Loosveld über Spiele in der Eliterunde: "Ein sehr gutes Gefühl"

Die deutsche Futsal-Nationalmannschaft ist mit zwei Niederlagen gegen Kroatien und Frankreich in die Eliterunde der WM-Qualifikation gestartet. Im DFB.de-Interview blickt Cheftrainer Marcel Loosveld auf die beiden Partien zurück und verrät, warum er den deutschen Futsal trotz der Ergebnisse auf einem guten Weg sieht.

DFB.de: Herr Loosveld, Ihr Team hat es mit dem Einzug in die Eliterunde zum ersten Mal unter die Top 20 Europas geschafft. Wie bewerten Sie die beiden ersten Spiele Ihres Teams in diesem Kreis?

Marcel Loosveld: Uns war von vornherein klar, dass das sehr schwierige Aufgaben werden würden. Trotz der beiden Niederlagen bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft und die gezeigten Leistungen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass wir mit einem noch stärkeren Auftreten bessere Ergebnisse hätten erzielen können. Punkte konnten wir zwar nicht einfahren, was bleibt, sind jedoch jede Menge Erkenntnisse und die Gewissheit: Es war ein sehr gutes Gefühl, dass wir auf dieser großen Bühne gegen zwei europäische Top-Teams spielen konnten. Unsere Spieler haben im Vorfeld auf diese Partien sehr hart gearbeitet und tun alles, um sich weiter zu verbessern. Und dabei helfen uns genau diese Spiele, da sie uns zeigen, woran wir noch arbeiten müssen. Das müssen wir nun Schritt für Schritt weiterführen.

DFB.de: Wo steht der deutsche Futsal demnach aktuell im internationalen Vergleich?

Loosveld: Wir stehen zum ersten Mal überhaupt in den Top 20 Europas und haben noch nicht oft gegen Teams gespielt, die ein solches Leistungsniveau aufweisen wie Frankreich und Kroatien. Dabei haben wir gegen Profis gespielt, ganz so weit sind wir in Deutschland aktuell noch nicht. Da können wir natürlich nicht erwarten, dass wir solche Teams direkt bezwingen. Dennoch haben wir uns Torchancen herausgespielt und diese ordentlich genutzt. Gegen Frankreich haben wir beispielsweise 1:0 geführt und am Ende dann doch mit 2:6 verloren. Da sieht man auch im Ergebnis, dass wir phasenweise sehr gut mitgehalten haben, über die komplette Spielzeit hinweg in Summe dann aber doch unterlegen waren. Uns alle ärgern diese Ergebnisse, denn wir arbeiten alle hart, um erfolgreich zu sein. Wir haben im Vergleich zu Teams wie Frankreich und Kroatien noch viel Luft nach oben, ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass in unseren Spielern das Potenzial steckt, diese Lücke zu den Top-Teams perspektivisch zu schließen.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie bei Ihrem Team denn noch konkret Verbesserungspotenzial?

Loosveld: Wir haben sowohl gegen Kroatien als auch gegen Frankreich sehr gut mitgespielt, hatten allerdings vor allem gegen den Ball doch immer wieder Probleme, weil wir es nicht gewohnt sind, dauerhaft mit dieser Intensität zu spielen, wie es unsere beiden Gegner getan haben. Es gibt auf allen Ebenen Verbesserungspotenzial, offensiv wie defensiv. In welchen Bereichen und Situationen man sich allerdings ganz konkret verbessern muss, zeigt sich erst, wenn man gegen unterschiedliche Nationen antritt. Das haben wir zuletzt in der WM-Qualifikation gegen Lettland und Schweden sehr gut gelöst und haben passende Antworten auf die jeweilige Spielweise des Gegners gefunden. Frankreich und Kroatien agieren allerdings nochmal auf einem ganz anderen Level. Deshalb heißt es für uns: Erfahrungen sammeln, analysieren und beim nächsten Mal besser umsetzen.

DFB.de: Ganz unabhängig von Ergebnissen: Warum ist es für Ihre Spieler so wichtig, sich mit diesen Top-Teams zu messen?

Loosveld: Hier kommt mir direkt wieder das Stichwort Intensität in den Sinn. Im Futsal ist es enorm wichtig, in jeder Sekunde mental und körperlich voll da zu sein. Das über ein gesamtes Spiel umzusetzen, ist alles andere als einfach, doch auch das ist Erfahrungs- und Übungssache. In der Eliterunde spielen die Besten gegen die Besten. Hier sieht man, wie groß das Leistungsvermögen anderer Länder ist, und das zeigt uns, dass es möglich ist, ebenfalls dort hinzukommen. Damit das gelingt, ist es sehr wichtig, dass unsere Spieler regelmäßig Leistungsvergleiche auf höchstem Niveau haben. Daher war der Sprung in die Eliterunde von enormer Bedeutung für uns – denn genau das finden wir hier vor.

DFB.de: In den beiden nächsten Spielen der Eliterunde trifft Ihr Team im Oktober zweimal auf den dritten Gruppengegner: die Slowakei. Was erwarten Sie sich von diesen beiden Begegnungen?

Loosveld: Ich freue mich sehr auf die kommenden Wochen, denn es geht für uns direkt weiter mit dem Wettbewerb und wir bekommen die Chance, uns erneut mit einem sehr guten Gegner zu messen. Die Slowakei sehe ich im Vergleich zu unseren beiden anderen Gruppengegnern eher auf Augenhöhe und erwarte zwei enge Spiele. Von unserem Heimspiel gegen die Slowaken am 5. Oktober in Göppingen erhoffe ich mir, dass wir dabei die ersten Punkte in der Eliterunde holen und das Spielfeld als Sieger verlassen.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich sonst für die restlichen Partien gesetzt?

Loosveld: Die individuelle Entwicklung unserer Spieler, aber auch unsere Entwicklung als Team steht dabei natürlich im Vordergrund. Wir werden jede Minute in der Eliterunde aufsaugen und jede Gelegenheit nutzen, Erkenntnisse und Erfahrungen zu sammeln, um uns weiter zu verbessern. Dass wir in der Eliterunde nun unter den Top 20 Europas stehen, heißt für uns aber auch, dass wir unsere Erwartungen und Ziele ein wenig an unsere Gegner anpassen und etwas nach unten schrauben müssen. Klar ist für uns jedoch: Wir wollen in der Eliterunde Punkte holen und uns von Spiel zu Spiel verbessern.

DFB.de: Bereits das Heimspiel gegen Kroatien wurde live im Pay-TV bei DAZN übertragen. Auch die beiden noch anstehenden Heimspiele gegen die Slowakei am 5. Oktober und gegen Frankreich am 20. Dezember sind beim Streamingdienst zu sehen. Welche Bedeutung hat das für die Nationalmannschaft und den deutschen Futsal im Allgemeinen?

Loosveld: Das ist zwar nicht mein Zitat, doch ich sage immer: "If you don't appear, you don't exist." Erst wenn man gesehen und wahrgenommen wird, bemerken die Leute oft überhaupt erst, dass man existiert. Das Thema Sichtbarkeit ist für uns im Futsal vor diesem Hintergrund enorm wichtig und in diesem Fall ist es toll, dass wir nun auch von außen einiges an Aufmerksamkeit bekommen. Unsere Spieler haben sich das mit ihren Leistungen und ihrem Einsatz in den letzten Jahren absolut verdient. Ich erhoffe mir, dass wir vor allem auch viele junge Menschen mit unserer dynamischen und kurzweiligen Sportart ansprechen und sie davon begeistern können.

[cma]

Die deutsche Futsal-Nationalmannschaft ist mit zwei Niederlagen gegen Kroatien und Frankreich in die Eliterunde der WM-Qualifikation gestartet. Im DFB.de-Interview blickt Cheftrainer Marcel Loosveld auf die beiden Partien zurück und verrät, warum er den deutschen Futsal trotz der Ergebnisse auf einem guten Weg sieht.

DFB.de: Herr Loosveld, Ihr Team hat es mit dem Einzug in die Eliterunde zum ersten Mal unter die Top 20 Europas geschafft. Wie bewerten Sie die beiden ersten Spiele Ihres Teams in diesem Kreis?

Marcel Loosveld: Uns war von vornherein klar, dass das sehr schwierige Aufgaben werden würden. Trotz der beiden Niederlagen bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft und die gezeigten Leistungen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass wir mit einem noch stärkeren Auftreten bessere Ergebnisse hätten erzielen können. Punkte konnten wir zwar nicht einfahren, was bleibt, sind jedoch jede Menge Erkenntnisse und die Gewissheit: Es war ein sehr gutes Gefühl, dass wir auf dieser großen Bühne gegen zwei europäische Top-Teams spielen konnten. Unsere Spieler haben im Vorfeld auf diese Partien sehr hart gearbeitet und tun alles, um sich weiter zu verbessern. Und dabei helfen uns genau diese Spiele, da sie uns zeigen, woran wir noch arbeiten müssen. Das müssen wir nun Schritt für Schritt weiterführen.

DFB.de: Wo steht der deutsche Futsal demnach aktuell im internationalen Vergleich?

Loosveld: Wir stehen zum ersten Mal überhaupt in den Top 20 Europas und haben noch nicht oft gegen Teams gespielt, die ein solches Leistungsniveau aufweisen wie Frankreich und Kroatien. Dabei haben wir gegen Profis gespielt, ganz so weit sind wir in Deutschland aktuell noch nicht. Da können wir natürlich nicht erwarten, dass wir solche Teams direkt bezwingen. Dennoch haben wir uns Torchancen herausgespielt und diese ordentlich genutzt. Gegen Frankreich haben wir beispielsweise 1:0 geführt und am Ende dann doch mit 2:6 verloren. Da sieht man auch im Ergebnis, dass wir phasenweise sehr gut mitgehalten haben, über die komplette Spielzeit hinweg in Summe dann aber doch unterlegen waren. Uns alle ärgern diese Ergebnisse, denn wir arbeiten alle hart, um erfolgreich zu sein. Wir haben im Vergleich zu Teams wie Frankreich und Kroatien noch viel Luft nach oben, ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass in unseren Spielern das Potenzial steckt, diese Lücke zu den Top-Teams perspektivisch zu schließen.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie bei Ihrem Team denn noch konkret Verbesserungspotenzial?

Loosveld: Wir haben sowohl gegen Kroatien als auch gegen Frankreich sehr gut mitgespielt, hatten allerdings vor allem gegen den Ball doch immer wieder Probleme, weil wir es nicht gewohnt sind, dauerhaft mit dieser Intensität zu spielen, wie es unsere beiden Gegner getan haben. Es gibt auf allen Ebenen Verbesserungspotenzial, offensiv wie defensiv. In welchen Bereichen und Situationen man sich allerdings ganz konkret verbessern muss, zeigt sich erst, wenn man gegen unterschiedliche Nationen antritt. Das haben wir zuletzt in der WM-Qualifikation gegen Lettland und Schweden sehr gut gelöst und haben passende Antworten auf die jeweilige Spielweise des Gegners gefunden. Frankreich und Kroatien agieren allerdings nochmal auf einem ganz anderen Level. Deshalb heißt es für uns: Erfahrungen sammeln, analysieren und beim nächsten Mal besser umsetzen.

DFB.de: Ganz unabhängig von Ergebnissen: Warum ist es für Ihre Spieler so wichtig, sich mit diesen Top-Teams zu messen?

Loosveld: Hier kommt mir direkt wieder das Stichwort Intensität in den Sinn. Im Futsal ist es enorm wichtig, in jeder Sekunde mental und körperlich voll da zu sein. Das über ein gesamtes Spiel umzusetzen, ist alles andere als einfach, doch auch das ist Erfahrungs- und Übungssache. In der Eliterunde spielen die Besten gegen die Besten. Hier sieht man, wie groß das Leistungsvermögen anderer Länder ist, und das zeigt uns, dass es möglich ist, ebenfalls dort hinzukommen. Damit das gelingt, ist es sehr wichtig, dass unsere Spieler regelmäßig Leistungsvergleiche auf höchstem Niveau haben. Daher war der Sprung in die Eliterunde von enormer Bedeutung für uns – denn genau das finden wir hier vor.

DFB.de: In den beiden nächsten Spielen der Eliterunde trifft Ihr Team im Oktober zweimal auf den dritten Gruppengegner: die Slowakei. Was erwarten Sie sich von diesen beiden Begegnungen?

Loosveld: Ich freue mich sehr auf die kommenden Wochen, denn es geht für uns direkt weiter mit dem Wettbewerb und wir bekommen die Chance, uns erneut mit einem sehr guten Gegner zu messen. Die Slowakei sehe ich im Vergleich zu unseren beiden anderen Gruppengegnern eher auf Augenhöhe und erwarte zwei enge Spiele. Von unserem Heimspiel gegen die Slowaken am 5. Oktober in Göppingen erhoffe ich mir, dass wir dabei die ersten Punkte in der Eliterunde holen und das Spielfeld als Sieger verlassen.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich sonst für die restlichen Partien gesetzt?

Loosveld: Die individuelle Entwicklung unserer Spieler, aber auch unsere Entwicklung als Team steht dabei natürlich im Vordergrund. Wir werden jede Minute in der Eliterunde aufsaugen und jede Gelegenheit nutzen, Erkenntnisse und Erfahrungen zu sammeln, um uns weiter zu verbessern. Dass wir in der Eliterunde nun unter den Top 20 Europas stehen, heißt für uns aber auch, dass wir unsere Erwartungen und Ziele ein wenig an unsere Gegner anpassen und etwas nach unten schrauben müssen. Klar ist für uns jedoch: Wir wollen in der Eliterunde Punkte holen und uns von Spiel zu Spiel verbessern.

DFB.de: Bereits das Heimspiel gegen Kroatien wurde live im Pay-TV bei DAZN übertragen. Auch die beiden noch anstehenden Heimspiele gegen die Slowakei am 5. Oktober und gegen Frankreich am 20. Dezember sind beim Streamingdienst zu sehen. Welche Bedeutung hat das für die Nationalmannschaft und den deutschen Futsal im Allgemeinen?

Loosveld: Das ist zwar nicht mein Zitat, doch ich sage immer: "If you don't appear, you don't exist." Erst wenn man gesehen und wahrgenommen wird, bemerken die Leute oft überhaupt erst, dass man existiert. Das Thema Sichtbarkeit ist für uns im Futsal vor diesem Hintergrund enorm wichtig und in diesem Fall ist es toll, dass wir nun auch von außen einiges an Aufmerksamkeit bekommen. Unsere Spieler haben sich das mit ihren Leistungen und ihrem Einsatz in den letzten Jahren absolut verdient. Ich erhoffe mir, dass wir vor allem auch viele junge Menschen mit unserer dynamischen und kurzweiligen Sportart ansprechen und sie davon begeistern können.

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