Löw: "Tor zur EURO weit aufschlagen"

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht zwei Wochen nach dem Ende der Saison vor drei Länderspielen. Für Joachim Löw ist die heute in Frankfurt beginnende Vorbereitung auf das Benefizländerspiel am Sonntag (ab 20 Uhr, live im ZDF) in Sinsheim gegen Uruguay, am 3. Juni (ab 20.30 Uhr, live in der ARD) in Wien gegen Österreich und am 7. Juni (ab 19 Uhr MEZ, live in der ARD) in Baku gegen Aserbaidschan deshalb keine leichte Aufgabe.

"Wir müssen in der ersten Woche vor dem Spiel in Österreich zunächst mal die Konzentration wieder hochfahren", sagt der Bundestrainer im aktuellen Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) und äußert sich auch über die Zukunft von Nationaltorwart Manuel Neuer.

Frage: Rund zwei Wochen nach dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga und eine Woche nach dem DFB-Pokalfinale müssen Sie die Nationalmannschaft auf die abschließenden drei Länderspiele in dieser Spielzeit vorbereiten. Wie schwer fällt es, die Spieler nach einer langen Saison noch einmal zu motivieren?

Joachim Löw: Das ist kein leichtes Unterfangen, da die Spieler alle schon einige freie Tage genießen konnten. Deshalb müssen wir in der ersten Woche vor dem Spiel in Österreich zunächst mal die Konzentration wieder hochfahren. Eines muss aber allen klar sein: Für die Nationalmannschaft stehen auf dem Weg zur EM noch zwei wichtige Spiele auf dem Programm, in denen wir das Tor zur EURO ganz weit aufschlagen können. Das ist also kein Betriebsausflug zum Saisonabschluss. Aber ich setze da auch auf die Einstellung der Spieler, die mit Sicherheit mit der richtigen Einstellung an diese Aufgaben herangehen werden.

Frage: Können Sie die Kritik an den Länderspielterminen nachvollziehen?

Löw: Sicherlich ist der Zeitpunkt nicht ideal, deshalb kann ich auch die Reaktion aus der Liga verstehen. Aber der Rahmenterminkalender ist ja im DFB-Präsidium einvernehmlich und damit mit den Stimmen der Liga verabschiedet worden. Dabei müssen wir die Vorgaben des internationalen Terminkalenders umsetzen. Deshalb ist das ein grundsätzliches Problem, das die FIFA regeln muss. Unabhängig davon sind die drei Spiele jetzt auch der Preis, den die Nationalspieler zahlen müssen. Für sie steht nun mal alle zwei Jahre im Sommer ein großes Turnier an - und in diesem Fall nach der Saison noch ein Kurzprogramm mit drei Länderspielen. Und für die Teilnahme an einer EM oder einer WM, die für jeden Fußballer das große Ziel sein muss, sind halt auch mal Überstunden nötig.

Frage: Welche Rolle spielt das Benefizspiel gegen Uruguay am Sonntag in Sinsheim in Ihren Planungen?

Löw: Ich bin froh, dass wir vor den beiden EM-Qualifikationsspielen in Österreich und Aserbaidschan noch die Gelegenheit haben, gegen Uruguay einiges auszuprobieren. Mit Bastian Schweinsteiger und Per Mertesacker fehlen uns wichtige Spieler, die wir ersetzen müssen. Beide haben schweren Herzens abgesagt, aber in einer solchen Phase nehmen wir natürlich auch Rücksicht auf die Interessen der Vereine - das ist doch ganz klar. Gegen Uruguay haben die Spieler im Blick auf die EM-Qualifikationsspiele in Österreich und Aserbaidschan die Möglichkeit, die Spannung nach einer kurzen Pause nach der Bundesligasaison wieder aufzubauen. Und dass die Mannschaft bei diesem Benefizspiel am Sonntag einen wichtigen sozialen Beitrag leistet, dadurch eine beachtliche Summe in die Stiftungen von DFB und DFL fließen, sollte man bei den Diskussionen auch nicht außer Acht lassen.



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Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht zwei Wochen nach dem Ende der Saison vor drei Länderspielen. Für Joachim Löw ist die heute in Frankfurt beginnende Vorbereitung auf das Benefizländerspiel am Sonntag (ab 20 Uhr, live im ZDF) in Sinsheim gegen Uruguay, am 3. Juni (ab 20.30 Uhr, live in der ARD) in Wien gegen Österreich und am 7. Juni (ab 19 Uhr MEZ, live in der ARD) in Baku gegen Aserbaidschan deshalb keine leichte Aufgabe.

"Wir müssen in der ersten Woche vor dem Spiel in Österreich zunächst mal die Konzentration wieder hochfahren", sagt der Bundestrainer im aktuellen Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) und äußert sich auch über die Zukunft von Nationaltorwart Manuel Neuer.

Frage: Rund zwei Wochen nach dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga und eine Woche nach dem DFB-Pokalfinale müssen Sie die Nationalmannschaft auf die abschließenden drei Länderspiele in dieser Spielzeit vorbereiten. Wie schwer fällt es, die Spieler nach einer langen Saison noch einmal zu motivieren?

Joachim Löw: Das ist kein leichtes Unterfangen, da die Spieler alle schon einige freie Tage genießen konnten. Deshalb müssen wir in der ersten Woche vor dem Spiel in Österreich zunächst mal die Konzentration wieder hochfahren. Eines muss aber allen klar sein: Für die Nationalmannschaft stehen auf dem Weg zur EM noch zwei wichtige Spiele auf dem Programm, in denen wir das Tor zur EURO ganz weit aufschlagen können. Das ist also kein Betriebsausflug zum Saisonabschluss. Aber ich setze da auch auf die Einstellung der Spieler, die mit Sicherheit mit der richtigen Einstellung an diese Aufgaben herangehen werden.

Frage: Können Sie die Kritik an den Länderspielterminen nachvollziehen?

Löw: Sicherlich ist der Zeitpunkt nicht ideal, deshalb kann ich auch die Reaktion aus der Liga verstehen. Aber der Rahmenterminkalender ist ja im DFB-Präsidium einvernehmlich und damit mit den Stimmen der Liga verabschiedet worden. Dabei müssen wir die Vorgaben des internationalen Terminkalenders umsetzen. Deshalb ist das ein grundsätzliches Problem, das die FIFA regeln muss. Unabhängig davon sind die drei Spiele jetzt auch der Preis, den die Nationalspieler zahlen müssen. Für sie steht nun mal alle zwei Jahre im Sommer ein großes Turnier an - und in diesem Fall nach der Saison noch ein Kurzprogramm mit drei Länderspielen. Und für die Teilnahme an einer EM oder einer WM, die für jeden Fußballer das große Ziel sein muss, sind halt auch mal Überstunden nötig.

Frage: Welche Rolle spielt das Benefizspiel gegen Uruguay am Sonntag in Sinsheim in Ihren Planungen?

Löw: Ich bin froh, dass wir vor den beiden EM-Qualifikationsspielen in Österreich und Aserbaidschan noch die Gelegenheit haben, gegen Uruguay einiges auszuprobieren. Mit Bastian Schweinsteiger und Per Mertesacker fehlen uns wichtige Spieler, die wir ersetzen müssen. Beide haben schweren Herzens abgesagt, aber in einer solchen Phase nehmen wir natürlich auch Rücksicht auf die Interessen der Vereine - das ist doch ganz klar. Gegen Uruguay haben die Spieler im Blick auf die EM-Qualifikationsspiele in Österreich und Aserbaidschan die Möglichkeit, die Spannung nach einer kurzen Pause nach der Bundesligasaison wieder aufzubauen. Und dass die Mannschaft bei diesem Benefizspiel am Sonntag einen wichtigen sozialen Beitrag leistet, dadurch eine beachtliche Summe in die Stiftungen von DFB und DFL fließen, sollte man bei den Diskussionen auch nicht außer Acht lassen.

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Frage: Bastian Schweinsteiger und Sven Bender fallen aus. Hinter Sami Khedira steht ein Fragezeichen. Können Sie schon einen Einblick in Ihre personellen Planungen geben?

Löw: Sicherlich ist es nicht einfach, einen Bastian Schweinsteiger zu ersetzen und auch nicht einen Sami Khedira. Bei Khedira bin ich aber optimistisch, dass er uns in den EM-Qualifikationsspielen zur Verfügung steht. Gegen Uruguay werde ich nicht das Risiko eingehehen, ihn spielen zu lassen. Mit Simon Rolfes, Christian Träsch oder Toni Kroos haben wir für das Mittelfeld Alternativen, die alle schon ihre Qualitäten bewiesen haben. Wir haben für diese drei Spiele bewusst einen größeren Kader nominiert.

Frage: Warum haben Sie Benedikt Höwedes nachnominiert?

Löw: Wir hatten intern vereinbart, dass wir in unserem Trainerteam nochmals die aktuelle Situation erörtern. Benedikt gehört zu den jüngeren Spielern, die wir seit längerem beobachten. Er ist in der Defensive vielseitig einsetzbar, und deshalb haben wir ihn kurzfristig eingeladen.

Frage: Befürchten Sie, dass die Diskussion um die Zukunft von Manuel Neuer die Vorbereitung auf die Länderspiele stören könnte?

Löw: Nein, da sehe ich kein Problem. Manuel geht mit der Situation sehr professionell um, das belastet ihn nicht. Egal, wohin sein Weg geht: Manuel hat mir versichert, dass er sich auf die drei Länderspiele freut.