Loosveld: "Wir sind auf einem guten Weg"

Die Futsal-Nationalmannschaft hat beim 4:3-Sieg über die Slowakei die ersten Punkte in der Eliterunde der WM-Qualifikation eingefahren, musste sich im Rückspiel jedoch mit 3:4 geschlagen geben. Mit DFB.de spricht Cheftrainer Marcel Loosveld über die beiden Slowakei-Spiele und zieht ein Zwischenfazit nach vier von sechs absolvierten Partien in der Eliterunde.

DFB.de: Zwei weitere Spiele liegen hinter Ihnen und Ihrer Mannschaft. Zweimal ging es gegen die Slowakei. Wie haben Sie die beiden Partien in Göppingen und Levice erlebt?

Marcel Loosveld: Ich denke, wir haben nicht nur was das Ergebnis angeht, sondern auch die Leistungen der beiden Teams, zwei recht unterschiedliche und sogar fast spiegelverkehrte Spiele erlebt. Bei unserem Heimspiel in Göppingen haben wir eine überragende Leistung abgerufen, das Spiel vor einer großartigen Kulisse verdient gewonnen und mit dem ersten deutschen Sieg in der Eliterunde überhaupt ein weiteres Stück deutsche Futsal-Geschichte geschrieben. Leider ist es uns dann nicht ganz gelungen, den Schwung aus diesem Sieg mit ins Rückspiel in die Slowakei zu nehmen.

DFB.de: Was lief im ersten Spiel noch besser als dann in der zweiten Begegnung in der Slowakei?

Loosveld: Auch im Rückspiel sind wir gut in die Partie gekommen, hatten jedoch bei eigenem Ballbesitz einige Probleme mit dem hohen Pressing, das die Slowaken im Vergleich zur Partie in Göppingen gespielt haben. Dadurch waren wir beispielweise in unserem Passspiel etwas zu ungenau, was es uns dann auch schwer gemacht hat, uns eigene Chancen zu kreieren. In den Aktionen rund um die ersten Gegentore waren wir teilweise leider etwas zu spät dran, was auf diesem Niveau dann natürlich gnadenlos bestraft wird.

DFB.de: Zum Ende der Partie haben Sie dann mit dem "Flying Goalkeeper" gespielt, sprich den Torhüter durch einen fünften Feldspieler ausgetauscht. In der Schlussphase konnte ihr Team noch von 0:3 auf 3:4 verkürzen. Was sagt auch diese Phase des Spiels über Ihre Mannschaft aus?

Loosveld: Das Spiel mit dem "Flying Goalkeeper" haben die Jungs hervorragend umgesetzt – das ist auf diesem internationalen Niveau gegen einen solch starken Gegner auch nicht selbstverständlich. In dieser Phase konnten wir uns in fast jedem Angriff eine Chance herausspielen und einige Fouls provozieren, die uns dann wiederum gute Torabschlüsse ermöglicht haben. Trotzdem ist das Spiel mit dem fünften Feldspieler immer auch mit einem hohen Risiko verbunden und kostet viel Energie. Jeder Ballverlust bedeutet fast automatisch eine Großchance für den Gegner, was die Slowakei in einer Situation dann auch zur zwischenzeitlichen 4:2-Führung genutzt hat. Mit etwas mehr Spielglück und Präzision im Abschluss wäre es nicht unverdient gewesen, wenn wir im Rückspiel doch noch einen Punkt mitgenommen hätten.

DFB.de: In der Hauptrunde der WM-Qualifikation hat Ihr Team im vergangenen Jahr bereits zweimal gegen die Slowakei gespielt und dabei zwei Unentschieden erreicht. Haben Sie im Vergleich dazu – ergebnis- und leistungstechnisch – nun eine Entwicklung erkennen können?

Loosveld: Wir haben definitiv eine Entwicklung gesehen, die sich auch in den Ergebnissen widergespiegelt hat. Im vergangenen Jahr waren wir sehr zufrieden mit den beiden Unentschieden und hatten dabei sicherlich auch etwas Glück, dass diese zwei Partien so ausgegangen sind. Das war in Göppingen komplett anders: Dort haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und völlig verdient gewonnen – und damit schon einmal einen Punkt mehr geholt als in den beiden Hauptrundenspielen gegen die Slowakei. Mit dem Rückspiel in dieser Woche können wir sicherlich nicht zufrieden sein, waren aber auch dabei nah dran, einen Punkt zu holen. Auch spielerisch haben wir uns im Vergleich zum vergangenen Jahr gesteigert, sowohl im Spiel mit als auch ohne Ball. Das zeigt, dass unser Leistungsmaximum auf jeden Fall gestiegen ist und wir in der Lage sind, mit europäischen Topteams mitzuhalten. Dass uns das allerdings auch nicht in jeder Partie gelingen kann, ist klar. Dabei muss man einfach berücksichtigen, dass wir eine noch sehr junge Futsal-Nation sind und uns teilweise auch noch die Erfahrung auf diesem Niveau fehlt. Umso wichtiger sind die Spiele in der Eliterunde für uns und die weitere Entwicklung der Spieler.

DFB.de: Nach vier Spielen in der Eliterunde steht ihre Mannschaft nun bei drei Punkten. Wie fällt ihr Fazit aus, nachdem nun zwei Drittel der Spiele in der Eliterunde absolviert sind?

Loosveld: Für uns war schon bei der Auslosung klar, dass wir noch nicht ganz so weit sind, um uns in einer solchen Gruppe durchzusetzen und uns als eines von sieben europäischen Teams für die Weltmeisterschaft 2024 zu qualifizieren. Immerhin stehen wir in der Eliterunde aktuell zum ersten Mal überhaupt unter den Top 20 Europas. Für uns geht es vor allem darum, möglichst viele Erfahrungen auf diesem elitären Niveau zu sammeln. Dennoch ist Futsal ein ergebnisorientierter Sport und wir haben den Anspruch, uns so gut wir möglich zu präsentieren. Für den Moment können wir mit unseren drei Punkten sehr zufrieden sein, wenngleich natürlich auch noch etwas mehr drin gewesen wäre.

DFB.de: Wo steht der deutsche Futsal demnach aktuell im internationalen Vergleich?

Loosveld: Wenn man sich einmal die anderen Gruppen in der Eliterunde anschaut, stehen wir im Vergleich zu Teams wie Belgien, der Niederlande oder Tschechien, die schon deutlich länger auf diesem Niveau Futsal spielen als wir in Deutschland, sehr gut da und haben bereits mehr Punkte geholt als beispielsweise diese drei. Das ist definitiv positiv hervorzuheben, dass wir uns verhältnismäßig schnell verbessern und zu den Top-Nationen weiter aufschließen. Trotzdem müssen wir geduldig bleiben und diesen Weg Schritt für Schritt gehen. Auch die Futsal-Bundesliga ist für die weitere Entwicklung der Nationalmannschaft enorm wichtig. Beim Nationalteam profitieren wir natürlich, wenn in den Vereinen gut gearbeitet wird und umgekehrt profitieren die Vereine von den Erfahrungen, die die Spieler auf internationalem Niveau sammeln. Dabei gilt es, dass wir weiterhin alle an einem Strang ziehen und uns als Futsal-Familie gegenseitig unterstützen. Die Spiele in der Eliterunde helfen dabei, uns weiter zu verbessern. Ich sehe viel Potenzial in unserer Mannschaft und bin überzeugt, dass wir unsere positive Entwicklung fortsetzen können. Das wollen und müssen wir ein Stück weit auch, immerhin ist unser klares Ziel, dass wir uns für die Europameisterschaft 2026 qualifizieren.

DFB.de: In den beiden abschließenden Partien der Eliterunde sind Sie am 15. Dezember in Kroatien zu Gast, fünf Tage später trifft ihr Team in Dresden noch auf Frankreich. Was haben Sie sich für diese Spiele vorgenommen und was erwarten Sie dabei von Ihrer Mannschaft?

Loosveld: Wir freuen uns riesig auf diese Spiele, das werden für uns alle noch einmal zwei echte Highlights. Ich denke, dass wir in die beiden Rückspiele gegen Kroatien und Frankreich auch etwas ruhiger gehen können, als das in den Hinspielen noch der Fall war. Jetzt wissen wir, was uns erwartet und die Jungs sind durch den wöchentlichen Spielbetrieb in der Futsal-Bundesliga voll im Wettkampfmodus und in Form. Dass das zu Beginn der Saison, als wir die ersten Partien gegen Kroatien und Frankreich absolviert haben, stellenweise noch nicht ganz der Fall war, liegt in der Natur der Sache. Schließlich treffen wir dabei auf absolute Profispieler, ganz so weit sind wir in der Entwicklung im deutschen Futsal leider noch nicht. Dennoch sind wir auf einem guten Weg, haben die Qualität, um auch mit diesen beiden Gegnern mitzuhalten und wollen uns bestmöglich präsentieren.

Weitere Inhalte und Informationen rund um die Futsal-Nationalmannschaften und die -Bundesliga finden sich auf DFB.de und auf dem Futsal-Instagram-Kanal des DFB.

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Die Futsal-Nationalmannschaft hat beim 4:3-Sieg über die Slowakei die ersten Punkte in der Eliterunde der WM-Qualifikation eingefahren, musste sich im Rückspiel jedoch mit 3:4 geschlagen geben. Mit DFB.de spricht Cheftrainer Marcel Loosveld über die beiden Slowakei-Spiele und zieht ein Zwischenfazit nach vier von sechs absolvierten Partien in der Eliterunde.

DFB.de: Zwei weitere Spiele liegen hinter Ihnen und Ihrer Mannschaft. Zweimal ging es gegen die Slowakei. Wie haben Sie die beiden Partien in Göppingen und Levice erlebt?

Marcel Loosveld: Ich denke, wir haben nicht nur was das Ergebnis angeht, sondern auch die Leistungen der beiden Teams, zwei recht unterschiedliche und sogar fast spiegelverkehrte Spiele erlebt. Bei unserem Heimspiel in Göppingen haben wir eine überragende Leistung abgerufen, das Spiel vor einer großartigen Kulisse verdient gewonnen und mit dem ersten deutschen Sieg in der Eliterunde überhaupt ein weiteres Stück deutsche Futsal-Geschichte geschrieben. Leider ist es uns dann nicht ganz gelungen, den Schwung aus diesem Sieg mit ins Rückspiel in die Slowakei zu nehmen.

DFB.de: Was lief im ersten Spiel noch besser als dann in der zweiten Begegnung in der Slowakei?

Loosveld: Auch im Rückspiel sind wir gut in die Partie gekommen, hatten jedoch bei eigenem Ballbesitz einige Probleme mit dem hohen Pressing, das die Slowaken im Vergleich zur Partie in Göppingen gespielt haben. Dadurch waren wir beispielweise in unserem Passspiel etwas zu ungenau, was es uns dann auch schwer gemacht hat, uns eigene Chancen zu kreieren. In den Aktionen rund um die ersten Gegentore waren wir teilweise leider etwas zu spät dran, was auf diesem Niveau dann natürlich gnadenlos bestraft wird.

DFB.de: Zum Ende der Partie haben Sie dann mit dem "Flying Goalkeeper" gespielt, sprich den Torhüter durch einen fünften Feldspieler ausgetauscht. In der Schlussphase konnte ihr Team noch von 0:3 auf 3:4 verkürzen. Was sagt auch diese Phase des Spiels über Ihre Mannschaft aus?

Loosveld: Das Spiel mit dem "Flying Goalkeeper" haben die Jungs hervorragend umgesetzt – das ist auf diesem internationalen Niveau gegen einen solch starken Gegner auch nicht selbstverständlich. In dieser Phase konnten wir uns in fast jedem Angriff eine Chance herausspielen und einige Fouls provozieren, die uns dann wiederum gute Torabschlüsse ermöglicht haben. Trotzdem ist das Spiel mit dem fünften Feldspieler immer auch mit einem hohen Risiko verbunden und kostet viel Energie. Jeder Ballverlust bedeutet fast automatisch eine Großchance für den Gegner, was die Slowakei in einer Situation dann auch zur zwischenzeitlichen 4:2-Führung genutzt hat. Mit etwas mehr Spielglück und Präzision im Abschluss wäre es nicht unverdient gewesen, wenn wir im Rückspiel doch noch einen Punkt mitgenommen hätten.

DFB.de: In der Hauptrunde der WM-Qualifikation hat Ihr Team im vergangenen Jahr bereits zweimal gegen die Slowakei gespielt und dabei zwei Unentschieden erreicht. Haben Sie im Vergleich dazu – ergebnis- und leistungstechnisch – nun eine Entwicklung erkennen können?

Loosveld: Wir haben definitiv eine Entwicklung gesehen, die sich auch in den Ergebnissen widergespiegelt hat. Im vergangenen Jahr waren wir sehr zufrieden mit den beiden Unentschieden und hatten dabei sicherlich auch etwas Glück, dass diese zwei Partien so ausgegangen sind. Das war in Göppingen komplett anders: Dort haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und völlig verdient gewonnen – und damit schon einmal einen Punkt mehr geholt als in den beiden Hauptrundenspielen gegen die Slowakei. Mit dem Rückspiel in dieser Woche können wir sicherlich nicht zufrieden sein, waren aber auch dabei nah dran, einen Punkt zu holen. Auch spielerisch haben wir uns im Vergleich zum vergangenen Jahr gesteigert, sowohl im Spiel mit als auch ohne Ball. Das zeigt, dass unser Leistungsmaximum auf jeden Fall gestiegen ist und wir in der Lage sind, mit europäischen Topteams mitzuhalten. Dass uns das allerdings auch nicht in jeder Partie gelingen kann, ist klar. Dabei muss man einfach berücksichtigen, dass wir eine noch sehr junge Futsal-Nation sind und uns teilweise auch noch die Erfahrung auf diesem Niveau fehlt. Umso wichtiger sind die Spiele in der Eliterunde für uns und die weitere Entwicklung der Spieler.

DFB.de: Nach vier Spielen in der Eliterunde steht ihre Mannschaft nun bei drei Punkten. Wie fällt ihr Fazit aus, nachdem nun zwei Drittel der Spiele in der Eliterunde absolviert sind?

Loosveld: Für uns war schon bei der Auslosung klar, dass wir noch nicht ganz so weit sind, um uns in einer solchen Gruppe durchzusetzen und uns als eines von sieben europäischen Teams für die Weltmeisterschaft 2024 zu qualifizieren. Immerhin stehen wir in der Eliterunde aktuell zum ersten Mal überhaupt unter den Top 20 Europas. Für uns geht es vor allem darum, möglichst viele Erfahrungen auf diesem elitären Niveau zu sammeln. Dennoch ist Futsal ein ergebnisorientierter Sport und wir haben den Anspruch, uns so gut wir möglich zu präsentieren. Für den Moment können wir mit unseren drei Punkten sehr zufrieden sein, wenngleich natürlich auch noch etwas mehr drin gewesen wäre.

DFB.de: Wo steht der deutsche Futsal demnach aktuell im internationalen Vergleich?

Loosveld: Wenn man sich einmal die anderen Gruppen in der Eliterunde anschaut, stehen wir im Vergleich zu Teams wie Belgien, der Niederlande oder Tschechien, die schon deutlich länger auf diesem Niveau Futsal spielen als wir in Deutschland, sehr gut da und haben bereits mehr Punkte geholt als beispielsweise diese drei. Das ist definitiv positiv hervorzuheben, dass wir uns verhältnismäßig schnell verbessern und zu den Top-Nationen weiter aufschließen. Trotzdem müssen wir geduldig bleiben und diesen Weg Schritt für Schritt gehen. Auch die Futsal-Bundesliga ist für die weitere Entwicklung der Nationalmannschaft enorm wichtig. Beim Nationalteam profitieren wir natürlich, wenn in den Vereinen gut gearbeitet wird und umgekehrt profitieren die Vereine von den Erfahrungen, die die Spieler auf internationalem Niveau sammeln. Dabei gilt es, dass wir weiterhin alle an einem Strang ziehen und uns als Futsal-Familie gegenseitig unterstützen. Die Spiele in der Eliterunde helfen dabei, uns weiter zu verbessern. Ich sehe viel Potenzial in unserer Mannschaft und bin überzeugt, dass wir unsere positive Entwicklung fortsetzen können. Das wollen und müssen wir ein Stück weit auch, immerhin ist unser klares Ziel, dass wir uns für die Europameisterschaft 2026 qualifizieren.

DFB.de: In den beiden abschließenden Partien der Eliterunde sind Sie am 15. Dezember in Kroatien zu Gast, fünf Tage später trifft ihr Team in Dresden noch auf Frankreich. Was haben Sie sich für diese Spiele vorgenommen und was erwarten Sie dabei von Ihrer Mannschaft?

Loosveld: Wir freuen uns riesig auf diese Spiele, das werden für uns alle noch einmal zwei echte Highlights. Ich denke, dass wir in die beiden Rückspiele gegen Kroatien und Frankreich auch etwas ruhiger gehen können, als das in den Hinspielen noch der Fall war. Jetzt wissen wir, was uns erwartet und die Jungs sind durch den wöchentlichen Spielbetrieb in der Futsal-Bundesliga voll im Wettkampfmodus und in Form. Dass das zu Beginn der Saison, als wir die ersten Partien gegen Kroatien und Frankreich absolviert haben, stellenweise noch nicht ganz der Fall war, liegt in der Natur der Sache. Schließlich treffen wir dabei auf absolute Profispieler, ganz so weit sind wir in der Entwicklung im deutschen Futsal leider noch nicht. Dennoch sind wir auf einem guten Weg, haben die Qualität, um auch mit diesen beiden Gegnern mitzuhalten und wollen uns bestmöglich präsentieren.

Weitere Inhalte und Informationen rund um die Futsal-Nationalmannschaften und die -Bundesliga finden sich auf DFB.de und auf dem Futsal-Instagram-Kanal des DFB.

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