Löw: "Wir können alles geradebiegen"

Nach dem knappen 0:1 zum EM-Auftakt gegen Frankreich zeigt sich Joachim Löw mit dem Auftritt seiner Spieler weitgehend zufrieden. Im Interview spricht der 61 Jahre alte Bundestrainer aber auch über die Stellschrauben, an denen im Spiel der deutschen Nationalmannschaft noch gedreht werden muss.

Frage: Wie fällt Ihr Fazit aus nach dem 0:1 zum EM-Auftakt gegen Frankreich?

Joachim Löw: Es war ein extrem intensives, spannendes und sehr, sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften. Beide haben sich überhaupt nichts geschenkt. Wir haben kämpferisch und läuferisch alles in die Waagschale geworfen und es sehr gut gemacht. Wir konnten nicht alle Konter unterbinden, aber auch das haben wir überwiegend sehr gut gemacht.

Frage: Am Ende gab das Eigentor von Mats Hummels den Ausschlag...

Löw: Mats kann man da keinen Vorwurf machen, das ist Pech. Durch ein Eigentor zu verlieren, ist enttäuschend, aber wir waren wirklich gut im Spiel. Die Mannschaft hat Biss gezeigt, viele Duelle gewonnen. Das einzige Manko war: Wir haben kein Tor erzielt und die Durchschlagskraft vermissen lassen. Daran gilt es zu arbeiten. Was den Einsatz angeht, bin ich positiv gestimmt für die nächsten zwei Spiele.

Frage: Das Einstudieren offensiver Standards war ein Schwerpunkt in der Vorbereitung. War die Ausbeute nicht enttäuschend?

Löw: Es ist eine Aufgabe von uns, da in den nächsten zwei, drei Tagen noch mal den Hebel anzusetzen. Auf der anderen Seite ist Frankreich auch Weltmeister im Verteidigen und war in den vergangenen zwei, drei Jahren die beste Mannschaft im Verteidigen von defensiven Standards. Sie standen immer relativ tief. Vielleicht war die ein oder andere Ecke zu kurz oder zu lang. Wir müssen schauen, dass wir uns da verbessern, denn wir brauchen gegen Portugal das ein oder andere Tor.

Frage: Ihre Joker haben nicht gestochen. Warum?

Löw: Man kann sagen: Okay, die Einwechselspieler kamen nicht so gut ins Spiel wie erhofft. Aber Frankreich ist eben stark, sie standen nach dem Vorsprung sehr tief, da bekommt man wenig Räume, das ist einfach so. Es war nicht einfach, sich im letzten Drittel durchzusetzen.

Frage: War der Mangel an Durchschlagskraft auch eine Systemfrage? Fehlte ein zusätzlicher Offensiver?

Löw: Nein. Wir hatten statt vier Innenverteidigern nur drei und mit Robin Gosens und Joshua Kimmich zwei offensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler. Sie haben ein paar gute Flanken gebracht, manchmal waren sie zu hoch - wir hatten uns vorgenommen, flach und scharf reinzuspielen, weil uns Frankreich im Kopfballspiel überlegen ist. Beide Außen sind enorme Wege gegangen, das war schon okay. Wir hatten genug Offensivkräfte auf dem Platz, aber wir müssen bei Laufwegen, Nachrücken und Abstimmung vorne noch besser werden.

Frage: Leon Goretzka hat es nicht in den Kader geschafft. Steht er gegen Portugal bereit?

Löw: Er hat gesagt, dass er das Gefühl habe, dass er noch zwei, drei Trainings braucht, um völlig frei zu sein und der Mannschaft zu helfen. Er wird eine gute Option sein im Laufe des Spiels.

Frage: Was macht Sie optimistisch für das Duell mit dem Titelverteidiger?

Löw: Wir haben verloren und sind alle enttäuscht, aber es ist nichts passiert. Wir haben noch zwei Spiele, da können wir das alles geradebiegen.

[sid]

Nach dem knappen 0:1 zum EM-Auftakt gegen Frankreich zeigt sich Joachim Löw mit dem Auftritt seiner Spieler weitgehend zufrieden. Im Interview spricht der 61 Jahre alte Bundestrainer aber auch über die Stellschrauben, an denen im Spiel der deutschen Nationalmannschaft noch gedreht werden muss.

Frage: Wie fällt Ihr Fazit aus nach dem 0:1 zum EM-Auftakt gegen Frankreich?

Joachim Löw: Es war ein extrem intensives, spannendes und sehr, sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften. Beide haben sich überhaupt nichts geschenkt. Wir haben kämpferisch und läuferisch alles in die Waagschale geworfen und es sehr gut gemacht. Wir konnten nicht alle Konter unterbinden, aber auch das haben wir überwiegend sehr gut gemacht.

Frage: Am Ende gab das Eigentor von Mats Hummels den Ausschlag...

Löw: Mats kann man da keinen Vorwurf machen, das ist Pech. Durch ein Eigentor zu verlieren, ist enttäuschend, aber wir waren wirklich gut im Spiel. Die Mannschaft hat Biss gezeigt, viele Duelle gewonnen. Das einzige Manko war: Wir haben kein Tor erzielt und die Durchschlagskraft vermissen lassen. Daran gilt es zu arbeiten. Was den Einsatz angeht, bin ich positiv gestimmt für die nächsten zwei Spiele.

Frage: Das Einstudieren offensiver Standards war ein Schwerpunkt in der Vorbereitung. War die Ausbeute nicht enttäuschend?

Löw: Es ist eine Aufgabe von uns, da in den nächsten zwei, drei Tagen noch mal den Hebel anzusetzen. Auf der anderen Seite ist Frankreich auch Weltmeister im Verteidigen und war in den vergangenen zwei, drei Jahren die beste Mannschaft im Verteidigen von defensiven Standards. Sie standen immer relativ tief. Vielleicht war die ein oder andere Ecke zu kurz oder zu lang. Wir müssen schauen, dass wir uns da verbessern, denn wir brauchen gegen Portugal das ein oder andere Tor.

Frage: Ihre Joker haben nicht gestochen. Warum?

Löw: Man kann sagen: Okay, die Einwechselspieler kamen nicht so gut ins Spiel wie erhofft. Aber Frankreich ist eben stark, sie standen nach dem Vorsprung sehr tief, da bekommt man wenig Räume, das ist einfach so. Es war nicht einfach, sich im letzten Drittel durchzusetzen.

Frage: War der Mangel an Durchschlagskraft auch eine Systemfrage? Fehlte ein zusätzlicher Offensiver?

Löw: Nein. Wir hatten statt vier Innenverteidigern nur drei und mit Robin Gosens und Joshua Kimmich zwei offensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler. Sie haben ein paar gute Flanken gebracht, manchmal waren sie zu hoch - wir hatten uns vorgenommen, flach und scharf reinzuspielen, weil uns Frankreich im Kopfballspiel überlegen ist. Beide Außen sind enorme Wege gegangen, das war schon okay. Wir hatten genug Offensivkräfte auf dem Platz, aber wir müssen bei Laufwegen, Nachrücken und Abstimmung vorne noch besser werden.

Frage: Leon Goretzka hat es nicht in den Kader geschafft. Steht er gegen Portugal bereit?

Löw: Er hat gesagt, dass er das Gefühl habe, dass er noch zwei, drei Trainings braucht, um völlig frei zu sein und der Mannschaft zu helfen. Er wird eine gute Option sein im Laufe des Spiels.

Frage: Was macht Sie optimistisch für das Duell mit dem Titelverteidiger?

Löw: Wir haben verloren und sind alle enttäuscht, aber es ist nichts passiert. Wir haben noch zwei Spiele, da können wir das alles geradebiegen.

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