"Portugal ist keine Ronaldo-One-Man-Show"

Am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei MagentaTV) steigt für die deutsche Nationalmannschaft das zweite EM-Gruppenspiel gegen Europameister Portugal. Doch wer wird gegen Cristiano Ronaldo und Co. spielen? Wie sieht die Taktik aus und was nimmt sich das DFB-Team vor? Bundestrainer Joachim Löw und Nationalspieler Joshua Kimmich haben auf der Abschluss-Pressekonferenz über das Portugal-Spiel gesprochen. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Joachim Löw über...

...seine Erwartungen von der Mannschaft: Dienstagabend waren wir alle enttäuscht, weil wir bitter durch ein unglückliches Eigentor verloren haben. Wir haben das Spiel aber eingehend nachgearbeitet, auch mit Blick darauf, was wir gegen Portugal anders machen müssen und werden. Wir haben gegen Frankreich eine gute Defensivleistung gehabt, aber zu wenige Torchancen erarbeitet. Wir sind optimistisch, dass es gegen Portugal besser läuft. Wir gehen das Spiel konzentriert an und sind zuversichtlich, ein positives Resultat einzufahren.

...taktische Änderungen: Taktisch müssen wir was Neues in das Spiel reinbringen, das heißt vor allem neue Offensivkraft. Wir müssen in manchen Situationen anders reagieren und andere Räume besetzen. Die taktischen Änderungen haben mit dem System nichts zu tun. Jeder Spieler kann auf jeder Position jede dieser Änderungen umsetzen. Defensiv waren wir gut organisiert, da sind keine großen taktischen Änderungen geplant. Die genaue Aufstellung werde ich heute Abend mit Einzelnen und morgen mit der ganzen Mannschaft besprechen.

...den Druck nach der Auftaktniederlage: Der Druck ist unverändert. Beim ersten Spiel hatten wir auch einen gewissen Druck, weil wir als Deutschland in ein Turnier gestartet sind. Klar müssen wir jetzt durch Ergebnisse den Schlüssel in der Hand behalten, aber mit dem Druck können alle umgehen. Den kennen die Spieler, den kennt jeder Trainer, den kenne ich seit 15 Jahren bei solchen Turnieren.

...Portugal: Portugal ist seit der EM 2016 in ihrer Struktur zusammengeblieben. Sie sind stark im Luftkampf in der Abwehr und vor allem auch in der Offensive. Portugal ist keine One-Man-Show von Ronaldo. Sie haben vier, fünf Weltklasse-Offensivspieler. In der Breite sind sie vielleicht sogar besser aufgestellt als Frankreich. Sie sind eine Mannschaft, die zudem mehr über Kombinationen auf höchstem Niveau kommt. Viele Spieler von ihnen sind kaum vom Ball zu trennen.

...Cristiano Ronaldo: 2012, 2014, 2016 war das gesamte Spiel Portugals auf Ronaldo ausgerichtet. Das ist jetzt nicht mehr so. Es gibt deutlich mehr überragende Offensivspieler. Klar ist Ronaldo ein besonderer Spieler, der mehr kann, als nur Colaflaschen zu verschieben. Er ist schnell, er ist kopfballstark. Da müssen wir gucken, wie wir ihn in den Griff kriegen.

...das Zusammenspiel von Kai Havertz und Thomas Müller: Ich glaube, dass die Beiden inzwischen gesehen haben, was gegen Frankreich nicht funktioniert hat. Das hat damit, dass die beiden nicht oft zusammengspielt haben, nichts zu tun, sondern mit Vororientierung, Mut und Risikobereitschaft.

...Leon Goretzka: Leon hat fünf, sechs Wochen nicht gespielt und hat keinen Wettbewerbsrythmus. Von daher kann ich nicht mit 90 Minuten von ihm rechnen. Dafür werden die Kräfte nicht reichen, das kann ich nicht erwarten. Von daher wird er eher eine Alternative im Laufe des Spieles sein.

Joshua Kimmich über...

...das, was sich die Spieler vorgenommen haben: Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen. Die Qualität dazu haben wir. Jeder von uns weiß, was morgen auf dem Spiel steht und um was es morgen geht.

...die Risikobereitschaft: Wir wussten, dass wir gegen Frankreich gut verteidigen müssen. Das wird gegen Portugal ähnlich sein. Daher müssen wir die richtige Balance aus einer stabilen Leistung und Risiko nach vorne finden und dann spielen wir wie immer voll auf Sieg.

...die Spielvorbereitung: Wir haben uns in der Vorbereitung vor allem auf unser eigenes Spiel konzentriert. Wir müssen Vieles gegen Portugal besser machen. Wir müssen hinter die letzten Ketten der Portugiesen kommen und dann wird es unsere Aufgabe sein, gegen Portugal zu zeigen, dass sie Schwächen haben.

...den Unterschied zwischen Vierer- und Fünferkette: Prinzipiell hat man in der Viererkette und in der Fünferkette bestimmte Automatismen, die gleich sind, aber auch Automatismen, die sich unterscheiden. Diese haben wir jetzt aber auch zweieinhalb Wochen trainiert und daher müssen die morgen sitzen. Für mich ist es eine komplett unterschiedliche Position, ob ich in der Viererkette als Rechtsverteidiger spiele und immer einen Mann vor mir habe oder in der Fünferkette höher stehe und auf der Linie des letzten Gegners stehe. Die Raumaufteilung ist sehr anders, auch der Zeitpunkt, wann und wen man attackiert.

...den Grund, warum er lieber im Zentrum spielt: Im Zentrum hat man die Möglichkeit, immer einzugreifen, ist zu jeder Zeit Teil des Spiels und hat kürzere Wege zu jedem einzelnen Mitspieler. Auf der rechten Seite ist man abhängiger von den Mitspielern und hat teilweise auch das Gefühl, dass das Spiel ein wenig an einem vorbeiläuft.

...das Spiel über Außen: Wenn wir die Außenspieler in das Spiel kriegen, brauchen wir natürlich auch Möglichkeiten zur Fortsetzung. Da müssen die drei Stürmer vorne gut stehen, die Box richtig besetzen und die Flanken müssen auch mal ankommen.

...Gespräche mit dem Bundestrainer: Es gibt immer Gespräche mit dem Trainer, aber am Ende entscheidet der Trainer und stellt so auf, wie er das Gefühl hat, dass die Mannschaft möglichst erfolgreich ist.

[dfb]

Am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei MagentaTV) steigt für die deutsche Nationalmannschaft das zweite EM-Gruppenspiel gegen Europameister Portugal. Doch wer wird gegen Cristiano Ronaldo und Co. spielen? Wie sieht die Taktik aus und was nimmt sich das DFB-Team vor? Bundestrainer Joachim Löw und Nationalspieler Joshua Kimmich haben auf der Abschluss-Pressekonferenz über das Portugal-Spiel gesprochen. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Joachim Löw über...

...seine Erwartungen von der Mannschaft: Dienstagabend waren wir alle enttäuscht, weil wir bitter durch ein unglückliches Eigentor verloren haben. Wir haben das Spiel aber eingehend nachgearbeitet, auch mit Blick darauf, was wir gegen Portugal anders machen müssen und werden. Wir haben gegen Frankreich eine gute Defensivleistung gehabt, aber zu wenige Torchancen erarbeitet. Wir sind optimistisch, dass es gegen Portugal besser läuft. Wir gehen das Spiel konzentriert an und sind zuversichtlich, ein positives Resultat einzufahren.

...taktische Änderungen: Taktisch müssen wir was Neues in das Spiel reinbringen, das heißt vor allem neue Offensivkraft. Wir müssen in manchen Situationen anders reagieren und andere Räume besetzen. Die taktischen Änderungen haben mit dem System nichts zu tun. Jeder Spieler kann auf jeder Position jede dieser Änderungen umsetzen. Defensiv waren wir gut organisiert, da sind keine großen taktischen Änderungen geplant. Die genaue Aufstellung werde ich heute Abend mit Einzelnen und morgen mit der ganzen Mannschaft besprechen.

...den Druck nach der Auftaktniederlage: Der Druck ist unverändert. Beim ersten Spiel hatten wir auch einen gewissen Druck, weil wir als Deutschland in ein Turnier gestartet sind. Klar müssen wir jetzt durch Ergebnisse den Schlüssel in der Hand behalten, aber mit dem Druck können alle umgehen. Den kennen die Spieler, den kennt jeder Trainer, den kenne ich seit 15 Jahren bei solchen Turnieren.

...Portugal: Portugal ist seit der EM 2016 in ihrer Struktur zusammengeblieben. Sie sind stark im Luftkampf in der Abwehr und vor allem auch in der Offensive. Portugal ist keine One-Man-Show von Ronaldo. Sie haben vier, fünf Weltklasse-Offensivspieler. In der Breite sind sie vielleicht sogar besser aufgestellt als Frankreich. Sie sind eine Mannschaft, die zudem mehr über Kombinationen auf höchstem Niveau kommt. Viele Spieler von ihnen sind kaum vom Ball zu trennen.

...Cristiano Ronaldo: 2012, 2014, 2016 war das gesamte Spiel Portugals auf Ronaldo ausgerichtet. Das ist jetzt nicht mehr so. Es gibt deutlich mehr überragende Offensivspieler. Klar ist Ronaldo ein besonderer Spieler, der mehr kann, als nur Colaflaschen zu verschieben. Er ist schnell, er ist kopfballstark. Da müssen wir gucken, wie wir ihn in den Griff kriegen.

...das Zusammenspiel von Kai Havertz und Thomas Müller: Ich glaube, dass die Beiden inzwischen gesehen haben, was gegen Frankreich nicht funktioniert hat. Das hat damit, dass die beiden nicht oft zusammengspielt haben, nichts zu tun, sondern mit Vororientierung, Mut und Risikobereitschaft.

...Leon Goretzka: Leon hat fünf, sechs Wochen nicht gespielt und hat keinen Wettbewerbsrythmus. Von daher kann ich nicht mit 90 Minuten von ihm rechnen. Dafür werden die Kräfte nicht reichen, das kann ich nicht erwarten. Von daher wird er eher eine Alternative im Laufe des Spieles sein.

Joshua Kimmich über...

...das, was sich die Spieler vorgenommen haben: Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen. Die Qualität dazu haben wir. Jeder von uns weiß, was morgen auf dem Spiel steht und um was es morgen geht.

...die Risikobereitschaft: Wir wussten, dass wir gegen Frankreich gut verteidigen müssen. Das wird gegen Portugal ähnlich sein. Daher müssen wir die richtige Balance aus einer stabilen Leistung und Risiko nach vorne finden und dann spielen wir wie immer voll auf Sieg.

...die Spielvorbereitung: Wir haben uns in der Vorbereitung vor allem auf unser eigenes Spiel konzentriert. Wir müssen Vieles gegen Portugal besser machen. Wir müssen hinter die letzten Ketten der Portugiesen kommen und dann wird es unsere Aufgabe sein, gegen Portugal zu zeigen, dass sie Schwächen haben.

...den Unterschied zwischen Vierer- und Fünferkette: Prinzipiell hat man in der Viererkette und in der Fünferkette bestimmte Automatismen, die gleich sind, aber auch Automatismen, die sich unterscheiden. Diese haben wir jetzt aber auch zweieinhalb Wochen trainiert und daher müssen die morgen sitzen. Für mich ist es eine komplett unterschiedliche Position, ob ich in der Viererkette als Rechtsverteidiger spiele und immer einen Mann vor mir habe oder in der Fünferkette höher stehe und auf der Linie des letzten Gegners stehe. Die Raumaufteilung ist sehr anders, auch der Zeitpunkt, wann und wen man attackiert.

...den Grund, warum er lieber im Zentrum spielt: Im Zentrum hat man die Möglichkeit, immer einzugreifen, ist zu jeder Zeit Teil des Spiels und hat kürzere Wege zu jedem einzelnen Mitspieler. Auf der rechten Seite ist man abhängiger von den Mitspielern und hat teilweise auch das Gefühl, dass das Spiel ein wenig an einem vorbeiläuft.

...das Spiel über Außen: Wenn wir die Außenspieler in das Spiel kriegen, brauchen wir natürlich auch Möglichkeiten zur Fortsetzung. Da müssen die drei Stürmer vorne gut stehen, die Box richtig besetzen und die Flanken müssen auch mal ankommen.

...Gespräche mit dem Bundestrainer: Es gibt immer Gespräche mit dem Trainer, aber am Ende entscheidet der Trainer und stellt so auf, wie er das Gefühl hat, dass die Mannschaft möglichst erfolgreich ist.

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