Loosveld: "Sehr positive Entwicklung"

Nach drei Niederlagen beim Vier-Nationen-Turnier im niederländischen Zeist (16. bis 19. Dezember) ordnet Futsal-Nationaltrainer Marcel Loosveld im DFB.de-Interview die Leistung seiner Mannschaft ein. Außerdem blickt der Niederländer auf ein ereignisreiches Jahr 2021 zurück und spricht über die Ziele in der anstehenden WM-Qualifikation im April 2022.

DFB.de: Herr Loosveld, mit dem Turnier in Ihrem Heimatland ist ein weiteres Jahr für die noch junge deutsche Futsal-Nationalmannschaft zu Ende gegangen. Wie schätzen Sie das Abschneiden Ihres Teams beim Turnier insgesamt ein?

Marcel Loosveld: Natürlich können wir mit drei Niederlagen nicht zufrieden sein. Gerade im Spiel gegen die Niederlande hätten wir zumindest einen Punkt verdient, da es ein sehr ausgeglichenes Spiel war. Einfach gesagt, sind das jedoch drei sehr logische Ergebnisse.

DFB.de: Inwiefern?

Loosveld: Wir stehen aktuell auf Rang 67 der FIFA-Weltrangliste und haben mit Belgien (31.), Frankreich (21.) und den Niederlanden (36.) gegen drei Nationen gespielt, die in der allgemeinen Entwicklung im Futsal schon deutlich weiter sind als wir in Deutschland. Diese Unterschiede hat man zwar am Ende auf der Anzeigetafel gesehen, jedoch nicht in den einzelnen Spielen auf dem Feld. In Sachen Intensität und Mentalität haben wir in allen drei Spielen sehr gut mitgehalten und von der ersten bis zur letzten Minute immer alles gegeben. Wenn wir weiter hart arbeiten, werden wir in Spielen gegen Gegner eines solchen Formats in Zukunft immer konkurrenzfähiger werden.

DFB.de: Mit Michael Meyer und Onur Saglam haben in Zeist unter anderem auch zwei erfahrene Spieler gefehlt, weshalb Sie auf einen recht jungen Kader gesetzt haben. Wie haben Sie die Leistungen der noch eher unerfahrenen Spieler erlebt?

Loosveld: Die Entwicklung unserer jungen Spieler wie Suad Ak oder Fouad Aghnima ist wirklich phänomenal. Auch Gecim Aytürk, der seit 2018 das erste Mal wieder bei der Mannschaft war, hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Gabriel Oliveira, der seine ersten drei Länderspiele gemacht hat, ist ebenfalls eine große Verstärkung für uns. Wenn Spieler ausfallen, ist das immer eine Chance für andere, sich in den Fokus zu spielen. Und viele der Jungs haben diese Chance auch genutzt.

DFB.de: Das heißt konkret?

Loosveld: Dass unser Pool an Spielern, auf die wir zurückgreifen können, größer geworden ist. Denn sie haben gezeigt, dass sie auf international sehr hohem Niveau mithalten können. Und das auch gegen die Belgier und Niederländer, die zahlreiche Spieler mit unglaublich viel Erfahrung und dutzenden Länderspielen in ihren Kadern hatten.

DFB.de: In welchen Bereichen muss sich das Team in Zukunft dennoch steigern, um beispielsweise unsere drei Nachbarn Belgien, Frankreich und die Niederlande künftig ärgern zu können?

Loosveld: Im Spiel am Ball gelingen uns bereits sehr gute Sachen. Defensiv sind wir gerade in Spielen gegen sehr starke Gegner noch nicht ganz die hohe Intensität gewohnt, was noch das ein oder andere Gegentor nach sich zieht. In diesem Bereich ist die Weiterentwicklung der Futsal-Bundesliga perspektivisch enorm wichtig für uns. Denn dort können unsere Nationalspieler weitere Erfahrungen auf sehr gutem Niveau sammeln und sich durch den kontinuierlichen Wettbewerb an eine hohe Spielintensität gewöhnen.

DFB.de: Apropos Futsal-Bundesliga: Die Gründung der Liga in diesem Jahr war ein wichtiger Meilenstein für die noch junge Futsal-Nation Deutschland. Wie bewerten Sie die Entwicklung des Sports und der Nationalmannschaft über das gesamte Jahr 2021 hinweg?

Loosveld: Durch Corona bedingt, hatten wir natürlich nicht allzu viele Möglichkeiten, zu spielen und Erfahrungen zu sammeln. Zwischen November 2020 und September 2021 konnte leider kein einziges Länderspiel stattfinden. Dennoch haben wir eine sehr positive Entwicklung genommen. Auch unsere Gegner beim Vier-Nationen-Turnier in Zeist haben einen langen Weg hinter sich, um dahin zu kommen, wo sie jetzt stehen. Diese Entwicklungsschritte müssen wir nach und nach auch nehmen.

DFB.de: Wie gelingt es, dass Ihre Mannschaft künftig auch genau die erhoffte Entwicklung nimmt?

Loosveld: Allein die Auswahl unserer Gegner in diesem Jahr offenbart eine eigentlich recht simple Idee. Mit den 3:2- und 7:4-Siegen gegen Wales konnten wir für einen positiven Auftakt sorgen. In den Gegnern Moldawien und Schweden hatten wir zwei Duelle mit noch etwas stärkeren Nationen und haben die Mannschaft beim Vier-Nationen-Turnier nochmals vor drei echte Härtetests gestellt. Denn genau in diesen Spielen können wir am meisten lernen und uns verbessern.

DFB.de: Wenig überraschend also, dass mit zwei Länderspielen gegen den Weltranglisten-17. Tschechien am 22. und 23. Januar 2022 direkt die nächsten schwierigen Aufgaben für Ihre Mannschaft geplant sind.

Loosveld: Ganz genau. Die beiden Spiele gegen Tschechien werden nicht leicht für uns. Wenn wir aber an unsere Leistungen vom Turnier in den Niederlanden anknüpfen können, bin ich zuversichtlich, dass auch das zwei enge Spiele werden können.

DFB.de: Damit steht der Fahrplan für die anstehende WM-Qualifikation im April 2022 in Hamburg fest. Dort bekommt es Ihre Mannschaft in Gruppe A mit Gibraltar, Montenegro und San Marino zu tun. Was ist das Ziel beim Heimturnier?

Loosveld: Dass wir uns bei der WM-Qualifikation in die nächste Runde spielen, ist ein absolutes Muss. Uns muss es jedoch gelingen, wieder genau die Intensität auf das Feld zu bringen, die wir auch in Zeist gezeigt haben. Im Vorfeld der Qualifikationsspiele wollen wir dann noch an einigen Details arbeiten, um ideal vorbereitet zu sein.

Weitere Informationen und Inhalte zur Futsal-Nationalmannschaft und der Futsal-Bundesliga finden sich auch auf dem Futsal-Instagram-Kanal des DFB.

[hr]

Nach drei Niederlagen beim Vier-Nationen-Turnier im niederländischen Zeist (16. bis 19. Dezember) ordnet Futsal-Nationaltrainer Marcel Loosveld im DFB.de-Interview die Leistung seiner Mannschaft ein. Außerdem blickt der Niederländer auf ein ereignisreiches Jahr 2021 zurück und spricht über die Ziele in der anstehenden WM-Qualifikation im April 2022.

DFB.de: Herr Loosveld, mit dem Turnier in Ihrem Heimatland ist ein weiteres Jahr für die noch junge deutsche Futsal-Nationalmannschaft zu Ende gegangen. Wie schätzen Sie das Abschneiden Ihres Teams beim Turnier insgesamt ein?

Marcel Loosveld: Natürlich können wir mit drei Niederlagen nicht zufrieden sein. Gerade im Spiel gegen die Niederlande hätten wir zumindest einen Punkt verdient, da es ein sehr ausgeglichenes Spiel war. Einfach gesagt, sind das jedoch drei sehr logische Ergebnisse.

DFB.de: Inwiefern?

Loosveld: Wir stehen aktuell auf Rang 67 der FIFA-Weltrangliste und haben mit Belgien (31.), Frankreich (21.) und den Niederlanden (36.) gegen drei Nationen gespielt, die in der allgemeinen Entwicklung im Futsal schon deutlich weiter sind als wir in Deutschland. Diese Unterschiede hat man zwar am Ende auf der Anzeigetafel gesehen, jedoch nicht in den einzelnen Spielen auf dem Feld. In Sachen Intensität und Mentalität haben wir in allen drei Spielen sehr gut mitgehalten und von der ersten bis zur letzten Minute immer alles gegeben. Wenn wir weiter hart arbeiten, werden wir in Spielen gegen Gegner eines solchen Formats in Zukunft immer konkurrenzfähiger werden.

DFB.de: Mit Michael Meyer und Onur Saglam haben in Zeist unter anderem auch zwei erfahrene Spieler gefehlt, weshalb Sie auf einen recht jungen Kader gesetzt haben. Wie haben Sie die Leistungen der noch eher unerfahrenen Spieler erlebt?

Loosveld: Die Entwicklung unserer jungen Spieler wie Suad Ak oder Fouad Aghnima ist wirklich phänomenal. Auch Gecim Aytürk, der seit 2018 das erste Mal wieder bei der Mannschaft war, hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Gabriel Oliveira, der seine ersten drei Länderspiele gemacht hat, ist ebenfalls eine große Verstärkung für uns. Wenn Spieler ausfallen, ist das immer eine Chance für andere, sich in den Fokus zu spielen. Und viele der Jungs haben diese Chance auch genutzt.

DFB.de: Das heißt konkret?

Loosveld: Dass unser Pool an Spielern, auf die wir zurückgreifen können, größer geworden ist. Denn sie haben gezeigt, dass sie auf international sehr hohem Niveau mithalten können. Und das auch gegen die Belgier und Niederländer, die zahlreiche Spieler mit unglaublich viel Erfahrung und dutzenden Länderspielen in ihren Kadern hatten.

DFB.de: In welchen Bereichen muss sich das Team in Zukunft dennoch steigern, um beispielsweise unsere drei Nachbarn Belgien, Frankreich und die Niederlande künftig ärgern zu können?

Loosveld: Im Spiel am Ball gelingen uns bereits sehr gute Sachen. Defensiv sind wir gerade in Spielen gegen sehr starke Gegner noch nicht ganz die hohe Intensität gewohnt, was noch das ein oder andere Gegentor nach sich zieht. In diesem Bereich ist die Weiterentwicklung der Futsal-Bundesliga perspektivisch enorm wichtig für uns. Denn dort können unsere Nationalspieler weitere Erfahrungen auf sehr gutem Niveau sammeln und sich durch den kontinuierlichen Wettbewerb an eine hohe Spielintensität gewöhnen.

DFB.de: Apropos Futsal-Bundesliga: Die Gründung der Liga in diesem Jahr war ein wichtiger Meilenstein für die noch junge Futsal-Nation Deutschland. Wie bewerten Sie die Entwicklung des Sports und der Nationalmannschaft über das gesamte Jahr 2021 hinweg?

Loosveld: Durch Corona bedingt, hatten wir natürlich nicht allzu viele Möglichkeiten, zu spielen und Erfahrungen zu sammeln. Zwischen November 2020 und September 2021 konnte leider kein einziges Länderspiel stattfinden. Dennoch haben wir eine sehr positive Entwicklung genommen. Auch unsere Gegner beim Vier-Nationen-Turnier in Zeist haben einen langen Weg hinter sich, um dahin zu kommen, wo sie jetzt stehen. Diese Entwicklungsschritte müssen wir nach und nach auch nehmen.

DFB.de: Wie gelingt es, dass Ihre Mannschaft künftig auch genau die erhoffte Entwicklung nimmt?

Loosveld: Allein die Auswahl unserer Gegner in diesem Jahr offenbart eine eigentlich recht simple Idee. Mit den 3:2- und 7:4-Siegen gegen Wales konnten wir für einen positiven Auftakt sorgen. In den Gegnern Moldawien und Schweden hatten wir zwei Duelle mit noch etwas stärkeren Nationen und haben die Mannschaft beim Vier-Nationen-Turnier nochmals vor drei echte Härtetests gestellt. Denn genau in diesen Spielen können wir am meisten lernen und uns verbessern.

DFB.de: Wenig überraschend also, dass mit zwei Länderspielen gegen den Weltranglisten-17. Tschechien am 22. und 23. Januar 2022 direkt die nächsten schwierigen Aufgaben für Ihre Mannschaft geplant sind.

Loosveld: Ganz genau. Die beiden Spiele gegen Tschechien werden nicht leicht für uns. Wenn wir aber an unsere Leistungen vom Turnier in den Niederlanden anknüpfen können, bin ich zuversichtlich, dass auch das zwei enge Spiele werden können.

DFB.de: Damit steht der Fahrplan für die anstehende WM-Qualifikation im April 2022 in Hamburg fest. Dort bekommt es Ihre Mannschaft in Gruppe A mit Gibraltar, Montenegro und San Marino zu tun. Was ist das Ziel beim Heimturnier?

Loosveld: Dass wir uns bei der WM-Qualifikation in die nächste Runde spielen, ist ein absolutes Muss. Uns muss es jedoch gelingen, wieder genau die Intensität auf das Feld zu bringen, die wir auch in Zeist gezeigt haben. Im Vorfeld der Qualifikationsspiele wollen wir dann noch an einigen Details arbeiten, um ideal vorbereitet zu sein.

Weitere Informationen und Inhalte zur Futsal-Nationalmannschaft und der Futsal-Bundesliga finden sich auch auf dem Futsal-Instagram-Kanal des DFB.

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