Löw: "Wir wollen wieder Erfolgserlebnisse"

Die deutsche Nationalmannschaft steht im Oktober vor einem Länderspiel-Dreierpack. Für die Partie gegen die Türkei am 7. Oktober (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Köln sowie die Nations-League-Spiele am 10. Oktober (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in der Ukraine sowie am 13. Oktober (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Köln gegen die Schweiz hat Joachim Löw 26 Feldspieler und drei Torhüter nominiert. Mit DFB.de spricht der Bundestrainer über sein Aufgebot.

DFB.de: Herr Löw, nach einer langen Pause kehrte im September auch die Nationalmannschaft unter schwierigen Bedingungen und ohne Zuschauer wieder auf den Platz zurück. Sowohl gegen Spanien als auch gegen die Schweiz gab es jeweils ein 1:1. Wie bewerten Sie heute, vier Wochen später, diesen Restart? 

Joachim Löw: Endlich gibt es wieder Länderspiele. Ich habe mich danach gesehnt, wieder mit den Spielern auf dem Platz zu stehen. Ich war mit den beiden Unentschieden unmittelbar danach nicht unzufrieden. Denn ich finde, dass in dieser Phase nicht unbedingt zu erwarten gewesen war, dass wir ohne einige unserer Leistungsträger die Spanier phasenweise dominieren. Aber mit ein bisschen Abstand habe ich mich wahnsinnig geärgert. Wir haben leichtfertig Torchancen vergeben und letztlich zwei Siege liegen lassen. Daraus müssen wir lernen, das müssen wir besser machen. Die mangelnde Effizienz ist ein Thema, das sich durchzieht. Wir müssen wieder gierig, hungrig, konsequenter und kaltblütiger werden. 

DFB.de: Dies zu vermitteln, dafür haben Sie in den nächsten Tagen ja gleich dreimal Gelegenheit. Ein straffes Programm liegt vor Ihnen und der Mannschaft. 

Löw: Wir haben drei Spiele innerhalb von sieben Tagen, das ist schon anspruchsvoll und erinnert mich an ein Turnier. Mit Blick auf die individuelle Belastungssteuerung der Spieler ist das eine Herausforderung. 

DFB.de: … worauf ja insbesondere auch die Vereine besonders achten. Dort erwartet man, dass die Spieler wieder gesund zurückkehren und keinen unnötigen Risiken ausgesetzt werden, auch mit Blick auf die Corona-Pandemie. Was bedeutet dies für Ihre Planungen? 

Löw: Wir sind uns absolut der Situation und unserer Verantwortung bewusst, und wir haben Lösungen. Das Programm jedes einzelnen Spielers werden wir gut und richtig dosieren. Es wird im Rahmen dieses intensiven Zeitraums bei der Nationalmannschaft für jeden Phasen der Anspannung, aber auch der Entspannung geben. Deshalb haben wir einen erweiterten Kader berufen, der uns genügend Optionen für die drei Spiele gibt. Wir lassen die Spieler in zwei Etappen anreisen und planen im Grunde mit zwei unterschiedlichen Aufgeboten. Die Spieler aus München und Leipzig sowie Toni Kroos, bei dem wir aufgrund seiner Verletzung ohnehin abwarten müssen, werden erst einen Tag später zu uns stoßen und am Mittwoch ins Training einsteigen. Mit ihnen plane ich nicht für das Spiel gegen die Türkei. Im Anschluss an dieses Spiel werden wir dann entscheiden, wer die Reise nach Kiew mit antreten wird. Das Reglement sieht für die UEFA-Spiele ja ohnehin maximal 23 Spieler vor. Und was die Pandemie angeht, werden wir wieder penibel sämtliche Maßnahmen ergreifen, um das Risiko, sich zu infizieren, so gering wie möglich zu  halten. 

DFB.de: Stehen Sie hierzu im Austausch mit den Vereinen?

Löw: Ja. Oliver Bierhoff tauscht sich mit den Sportdirektoren und dem Management aus, ich spreche mit den Trainern und Spielern. Wir verstehen, dass man sich in den Klubs Gedanken macht. Als Nationaltrainer sehe ich jedoch nicht nur die Perspektive der Vereine, sondern auch die der Spieler und vor allem unsere eigenen Ziele. Sportlich muss die Nationalmannschaft bei der EURO im nächsten Sommer an ihrem Leistungszenit sein. Da müssen wir topfit sein - mental und physisch. Die Spiele auf dem Weg dorthin, vor allem in der Nations League, wollen wir nun gewinnen. 

DFB.de: Was sind denn Ihre Erwartungen für die nächsten Tage?  

Löw: Ganz klar: Wir wollen wieder Erfolgserlebnisse, wir wollen Tore schießen und wieder Siege einfahren, wir wollen Punkte holen. Wir wollen konzentriert und intensiv arbeiten, aber auch Spaß haben und diesen Spaß auch zeigen, auf und neben dem Platz. Wir müssen uns so präsentieren, dass die Zuschauer auch wieder Lust auf die Nationalmannschaft haben. Besonders gilt dies für die beiden Spiele der Nations League in der Ukraine und gegen die Schweiz. Auf diese beiden Spiele konzentrieren wir uns. Das Spiel gegen die Türkei ist für unsere junge Mannschaft eine willkommene Gelegenheit, gewisse Dinge zu testen und einiges auszuprobieren. Denn wir müssen uns weiter finden und die Chance nutzen, weitere Erkenntnisse zu sammeln. Als Mannschaft neu zusammenzuwachsen, braucht Zeit, Geduld und vor allem Vertrauen.

[dfb]

Die deutsche Nationalmannschaft steht im Oktober vor einem Länderspiel-Dreierpack. Für die Partie gegen die Türkei am 7. Oktober (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Köln sowie die Nations-League-Spiele am 10. Oktober (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in der Ukraine sowie am 13. Oktober (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Köln gegen die Schweiz hat Joachim Löw 26 Feldspieler und drei Torhüter nominiert. Mit DFB.de spricht der Bundestrainer über sein Aufgebot.

DFB.de: Herr Löw, nach einer langen Pause kehrte im September auch die Nationalmannschaft unter schwierigen Bedingungen und ohne Zuschauer wieder auf den Platz zurück. Sowohl gegen Spanien als auch gegen die Schweiz gab es jeweils ein 1:1. Wie bewerten Sie heute, vier Wochen später, diesen Restart? 

Joachim Löw: Endlich gibt es wieder Länderspiele. Ich habe mich danach gesehnt, wieder mit den Spielern auf dem Platz zu stehen. Ich war mit den beiden Unentschieden unmittelbar danach nicht unzufrieden. Denn ich finde, dass in dieser Phase nicht unbedingt zu erwarten gewesen war, dass wir ohne einige unserer Leistungsträger die Spanier phasenweise dominieren. Aber mit ein bisschen Abstand habe ich mich wahnsinnig geärgert. Wir haben leichtfertig Torchancen vergeben und letztlich zwei Siege liegen lassen. Daraus müssen wir lernen, das müssen wir besser machen. Die mangelnde Effizienz ist ein Thema, das sich durchzieht. Wir müssen wieder gierig, hungrig, konsequenter und kaltblütiger werden. 

DFB.de: Dies zu vermitteln, dafür haben Sie in den nächsten Tagen ja gleich dreimal Gelegenheit. Ein straffes Programm liegt vor Ihnen und der Mannschaft. 

Löw: Wir haben drei Spiele innerhalb von sieben Tagen, das ist schon anspruchsvoll und erinnert mich an ein Turnier. Mit Blick auf die individuelle Belastungssteuerung der Spieler ist das eine Herausforderung. 

DFB.de: … worauf ja insbesondere auch die Vereine besonders achten. Dort erwartet man, dass die Spieler wieder gesund zurückkehren und keinen unnötigen Risiken ausgesetzt werden, auch mit Blick auf die Corona-Pandemie. Was bedeutet dies für Ihre Planungen? 

Löw: Wir sind uns absolut der Situation und unserer Verantwortung bewusst, und wir haben Lösungen. Das Programm jedes einzelnen Spielers werden wir gut und richtig dosieren. Es wird im Rahmen dieses intensiven Zeitraums bei der Nationalmannschaft für jeden Phasen der Anspannung, aber auch der Entspannung geben. Deshalb haben wir einen erweiterten Kader berufen, der uns genügend Optionen für die drei Spiele gibt. Wir lassen die Spieler in zwei Etappen anreisen und planen im Grunde mit zwei unterschiedlichen Aufgeboten. Die Spieler aus München und Leipzig sowie Toni Kroos, bei dem wir aufgrund seiner Verletzung ohnehin abwarten müssen, werden erst einen Tag später zu uns stoßen und am Mittwoch ins Training einsteigen. Mit ihnen plane ich nicht für das Spiel gegen die Türkei. Im Anschluss an dieses Spiel werden wir dann entscheiden, wer die Reise nach Kiew mit antreten wird. Das Reglement sieht für die UEFA-Spiele ja ohnehin maximal 23 Spieler vor. Und was die Pandemie angeht, werden wir wieder penibel sämtliche Maßnahmen ergreifen, um das Risiko, sich zu infizieren, so gering wie möglich zu  halten. 

DFB.de: Stehen Sie hierzu im Austausch mit den Vereinen?

Löw: Ja. Oliver Bierhoff tauscht sich mit den Sportdirektoren und dem Management aus, ich spreche mit den Trainern und Spielern. Wir verstehen, dass man sich in den Klubs Gedanken macht. Als Nationaltrainer sehe ich jedoch nicht nur die Perspektive der Vereine, sondern auch die der Spieler und vor allem unsere eigenen Ziele. Sportlich muss die Nationalmannschaft bei der EURO im nächsten Sommer an ihrem Leistungszenit sein. Da müssen wir topfit sein - mental und physisch. Die Spiele auf dem Weg dorthin, vor allem in der Nations League, wollen wir nun gewinnen. 

DFB.de: Was sind denn Ihre Erwartungen für die nächsten Tage?  

Löw: Ganz klar: Wir wollen wieder Erfolgserlebnisse, wir wollen Tore schießen und wieder Siege einfahren, wir wollen Punkte holen. Wir wollen konzentriert und intensiv arbeiten, aber auch Spaß haben und diesen Spaß auch zeigen, auf und neben dem Platz. Wir müssen uns so präsentieren, dass die Zuschauer auch wieder Lust auf die Nationalmannschaft haben. Besonders gilt dies für die beiden Spiele der Nations League in der Ukraine und gegen die Schweiz. Auf diese beiden Spiele konzentrieren wir uns. Das Spiel gegen die Türkei ist für unsere junge Mannschaft eine willkommene Gelegenheit, gewisse Dinge zu testen und einiges auszuprobieren. Denn wir müssen uns weiter finden und die Chance nutzen, weitere Erkenntnisse zu sammeln. Als Mannschaft neu zusammenzuwachsen, braucht Zeit, Geduld und vor allem Vertrauen.

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