Loosveld: "Wir sind noch nicht so weit"

Die deutsche Futsal-Nationalmannschaft kehrt mit drei Niederlagen von der WM-Qualifikation in Portugal zurück. Das Team von DFB-Trainer Marcel Loosveld unterlag der Tschechischen Republik, Europameister Portugal und auch Lettland und verpasste damit die WM-Endrunde 2020 in Litauen deutlich. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiterin Jana Schmidt spricht Loosveld über die Erkenntnisse aus den drei Spielen.

DFB.de: Die WM-Qualifikation haben Sie in der zweiten Qualifikationsrunde zwar ohne Punkte abgeschlossen, welche Erkenntnisse können Sie trotz der Niederlagen aus den drei Spielen ziehen?

Marcel Loosveld: Beim ersten Spiel lagen wir 0:2 hinten, da hatten wir noch Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, aber dann bekamen wir ganz unglücklich das dritte Tor. Gegen Portugal waren wir defensiv sehr gut, aber am Ende sieht man dann den Unterschied zwischen Profis und den Bedingungen, die meine Jungs haben. Wir müssen akzeptieren, dass das ein ganz anderes Level ist auf allen Ebenen des Sports.

DFB.de: Sie meinten nach der Niederlage gegen Lettland, dass Ihre Mannschaft gegen Portugal und Tschechien noch ein anderes Gesicht gezeigt hätte – woran lag es, dass das Team das Spiel so deutlich verloren hat?

Loosveld: Das Spiel gegen Lettland war für mich schon enttäuschend. Auch da haben wir gegen Profis gespielt, die Jungs waren topfit. Auch hier hatten wir in allen Bereichen Defizite: in der Power, in Laufwegen, ohne Ball war es schwierig. Lettland hat verdient gewonnen, deren Intensität war viel höher und auch da konnten wir wenig tun. Wir haben zwar unsere Abläufe, aber gegen solche Teams muss das einfach viel schneller und im richtigen Moment umgesetzt werden. Die Defensive war gegen Portugal und Tschechien besser, das war gegen Lettland nicht der Fall und das fand ich schade.

DFB.de: War die Enttäuschung in der Mannschaft über den geplatzten WM-Traum sehr groß?

Loosveld: Nein. Dass wir nicht weitergekommen sind, darüber war die Enttäuschung nicht so groß. Natürlich wollen wir kein Spiel verlieren und tun alles, um ein gutes Ergebnis zu holen, aber wir müssen realistisch sein, dass wir noch nicht so weit sind. Und für mich gilt sowieso: Wir müssen kein Futsal-Weltmeister werden, das ist unmöglich, aber ich bin hier, um unsere Mannschaft zu entwickeln und es jedes Mal besser zu machen, die Spieler zu entwickeln, individuell und auch als Team – das ist die wichtigste Aufgabe. Und es ist wichtig, dass wir auch hier Erfahrungsminuten gegen solche Teams gesammelt haben. Es dauert auch sicher noch einige Jahre, wir haben noch keine Profis und die Regionalligen sind oft nicht auf dem Level, wo sie sein sollten. Es sind noch zu viele Spiele im Jahr dabei, in denen die Nationalspieler nicht gefordert werden.

DFB.de: Trotz der drei Niederlagen: Was hat Ihnen an Ihrer Mannschaft gut gefallen?

Loosveld: Die ersten zwei Spiele haben wir gut gekämpft und defensiv gut gestanden. Und auch von Leuten aus anderen Verbänden habe ich während des Turniers – vor allem gegen Tschechien und Portugal - Komplimente über unsere Entwicklung bekommen. Ich denke, dass wir in der Defensive und der Offensive eine Entwicklung durchmachen und Schritt für Schritt besser werden. Das funktioniert nur durch hinfallen und wieder aufstehen. Es ist zwar gut, die Ziele hoch zu stecken, aber man muss auch realistisch sein und für diesen Moment holen wir das Maximum raus.

DFB.de: Die Nationalmannschaft besteht erst seit drei Jahren – wie blicken Sie in die Zukunft, auch in Richtung EURO 2022?

Loosveld: Dann wird wieder die Nationalmannschaft im Fokus sein. Aber in der Liga sind die Spieler auf sehr unterschiedlichen Levels, sie haben zu wenige Spiele, die nicht einmal in die Nähe des Pensums kommen, das wir diese Woche hatten. Und auch die Vereine müssen sich so schnell wie möglich weiterentwickeln. Ich übernehme Aufgaben, die eigentlich die Vereine übernehmen sollten. Eigentlich sollte ich nicht an der Fitness von Spielern arbeiten. Aber wenn das Fitness-Level nicht auf demselben Stand wie beim Gegner ist, dann kann man gegen solche Mannschaften nicht konkurrieren. Hier müssen alle Aktiven im deutschen Futsal mitwirken, um uns bei der EURO-Quali wieder etwas besser zu präsentieren.

[dfb]

Die deutsche Futsal-Nationalmannschaft kehrt mit drei Niederlagen von der WM-Qualifikation in Portugal zurück. Das Team von DFB-Trainer Marcel Loosveld unterlag der Tschechischen Republik, Europameister Portugal und auch Lettland und verpasste damit die WM-Endrunde 2020 in Litauen deutlich. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiterin Jana Schmidt spricht Loosveld über die Erkenntnisse aus den drei Spielen.

DFB.de: Die WM-Qualifikation haben Sie in der zweiten Qualifikationsrunde zwar ohne Punkte abgeschlossen, welche Erkenntnisse können Sie trotz der Niederlagen aus den drei Spielen ziehen?

Marcel Loosveld: Beim ersten Spiel lagen wir 0:2 hinten, da hatten wir noch Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, aber dann bekamen wir ganz unglücklich das dritte Tor. Gegen Portugal waren wir defensiv sehr gut, aber am Ende sieht man dann den Unterschied zwischen Profis und den Bedingungen, die meine Jungs haben. Wir müssen akzeptieren, dass das ein ganz anderes Level ist auf allen Ebenen des Sports.

DFB.de: Sie meinten nach der Niederlage gegen Lettland, dass Ihre Mannschaft gegen Portugal und Tschechien noch ein anderes Gesicht gezeigt hätte – woran lag es, dass das Team das Spiel so deutlich verloren hat?

Loosveld: Das Spiel gegen Lettland war für mich schon enttäuschend. Auch da haben wir gegen Profis gespielt, die Jungs waren topfit. Auch hier hatten wir in allen Bereichen Defizite: in der Power, in Laufwegen, ohne Ball war es schwierig. Lettland hat verdient gewonnen, deren Intensität war viel höher und auch da konnten wir wenig tun. Wir haben zwar unsere Abläufe, aber gegen solche Teams muss das einfach viel schneller und im richtigen Moment umgesetzt werden. Die Defensive war gegen Portugal und Tschechien besser, das war gegen Lettland nicht der Fall und das fand ich schade.

DFB.de: War die Enttäuschung in der Mannschaft über den geplatzten WM-Traum sehr groß?

Loosveld: Nein. Dass wir nicht weitergekommen sind, darüber war die Enttäuschung nicht so groß. Natürlich wollen wir kein Spiel verlieren und tun alles, um ein gutes Ergebnis zu holen, aber wir müssen realistisch sein, dass wir noch nicht so weit sind. Und für mich gilt sowieso: Wir müssen kein Futsal-Weltmeister werden, das ist unmöglich, aber ich bin hier, um unsere Mannschaft zu entwickeln und es jedes Mal besser zu machen, die Spieler zu entwickeln, individuell und auch als Team – das ist die wichtigste Aufgabe. Und es ist wichtig, dass wir auch hier Erfahrungsminuten gegen solche Teams gesammelt haben. Es dauert auch sicher noch einige Jahre, wir haben noch keine Profis und die Regionalligen sind oft nicht auf dem Level, wo sie sein sollten. Es sind noch zu viele Spiele im Jahr dabei, in denen die Nationalspieler nicht gefordert werden.

DFB.de: Trotz der drei Niederlagen: Was hat Ihnen an Ihrer Mannschaft gut gefallen?

Loosveld: Die ersten zwei Spiele haben wir gut gekämpft und defensiv gut gestanden. Und auch von Leuten aus anderen Verbänden habe ich während des Turniers – vor allem gegen Tschechien und Portugal - Komplimente über unsere Entwicklung bekommen. Ich denke, dass wir in der Defensive und der Offensive eine Entwicklung durchmachen und Schritt für Schritt besser werden. Das funktioniert nur durch hinfallen und wieder aufstehen. Es ist zwar gut, die Ziele hoch zu stecken, aber man muss auch realistisch sein und für diesen Moment holen wir das Maximum raus.

DFB.de: Die Nationalmannschaft besteht erst seit drei Jahren – wie blicken Sie in die Zukunft, auch in Richtung EURO 2022?

Loosveld: Dann wird wieder die Nationalmannschaft im Fokus sein. Aber in der Liga sind die Spieler auf sehr unterschiedlichen Levels, sie haben zu wenige Spiele, die nicht einmal in die Nähe des Pensums kommen, das wir diese Woche hatten. Und auch die Vereine müssen sich so schnell wie möglich weiterentwickeln. Ich übernehme Aufgaben, die eigentlich die Vereine übernehmen sollten. Eigentlich sollte ich nicht an der Fitness von Spielern arbeiten. Aber wenn das Fitness-Level nicht auf demselben Stand wie beim Gegner ist, dann kann man gegen solche Mannschaften nicht konkurrieren. Hier müssen alle Aktiven im deutschen Futsal mitwirken, um uns bei der EURO-Quali wieder etwas besser zu präsentieren.

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