Löw über Chile: "Brauchen eine Topleistung"

Die Nationalmannschaft steht erstmals im Finale des Confed Cups. Vor dem Endspiel gegen Chile am Sonntag (ab 20 Uhr, live im ZDF und im Fan Club-Radio) in St. Petersburg sprechen Bundestrainer Joachim Löw und Kapitän Julian Draxler über den Südamerikameister und das große Ziel.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... die Stimmung im Team: Die Stimmung ist sehr gut. Wir waren nach dem Halbfinale sehr glücklich, das Finale in St. Petersburg erreicht zu haben. Das war vor dem Halbfinale unser Ziel. Wir denken, dass wir zurecht dort stehen. Deutschland und Chile waren im Verlauf des Turniers die besten Mannschaften.

... das Finale: Ich glaube, dass es morgen ein Spiel mit sehr viel Kampf und Intensität gibt. Beide Mannschaften wollen diesen Titel gewinnen, wir wissen, was uns erwartet. Chile ist eine überragend gute Mannschaft mit sehr viel Eingespieltheit, Automatismen und Erfahrung. Von daher werden wir eine Topleistung bringen müssen, wenn wir dieses Spiel gewinnen wollen. 

... den Gegner Chile: Wir bewundern Chile. Es ist ein kleines Land, und sie gewinnen die Copa America gegen Fußball-Mächte wir Argentinien und Brasilien. Sie haben acht, neun, zehn, elf Weltklassespieler in ihren Reihen, die in ihren Vereinsmannschaften eine Toprolle spielen. Sie spielen taktisch sehr flexibel. Die Chilenen werden genauso viel Druck machen auf unsere Mannschaft, wie sie das bislang in jedem Spiel gemacht haben. Sie sind sehr ballsicher und haben sehr viel Ballbesitz. Sie haben Leute vorne, die jedem Gegner Probleme bereiten können. Wir müssen sehen, dass wir dem Druck standhalten und selbst Druck machen. Sie pressen früh und haben dadurch viele Ballgewinne. Ich hoffe, dass wir die Schnelligkeit nach vorne haben, wie wir es gegen Mexiko gesehen haben. Das war wichtig, um uns zu befreien.

... ein mögliches Elfmeterschießen: Chile hat gute Elfmeterschützen. Sie haben gegen Portugal sehr souverän verwandelt. Auch der Torhüter scheint ein Elfmeterkiller zu sein. Wir werden auch ein paar gute Schützen stellen und haben einen guten Torwart. Wir wollen das vermeiden und das Spiel vorher entscheiden.

... Lehren aus dem Spiel in der Gruppenphase: Es sind kleine Korrekturen, die wir ansprechen sollten. Im ersten Spiel haben wir die ersten zehn bis 15 Minuten die Kontrolle nicht gehabt. Chile war stark und hat nach vorne gespielt. Wir hätten ohne weiteres 0:2 zurückliegen können. Gott sei Dank sind wir zurückgekommen. Wir müssen sehen, dass wir das Spiel in der Hand haben und kontrollieren. Wir hätten nach vorne die eine oder andere Chance mehr rausspielen können. Aber insgesamt haben wir das Spiel ausgeglichen gestaltet - und es war unser zweites Spiel. Wir hatten 80 Minuten lang eine sehr gute Organisation. Morgen wollen wir mit einem Unentschieden nicht zufrieden sein. Wir wollen gewinnen. Wir müssen die sehr gute und flexible Offensive in Schach halten und nach vorne mehr Chancen kreieren als im ersten Spiel.

... Kritik am Confed-Cup-Kader: Die Kritik habe ich vernommen, das ist aber auch nicht ungewöhnlich. Es gibt immer Diskussionen um den Kader. Es gibt immer Entscheidungen, die unterschiedlich bewertet werden. Meine Entscheidung war, dass wir mit einem Kader gehen, der nicht ganz so international belastet ist, und ich stehe zu meinen Entscheidungen. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns absolut verkaufen können. Was nächstes Jahr ist, ist schwer zu sagen. Es gibt keine Verlierer in dieser Mannschaft. Im Gegenteil: Es gibt nur Spieler, die profitiert haben und weitergekommen sind. Das war meine wichtigste Aufgabe. Dieses Ziel haben wir Trainer zu 100 Prozent erreicht. Die Spieler haben sich weiterentwickelt und Erfahrung gesammelt, die ihnen in Zukunft hilft. Ich bin deshalb schon sehr zufrieden mit diesem Turnier. 

... den Titelgewinn der U 21: Natürlich habe ich den Verantwortlichen sofort nach dem Spiel gratuliert. Ich habe mich über alle Maßen gefreut. Das spricht für eine gute Arbeit in den Akademien und den Vereinen. Wir haben eine gute Basis für das nächste Jahr. Eine WM ist das allerwichtigste Turnier und das schwierigste überhaupt. Man muss fast eine übermenschliche Leistung über fünf Wochen bringen. Man darf sieben Spiele fast keine Fehler machen. Jedes Mal total an seine Leistungsgrenze gehen. Bis zur WM 2018 ist noch ein Jahr Zeit. Wir haben schon alle erlebt, was in einem Jahr passieren kann, welche Spieler ausfallen können. Dieses Turnier hier ist gut für Spieler und fürs Selbstbewusstsein. Der Konkurrenzkampf ist gut und wichtig. Heute haben diese beiden Turniere wenig Aussagekraft für die WM im nächsten Jahr



Die Nationalmannschaft steht erstmals im Finale des Confed Cups. Vor dem Endspiel gegen Chile am Sonntag (ab 20 Uhr, live im ZDF und im Fan Club-Radio) in St. Petersburg sprechen Bundestrainer Joachim Löw und Kapitän Julian Draxler über den Südamerikameister und das große Ziel.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... die Stimmung im Team: Die Stimmung ist sehr gut. Wir waren nach dem Halbfinale sehr glücklich, das Finale in St. Petersburg erreicht zu haben. Das war vor dem Halbfinale unser Ziel. Wir denken, dass wir zurecht dort stehen. Deutschland und Chile waren im Verlauf des Turniers die besten Mannschaften.

... das Finale: Ich glaube, dass es morgen ein Spiel mit sehr viel Kampf und Intensität gibt. Beide Mannschaften wollen diesen Titel gewinnen, wir wissen, was uns erwartet. Chile ist eine überragend gute Mannschaft mit sehr viel Eingespieltheit, Automatismen und Erfahrung. Von daher werden wir eine Topleistung bringen müssen, wenn wir dieses Spiel gewinnen wollen. 

... den Gegner Chile: Wir bewundern Chile. Es ist ein kleines Land, und sie gewinnen die Copa America gegen Fußball-Mächte wir Argentinien und Brasilien. Sie haben acht, neun, zehn, elf Weltklassespieler in ihren Reihen, die in ihren Vereinsmannschaften eine Toprolle spielen. Sie spielen taktisch sehr flexibel. Die Chilenen werden genauso viel Druck machen auf unsere Mannschaft, wie sie das bislang in jedem Spiel gemacht haben. Sie sind sehr ballsicher und haben sehr viel Ballbesitz. Sie haben Leute vorne, die jedem Gegner Probleme bereiten können. Wir müssen sehen, dass wir dem Druck standhalten und selbst Druck machen. Sie pressen früh und haben dadurch viele Ballgewinne. Ich hoffe, dass wir die Schnelligkeit nach vorne haben, wie wir es gegen Mexiko gesehen haben. Das war wichtig, um uns zu befreien.

... ein mögliches Elfmeterschießen: Chile hat gute Elfmeterschützen. Sie haben gegen Portugal sehr souverän verwandelt. Auch der Torhüter scheint ein Elfmeterkiller zu sein. Wir werden auch ein paar gute Schützen stellen und haben einen guten Torwart. Wir wollen das vermeiden und das Spiel vorher entscheiden.

... Lehren aus dem Spiel in der Gruppenphase: Es sind kleine Korrekturen, die wir ansprechen sollten. Im ersten Spiel haben wir die ersten zehn bis 15 Minuten die Kontrolle nicht gehabt. Chile war stark und hat nach vorne gespielt. Wir hätten ohne weiteres 0:2 zurückliegen können. Gott sei Dank sind wir zurückgekommen. Wir müssen sehen, dass wir das Spiel in der Hand haben und kontrollieren. Wir hätten nach vorne die eine oder andere Chance mehr rausspielen können. Aber insgesamt haben wir das Spiel ausgeglichen gestaltet - und es war unser zweites Spiel. Wir hatten 80 Minuten lang eine sehr gute Organisation. Morgen wollen wir mit einem Unentschieden nicht zufrieden sein. Wir wollen gewinnen. Wir müssen die sehr gute und flexible Offensive in Schach halten und nach vorne mehr Chancen kreieren als im ersten Spiel.

... Kritik am Confed-Cup-Kader: Die Kritik habe ich vernommen, das ist aber auch nicht ungewöhnlich. Es gibt immer Diskussionen um den Kader. Es gibt immer Entscheidungen, die unterschiedlich bewertet werden. Meine Entscheidung war, dass wir mit einem Kader gehen, der nicht ganz so international belastet ist, und ich stehe zu meinen Entscheidungen. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns absolut verkaufen können. Was nächstes Jahr ist, ist schwer zu sagen. Es gibt keine Verlierer in dieser Mannschaft. Im Gegenteil: Es gibt nur Spieler, die profitiert haben und weitergekommen sind. Das war meine wichtigste Aufgabe. Dieses Ziel haben wir Trainer zu 100 Prozent erreicht. Die Spieler haben sich weiterentwickelt und Erfahrung gesammelt, die ihnen in Zukunft hilft. Ich bin deshalb schon sehr zufrieden mit diesem Turnier. 

... den Titelgewinn der U 21: Natürlich habe ich den Verantwortlichen sofort nach dem Spiel gratuliert. Ich habe mich über alle Maßen gefreut. Das spricht für eine gute Arbeit in den Akademien und den Vereinen. Wir haben eine gute Basis für das nächste Jahr. Eine WM ist das allerwichtigste Turnier und das schwierigste überhaupt. Man muss fast eine übermenschliche Leistung über fünf Wochen bringen. Man darf sieben Spiele fast keine Fehler machen. Jedes Mal total an seine Leistungsgrenze gehen. Bis zur WM 2018 ist noch ein Jahr Zeit. Wir haben schon alle erlebt, was in einem Jahr passieren kann, welche Spieler ausfallen können. Dieses Turnier hier ist gut für Spieler und fürs Selbstbewusstsein. Der Konkurrenzkampf ist gut und wichtig. Heute haben diese beiden Turniere wenig Aussagekraft für die WM im nächsten Jahr

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JULIAN DRAXLER ÜBER...

... das Finale: Wir bereiten uns optimal vor. Die Mannschaft hat sich sehr viel vorgenommen. Wir wissen, dass Chile ein guter Gegner ist, aber wir sind alle heiß und wir wollen das spiel gewinnen.

... Gegner Chile: Das Finale ist meiner Meinung nach wenig zu vergleichen mit dem Spiel in der Gruppenphase. Da haben wir nicht das beste Spiel gemacht. Wir haben Potenzial, es besser zu machen, aber wir wissen, dass Chile sehr stark ist. Sie haben eine Menge gute Spieler. Ich weiß, dass wir unsere Bestleistung brauchen, um zu gewinnen. Aber ich mache mir wenig Sorgen, ich weiß, dass wir gut vorbereitet sind. Wir werden als Mannschaft auf den Platz gehen und mit allem, was wir haben, dagegenhalten. In der Gruppenphase haben wir die ersten 15 Minuten verschlafen. Das war der Grund, wieso wir nicht gewonnen haben. Wir brauchen 90 oder 120 Minuten eine Topleistung, um gegen Chile bestehen zu können. Wir sind alle fit, wir sind vorbereitet. Es gibt nichts Schöneres, als in den Urlaub zu gehen und den Titel mitzunehmen.

... die Entwicklung in der Mannschaft: Alle, die hier sind, haben es sich verdient. Wir wissen, dass wir stark sind. Wir wissen, dass wir in Deutschland eine Menge richtig gute Spieler haben, die zu Hause sind. Wir sind als Einheit zusammengewachsen und wollen den letzten Schritt machen und das Finale gegen sicherlich sehr starke Chilenen gewinnen. Die U 21 hat es vorgemacht. Wir haben sehr viele junge Spieler und die Auswahl des Bundestrainers ist sehr sehr groß. Wir sollten uns als Mannschaft keine Gedanken darüber machen, was im nächsten Jahr ist. Wir sind stolz, was wir beim Confed Cup bislang erreicht haben.

... seine Rolle im Team: Dadurch, dass ich derjenige bin, der in dieser Mannschaft die meisten Länderspielen absolviert hat, habe ich versucht, mehr Verantwortung zu übernehmen. Es gefällt mir sehr gut. Der Bundestrainer vertraut mir. Unabhängig von meiner Person haben wir das bislang sehr gut gemacht, und ich hoffe, dass wir das morgen nochmals bestätigen können.

... die äußeren Bedingungen in St. Petersburg: Wir sind es aus Deutschland gewohnt, mit Regen umzugehen. Ich glaube nicht, dass der Platz oder das Wetter eine Rolle spielen. Das Spiel wird nicht durch solche Faktoren entschieden. Ich glaube, die Tagesform ist entscheidend. Jeder von uns hat hat 90 oder 120 Minuten in den Beinen.