Lotte-Coach Corrochano: "Heynckes hat mich beeindruckt"

Oscar Corrochano hatte nicht viel Zeit, um seine Mannschaft kennenzulernen. Acht Tage vor dem ersten Saisonspiel wurde der 40-Jährige als neuer Trainer der Sportfreunde Lotte vorgestellt. Der plötzliche Abgang von Ismail Atalan zum VfL Bochum machte den kurzfristigen Trainerwechsel notwendig. Zuletzt war Corrochano Trainer von Eintracht Trier. Nun erlebt er heute (ab 14 Uhr, live bei Telekom Sport) beim Heimspiel gegen Hansa Rostock sein Debüt in der 3. Liga.

Im DFB.de-Interview spricht Corrochano mit Oliver Jensen über die mangelnde Vorbereitungszeit, seine bisherigen Trainerstationen und seine Vorbilder.

DFB.de: Herr Corrochano, Sie wurden erst vor einer Woche zum neuen Trainer der Sportfreunde Lotte ernannt. Wie lange mussten Sie über das kurzfristige Angebot nachdenken?

Oscar Corrochano: Ich habe mir einige Tage Zeit genommen. Aber die Gespräche verliefen sehr positiv. Die Spielphilosophie des Vereins passt sehr gut zu meiner eigenen. Klar ist aber, dass ich die Mannschaft in dieser kurzen Zeit noch nicht richtig kennenlernen konnte. Ich hatte bislang vier Trainingseinheiten, ein Testspiel und ein Abschlusstraining. Nun steht bereits das erste Ligaspiel bevor.

DFB.de: Sie hatten also keine Möglichkeit, der Mannschaft Ihre Handschrift zu vermitteln. Müssen Sie die Taktik Ihres Vorgängers übernehmen und Ihre eigene Philosophie erst später einbringen?

Corrochano: Das wird ein längerer Prozess. Aber wie gesagt: So sehr unterscheiden sich die Philosophien nicht. Ich möchte, dass meine Mannschaft selber agiert, eine hohe Laufbereitschaft hat, den Gegner früh attackiert und im Aufbauspiel stört.

DFB.de: Welches Potenzial sehen Sie in den Sportfreunden Lotte?

Corrochano: Unser Ziel ist erst einmal der Klassenerhalt. Alles was darüber hinausgeht, nehmen wir gerne mit.

DFB.de: Das klingt nach einer sehr vorsichtigen Zielsetzung...

Corrochano: Ich sehe das realistisch, blicke aber auch optimistisch auf die Saison. Die Innenverteidiger Matthias Rahn und Gerrit Nauber waren in der vergangenen Saison wichtige Säulen. Rahn ist verletzt, Nauber zum MSV Duisburg gewechselt. Die Mannschaft hatte nur vier Wochen Vorbereitung, um neue Automatismen zu entwickeln. Die Vorbereitungszeit war kürzer als bei vielen andere Drittligisten, weil für Lotte nach dem Saisonende noch ein Pokal-Endspiel anstand.

DFB.de: Ihr Vertrag gilt lediglich für ein Jahr. Sind Sie ein Trainer auf Probe?

Corrochano: In Lotte sind Einjahresverträge üblich. Ich finde das völlig in Ordnung. Wir müssen uns hier erst einmal richtig kennenlernen. Wenn die Zusammenarbeit positiv verläuft, werden wir uns sicherlich wieder zusammensetzen.



Oscar Corrochano hatte nicht viel Zeit, um seine Mannschaft kennenzulernen. Acht Tage vor dem ersten Saisonspiel wurde der 40-Jährige als neuer Trainer der Sportfreunde Lotte vorgestellt. Der plötzliche Abgang von Ismail Atalan zum VfL Bochum machte den kurzfristigen Trainerwechsel notwendig. Zuletzt war Corrochano Trainer von Eintracht Trier. Nun erlebt er heute (ab 14 Uhr, live bei Telekom Sport) beim Heimspiel gegen Hansa Rostock sein Debüt in der 3. Liga.

Im DFB.de-Interview spricht Corrochano mit Oliver Jensen über die mangelnde Vorbereitungszeit, seine bisherigen Trainerstationen und seine Vorbilder.

DFB.de: Herr Corrochano, Sie wurden erst vor einer Woche zum neuen Trainer der Sportfreunde Lotte ernannt. Wie lange mussten Sie über das kurzfristige Angebot nachdenken?

Oscar Corrochano: Ich habe mir einige Tage Zeit genommen. Aber die Gespräche verliefen sehr positiv. Die Spielphilosophie des Vereins passt sehr gut zu meiner eigenen. Klar ist aber, dass ich die Mannschaft in dieser kurzen Zeit noch nicht richtig kennenlernen konnte. Ich hatte bislang vier Trainingseinheiten, ein Testspiel und ein Abschlusstraining. Nun steht bereits das erste Ligaspiel bevor.

DFB.de: Sie hatten also keine Möglichkeit, der Mannschaft Ihre Handschrift zu vermitteln. Müssen Sie die Taktik Ihres Vorgängers übernehmen und Ihre eigene Philosophie erst später einbringen?

Corrochano: Das wird ein längerer Prozess. Aber wie gesagt: So sehr unterscheiden sich die Philosophien nicht. Ich möchte, dass meine Mannschaft selber agiert, eine hohe Laufbereitschaft hat, den Gegner früh attackiert und im Aufbauspiel stört.

DFB.de: Welches Potenzial sehen Sie in den Sportfreunden Lotte?

Corrochano: Unser Ziel ist erst einmal der Klassenerhalt. Alles was darüber hinausgeht, nehmen wir gerne mit.

DFB.de: Das klingt nach einer sehr vorsichtigen Zielsetzung...

Corrochano: Ich sehe das realistisch, blicke aber auch optimistisch auf die Saison. Die Innenverteidiger Matthias Rahn und Gerrit Nauber waren in der vergangenen Saison wichtige Säulen. Rahn ist verletzt, Nauber zum MSV Duisburg gewechselt. Die Mannschaft hatte nur vier Wochen Vorbereitung, um neue Automatismen zu entwickeln. Die Vorbereitungszeit war kürzer als bei vielen andere Drittligisten, weil für Lotte nach dem Saisonende noch ein Pokal-Endspiel anstand.

DFB.de: Ihr Vertrag gilt lediglich für ein Jahr. Sind Sie ein Trainer auf Probe?

Corrochano: In Lotte sind Einjahresverträge üblich. Ich finde das völlig in Ordnung. Wir müssen uns hier erst einmal richtig kennenlernen. Wenn die Zusammenarbeit positiv verläuft, werden wir uns sicherlich wieder zusammensetzen.

###more###

DFB.de: Lassen Sie uns über Ihre Laufbahn sprechen: Als Spieler haben Sie Ihre Karriere größtenteils in der Regionalliga verbracht. Sie standen als junger Mann aber auch drei Jahre im Kader von Eintracht Frankfurt und hatten einen Einsatz in der 2. Bundesliga. Warum hat es nicht zu mehr gereicht?

Corrochano: Es gab damals viele Personalwechsel in der Führungsetage und auf der Trainerbank. Ich stand kurz davor, einen Profivertrag zu unterschreiben. Dann gab es plötzlich wieder einen Wechsel und alle Pläne wurden über den Haufen geschmissen. Irgendwann habe ich den Verein dann gewechselt.

DFB.de: Welche Ihrer ehemaligen Trainer hat Sie besonders inspiriert?

Corrochano: Es gab mehrere Trainer. In Frankfurt habe ich zum Beispiel unter Jupp Heynckes und Charly Körbel trainiert. Das waren große Persönlichkeiten mit einem großen Erfahrungsschatz. Da nimmt man einiges mit. Jupp hatte mich damals als A-Jugendspieler zu den Profis hochgezogen. Er hat mir Disziplin vermittelt und hatte eine super Ansprache. Das hat mich beeindruckt.

DFB.de: Nach Ihrem Karriereende kehrten Sie wieder zur Eintracht zurück und begannen Ihre Trainerlaufbahn bei der U 16...

Corrochano: Das stimmt. Als ich meine aktive Karriere verletzungsbedingt beenden musste, kam das Angebot von Eintracht Frankfurt. Das war für mich ein echter Glücksfall.

DFB.de: Während Ihrer Trainerausbildung haben Sie unter anderem bei Manchester City hospitiert.

Corrochano: Manchester City, Real Madrid, Bayern München – es gab mehrere interessante Stationen. Als junger Trainer lernt man bei solchen Top-Vereinen viel. Das Wichtigste ist aber, seinen eigenen Weg zu finden.

DFB.de: Ihre erste Chance im Profifußball erhielten Sie in der Saison 2012/2013 beim Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Nach neun Punkten aus zwölf Spieltagen wurden Sie entlassen. Was lief damals schief?

Corrochano: Unser Ziel war von Anfang an der Klassenerhalt. Wir haben gute Spiele gemacht, häufig aber unglücklich verloren. Es war keine Leistungskrise sondern eine Ergebniskrise. Dass der Trainer bei schlechten Ergebnissen ausgetauscht wird, gehört leider zum Fußballgeschäft. Wichtig ist, dass man aus jeder Station seine Lehren zieht.

DFB.de: Sie waren auch Co-Trainer von Rainer Adrion bei der deutschen U 21-Nationalmannschaft. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Corrochano: Das war sehr interessant, völlig anders als die Arbeit bei einem Verein. Wir waren damals viel unterwegs, haben im In- und Ausland die deutschen Spieler beobachtet. Zudem waren Lehrgänge zu organisieren, Trainingsabläufe festzulegen, schlussendlich fand die Europameisterschaft in Israel statt – das war sehr abwechslungsreich.

DFB.de: In der Saison 2013/2014 waren Sie dann Co-Trainer bei Eintracht Frankfurt unter Armin Veh. Wo lagen dort Ihre Schwerpunkte?

Corrochano: Als Co-Trainer war ich natürlich in die tägliche Trainingsarbeit involviert. Zudem war ich das Bindeglied zwischen der Profimannschaft und dem Nachwuchs. Ich habe die jungen Spieler im Leistungszentrum und bei den Spielen beobachtet, war auch immer deren Ansprechpartner.

###more###