Löw: "Wir stehen für ein tolerantes, weltoffenes Deutschland"

Am Montag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL und im Fan Club-Radio) steigt in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart gegen Norwegen das achte WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft. Dann ist auch Weltmeister Sami Khedira wieder einsatzbereit, der am Freitag in Tschechien beim 2:1 wegen einer Kniereizung noch passen musste. In der Pressekonferenz gaben der Mittelfeldspieler und Bundestrainer Joachim Löw Auskunft über den Stand der Dinge und die Vorfälle am Freitag in Prag. DFB.de fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

JOACHIM LÖW ÜBER

...die Vorfälle in Prag: Diese Chaoten wollen wir nicht. Wir sind nicht deren Nationalmannschaft. Das sind auch nicht unsere Fans. Das ist zutiefst verachtenswert. Ich bin für absolut harte Sanktionen gegen diese Chaoten. Ich bin voller Wut und sehr angefressen über das, was passiert ist, dass sogenannte Fans die Bühne eines Länderspiels nutzen, um mit oberpeinlichem Auftreten Schande über unser Land zu bringen. Wir wollen als Mannschaft für bestimmte Werte stehen, für ein tolerantes, weltoffenes Deutschland.

...die Verweigerung der Ehrenrunde: Während des Spiels ist man fokussiert auf das Spiel, ich habe erst in der Kabine von den einzelnen Rufen von den Rängen erfahren. Ich finde es gut, dass die Mannschaft so reagiert hat. Die Meinungen gehen da nicht auseinander.

...Anfeindungen gegen Timo Werner: Die Beleidigungen gegen Timo Werner sind weder fair noch lustig. Sie sind oberpeinlich und nicht angebracht.

...Veränderungen in der Mannschaft: Veränderungen plane ich auf jeden Fall, gestern haben nur die Spieler trainiert, die in Prag nicht von Anfang an gespielt haben. Die anderen haben regeneriert. Heute ist Abschlusstraining, dann wird man sehen, wie wir die Mannschaft zusammenstellen. Ich verrate aber nicht zuviel, wenn ich sage, dass Marc-André ter Stegen im Tor stehen wird. Julian Draxler plane ich auch ein, er hat im Training einen guten Eindruck gemacht. Sami Khedira hat individuell trainiert. Wir müssen bei ihm sehen, ob er voll belastbar ist. Es wird aber auf jeden Fall zwei, drei Wechsel geben.

...Norwegen: Norwegen ist in dieser Gruppe sicherlich, wie auch Tschechien, hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben. Vorher hatten sie immer auch eine reelle Chance, sich zu qualifizieren. Ich glaube, dass mit dem neuen Trainer Lars Lagerbäck der Erfolg zurückkehren wird. Er ist unheimlich erfahren, er ist ist ein Trainer, der eine Mannschaft sehr prägen kann. Norwegen hat viele Spieler mit internationaler Erfahrung. Bei dieser Quali werden sie wohl keine Rolle mehr spielen können, aber die Zukunft sieht sicher besser aus.

...die norwegische Spielweise: Ich weiß, wie sie spielen können, welche Aufstellung und Systematik sie haben werden. Wir wollen uns aber nicht nach Norwegen richten, die Frage ist, was wollen wir, was haben wir für Aufgaben, was müssen wir besser machen als gegen Tschechien? Wenn wir das tun, was wir uns vornehmen, dann kommen wir zu Chancen und haben ein Übergewicht.

...Änderungen seit der WM: Zum einen sind nach 2014 Spieler zurückgetreten, zum zweiten habe ich gesagt, dass wir uns weiterentwickeln müssen. Die Aufgabe war, bis zum nächsten Turnier frisches Blut in die Mannschaft zu bringen, den Konkurrenzkampf anzuheizen und junge Spieler einzubinden. Das war das übergeordnete Ziel. Es ist ein Prozess über vier Jahre, nicht nur zu sehen, wie die Mannschaft auftritt, spielerisch oder taktisch, sondern auch personell. Wir müssen für kommendes Jahr breit aufgestellt sein, deshalb war der Confed Cup so wichtig, damit junge Spieler Erfahrung sammeln können. Die jungen und erfahrenen Spieler zu einer Einheut zu verschmelzen ist nicht einfach, aber die Mannschaft kann sich nur verbessern, wenn ein gesunder Konkurrenzkampf herrscht.

...seinen Eindruck von Mario Gomez: Der Eindruck ist gut, man spürt, dass er eine komplette Vorbereitung hatte und in einer guten körperlichen Verfassung ist. Mario Gomez hat seine Qualitäten, die wir schätzen. Er hat im Strafraum diesen Instinkt. Ich bin froh, dass er zu unserem Kreis gehört.



Am Montag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL und im Fan Club-Radio) steigt in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart gegen Norwegen das achte WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft. Dann ist auch Weltmeister Sami Khedira wieder einsatzbereit, der am Freitag in Tschechien beim 2:1 wegen einer Kniereizung noch passen musste. In der Pressekonferenz gaben der Mittelfeldspieler und Bundestrainer Joachim Löw Auskunft über den Stand der Dinge und die Vorfälle am Freitag in Prag. DFB.de fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

JOACHIM LÖW ÜBER

...die Vorfälle in Prag: Diese Chaoten wollen wir nicht. Wir sind nicht deren Nationalmannschaft. Das sind auch nicht unsere Fans. Das ist zutiefst verachtenswert. Ich bin für absolut harte Sanktionen gegen diese Chaoten. Ich bin voller Wut und sehr angefressen über das, was passiert ist, dass sogenannte Fans die Bühne eines Länderspiels nutzen, um mit oberpeinlichem Auftreten Schande über unser Land zu bringen. Wir wollen als Mannschaft für bestimmte Werte stehen, für ein tolerantes, weltoffenes Deutschland.

...die Verweigerung der Ehrenrunde: Während des Spiels ist man fokussiert auf das Spiel, ich habe erst in der Kabine von den einzelnen Rufen von den Rängen erfahren. Ich finde es gut, dass die Mannschaft so reagiert hat. Die Meinungen gehen da nicht auseinander.

...Anfeindungen gegen Timo Werner: Die Beleidigungen gegen Timo Werner sind weder fair noch lustig. Sie sind oberpeinlich und nicht angebracht.

...Veränderungen in der Mannschaft: Veränderungen plane ich auf jeden Fall, gestern haben nur die Spieler trainiert, die in Prag nicht von Anfang an gespielt haben. Die anderen haben regeneriert. Heute ist Abschlusstraining, dann wird man sehen, wie wir die Mannschaft zusammenstellen. Ich verrate aber nicht zuviel, wenn ich sage, dass Marc-André ter Stegen im Tor stehen wird. Julian Draxler plane ich auch ein, er hat im Training einen guten Eindruck gemacht. Sami Khedira hat individuell trainiert. Wir müssen bei ihm sehen, ob er voll belastbar ist. Es wird aber auf jeden Fall zwei, drei Wechsel geben.

...Norwegen: Norwegen ist in dieser Gruppe sicherlich, wie auch Tschechien, hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben. Vorher hatten sie immer auch eine reelle Chance, sich zu qualifizieren. Ich glaube, dass mit dem neuen Trainer Lars Lagerbäck der Erfolg zurückkehren wird. Er ist unheimlich erfahren, er ist ist ein Trainer, der eine Mannschaft sehr prägen kann. Norwegen hat viele Spieler mit internationaler Erfahrung. Bei dieser Quali werden sie wohl keine Rolle mehr spielen können, aber die Zukunft sieht sicher besser aus.

...die norwegische Spielweise: Ich weiß, wie sie spielen können, welche Aufstellung und Systematik sie haben werden. Wir wollen uns aber nicht nach Norwegen richten, die Frage ist, was wollen wir, was haben wir für Aufgaben, was müssen wir besser machen als gegen Tschechien? Wenn wir das tun, was wir uns vornehmen, dann kommen wir zu Chancen und haben ein Übergewicht.

...Änderungen seit der WM: Zum einen sind nach 2014 Spieler zurückgetreten, zum zweiten habe ich gesagt, dass wir uns weiterentwickeln müssen. Die Aufgabe war, bis zum nächsten Turnier frisches Blut in die Mannschaft zu bringen, den Konkurrenzkampf anzuheizen und junge Spieler einzubinden. Das war das übergeordnete Ziel. Es ist ein Prozess über vier Jahre, nicht nur zu sehen, wie die Mannschaft auftritt, spielerisch oder taktisch, sondern auch personell. Wir müssen für kommendes Jahr breit aufgestellt sein, deshalb war der Confed Cup so wichtig, damit junge Spieler Erfahrung sammeln können. Die jungen und erfahrenen Spieler zu einer Einheut zu verschmelzen ist nicht einfach, aber die Mannschaft kann sich nur verbessern, wenn ein gesunder Konkurrenzkampf herrscht.

...seinen Eindruck von Mario Gomez: Der Eindruck ist gut, man spürt, dass er eine komplette Vorbereitung hatte und in einer guten körperlichen Verfassung ist. Mario Gomez hat seine Qualitäten, die wir schätzen. Er hat im Strafraum diesen Instinkt. Ich bin froh, dass er zu unserem Kreis gehört.

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SAMI KHEDIRA ÜBER

...seinen Fitnesszustand: Es geht mir wieder gut. Ich hatte gestern einen Belastungstest und werde heute am Abschlusstraining teilnehmen. Ich denke, dass das Knie sich wieder erholt hat.

...die Rückkehr nach Stuttgart: Das ist ein besonderes Spiel, ich war seit 2010 nicht mehr im Stadion und hoffe, dass ich die Möglichkeit bekomme, mich an alter Wirkungsstätte sportlich zu beweisen. Es wird auf jeden Fall ein emotionales Spiel für mich.

...seine Rückkehr in die Nationalmannschaft: Ich freue mich, nach März wieder im Kreis der Nationalelf zu sein. Ich kann es nur immer wieder betonen, es ist für mich eine große Freude und Ehre wieder dabei zu sein. Es macht unheimlich viel Spaß, die neuen Spieler bringen Belebung rein.

...seine Ticketaktion für 1200 benachteiligte Kinder: Es ist so, dass ich nach der WM 2014 die Sami-Khedira-Stiftung ins Leben gerufen habe, wir hatten 2015 in Stuttgart ein Benefizspiel. Das war ein riesen Erfolg. Ich diskutiere ständig mit meinem Bruder und den verantwortlichen Leuten, wie wir die Region und benachteiligte Kinder unterstützen können. Es war mir wichtig, nicht nur Geld zu geben, sondern dass die Kinder auch etwas davon haben. Die meisten von ihnen haben nicht die Möglichkeit, ein Länderspiel zu sehen. Ich hoffe, dass ich den Kindern eine kleine Freude machen kann, dass sie das Spiel im Stadion verfolgen können.

...die Vorfälle in Prag: Ich habe es am Fernseher gar nicht mitbekommen. Ich habe mir das Spiel angeschaut und mein Fokus lag auf der Mannschaft. Nach dem Spiel habe ich gewusst, dass was nicht stimmen kann, als Mats (Mats Hummels, Anm.d.Red.) die Mannschaft direkt in die Kabine geschickt hat. Ich habe am Samstag beim Frühstück den einen oder anderen gefragt und finde das Verhalten auf den Rängen ein absolutes No-go. Die Reaktion der Mannschaft war verständlich und zu 100 Prozent nachvollziehbar.

...den Bruch im Spiel: Die ersten zehn, 15 Minuten waren extrem gut, das Passspiel, der Zug nach vorne. Auch die Raumaufteilung war so, wie man sich das bei der Nationalmannschaft vorstellt. Danach gab es einfache Ballverluste, sicher auch durch die offensive Ausrichtung. Da gerät die Dreierkette unter Druck und wird ein bisschen überfallen. Solche Spiele gibt es, gerade wenn man sich zu sicher fühlt. man hat aber auch den Charakter der Mannschaft gesehen, wie sie nach dem 1:1 zurückgekommen ist. Das Tor war eine herausragende Szene und zeigt, dass man sich nicht mit dem 1:1 zufrieden gibt, auch wenn man hätte sagen können: damit können wir in Tschechien leben.

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