Löw: "Man kann davon ausgehen, dass Süle spielen wird"

Die Devise ist klar: Im vorletzten Nations-League-Spiel am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und Fan Club-Radio) gegen die Ukraine soll für die deutsche Nationalmannschaft ein Sieg her. Zudem steht mit Blick auf die EURO im kommenden Jahr das Einspielen des Teams im Fokus von Joachim Löw. Auf der Abschlusspressekonferenz verrät der Bundestrainer erste Details zur Aufstellung, und auch Timo Werner war auf dem Podium zu Gast. DFB.de hat mitgeschrieben.

Joachim Löw über...

... den Stand der Mannschaft: Insgesamt ist es keine Überraschung, wie es nach den letzten turbulenten Monaten läuft. Mit der langen Pause und Corona kann alles nicht so reibungslos laufen, das war mir klar. Wir haben die letzten beiden Spiele genutzt, um die Mannschaft einzuspielen. Es ist ein Spagat zwischen Schonung einzelner Spieler und Einspielen bis zum Turnier. Der Kader ist seit gestern zusammen. Julian Brandt hatte ein bisschen muskuläre Probleme, ansonsten sind alle einsatzbereit.

... die Nations League: Ein Sieg in der Nations League ist natürlich möglich. Aber für mich und die Mannschaft werde ich das Ziel ganz klar ausgeben: Es geht um den Sieg am Samstag. Über Spanien rede ich heute noch nicht, weil ich weiß, was auf uns zukommt. Wir werden extreme Widerstände überwinden müssen, wenn wir gegen die Ukraine bestehen wollen. Sie sind wieder vollzählig im Vergleich zum Spiel in Kiew, haben Spanien und die Schweiz geschlagen. Das kommt nicht von ungefähr. Sie haben viele schnelle Spieler, viele technisch gute Konterspieler. Sie verstehen es aber auch, gut zu verteidigen, spielen da sehr mannbezogen. Das haben wir in der Ukraine selbst gemerkt. Spanien ist daran gescheitert, dass sie ausgekontert wurden und keine guten Lösungen gefunden haben. Die Mannschaft muss morgen an die Grenzen gehen und mit aller Intensität und Leidenschaft spielen.

... Niklas Süle: Bei Niklas waren wir in den letzten Tagen in permanenten Gesprächen, auch mit unseren Ärzten. Da er zwei Trainingstage in München gut überstanden hatte, haben wir uns entschieden, ihn nachzunominieren. Er hat einen guten ersten Eindruck gemacht und man kann davon ausgehen, dass er morgen spielen wird.

... den Dreiersturm: Man kann davon ausgehen, dass Leroy Sané, Serge Gnabry und Timo Werner beginnen. Leroy hat lange gefehlt, ich bin froh, dass er wieder dabei ist. Es ist schon ein extremes Tempo, das diese drei haben, manchmal sieht man das ohne Ball, aber auch mit Ball. Sie sind extrem schnell, das macht im Spiel ihre Gefährlichkeit aus. Die Laufwege müssen wir vielleicht noch ein bisschen abstimmen, weil alle drei ähnliche Wege machen, aber im internationalen Vergleich sind alle drei weit vorne, was ihre Geschwindigkeit betrifft. Wenn sie die richtig einsetzen, sind sie brandgefährlich.

... die Entwicklung von Timo Werner: Es hat mich gefreut, dass Timo in der Premier League von Anfang an seine Leistung gebracht hat. Er hat ein gutes Standing, ist hochrespektiert in der Mannschaft und anerkannt. Seine Torquote ist immer hoch, er hat kaum Anpassungsprobleme. Er ist vor dem Tor ein Spieler, der eiskalt sein kann, durch seine Schnelligkeit. Er erarbeitet sich viele seiner Chancen selbst und weiß, was er tun muss, um zu seinen Chancen zu kommen.

... die Abwehrprobleme in den letzten Spielen: Das ist ein Problem der gesamten Mannschaft, wie man vorher gegen den Ball arbeitet, und es ist eine Sache der Individualität. Gegen die Schweiz und Spanien haben wir gesagt, wir probieren etwas aus, wir greifen den Gegner ganz früh an, da hat der Gegner dann auch Räume. Das ist das allerhöchste Risiko, das habe ich in Kauf genommen. Jetzt geht es darum, die Balance zwischen hohem Risiko und gutem Verteidigen zu finden. Es war ein Entwicklungsschritt, selbst auf die Gefahr hin, dass man ein Tor bekommt oder Fehler macht.

... die linke Abwehrseite: Es gab lange Zeit kaum Möglichkeiten, das hat sich in den letzten zwei, drei Jahren geändert. Jetzt fallen drei Spieler aus. Robin Gosens hat einen guten Beginn bei uns gehabt, ist jetzt verletzt. Marcel Halstenberg fällt aus und bei Nico Schulz merkt man, dass er noch Rückstand hat nach seinen diversen Verletzungen. Jetzt ist Philipp Max da, und er hat es gut gemacht gegen Tschechien. Er hat mutig und selbstbewusst gespielt und ist für morgen eine klare Option. 

... die Mittelfeldzentrale ohne Toni Kroos und Joshua Kimmich: In der Zentrale sind wir insgesamt so besetzt, dass es sehr zufriedenstellend für einen Trainer ist. Mit Leon Goretzka, Ilkay Gündogan, Florian Neuhaus und auch Kai Havertz haben wir wahnsinnig viele Möglichkeiten. Ilkay ist für morgen gesetzt.

... eine Kaderaufstockung für die EM: Man hat die Erfahrung gemacht, dass 20 Feldspieler und drei Torhüter reichen fürs Turnier. Die meisten Spieler, die anreisen, sind einsatzbereit, nur den einen oder anderen muss man vielleicht begleiten, um ihn wieder aufs höchste Level zu bringen. Es ist auch eine gute Konstellation fürs Training, weil man zwei Mannschaften gestalten kann. Es hat bislang immer so gepasst. Die Erfahrung hat gezeigt, dass häufig auch nicht alle Spieler zum Einsatz kommen. Am Ende nimmt man die Spieler mit, die den Rhythmus haben und fit sind.

Timo Werner über...

... die Rückkehr nach Leipzig: Ich habe mich riesig gefreut, wieder herzukommen. Es war eine schöne Zeit für mich, diese vier Jahre. Es kam mir ein bisschen so vor, als würde ich aus dem Urlaub nach Hause kommen. Ich komme immer gerne nach Leipzig, gerade Länderspiele sind hier immer doppelt besonders.

... das Spiel gegen die Ukraine: Wir wollen gewinnen, ganz klar. Im Hinspiel hat man gesehen, dass die Ukraine eine gute Mannschaft hat. Es ist eine gefährliche Mannschaft, auf die wir aufpassen müssen. Sie spielen vor allem gut nach vorne. Aber ich glaube, dass wir alles mitbringen, um wieder gewinnen zu können.

... die Nations League: Die Nations League wurde ja eingeführt, damit man Spiele gegen sehr gute Mannschaften hat, die Wettbewerbscharakter haben. Das dient dazu, zu testen, und dafür ist sie sehr gut, gerade auch für die EM unter diesen Wettbewerbsbedingungen. Wenn man daran teilnimmt, will man am Ende auch gewinnen, Erster in der Gruppe werden, das Final Four bestreiten und auch dort gewinnen. Das ist dann auch ein Erfolg, der eine Mannschaft zusammenschweißt und voranbringt.

... den FC Chelsea: In England wird viel mit langen Bällen gespielt, es ist ein anderer Spielstil als in der Nationalmannschaft. Aber natürlich wird man durch die Spiele gegen robuste Gegenspieler selbst robuster. Man muss Räume anders wahrnehmen, das hilft auch in der Nationalmannschaft. Es sind aber zwei Paar verschiedene Schuhe, weil die Trainer immer andere Vorstellungen vom Fußball haben. Ich bin definitiv robuster geworden und hoffe, dass ich das mit einbringen kann.

... die Wahrnehmung der Nationalmannschaft in England: Ich glaube, dass die Nationalmannschaft ein gutes Standing hat. Man sieht uns dort als sehr gute Mannschaft mit viel Potenzial, die sich von Jahr zu Jahr verbessern kann.

... die Spielweise unter Joachim Löw: Der Bundestrainer legt viel Wert darauf, mit dem Ball stark und gut in der Spieleröffnung zu sein. Aber in den letzten Monaten setzt er auch mehr auf schnelles Umschalten. Vorher haben wir eher handballartig die Gegner bespielt. Jetzt haben wir unser Spiel umgebaut, um verstärkt die Räume zu suchen.

... den Temposturm mit Sané und Gnabry: Wir sind sehr schnell und zielstrebig zum Tor. In der Haut der Mannschaft, die gegen uns spielt, möchte ich nicht stecken. Nicht nur wir drei sind da, sondern wir haben noch eine große Breite im Sturm.

... die Stimmung nach den vergangenen Länderspielen: Wir haben oft Unentschieden gespielt, aber nie verloren. Wir wollen natürlich immer gewinnen, aber wenn man die Spiele sieht, muss ich sagen, für mich waren die nicht schlecht. Ich glaube, dass am Ende das nötige Glück gefehlt hat. Einstellung und Spielweise waren sehr gut, wenn wir daran arbeiten und auch ein wenig Glück dazu kommt, brauchen wir darüber nicht mehr zu reden.

[dfb]

Die Devise ist klar: Im vorletzten Nations-League-Spiel am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und Fan Club-Radio) gegen die Ukraine soll für die deutsche Nationalmannschaft ein Sieg her. Zudem steht mit Blick auf die EURO im kommenden Jahr das Einspielen des Teams im Fokus von Joachim Löw. Auf der Abschlusspressekonferenz verrät der Bundestrainer erste Details zur Aufstellung, und auch Timo Werner war auf dem Podium zu Gast. DFB.de hat mitgeschrieben.

Joachim Löw über...

... den Stand der Mannschaft: Insgesamt ist es keine Überraschung, wie es nach den letzten turbulenten Monaten läuft. Mit der langen Pause und Corona kann alles nicht so reibungslos laufen, das war mir klar. Wir haben die letzten beiden Spiele genutzt, um die Mannschaft einzuspielen. Es ist ein Spagat zwischen Schonung einzelner Spieler und Einspielen bis zum Turnier. Der Kader ist seit gestern zusammen. Julian Brandt hatte ein bisschen muskuläre Probleme, ansonsten sind alle einsatzbereit.

... die Nations League: Ein Sieg in der Nations League ist natürlich möglich. Aber für mich und die Mannschaft werde ich das Ziel ganz klar ausgeben: Es geht um den Sieg am Samstag. Über Spanien rede ich heute noch nicht, weil ich weiß, was auf uns zukommt. Wir werden extreme Widerstände überwinden müssen, wenn wir gegen die Ukraine bestehen wollen. Sie sind wieder vollzählig im Vergleich zum Spiel in Kiew, haben Spanien und die Schweiz geschlagen. Das kommt nicht von ungefähr. Sie haben viele schnelle Spieler, viele technisch gute Konterspieler. Sie verstehen es aber auch, gut zu verteidigen, spielen da sehr mannbezogen. Das haben wir in der Ukraine selbst gemerkt. Spanien ist daran gescheitert, dass sie ausgekontert wurden und keine guten Lösungen gefunden haben. Die Mannschaft muss morgen an die Grenzen gehen und mit aller Intensität und Leidenschaft spielen.

... Niklas Süle: Bei Niklas waren wir in den letzten Tagen in permanenten Gesprächen, auch mit unseren Ärzten. Da er zwei Trainingstage in München gut überstanden hatte, haben wir uns entschieden, ihn nachzunominieren. Er hat einen guten ersten Eindruck gemacht und man kann davon ausgehen, dass er morgen spielen wird.

... den Dreiersturm: Man kann davon ausgehen, dass Leroy Sané, Serge Gnabry und Timo Werner beginnen. Leroy hat lange gefehlt, ich bin froh, dass er wieder dabei ist. Es ist schon ein extremes Tempo, das diese drei haben, manchmal sieht man das ohne Ball, aber auch mit Ball. Sie sind extrem schnell, das macht im Spiel ihre Gefährlichkeit aus. Die Laufwege müssen wir vielleicht noch ein bisschen abstimmen, weil alle drei ähnliche Wege machen, aber im internationalen Vergleich sind alle drei weit vorne, was ihre Geschwindigkeit betrifft. Wenn sie die richtig einsetzen, sind sie brandgefährlich.

... die Entwicklung von Timo Werner: Es hat mich gefreut, dass Timo in der Premier League von Anfang an seine Leistung gebracht hat. Er hat ein gutes Standing, ist hochrespektiert in der Mannschaft und anerkannt. Seine Torquote ist immer hoch, er hat kaum Anpassungsprobleme. Er ist vor dem Tor ein Spieler, der eiskalt sein kann, durch seine Schnelligkeit. Er erarbeitet sich viele seiner Chancen selbst und weiß, was er tun muss, um zu seinen Chancen zu kommen.

... die Abwehrprobleme in den letzten Spielen: Das ist ein Problem der gesamten Mannschaft, wie man vorher gegen den Ball arbeitet, und es ist eine Sache der Individualität. Gegen die Schweiz und Spanien haben wir gesagt, wir probieren etwas aus, wir greifen den Gegner ganz früh an, da hat der Gegner dann auch Räume. Das ist das allerhöchste Risiko, das habe ich in Kauf genommen. Jetzt geht es darum, die Balance zwischen hohem Risiko und gutem Verteidigen zu finden. Es war ein Entwicklungsschritt, selbst auf die Gefahr hin, dass man ein Tor bekommt oder Fehler macht.

... die linke Abwehrseite: Es gab lange Zeit kaum Möglichkeiten, das hat sich in den letzten zwei, drei Jahren geändert. Jetzt fallen drei Spieler aus. Robin Gosens hat einen guten Beginn bei uns gehabt, ist jetzt verletzt. Marcel Halstenberg fällt aus und bei Nico Schulz merkt man, dass er noch Rückstand hat nach seinen diversen Verletzungen. Jetzt ist Philipp Max da, und er hat es gut gemacht gegen Tschechien. Er hat mutig und selbstbewusst gespielt und ist für morgen eine klare Option. 

... die Mittelfeldzentrale ohne Toni Kroos und Joshua Kimmich: In der Zentrale sind wir insgesamt so besetzt, dass es sehr zufriedenstellend für einen Trainer ist. Mit Leon Goretzka, Ilkay Gündogan, Florian Neuhaus und auch Kai Havertz haben wir wahnsinnig viele Möglichkeiten. Ilkay ist für morgen gesetzt.

... eine Kaderaufstockung für die EM: Man hat die Erfahrung gemacht, dass 20 Feldspieler und drei Torhüter reichen fürs Turnier. Die meisten Spieler, die anreisen, sind einsatzbereit, nur den einen oder anderen muss man vielleicht begleiten, um ihn wieder aufs höchste Level zu bringen. Es ist auch eine gute Konstellation fürs Training, weil man zwei Mannschaften gestalten kann. Es hat bislang immer so gepasst. Die Erfahrung hat gezeigt, dass häufig auch nicht alle Spieler zum Einsatz kommen. Am Ende nimmt man die Spieler mit, die den Rhythmus haben und fit sind.

Timo Werner über...

... die Rückkehr nach Leipzig: Ich habe mich riesig gefreut, wieder herzukommen. Es war eine schöne Zeit für mich, diese vier Jahre. Es kam mir ein bisschen so vor, als würde ich aus dem Urlaub nach Hause kommen. Ich komme immer gerne nach Leipzig, gerade Länderspiele sind hier immer doppelt besonders.

... das Spiel gegen die Ukraine: Wir wollen gewinnen, ganz klar. Im Hinspiel hat man gesehen, dass die Ukraine eine gute Mannschaft hat. Es ist eine gefährliche Mannschaft, auf die wir aufpassen müssen. Sie spielen vor allem gut nach vorne. Aber ich glaube, dass wir alles mitbringen, um wieder gewinnen zu können.

... die Nations League: Die Nations League wurde ja eingeführt, damit man Spiele gegen sehr gute Mannschaften hat, die Wettbewerbscharakter haben. Das dient dazu, zu testen, und dafür ist sie sehr gut, gerade auch für die EM unter diesen Wettbewerbsbedingungen. Wenn man daran teilnimmt, will man am Ende auch gewinnen, Erster in der Gruppe werden, das Final Four bestreiten und auch dort gewinnen. Das ist dann auch ein Erfolg, der eine Mannschaft zusammenschweißt und voranbringt.

... den FC Chelsea: In England wird viel mit langen Bällen gespielt, es ist ein anderer Spielstil als in der Nationalmannschaft. Aber natürlich wird man durch die Spiele gegen robuste Gegenspieler selbst robuster. Man muss Räume anders wahrnehmen, das hilft auch in der Nationalmannschaft. Es sind aber zwei Paar verschiedene Schuhe, weil die Trainer immer andere Vorstellungen vom Fußball haben. Ich bin definitiv robuster geworden und hoffe, dass ich das mit einbringen kann.

... die Wahrnehmung der Nationalmannschaft in England: Ich glaube, dass die Nationalmannschaft ein gutes Standing hat. Man sieht uns dort als sehr gute Mannschaft mit viel Potenzial, die sich von Jahr zu Jahr verbessern kann.

... die Spielweise unter Joachim Löw: Der Bundestrainer legt viel Wert darauf, mit dem Ball stark und gut in der Spieleröffnung zu sein. Aber in den letzten Monaten setzt er auch mehr auf schnelles Umschalten. Vorher haben wir eher handballartig die Gegner bespielt. Jetzt haben wir unser Spiel umgebaut, um verstärkt die Räume zu suchen.

... den Temposturm mit Sané und Gnabry: Wir sind sehr schnell und zielstrebig zum Tor. In der Haut der Mannschaft, die gegen uns spielt, möchte ich nicht stecken. Nicht nur wir drei sind da, sondern wir haben noch eine große Breite im Sturm.

... die Stimmung nach den vergangenen Länderspielen: Wir haben oft Unentschieden gespielt, aber nie verloren. Wir wollen natürlich immer gewinnen, aber wenn man die Spiele sieht, muss ich sagen, für mich waren die nicht schlecht. Ich glaube, dass am Ende das nötige Glück gefehlt hat. Einstellung und Spielweise waren sehr gut, wenn wir daran arbeiten und auch ein wenig Glück dazu kommt, brauchen wir darüber nicht mehr zu reden.

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