Lok Leipzig schrammt an Hinspielsieg vorbei

Der Traditionsverein 1. FC Lok Leipzig hat im Kampf um den erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga die große Chance verpasst, mit einem Heimsieg vorzulegen. Der Meister der Regionalliga Nordost kam im Playoff-Hinspiel gegen den SC Verl, den Vertreter der West-Staffel, im heimischen Bruno-Plache-Stadion trotz einer zweimaligen Führung nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus. Zweimal glichen die Gäste spät aus. Die Entscheidung fällt im Rückspiel am Dienstag, 30. Juni (ab 16 Uhr, live im MDR und bei MagentaSport).

Patrick Wolf (6.) und der eingewechselte Matthias Steinborn (56.) brachten den einstigen Europapokal-Finalisten aus Leipzig, der 2003 nach der Insolvenz seines Vorgängervereins VfB Leipzig einen Neustart in der C-Kreisliga hinlegen musste und nun in den Profifußball zurückkehren könnte, zweimal in Führung. Den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für die Verler erzielte Patrick Schikowski (45.+1) in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Kurz vor dem Abpfiff unterlief Leipzigs Torhüter Fabian Guderitz (88.) ein Eigentor zum Endstand.

Gespielt wird im Europokalmodus, also mit Auswärtstor-Regelung. Das heißt: Im Rückspiel würde dem SC Verl jeder Sieg sowie auch schon ein Unentschieden mit weniger als vier Toren (also 0:0 und 1:1) reichen, um den Sprung in die 3. Liga bereits während der regulären Spielzeit perfekt zu machen. Nur bei einem 2:2 ginge es in die Verlängerung. Dem 1. FC Lok würde ein Remis mit mindestens sechs Toren (ab 3:3) oder ein eigener Sieg zum Aufstieg verhelfen.

Lok-Trainer Wolfgang Wolf: "Noch nichts passiert"

"Nach dem unnötigen Ausgleich zum 2:2 sitzt der Frust tief", sagte Lok-Torschütze Patrick Wolf, fügte aber gleich hinzu: "Es ist weiterhin alles offen. Wir werden im Rückspiel alles investieren, um den Aufstieg zu schaffen."

Sein Vater Wolfgang Wolf, bei den Leipzigern Trainer und Sportdirektor in Personalunion, gab sich ebenfalls kämpferisch. "Wir haben die beiden Gegentore jeweils zu den ungünstigsten Zeitpunkten kassiert. Ich werde aber niemandem den Kopf abreißen", so der frühere Bundesliga-Trainer und -Profi: "Noch ist nichts passiert, wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand. Wir haben gesehen, dass auch der SC Verl nicht unverwundbar ist."

"Es war kein schönes Spiel, sondern ziemlich hektisch", meinte Verls Trainer Guerino Capretti: "Wir wissen, dass wir noch nicht bei 100 Prozent sind und dass wir besser spielen können. Für uns ist das Ergebnis am Ende glücklich zustande gekommen. Im Rückspiel müssen wir vor allem Ruhe bewahren."

SCV-Torjäger Zlatko Janjic kommentierte: "Obwohl wir zu Beginn nicht gut ins Spiel gekommen sind, haben wir uns eine gute Ausgangsposition verschafft. Dass wir zweimal nach Rückstand zurückgekommen sind, spricht für die Mentalität der Mannschaft. Wenn wir uns im Rückspiel auf unsere Stärken fokussieren, bin ich guter Dinge."

Leipzig legt früh vor - Verl trifft in der Nachspielzeit

Beide Teams bestritten jeweils ihr erstes Pflichtspiel seit rund drei Monaten. Dennoch gab es bei den Startformationen kaum Veränderungen zu den jüngsten Auftritten in der Liga. Bei der "Loksche" kamen Leon Heynke und der spätere Torschütze Patrick Wolf für den angeschlagenen Niklas Brandt (Rückenprobleme) und Matthias Steinborn zum Zug. In der Verler Innenverteidigung ersetzte Yannick Langesberg den am Knie verletzten Frederik Lach.

Die Gastgeber erwischten den deutlich besseren Start und nutzten gleich ihr erste Tormöglichkeit zur Führung. Maik Salewski flankte von der linken Seite, Patrick Wolf kam am langen Pfosten völlig frei zum Abschluss uns ließ Verls Torhüter Robin Brüseke keine Abwehrmöglichkeit - 1:0 (6.).

Nachdem Vorbereiter Salewski nur wenig später mit einem Freistoß aus etwa 20 Metern das Tor der Gäste nur hauchdünn verfehlt hatte, tauchten erstmals die Verler gefährlich vor dem Leipziger Kasten auf. Nach einem Fehlpass von Lok-Außenbahnspieler Kevin Schulze kam Aygün Yildirim zum Abschluss, scheiterte jedoch an Lok-Schlussmann Fabian Guderitz.

Insgesamt kam der Sportclub im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit etwas besser ins Spiel und erarbeitete sich durch Patrick Schikowski und Torjäger Zlatko Janjic weitere gute Tormöglichkeiten. In der Nachspielzeit wurden die Bemühungen dann belohnt. Nach einem mustergültigen Steilpass von Kapitän Julian Stöckner eilte Schikowski seinem Gegenspieler Robert Berger davon und schob Guderitz die Kugel zum 1:1 durch die Beine (45.+1).

Torjäger Steinborn kommt, sieht und trifft

Zur Halbzeit reagierte Wolfgang Wolf auf den Ausgleich, wechselte mit Matthias Steinborn einen frischen Angreifer und den besten Lok-Torschützen in dieser Saison (neun Treffer in der Meisterschaft) für Rechtsverteidiger Robert Berger ein. Ein Schachzug, der sich schnell auszahlen sollte. Maik Salewski rückte dafür auf die rechte Seite der Vierer-Abwehrkette.

Steinborn hatte nur wenige Minuten später schon den erneuten Führungstreffer auf dem Fuß. Nach Zuspiel von Paul Schinke scheiterte er jedoch an Verls Torwart Robin Brüseke. In einer äußerst turbulenten Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts traf Lok-Angreifer Djamal Ziane die Unterkante der Latte. Auf der Gegenseite zielte Ron Schallenberg nach einer Hereingabe von Schikowski etwas zu hoch.

In dieser Phase drängte Lok Leipzig den West-Vizemeister jedoch wieder mehr in die Defensive - und legte erneut vor. "Joker" Matthias Steinborn zog erneut nach einem Schinke-Pass aus etwa 18 Metern fulminant ab und traf genau neben den rechten Pfosten zum 2:1 (56.). Brüseke konnte dem Ball nur hinterherschauen.

In der Folgezeit konnten beide Mannschaften das gegnerische Gehäuse nur noch selten in Gefahr bringen. Dennoch mussten sich die Leipziger am Ende noch mit einem Remis begnügen. Eine Flanke köpfte Innenverteidiger David Urban in die Höhe. Torhüter Fabian Guderitz versuchte, die Kugel zu fangen, lenkte den vermeintlich harmlosen Ball jedoch zum Entsetzen seiner Teamkollegen zum 2:2 (88.) ins eigene Tor. Dadurch schrammte der 1. FC Lok Leipzig am greifbar nahen Hinspielsieg noch vorbei. 

[mspw]

Der Traditionsverein 1. FC Lok Leipzig hat im Kampf um den erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga die große Chance verpasst, mit einem Heimsieg vorzulegen. Der Meister der Regionalliga Nordost kam im Playoff-Hinspiel gegen den SC Verl, den Vertreter der West-Staffel, im heimischen Bruno-Plache-Stadion trotz einer zweimaligen Führung nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus. Zweimal glichen die Gäste spät aus. Die Entscheidung fällt im Rückspiel am Dienstag, 30. Juni (ab 16 Uhr, live im MDR und bei MagentaSport).

Patrick Wolf (6.) und der eingewechselte Matthias Steinborn (56.) brachten den einstigen Europapokal-Finalisten aus Leipzig, der 2003 nach der Insolvenz seines Vorgängervereins VfB Leipzig einen Neustart in der C-Kreisliga hinlegen musste und nun in den Profifußball zurückkehren könnte, zweimal in Führung. Den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für die Verler erzielte Patrick Schikowski (45.+1) in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Kurz vor dem Abpfiff unterlief Leipzigs Torhüter Fabian Guderitz (88.) ein Eigentor zum Endstand.

Gespielt wird im Europokalmodus, also mit Auswärtstor-Regelung. Das heißt: Im Rückspiel würde dem SC Verl jeder Sieg sowie auch schon ein Unentschieden mit weniger als vier Toren (also 0:0 und 1:1) reichen, um den Sprung in die 3. Liga bereits während der regulären Spielzeit perfekt zu machen. Nur bei einem 2:2 ginge es in die Verlängerung. Dem 1. FC Lok würde ein Remis mit mindestens sechs Toren (ab 3:3) oder ein eigener Sieg zum Aufstieg verhelfen.

Lok-Trainer Wolfgang Wolf: "Noch nichts passiert"

"Nach dem unnötigen Ausgleich zum 2:2 sitzt der Frust tief", sagte Lok-Torschütze Patrick Wolf, fügte aber gleich hinzu: "Es ist weiterhin alles offen. Wir werden im Rückspiel alles investieren, um den Aufstieg zu schaffen."

Sein Vater Wolfgang Wolf, bei den Leipzigern Trainer und Sportdirektor in Personalunion, gab sich ebenfalls kämpferisch. "Wir haben die beiden Gegentore jeweils zu den ungünstigsten Zeitpunkten kassiert. Ich werde aber niemandem den Kopf abreißen", so der frühere Bundesliga-Trainer und -Profi: "Noch ist nichts passiert, wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand. Wir haben gesehen, dass auch der SC Verl nicht unverwundbar ist."

"Es war kein schönes Spiel, sondern ziemlich hektisch", meinte Verls Trainer Guerino Capretti: "Wir wissen, dass wir noch nicht bei 100 Prozent sind und dass wir besser spielen können. Für uns ist das Ergebnis am Ende glücklich zustande gekommen. Im Rückspiel müssen wir vor allem Ruhe bewahren."

SCV-Torjäger Zlatko Janjic kommentierte: "Obwohl wir zu Beginn nicht gut ins Spiel gekommen sind, haben wir uns eine gute Ausgangsposition verschafft. Dass wir zweimal nach Rückstand zurückgekommen sind, spricht für die Mentalität der Mannschaft. Wenn wir uns im Rückspiel auf unsere Stärken fokussieren, bin ich guter Dinge."

Leipzig legt früh vor - Verl trifft in der Nachspielzeit

Beide Teams bestritten jeweils ihr erstes Pflichtspiel seit rund drei Monaten. Dennoch gab es bei den Startformationen kaum Veränderungen zu den jüngsten Auftritten in der Liga. Bei der "Loksche" kamen Leon Heynke und der spätere Torschütze Patrick Wolf für den angeschlagenen Niklas Brandt (Rückenprobleme) und Matthias Steinborn zum Zug. In der Verler Innenverteidigung ersetzte Yannick Langesberg den am Knie verletzten Frederik Lach.

Die Gastgeber erwischten den deutlich besseren Start und nutzten gleich ihr erste Tormöglichkeit zur Führung. Maik Salewski flankte von der linken Seite, Patrick Wolf kam am langen Pfosten völlig frei zum Abschluss uns ließ Verls Torhüter Robin Brüseke keine Abwehrmöglichkeit - 1:0 (6.).

Nachdem Vorbereiter Salewski nur wenig später mit einem Freistoß aus etwa 20 Metern das Tor der Gäste nur hauchdünn verfehlt hatte, tauchten erstmals die Verler gefährlich vor dem Leipziger Kasten auf. Nach einem Fehlpass von Lok-Außenbahnspieler Kevin Schulze kam Aygün Yildirim zum Abschluss, scheiterte jedoch an Lok-Schlussmann Fabian Guderitz.

Insgesamt kam der Sportclub im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit etwas besser ins Spiel und erarbeitete sich durch Patrick Schikowski und Torjäger Zlatko Janjic weitere gute Tormöglichkeiten. In der Nachspielzeit wurden die Bemühungen dann belohnt. Nach einem mustergültigen Steilpass von Kapitän Julian Stöckner eilte Schikowski seinem Gegenspieler Robert Berger davon und schob Guderitz die Kugel zum 1:1 durch die Beine (45.+1).

Torjäger Steinborn kommt, sieht und trifft

Zur Halbzeit reagierte Wolfgang Wolf auf den Ausgleich, wechselte mit Matthias Steinborn einen frischen Angreifer und den besten Lok-Torschützen in dieser Saison (neun Treffer in der Meisterschaft) für Rechtsverteidiger Robert Berger ein. Ein Schachzug, der sich schnell auszahlen sollte. Maik Salewski rückte dafür auf die rechte Seite der Vierer-Abwehrkette.

Steinborn hatte nur wenige Minuten später schon den erneuten Führungstreffer auf dem Fuß. Nach Zuspiel von Paul Schinke scheiterte er jedoch an Verls Torwart Robin Brüseke. In einer äußerst turbulenten Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts traf Lok-Angreifer Djamal Ziane die Unterkante der Latte. Auf der Gegenseite zielte Ron Schallenberg nach einer Hereingabe von Schikowski etwas zu hoch.

In dieser Phase drängte Lok Leipzig den West-Vizemeister jedoch wieder mehr in die Defensive - und legte erneut vor. "Joker" Matthias Steinborn zog erneut nach einem Schinke-Pass aus etwa 18 Metern fulminant ab und traf genau neben den rechten Pfosten zum 2:1 (56.). Brüseke konnte dem Ball nur hinterherschauen.

In der Folgezeit konnten beide Mannschaften das gegnerische Gehäuse nur noch selten in Gefahr bringen. Dennoch mussten sich die Leipziger am Ende noch mit einem Remis begnügen. Eine Flanke köpfte Innenverteidiger David Urban in die Höhe. Torhüter Fabian Guderitz versuchte, die Kugel zu fangen, lenkte den vermeintlich harmlosen Ball jedoch zum Entsetzen seiner Teamkollegen zum 2:2 (88.) ins eigene Tor. Dadurch schrammte der 1. FC Lok Leipzig am greifbar nahen Hinspielsieg noch vorbei. 

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