Löw: "Ich erwarte eine Reaktion"

Auf ins EM-Jahr: Mit dem Heimspiel gegen Island am Donnerstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Duisburg startet die deutsche Nationalmannschaft in die WM-Qualifikation für das Turnier 2022 in Katar. Am Tag vor der Auftaktpartie sprechen Bundestrainer Joachim Löw und Nationalspieler Emre Can darüber. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen.

Joachim Löw über...

... die Zielsetzung vor den drei WM-Qualifikationsspielen: Wir müssen mit guten Spielen und guten Ergebnissen in den Wettbewerb starten und uns positiv gegenüber den Fans zeigen, nachdem wir im November mit einer großen Enttäuschung aus dem Jahr herausgegangen sind. Ich erwarte eine Reaktion. Wir müssen alles in die Waagschale werfen, was notwendig ist. Wir müssen auch kämpferisch und läuferisch zeigen, dass wir eine leidenschaftliche Mannschaft sind und Fortschritte gemacht haben.

... die Belastung mit drei Spielen in sieben Tagen: Wir können nun keine Rücksicht mehr nehmen - wir haben vergangenes Jahr viel Rücksicht genommen. Jetzt gilt es, Punkte zu machen und uns möglichst gut einzuspielen. Wir müssen die drei Spiele nutzen, Siege einfahren, Automatismen schärfen und eine Basis legen. Ich denke jetzt noch nicht an die Verteilung der Kräfte. Wir haben im vergangenen Jahr sehr viel wechseln müssen. Ich sehe zunächst einmal das erste Spiel gegen Island. Danach machen wir eine Situationsanalyse. Wir haben leider das Problem, dass Toni Kroos abreisen musste und Niklas Süle und Robin Gosens nicht zur Verfügung stehen. Alle drei waren zuletzt sehr starke Kräfte.

... einen Kroos-Ersatz: Toni Kroos ist ein Spieler, der immer gerne spielen möchte. Er war selbst etwas im Zwiespalt, aber die medizinische Abteilung hat gesagt, dass es nicht möglich ist. Im Mittelfeld sind wir aber insgesamt sehr gut besetzt. Leon Goretzka ist gut drauf, Ilkay Gündogan in einer guten Form, Joshua Kimmich konstant. Florian Neuhaus schätze ich persönlich, wie er als junger Spieler schon im Training agiert. Im Mittelfeld sind wir gut besetzt, es gibt noch andere gute Möglichkeiten.

... die Nichtberücksichtigung von Draxler und Brandt: Die Tür ist nicht zu. Julian Draxler hatte zuletzt einige Spiele gemacht, das war erfreulich nach langer Verletzung. Man weiß, was er für ein Potenzial hat. Er braucht Rhythmus und Spiele, in denen er sich steigern kann. Gleiches gilt für Julian Brandt. Er hat riesengroße Fähigkeiten und kann ein so wichtiger Spieler sein. Ich hoffe, dass beide eine gute Reaktion zeigen. Ich werde sie in den nächsten zwei Monaten intensiv beobachten.

... Gegner Island: Sport spielt in Island eine wichtige Rolle - selbst in den eisigen Monaten. Isländer sind bekannt für eine Gewinnermentalität. Egal, wie das Spiel läuft - sie geben nicht auf. Gerade in der Nationalmannschaft haben sie nur die Chance, mit einer guten Mannschaftsleistung zu bestehen. Sie sind sehr kompakt, können wirklich gut verteidigen. Sie spielen schnell und schörkellos nach vorne. Die Isländer sind echt schwer zu bespielen.

... Kommunikation auf dem Platz: Wir hatten im vergangenen Jahr ständig unterschiedliche Besetzungen in der Mannschaft. Das war nicht einfach. Das wird sich nun ändern. Wir werden eine andere Kommunikation auf dem Platz haben. Ich werde einige Spieler bestimmen, die das Sagen haben werden. Jeder in den verschiedenen Mannschaftssteilen braucht klare Anweisungen und eine klare Kommunikation. Daran werden wir arbeiten.

... einen möglichen Einsatz von Wirtz oder Musiala: Das kann ich noch nicht versprechen, das müssen wir mal sehen. Beide kennen ihre Stärken und wissen, woran sie arbeiten müssen. Beide müssen sich zunächst integrieren und beginnen, sich hier wohlzufühlen. Beide sind noch sehr, sehr jung. Es gab in Deutschland da bisher noch nicht so viele Beispiele, mit 17 oder 18 schon bei der Nationalmannschaft gewesen zu sein. Beide können darauf stolz sein.

... die Zielsetzung bei der EM: Wenn wir zum Turnier fahren, wollen wir auch das Beste rausholen. Am Ende gibt es aber viele Unwägbarkeiten. Wir wollen das Maximum erreichen, aber müssen auch realistisch sein. Gerade in der K.o.-Runde gibt es Dinge, die man nie vorher berechnen kann. Man ist gut beraten, erst die Vorrunde zu überstehen und dann jedes Spiel punktuell anzugehen. 

... Amin Younes: Ich war schon 2017 beim Confed Cup mit ihm sehr zufrieden. Gerade weil er ein Spieler ist, der besondere Akzente setzen kann, wenn die Abwehr steht. Er ist ein Spieler, der ein Umfeld braucht, in dem er sich wohlfühl, und dieses hat er jetzt in Frankfurt gefunden. Nach einigen guten Leistungen hat er sich die Nominierung einfach verdient. Er ist ein positiver Charakter, hat sofort Anschluss in der Mannschaft gefunden und wird dort auch respektiert.

... Ilkay Gündogan: llkay ist ein außergewöhnlich guter Stratege. Das war er auch schon immer. Sein Problem war aber, dass er vor den Turnieren recht lange verletzt war. Das hat ihm einige Länderspiel gekostet. Nun ist er zwei bis drei Jahre ohne Verletzungen geblieben und hat regelmäßig gespielt. Was er jetzt noch viel mehr zeigt, ist Torgefahr. Er hat einen sehr raffinierten Abschluss.

Emre Can über...

... das 0:6 gegen Spanien: Thema war es schon in der Mannschaft. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. So ein Gesicht dürfen wir nie wieder zeigen. Das war kein schöner Tag. Wir müssen es als Mannschaft analysieren, die Schlüsse daraus ziehen und es in Zukunft besser machen.

... den baldigen Abschied von Löw: Für mich ist wichtig, dass er ein guter Trainer ist, aber auch, wie er als Mensch ist. Joachim Löw ist ein wundervoller Mensch und sehr respektvoll gegenüber jedem. Ich bin ihm sehr dankbar und spüre das Vertrauen. Schade, dass er nach der EM geht, aber wir müssen das respektieren. Und als Mannschaft wollen wir ihm, den Fans und uns eine erfolgreiche EM zum Abschluss schenken.

... seine Wunschposition: Ich sehe mich eher in der Zentrale. Also im defensiven Mittelfeld oder der Innenverteidigung. Aber über meine Position muss der Trainer entscheiden.

[dfb]

Auf ins EM-Jahr: Mit dem Heimspiel gegen Island am Donnerstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Duisburg startet die deutsche Nationalmannschaft in die WM-Qualifikation für das Turnier 2022 in Katar. Am Tag vor der Auftaktpartie sprechen Bundestrainer Joachim Löw und Nationalspieler Emre Can darüber. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen.

Joachim Löw über...

... die Zielsetzung vor den drei WM-Qualifikationsspielen: Wir müssen mit guten Spielen und guten Ergebnissen in den Wettbewerb starten und uns positiv gegenüber den Fans zeigen, nachdem wir im November mit einer großen Enttäuschung aus dem Jahr herausgegangen sind. Ich erwarte eine Reaktion. Wir müssen alles in die Waagschale werfen, was notwendig ist. Wir müssen auch kämpferisch und läuferisch zeigen, dass wir eine leidenschaftliche Mannschaft sind und Fortschritte gemacht haben.

... die Belastung mit drei Spielen in sieben Tagen: Wir können nun keine Rücksicht mehr nehmen - wir haben vergangenes Jahr viel Rücksicht genommen. Jetzt gilt es, Punkte zu machen und uns möglichst gut einzuspielen. Wir müssen die drei Spiele nutzen, Siege einfahren, Automatismen schärfen und eine Basis legen. Ich denke jetzt noch nicht an die Verteilung der Kräfte. Wir haben im vergangenen Jahr sehr viel wechseln müssen. Ich sehe zunächst einmal das erste Spiel gegen Island. Danach machen wir eine Situationsanalyse. Wir haben leider das Problem, dass Toni Kroos abreisen musste und Niklas Süle und Robin Gosens nicht zur Verfügung stehen. Alle drei waren zuletzt sehr starke Kräfte.

... einen Kroos-Ersatz: Toni Kroos ist ein Spieler, der immer gerne spielen möchte. Er war selbst etwas im Zwiespalt, aber die medizinische Abteilung hat gesagt, dass es nicht möglich ist. Im Mittelfeld sind wir aber insgesamt sehr gut besetzt. Leon Goretzka ist gut drauf, Ilkay Gündogan in einer guten Form, Joshua Kimmich konstant. Florian Neuhaus schätze ich persönlich, wie er als junger Spieler schon im Training agiert. Im Mittelfeld sind wir gut besetzt, es gibt noch andere gute Möglichkeiten.

... die Nichtberücksichtigung von Draxler und Brandt: Die Tür ist nicht zu. Julian Draxler hatte zuletzt einige Spiele gemacht, das war erfreulich nach langer Verletzung. Man weiß, was er für ein Potenzial hat. Er braucht Rhythmus und Spiele, in denen er sich steigern kann. Gleiches gilt für Julian Brandt. Er hat riesengroße Fähigkeiten und kann ein so wichtiger Spieler sein. Ich hoffe, dass beide eine gute Reaktion zeigen. Ich werde sie in den nächsten zwei Monaten intensiv beobachten.

... Gegner Island: Sport spielt in Island eine wichtige Rolle - selbst in den eisigen Monaten. Isländer sind bekannt für eine Gewinnermentalität. Egal, wie das Spiel läuft - sie geben nicht auf. Gerade in der Nationalmannschaft haben sie nur die Chance, mit einer guten Mannschaftsleistung zu bestehen. Sie sind sehr kompakt, können wirklich gut verteidigen. Sie spielen schnell und schörkellos nach vorne. Die Isländer sind echt schwer zu bespielen.

... Kommunikation auf dem Platz: Wir hatten im vergangenen Jahr ständig unterschiedliche Besetzungen in der Mannschaft. Das war nicht einfach. Das wird sich nun ändern. Wir werden eine andere Kommunikation auf dem Platz haben. Ich werde einige Spieler bestimmen, die das Sagen haben werden. Jeder in den verschiedenen Mannschaftssteilen braucht klare Anweisungen und eine klare Kommunikation. Daran werden wir arbeiten.

... einen möglichen Einsatz von Wirtz oder Musiala: Das kann ich noch nicht versprechen, das müssen wir mal sehen. Beide kennen ihre Stärken und wissen, woran sie arbeiten müssen. Beide müssen sich zunächst integrieren und beginnen, sich hier wohlzufühlen. Beide sind noch sehr, sehr jung. Es gab in Deutschland da bisher noch nicht so viele Beispiele, mit 17 oder 18 schon bei der Nationalmannschaft gewesen zu sein. Beide können darauf stolz sein.

... die Zielsetzung bei der EM: Wenn wir zum Turnier fahren, wollen wir auch das Beste rausholen. Am Ende gibt es aber viele Unwägbarkeiten. Wir wollen das Maximum erreichen, aber müssen auch realistisch sein. Gerade in der K.o.-Runde gibt es Dinge, die man nie vorher berechnen kann. Man ist gut beraten, erst die Vorrunde zu überstehen und dann jedes Spiel punktuell anzugehen. 

... Amin Younes: Ich war schon 2017 beim Confed Cup mit ihm sehr zufrieden. Gerade weil er ein Spieler ist, der besondere Akzente setzen kann, wenn die Abwehr steht. Er ist ein Spieler, der ein Umfeld braucht, in dem er sich wohlfühl, und dieses hat er jetzt in Frankfurt gefunden. Nach einigen guten Leistungen hat er sich die Nominierung einfach verdient. Er ist ein positiver Charakter, hat sofort Anschluss in der Mannschaft gefunden und wird dort auch respektiert.

... Ilkay Gündogan: llkay ist ein außergewöhnlich guter Stratege. Das war er auch schon immer. Sein Problem war aber, dass er vor den Turnieren recht lange verletzt war. Das hat ihm einige Länderspiel gekostet. Nun ist er zwei bis drei Jahre ohne Verletzungen geblieben und hat regelmäßig gespielt. Was er jetzt noch viel mehr zeigt, ist Torgefahr. Er hat einen sehr raffinierten Abschluss.

Emre Can über...

... das 0:6 gegen Spanien: Thema war es schon in der Mannschaft. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. So ein Gesicht dürfen wir nie wieder zeigen. Das war kein schöner Tag. Wir müssen es als Mannschaft analysieren, die Schlüsse daraus ziehen und es in Zukunft besser machen.

... den baldigen Abschied von Löw: Für mich ist wichtig, dass er ein guter Trainer ist, aber auch, wie er als Mensch ist. Joachim Löw ist ein wundervoller Mensch und sehr respektvoll gegenüber jedem. Ich bin ihm sehr dankbar und spüre das Vertrauen. Schade, dass er nach der EM geht, aber wir müssen das respektieren. Und als Mannschaft wollen wir ihm, den Fans und uns eine erfolgreiche EM zum Abschluss schenken.

... seine Wunschposition: Ich sehe mich eher in der Zentrale. Also im defensiven Mittelfeld oder der Innenverteidigung. Aber über meine Position muss der Trainer entscheiden.

###more###