußen Münster war, Matthias Maucksch als Cheftrainer. Seit Drube im Amt ist, läuft es bei den Tecklenburgern. Sowohl beim Karlsruher SC (3:1) als auch gegen den FSV Zwickau (2:1) gewannen die Sportfreunde und stellten mit den ersten beiden Saisonsiegen zumindest den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze her. Im DFB.de-Interview spricht Nils Drube mit Mitarbeiter Christian Knoth über seine Arbeit als Scout in Leverkusen, den perfekten Start in Lotte und mögliche Verbesserungen.

DFB.de: Seit Sie im Amt sind, holten die Sportfreunde Lotte die optimale Ausbeute von sechs Punkten. Was haben Sie mit Ihrer Mannschaft angestellt, Herr Drube?

Nils Drube: Wenn das immer so einfach zu erklären wäre. (lacht) Zunächst mal haben mein Co-Trainer Sven Hozjak und ich eine intakte Mannschaft vorgefunden, die von Beginn an dazu bereit war, an einem Strang zu ziehen und sich der Herausforderung zu stellen, aus dem unteren Tabellendrittel herauszukommen. Wir haben dann als Trainerteam die Uhren auf Null gestellt und alles, was zum Saisonstart Unruhe in die Mannschaft gebracht hatte, außen vor gelassen. Unabhängig vom Tabellenplatz war es unser Ziel, sofort mutig zu agieren und aktiv Fußball zu spielen. Das ist uns dann auf Anhieb hervorragend gelungen.

DFB.de: Sowohl im Spiel beim KSC als auch gegen Zwickau zeigte Ihr Team starke Leistungen. Wie fällt Ihr Fazit nach den ersten beiden Partien aus?

Drube: Der Start hätte nicht besser verlaufen können. Wenn man so früh in der Saison eine Mannschaft übernimmt, die einen Fehlstart hingelegt hat, kann man nicht damit rechnen, dass die Ergebnisse direkt stimmen. Umso schöner ist es, dass wir beide Spiele für uns entscheiden konnten. Diese Erfolgserlebnisse haben wir uns zuvor im Training aber auch hart erarbeitet.

DFB.de: Wo gibt es noch Steigerungsbedarf?

Drube: Es gibt einige Dinge, in denen wir uns noch verbessern können. Um konstant den aktiven Fußball zu spielen, der uns vorschwebt, fehlen uns noch einige Wochen. Beim Spiel mit dem Ball arbeiten wir beispielsweise daran, auch gegen sehr kompakt stehende Mannschaften spielerische Lösungen zu finden.

DFB.de: Bevor Sie bei den Sportfreunden Matthias Maucksch als Cheftrainer ablösten, waren Sie als Scout in Leverkusen tätig. Was hat Ihnen an dieser Arbeit gefallen?

Drube: Scout zu sein, hat mir viel Spaß bereitet. Man bekommt einen hervorragenden Überblick über alle wichtigen nationalen und internationalen Ligen und erlebt den Fußball aus einer anderen Perspektive. Als Scout achtet man viel mehr auf die Eigenschaften einzelner Spieler und bewertet Partien sachlicher, also weniger emotional. Die Erfahrungen, die ich in den zurückliegenden Jahren sammeln konnte, kommen mir jetzt für meine tägliche Arbeit als Trainer auf jeden Fall zugute.

DFB.de: Nennen Sie doch mal ein paar Spieler, die Sie entdeckt haben.

Drube: Scouting ist keine One-Man-Show. Bevor ein Spieler verpflichtet wird, wird er intensiv geprüft. Es ist ein langer Prozess, an dem viele verschiedene Personen beteiligt sind. Außerdem möchte ich keine Spieler nennen, die unter anderem ich entdeckt habe. Zunächst mal ist dieses Thema diskret zu behandeln. Außerdem will ich mich damit nicht brüsten und habe längst eine neue Aufgabe bei einem anderen Verein, der ich 100 Prozent meiner Konzentration widme.

DFB.de: Warum haben Sie sich dazu entschieden, wieder als Trainer tätig zu sein?

Drube: Das Engagement bei den Sportfreunden Lotte hat sich eher spontan ergeben. Als der Verein einen neuen Trainer suchte, kamen wir in Kontakt. Auch die räumliche Nähe zu meinem Wohnort Münster spielte dabei sicher eine Rolle. Einige Spieler kenne ich sogar noch aus meiner Zeit beim SC Preußen. Für beide Seiten hat es schnell gepasst, und wir wurden uns daher auch fix einig.

DFB.de: Während der zurückliegenden Saison waren insgesamt vier Trainer bei den Sportfreunden im Amt, jetzt gab es schon wieder eine schnelle Freistellung. Wie sehr spielte das bei Ihrer Entscheidung, den Posten anzutreten, eine Rolle?

Drube: Ganz ehrlich? Es spielte überhaupt keine Rolle. Ich verlasse mich sehr auf meine Menschenkenntnis und bin unvoreingenommen in die Gespräche mit dem Verein gegangen. Alles verlief dann sehr positiv und professionell. Mit Sven Hozjak habe ich außerdem einen Co-Trainer an meiner Seite, der selbst viele Jahre für Lotte gespielt hat und den Verein daher in- und auswendig kennt.

DFB.de: Haben Sie als ausgebildeter Fußball-Lehrer den Anspruch, jetzt langfristig als Trainer zu arbeiten, oder können Sie sich auch vorstellen, irgendwann wieder Scout zu sein?

Drube: Das Schöne am Fußballgeschäft ist, dass man nie weiß, was als nächstes passiert. Es ist sehr spannend, viele verschiedene Eindrücke zu gewinnen und unterschiedlichen Tätigkeiten nachzugehen. Ich will daher nie etwas ausschließen und lasse alles auf mich zukommen. Jetzt freue ich mich erst mal auf die Herausforderung in Lotte.

DFB.de: Am Samstag geht es für die Sportfreunde mit der Partie bei Fortuna Köln weiter. Worauf wird es ankommen, um dort den dritten Sieg in Serie einzufahren?

Drube: Wir müssen auf jeden Fall wieder an unser Leistungslimit gehen. Die 3. Liga ist sehr eng und ausgeglichen, man darf sich keine Nachlässigkeiten erlauben und muss immer über die kompletten 90 Minuten hochkonzentriert zu Werke gehen. Wenn wir an die Leistungen der Partien in Karlsruhe und gegen Zwickau anknüpfen können, bin ich guter Dinge, dass wir erneut punkten.

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